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Schutzgebiete im Unstrut-Hainich-Kreis

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FlachstalLage:Tal zwischen Reiser, Windeberg und KaisershagenGemarkung:Reiser, Windeberg, KaisershagenGröße:182,2 haUnterschutzstellung: 1999Das Naturschutzgebiet liegt <strong>im</strong> Flachstal,einem 4 km langen Trockental <strong>im</strong> Bereich dernordwestthüringischen Muschelkalkplatten zwischenKaisershagen und Reiser <strong>im</strong> nördlichen<strong>Unstrut</strong>-<strong>Hainich</strong>-<strong>Kreis</strong>. Es wird von einem Steingrabendominiert, der sich bis zu etwa 50 m indie leicht wellige Muschelkalk-Hochebene eingetiefthat. Der Talzug nördlich von Kaisershagen,in einer Höhenlage von 355 m ü. NN, verläuftzunächst von Nordwesten nach Südostenund macht nach 1,5 km einen Knick nach Südsüdwesten.Die letzten 500 m verlaufen dannin ostwestlicher Richtung. Er läuft westlich derEisenbahn-Unterführung an der Ostflanke des<strong>Unstrut</strong>tales, südöstlich von Reiser, aus.Das Wasser einer <strong>im</strong> mittleren Bereich desTales entspringenden, schwach schüttendenQuelle fließt ganzjährig, verschwindet aber jenach Jahreszeit bald als so genannter „Hungerbach“.Insbesondere nach der Schneeschmelze<strong>im</strong> Frühjahr sowie nach stärkeren Niederschlägenkann der Bach jedoch enorme Wassermengenführen. Es kann dann zu Ufererosionenoder sogar zu Bachverlagerungen kommen. DerBach mündet linksseitig in die <strong>Unstrut</strong>. Die meisteZeit des Jahres liegt er jedoch weitgehendtrocken und weist ein steinig-blockiges Bachbettaus kantengerundetem Muschelkalk-Geröllauf. Mitunter findet man hier auch Fossilien desMuschelkalks. An den Talhängen sind die Gesteinsschichtendes Oberen und Mittleren Muschelkalksangeschnitten. Das Flachstal ist aucheine wichtige Kaltluft-Abflussbahn für die umliegenden,ackerbaulich genutzten Hochflächen.Die steilen Talflanken werden seit vielen Jahrenmit Schafen beweidet. Flachere Bereichewurden bis nach dem 2. Weltkrieg als Äckeroder Wiesen genutzt. Bereits die Ausgabe von1854 der Königlich Preußischen Landesaufnahme<strong>im</strong> Maßstab 1:25 000 (HMTB) zeigt die fürSchaftriften typische Ödlandsignatur. Die Beweidungmit Schafherden, denen <strong>im</strong>mer auchZiegen beigemischt waren, erfolgte auch, alsdas Flachstal von der Nationalen Volksarmee74und später der Bundeswehr als Truppenübungsplatzgenutzt wurde. Die Beweidung warzur Offenhaltung der Schießbahnen in dieserZeit sehr intensiv. Trotzdem aufgekommenerGehölzaufwuchs wurde regelmäßig <strong>im</strong> Spätherbstabgeflämmt.Die Unterschutzstellung als Naturschutzgebietam 25. Mai 1999 erfolgte, auf Basiseines Schutzwürdigkeitsgutachtens von 1994,zum Erhalt der darin aufgeführten seltenenBiotoptypen sowie der darin lebenden Pflanzen-und Tiergemeinschaften, <strong>im</strong> Speziellender dort nachgewiesenen seltenen und Rote-Liste-Arten. Das Gebiet gehört auch zu denthüringischen FFH-Gebieten des europäischenSchutzgebietssystems NATURA 2000.Seit der Unterschutzstellung erfolgt die Beweidungmit Schafen und Ziegen durch ortsan-

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