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Applikations-Beispiele für SIPROTEC-Schutzgeräte

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Leitungsschutz im VerteilungsnetzKoordination vonAMZ-Kennlinien mitSicherungen 1. EinleitungDie Aufgabe von Schutzeinrichtungen ist, betriebsmäßigauftretende Überströme zwar zuzulassen,aber eine unzulässige Belastung von Leitungenund Geräten zu vermeiden. Wegen gefährlicherAuswirkungen im Kurzschlussfall müssendie betroffenen Betriebsmittel innerhalb kürzesterZeit abgeschaltet werden. Andererseits soll durcheinen Fehler nur <strong>für</strong> möglichst wenige Verbraucherdie Versorgung unterbrochen werden.Hierzu müssen die im Netz vorhandenen <strong>Schutzgeräte</strong>den Fehler erkennen, selbst abschalten oderAuslösebefehle <strong>für</strong> die zugehörigen Schalter abgeben.Die <strong>Schutzgeräte</strong> sollen so eingestellt werden, dassein selektives Abschalten möglich ist. Absolute Selektivitätist nicht immer gewährleistet.Selektivität bedeutet, dass das dem Fehler amnächsten vorgeschalteten Schutzgerät die fehlerbehaftetenLeitungen/Geräte zuerst abschaltet. Weitervorn liegende <strong>Schutzgeräte</strong> erkennen den Fehlerzwar, schalten jedoch erst nach einer Zeitverzögerungab (Reserveschutz).Im nachfolgenden, soll der Einsatz von HH-Sicherungen(Hochspannungs-Hochleistungs-Sicherungen)und AMZ-<strong>Schutzgeräte</strong>n (AbhängigerMaximal-Stromzeitschutz) sowie deren Zusammenspielgezeigt werden, siehe Bild 1. 2. <strong>Schutzgeräte</strong>2.1 HH-SicherungenDie Hochspannungs-Hochleistungs-Sicherung istein <strong>für</strong> einmaliges Ausschalten geeignetes Schutzgerät<strong>für</strong> Mittelspannungsanlagen, in dem derStrom durch Schmelzen eines in Sand eingebettetenSchmelzleiters unterbrochen wird.HH-Sicherungen werden als Kurzschlussschutz inMittelspannungsschaltanlagen verwendet. VorTransformatoren, Kondensatoren und Kabelabzweigeneingesetzt, schützen sie Geräte und Anlagenteilevor der dynamischen und thermischenWirkung hoher Kurzschlussströme, indem siediese bereits im Entstehen abschalten.SicherungBild 1 PrinzipschaltbildSchutzrelaisSie eignen sich jedoch nicht als Überlastschutz, dasie erst ab ihrem Mindestausschaltstrom mit Sicherheitausschalten können. Für die überwiegendeAnzahl der HH-Sicherungseinsätze beträgt derkleinste Ausschaltstrom I min = 2,5 bis 3 x I N .Bei Betrieb mit Strömen zwischen I N und I min derSicherung ist ein definiertes Ansprechen der HH-Sicherung nicht zu erwarten.Bei der Auswahl der HH-Sicherungseinsätze istauch die Beanspruchung der Sicherung durch einenmöglicherweise auftretenden ErdschlussoderErdschlussreststrom zu berücksichtigen.Die HH-Sicherungseinsätze werden in Verbindungmit Hochspannungs-Sicherungsunterteilenin die Schaltanlage eingebaut. Sie können auch inda<strong>für</strong> vorgesehenen Anbauten von Lasttrennschalterneingesetzt werden. Durch die KombinationLasttrennschalter und HH-Sicherung kann auchder <strong>für</strong> die Sicherung kritische Strom I N bis I minsicher abgeschaltet werden. Der Schalter wirddurch die Schlagvorrichtung der Sicherung ausgelöstund schaltet den Überstrom dreipolig ab.Einige typische Ausschaltkennlinien sind im Bild 2dargestellt.Siemens PTD EA · Applikationen <strong>für</strong> <strong>SIPROTEC</strong>-<strong>Schutzgeräte</strong> · 2005 11

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