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Bäume - Baumexperten.at

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Mistel – wie ein Embryo aus dem EiDie Entwicklung einer mystischen Pflanze im Kreislauf der N<strong>at</strong>urSarah Hujberwww.baumexperten.<strong>at</strong>Die Mistel ist einHalbschmarotzer.Sie kann die Vitalitäteines Baumesverschlechtern.Foto: J. LimbergerFür die Misteldrosselund andereVögel sind dieMistelsameneine wichtigeWinternahrung.Foto: J. LimbergerSeit einigen tausend Jahren wird dieMistel verehrt und für medizinischeZwecke verwendet. Schon allein dieEntwicklung der Pflanze fasziniert. Beginnendbei der Frucht, einer kleinenweißen Perle, gefüllt mit klebrigemSchleim, in der bis zu fünf Embryonenheranwachsen. Doch die Embryonenkönnen die zähe Schale von selbst nichtaufbrechen. Erst das Aufpicken durchfuttersuchende Vögel öffnet die ledrigeSchale. Landet nun ein Same auf einemAst, klebt sich der Keimling dort fest undtreibt anschließend eine kleine Wurzel,den Primärsenker, durch die Rinde. IhrZiel ist es, die äußersten Wasserleitungsbahnenim Holz des Baumes anzuzapfen.Damit ist die Mistel ein typischer Halbschmarotzer,der sich zwar das lebenswichtigeWasser vom Baum abzweigt,den Zucker aber in seinen grünen Triebenund Blättern mittels Fotosyntheseselbst herstellt. H<strong>at</strong> es der Keimling ersteinmal geschafft, Fuß zu fassen und dieVerbindung mit dem Baum herzustellen,sind die größten Risiken in seiner Entwicklungbereits überstanden. Nun gibtes eine lange Verschnaufpause. Erst imnächsten Frühling beginnt die Mistelrichtig zu wachsen. Nach 5 bis 8 Jahrenentstehen die ersten duftenden Blütenund Früchte und damit schließt sich derKreislauf.Auf Wald- und Stadtbäumennicht immer gern gesehenNehmen die Misteln überhand, könnensie die Vitalität ihres Wirtes verschlechtern.So mancher Baum kann dann mehrMisteln als eigene Blätter aufweisen.Eine übermäßige Besiedelung führt zuder Frage nach der Bruchsicherheit, denndie großen Mistelbuschen entwickeln einbeachtliches Gewicht. Förster betrachtenMistelbefall daher als wirtschaftlichenSchaden und auch an Stadtbäumen reduzierensie deren Lebenserwartung. Mistelnbefallen vorwiegend geschwächte<strong>Bäume</strong>, und davon gibt es im Stadtgebieteine Menge. Besonders häufig findetman sie an Straßen, wo sie die Ausbreitungder Misteln fördern.Winternahrung vielerVogelartenDie Früchte und Samen der Misteldienen etlichen Vogelarten als wichtigeWinternahrung. Von manchen wie derMisteldrossel oder dem Seidenschwanzwerden die Samen verbreitet. Anderewie die Meisen oder der Kleiber hingegenvernichten sie durch das Aufpickenregelrecht. Zwar ist die Mistel daraufangewiesen, dass Vögel die Schale derFrucht aufpicken, aber der Weg durchden Verdauungstrakt der Vögel ist für dieKeimung nicht notwendig.INF RMATIVSeite 18 s6/2013

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