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Schutzgebiete im Unstrut-Hainich-Kreis

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SonderLage:südlich der Stadt Schlothe<strong>im</strong>Gemarkung:Marolterode, Neunheilingen, Schlothe<strong>im</strong>Größe:89,5 haUnterschutzstellung: 1961Die Große Sonder ist der zentrale Teil einesisolierten Waldrestes in der extrem gehölzarmen,hügeligen und fruchtbaren Ackerlandschaftdes trockenwarmen innerthüringischenBeckens. Das Schutzgebiet hat eine Größe vonfast 90 ha und liegt etwa 3 km südlich Schlothe<strong>im</strong>sauf dem nach Nordnordost abgeflachtenHöhenrücken der Heilinger Höhen zwischen 310m NN <strong>im</strong> Norden und 335 m NN <strong>im</strong> Süden. NachNordosten fällt es steil zum Grabenbruch derMarolterode-Schlothe<strong>im</strong>er-Störungszone ab.Das Kl<strong>im</strong>a befindet sich <strong>im</strong> Einfluss des trockenenKl<strong>im</strong>abezirks „Thüringer Becken“. Angabenaus dem Jahre 1974 geben eine mittlereJahrestemperatur von 7,9 °C (bei einer Januar-Mitteltemperatur von -0,9 °C und einer Juli-Mitteltemperatur von 17 °C) an. Die mittlerejährliche Niederschlagssumme beträgt 560 mm.Geologisch gehört das Gebiet zum ThüringerKeuperbecken. Der Untergrund bestehtvorrangig aus Letten des unteren Keupers. Diegesamte Fläche ist mit einer mehrere Metermächtigen Schicht aus Lösslehm bedeckt.Die Waldgeschichte des Gebietes ist durchausführliche Pollendiagramme gut untersuchtund dokumentiert. Vorgeschichtlich war dieRotbuche vorherrschend. Infolge der frühmittelalterlichenRodungen wurde die Rotbuchezugunsten anderer Baumarten verdrängt. Esbildete sich ein lindenreicher Eichen-Hainbuchenwaldaus. Vorherrschende Baumarten sindStieleiche, Traubeneiche, Winterlinde, Hainbucheund Rotbuche.Im Gebiet befinden sich mehrere Erdfälle.Diese bildeten sich bevorzugt an geologischenStörungszonen durch Auslaugung von Steinsalzund Gips <strong>im</strong> Untergrund.Der größte Erdfall ist der 2,97 ha große bedeutende„Hanfsee“. Die Senke ist abflusslosund wird nur vom Regen gespeist. Es ist keinSee, sondern ein Moor, das einzige Hochmoorin Thüringen nördlich des Thüringer Waldes.Der aus Sicht des Naturschutzes hohe Wertdes Hanfsees ergibt sich aus seiner geographischisolierten Lage. So empfängt er mit ca.560 mm nur die Hälfte der Jahresniederschlägevergleichbarer Hochmoore <strong>im</strong> Thüringer Wald.Die Erhaltung eines so sensiblen Biotops in derLandschaft verlangt Aufmerksamkeit und daskontinuierliche Erfassen sichtbarer Veränderungen.Hochmoore sind nährstoffarme, so genannteoligotrophe Biotope. Sie werden von Torfmoosen(Sphagnum spec.) gebildet. Ein gesundesMoor ist ein aus Torfmoosmasse mit Wasservollgesogener Moos-Schwamm.Der Hanfsee hatte 1959 große Wasserverluste<strong>im</strong> Zusammenhang mit Löscharbeitenbei einer Erdgashavarie bei Marolterode. 1961wurde das Gebiet als Naturschutzgebiet ausgewiesen.66

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