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Bäume - Baumexperten.at

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¡EDITORIALLiebe Leserinnen und Leser!„Als Baum wird im allgemeinenSprachgebrauch eine holzige Pflanzeverstanden, die aus Wurzel, einem darausemporsteigenden, hochgewachsenenStamm und einer belaubten Krone besteht“.Soweit eine populäre Definitiondes Begriffs „Baum“. Doch wir alle wissen,dass uns <strong>Bäume</strong> n<strong>at</strong>ürlich viel mehrbedeuten, als diese knorrige Definitionglauben macht. Gleichzeitig haben sieaber auch eine kulturelle Bedeutung, erfuhrenkultische Verehrung und waren– oder vielmehr sind – Träger einer uraltenSymbolik der Beständigkeit. Nichtzuletzt – und das sage ich auch in meinerEigenschaft als Wohnbaureferent –h<strong>at</strong> der Baum gerade in dicht verbautenstädtischen Gebieten auch wertsteigerndeEigenschaft für die Immobilie und hilftdem Menschen sich wohl zu fühlen.Ich persönlich verbinde viel mit demWort Baum: als Ort des Spiels meinerKindheit und frühen Jugend, als begeisterterHobbygärtner im kleinen Obstgartenund nunmehr auch als Jäger. Was unsan der Landschaft so selbstverständlicherscheint, ist es in Wahrheit aber nicht.Denn eines der faszinierenden Elementeam Baum ist für mich die Balance zwischenfreiem Wuchs und Pflege, zwischenmenschlichem Eingreifen und demLauf der N<strong>at</strong>ur.Doch der wichtigste Zugang scheint mirjener über den Schutz zu sein. Die Erhaltung,das aktive Schützen und Pflegen vonBeständen ist ein zentraler Faktor, auch inder Abteilung für N<strong>at</strong>urschutz des LandesOberösterreich. Nicht ausschließlich umder <strong>Bäume</strong> selbst willen – das moderneWort Umwegrentabilität, eigentlich einBegriff aus den Wirtschaftswissenschaften,erhält in diesem Zusammenhang eineneue Bedeutung: Gesunde Baumbeständesichern auch den Lebensraum für eineVielzahl an Arten und tragen somit entscheidendzur Vielfalt in Oberösterreichbei. Und nicht zuletzt: Wer möchte schonin einer Umwelt leben, die lediglich ausBeton besteht? Das gilt vor allem und geradefür die Stadt.Eine Umgebung ohne Baum ist fürMenschen in unseren Gegenden einfachnicht vorstellbar – und auch nicht wünschenswert.Es ist im Grunde egal, obder Baum Forschungsgegenstand, Nutzpflanzeoder Objekt der Beschauung ist– in jedem Falle ist er unverzichtbarerBestandteil unseres Lebens.IhrDr. Manfred HaimbuchnerN<strong>at</strong>urschutz-Landesr<strong>at</strong><strong>Bäume</strong><strong>Bäume</strong> sind für mich immer dieeindringlichsten Prediger gewesen.Ich verehre sie, wenn sie in Völkernund Familien leben, in Wäldern undin Hainen.Und noch mehr verehre ich sie,wenn sie einzeln stehen.Sie sind wie Einsame.Nicht wie Einsiedler,welche aus irgendeiner Schwächesich davongestohlen haben,sondern wie große, vereinsamte Menschen,wie Beethoven und Nietzsche.In ihren Wipfeln rauscht die Welt,ihre Wurzeln ruhen im Unendlichen;allein, sie verlieren sich nicht darin,sondern erstreben mit aller Kraftihres Lebens nur das eine:ihr eigenes, in ihnen wohnende Gesetzzu erfüllen,ihre eigene Gestalt auszubauen,sich selbst darzustellen.Nichts ist heiliger,nichts ist vorbildlicherals ein schöner,starker Baum.Wenn ein Baum umgesägt worden istund seine nackte Todeswunde derSonne zeigt,dann kann man auf der lichten Scheibeseines Stumpfes und Grabmalsseine ganze Geschichte lesen:in den Jahresringen und Verwachsungensteht aller Kampf, alles Leid,alle Krankheit,alles Glück und gedeihen treu geschrieben,schmale Jahre und üppige Jahre,überstandene Angriffe, überdauerteStürme.Hermann HesseSeite 3INFRMATIV

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