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Schutzgebiete im Unstrut-Hainich-Kreis

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Zwischen Eisenach und Heiligenstadt <strong>im</strong> WestenThüringens erstreckt sich der NaturparkEichsfeld-<strong>Hainich</strong>-Werratal mit seiner einmaligenNatur und seiner gewachsenen Kulturlandschaft.Ein Naturpark ist ein geschützter, durchlangfristiges Einwirken, Nutzen und Bewirtschaftenentstandener Landschaftsraum. DieseKulturlandschaft soll in ihrer heutigen Formbewahrt, aber gleichzeitig auch touristisch vermarktetwerden. Initiiert wurde der etwa 87.000ha große Naturpark Eichsfeld-<strong>Hainich</strong>-Werratal<strong>im</strong> Jahre 1990.Die zugrunde liegende Idee ist ein Schutzdurch Nutzung, deshalb ist die Akzeptanz unddie Beteiligung der Bevölkerung am Schutz derKulturlandschaft und Natur sehr wichtig. Dabeisollen der Schutz der Natur und die Bedürfnissevon Erholungssuchenden so verknüpft werden,dass beide Seiten davon profitieren: nachhaltigerTourismus mit Respekt vor dem Wert derNatur und Landschaft stehen <strong>im</strong> Vordergrund(näheres regelt der § 27 BNatSchG).Der Park wird von Muschelkalkplateaus mithohen Buchen und zahlreichen Klippen geprägt.Natürliche Eibenvorkommen <strong>im</strong> Eichsfeld suchenihresgleichen in Deutschland. Nur wenigeStraßen queren den Naturpark. Im Südwestteilschlängelt sich die Werra durch schroffe Felswändebei Probsteizella. Im Süden beginnt derUrwald des <strong>Hainich</strong>.Verträumte Dörfer und Kleinstädte liegenharmonisch in der Landschaft eingebettet. RomantischeBurgen, Kirchen und gut erhaltene,alte Ortskerne, mit den typischen Fachwerkbauten,gewähren Einblicke in die reiche Historieder Region. Die Nähe zur ehemaligen Grenzeund militärische Nutzungen haben einzigartigeKultur- und Naturlandschaften <strong>im</strong> HerzenDeutschlands bewahrt. Gemäß dem Leitsatz„Mensch und Natur gehören zusammen“ bietetder Naturpark seinen Besuchern zahlreicheMöglichkeiten, die Natur und Kultur dieser abwechslungsreichenLandschaft zu entdecken.Vom Naturpark umschlossen wird der Nationalpark<strong>Hainich</strong> mit seiner faszinierenden, unberührtenLandschaft mit einer seltenen Pflanzenund Tierwelt. Nationalparke sind rechtsverbindlichfestgesetzte einheitlich zu schützende Gebiete,die großräumig, weitgehend unzerschnittenund von besonderer Eigenart sind, in einemüberwiegenden Teil ihres Gebietes die Voraussetzungeneines Naturschutzgebietes erfüllenund sich in einem überwiegenden Teil ihres Gebietsin einem vom Menschen nicht oder wenigbeeinflussten Zustand befinden oder geeignetsind, sich in einen Zustand zu entwickeln oder ineinen Zustand entwickelt zu werden, der einenmöglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgängein ihrer natürlichen Dynamik gewährleistet.Nationalparke haben zum Ziel, in einem überwiegendenTeil ihres Gebietes den möglichstungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrernatürlichen Dynamik zu gewährleisten. Soweites der Schutzzweck erlaubt, sollen Nationalparkeauch der wissenschaftlichen Umweltbeobachtung,der naturkundlichen Bildung unddem Naturerlebnis der Bevölkerung dienen.Der Nationalpark <strong>Hainich</strong> wurde am31.12.1997 als 13. Nationalpark Deutschlandsund bisher einziger Thüringens gegründet(KLAUS & REISINGER 1995, GROSSMANN &BIEHL 2007). Seine Fläche beträgt 7.500 Hektar.Mit einer Gesamtfläche von ca. 16.000 Hektarist der <strong>Hainich</strong> das größte zusammenhängendeLaubwaldgebiet Deutschlands. Im Nationalpark<strong>Hainich</strong> soll sich der „Urwald mitten in Deutschland“ungestört entwickeln können. Entsprechenddem Motto der deutschen Nationalparke,„Natur Natur sein lassen“, sind aktuell bereits90% der Gesamtfläche des Nationalparks ungenutzt.Lediglich Nadelwaldbestände und Weideflächenunterliegen noch einer Nutzung.Das bedeutet, dass der <strong>Hainich</strong> mit ca. 5.000Hektar zur Zeit die größte nutzungsfreie Laubwaldflächein Deutschland aufweist. Der <strong>Hainich</strong>ist ein Muschelkalk-Höhenzug; seine höchsteErhebung ist mit 494 Metern der Alte Berg.Kennzeichnend für den Nationalpark sind diein Mitteleuropa typischen Laubwälder. Es sindWaldflächen, wie sie von Natur aus in Mitteleuropaohne Einfluss des Menschen großflächigauftreten würden, mit der Rotbuche als dominierendeBaumart. Der <strong>Hainich</strong> weist ein großesSpektrum von Buchenwaldgesellschaften auf,in denen neben der Rotbuche auch zahlreicheandere Laubbaumarten, wie Eschen, Ahorne,Linden und die seltene Elsbeere vorkommen.Buchenwälder gibt es nur in Europa, schwerpunktmäßigin Mitteleuropa. Der Nationalpark<strong>Hainich</strong> ist weltweit einzigartig, da er als einzigerNationalpark Kalk-Buchenwälder auf Muschelkalkin mittlerer Höhenlage schützt. ImGegensatz zu vielen anderen WaldgebietenDeutschlands und Mitteleuropas sind <strong>im</strong> <strong>Hainich</strong>die Waldbestände trotz Jahrhunderte langerNutzung relativ naturnah geblieben. NaturfremdeBestände nehmen nur geringe Anteileein; so beträgt <strong>im</strong> Nationalpark der Nadelholzanteilnur ca. 3% der Gesamtfläche.90

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