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Schutzgebiete im Unstrut-Hainich-Kreis

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WichtelgrundLage:südwestlich von DiedorfGemarkung:DiedorfGröße:1,4 haUnterschutzstellung: 1994Der „Wichtelgrund“ liegt ca. 1 km südwestlichvon Diedorf an der Gemarkungsgrenze der OrteDiedorf und Wendehausen. Der Grund wirdgeprägt durch ein Erosionstal, das sich in denmittleren und unteren Muschelkalk einschneidet.Es durchläuft die Ceratiten- und Trochitenschichten.Das Erosionstal wird von der Eichenberg-SaalfelderStörungszone beeinflusst.Die Böden sind entsprechend des Untergrundesflachgründige Kalkrendzinen. Die steinigenGrabenbereiche sind geprägt von zeitweiligerWasserführung.Der „Wichtelgrund“ mit seinen strukturreichenangrenzenden Lebensräumen erfüllteine wichtige Korridorfunktion für den Austausch,den Wechsel und die Verbreitung vonPflanzen und Tieren zwischen den <strong>Schutzgebiete</strong>n„Bahndamm Diedorf-Wendehausen“ unddem „Grünen Band“ entlang der hessisch-thüringischenLandesgrenze.In der Gemarkung Katharinenberg - Wendehausenkonnten sich trotz der auch hier <strong>im</strong>merintensiver werdenden Land- und Forstwirtschaftüber Jahrzehnte sehr kleine, aber artenreichstrukturierte Feld-, Wiesen- und Waldbiotopeerhalten. Dies liegt zunächst an der durchabschüssige und vielerorts steinige Hanglagengeprägten naturräumlichen Situation. Vorallem aber wirkt hier wohl der Faktor der Beschwerlichkeitin der von Mechanisierung, alsoder vom Einsatz der Großtechnik abhängig gewordenenkonventionellen Landwirtschaft. Sokonnten, bedingt durch das Geländeprofil mitseinen kleinen Unwegbarkeiten, viele Refugiender Tier- und Pflanzenwelt noch nicht entrissenwerden.Den Namen „Wichtelgrund“ dürfte dieserLandstrich wohl in Anlehnung an das in dieserRegion vorkommende, sehr bekannte und beliebte„Wichtelgeld“ erhalten haben. Bei denauch unter der Bezeichnung „Bonifatiuspfennige“gehandelten steinernen Fundstücken handeltes sich um die fossilen einstigen Glieder derSeelilien, die in dieser Formation des Grabenbruchsoft zu finden sind. Die nach Nordostenansteigende Talmulde ist geprägt von mit Heckenstreifendurchsetzten Grünlandparzellen,die abwechselnd zur Mahd oder für Beweidungmit Rindern genutzt werden. Bereits direkt andem steil abfallenden Felssaum der Ortsverbindungsstraßebeginnend, erstreckt sich keilförmigRichtung Nordwesten ein sich deutlichvom Umland abgrenzender Magerrasen, der <strong>im</strong>Verlauf zunehmend durch den Gemeinen Wachholderdominiert wird.Kleinflächig kommen Gemeiner Wundklee,Stengellose Kratzdistel, Zottiger Klappertopf,Acker-Wachtelweizen, Golddistel, Schopfkreuzblümchen,Scharfer Mauerpfeffer, Fiederzwenke,Wiesenpr<strong>im</strong>el und Kleiner Wiesenknopf vor.Als erloschen gilt der Bestand der GemeinenKuhschelle (vgl. MEHLER 1963, unveröffentlichteAufzeichnungen). Noch vorhanden, aberstark rückläufig ist das Zittergras, der Wiesensalbei,Gelber Zahntrost, die Große Händelwurz,das Weiße Waldvöglein und das Gefleckte Knabenkraut.Die sich <strong>im</strong> Verlauf der letzten 20Jahre vor allem am Grabensaum und in den48

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