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Schutzgebiete im Unstrut-Hainich-Kreis

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SchmetterlingswieseLage:südl. der Straßenkreuzung Windeberg - MenterodaGemarkung:Saalfeld, WindebergGröße:2,9 haUnterschutzstellung: 1980Das 2,9 ha große, nahezu rechteckige FNDSchmetterlingswiese befindet sich auf einemMuschelkalkplateau zwischen Menteroda undSaalfeld der so genannten Thomasecke, amSüdwestrand der Mühlhäuser Hardt. Es liegt aufSaalfelder Gemarkung und befindet sich somitauf dem nördlichsten Zipfel der Fluren Mühlhausens.Das Gebiet ist leicht nach Südwesten geneigtund besteht aus, locker mit Fichten und Kiefernverschiedenen Alters bewachsenen, wechselfeuchtenMagerrasenbrachen. Die Fläche wird<strong>im</strong> Norden durch einen Entwässerungsgrabenbegrenzt. Der Bodenstandort kann als wechselfeuchtklassifiziert werden. Dies steht <strong>im</strong>Zusammenhang mit den tonig verwitterndenGesteinen des Oberen Muschelkalks. Die Tonrückständesorgen für eine Versiegelung desansonsten wasserdurchlässigen Kalkgesteinsund zeitweisen Wasserstau nach Regenperiodenoder der Schneeschmelze.1993 wurden 119 Pflanzenarten nachgewiesen,darunter das in Thüringen gefährdetezierliche Tausengüldenkraut (Centaurium pulchellum).Die Artenliste weist viele Arten der Magerrasenund zahlreiche Wechselfeuchtezeigerauf, die den Standort charakterisieren. In letzterZeit wurde ein großes Vorkommen der GemeinenNatternzunge (Ophioglossum vulgatum)nachgewiesen. Die Flora, der Strukturreichtumder Fläche sowie die Waldrandlage bedingeneine vielfältige Falterfauna. Sie wurde zwischen1991 und 1993 von ROMMEL (Ammern) untersucht.Von den dabei nachgewiesenen 229 Falterartenwaren 10 in Thüringen vom Aussterbenbedroht oder gefährdet. Aktuell werden noch 4der genannten Arten in Thüringen als in ihremBestand gefährdet angesehen. Im Einzelnenhandelt es sich dabei um den C-Falter (Polygonac-album), die Goldene Acht (Colias hyale),den Goldfalter (Palaeochrysophanus hipothoe),den Großen Fuchs (Nymphalis polychloros), denSumpfwiesen-Perlmutterfalter (Clossiana selene),Cyaniris semiargus, Adscita statices, denSchattenfelswald-Blattspanner (Euphyia biangulata),Calliclystis chloerata, die Schlehenhecken-Vorfrühlingsspanner(Theria rupicapraria,Theria pr<strong>im</strong>aria) und Gnophos obscuratus.Die Wiesenbrache wurde 1980 auf Initiativedes Mühlhäuser Schmetterlingskundlers WernerSchäfer zum Erhalt der artenreichen und zumTeil seltenen Falterfauna unter Schutz gestellt.Die anhaltende Wechselfeuchte machte eineackerbauliche oder Wiesennutzung unökonomischund erleichterte die Unterschutzstellung.Die Fläche wurde seither sporadisch mit Schafenbeweidet.Nicht standortgerechte Fichten und Waldkiefernwurden vor etwa 55 Jahren von Jagdpächterngepflanzt, um Wildtieren Unterschlupf zugewähren. Sie sind mittlerweile hoch gewachsenund werfen z.T. intensiv Schatten. WeitereNadelbäume sind aus Anflug aufgewachsen. DieNadelbäume sollten in Zukunft zurückgedrängtwerden, um den strukturreichen Offenlandcharakterund den Artenreichtum an Pflanzen zuerhalten. Auch die Dornsträucher von Schleheund Weißdorn sollten sich nicht weiter als bisherin der Fläche ausbreiten.34

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