13.07.2015 Aufrufe

Schutzgebiete im Unstrut-Hainich-Kreis

Schutzgebiete im Unstrut-Hainich-Kreis

Schutzgebiete im Unstrut-Hainich-Kreis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

WacholderdriftLage:westlich von Oberdorla, entlang der Straße nach HeyerodeGemarkung:OberdorlaGröße:6,8 haUnterschutzstellung: 1983Das 6,8 ha große, in einer Höhenlage zwischen279 und 334 m ü. NN, am Nordostranddes <strong>Hainich</strong> gelegene Schutzgebiet umfasst dieetwa 1.250 m lange, langgestreckte Wacholderheidenordwestlich von Oberdorla. Sie ist durchdie langjährige Beweidung eines nicht ackerfähigenErosionsgrabens mit Schafen entstanden.Das Gebiet liegt fast vollständig <strong>im</strong> Bereichdes Oberen Muschelkalks, der nach Osten hinleicht abgedacht ist und dort unter den Mergelschichtendes Unteren Keupers verschwindet.Die Wacholdertrift wird auch heute nochmit Schafen, gefördert über Landschaftsprogramme,durch einen ortsansässigen Schäferbeweidet. Im Osten ist bei fast vollständigerBesonnung ein Furchenschwingelrasen entwickelt.Im Westen sind die Magerrasenflächendurch alte Fichten überschattet und von Gräsernmesophiler Standorte geprägt. Die Trift istlocker mit Wacholderbüschen durchsetzt, dievon den Schafen bekanntlich kaum befressenwerden. Als Weideunkraut ist auch die DornigeHauhechel in großer Anzahl vorhanden. Im Ostenfällt eine jüngere Lindenreihe auf, die denFeldweg an der südlichen Schutzgebietsgrenzebegleitet. In der Mitte n<strong>im</strong>mt eine Sproßkolonieder Schlehe fast die gesamte Breite ein undbehindert den Durchgang der Schafherde. DasGebiet wird <strong>im</strong> Norden durch die Landstraßezwischen Oberdorla und Heyerode begrenzt, <strong>im</strong>Süden durch die Ackerflur. Im Osten grenzt eineObstanlage an.Als wertgebende Pflanzenarten treten <strong>im</strong> äußerstenOsten der Gute Heinrich (Chenopodiumbonus-henricus) und <strong>im</strong> Zentrum der HochroteLöwenzahn (Taraxacum rubicundum) in zahlreichenExemplaren auf. Am Ostrand konnte2006 außerdem ein Einzelexemplar der GrünlichenWaldhyazinthe (Platanthera chlorantha)gefunden werden, während das Zierliche Tausendgüldenkraut(Centaurium pulchellum) inder Fläche nicht mehr nachgewiesen werdenkonnte. Das Vorherrschen von Weideunkräuternund das Vordringen von Gehölzen zeigteinen Grad von Unterbeweidung an, der vermutlichv.a. aus dem Fehlen von Ziegen in derHerde herrührt.In den achtziger Jahren erfolgten durch ehrenamtlicheNaturschützer des <strong>Kreis</strong>es Mühlhausenund Studentengruppen aus Mühlhausenmehrfach Pflegeaktionen, wobei vorwiegendWildrosen aus den Wacholderbüschen geschnittenwurden.Die Wacholdertrift hat auch kulturhistorischeBedeutung für Oberdorla, säumt sie doch denWeg zum Lindenrondell am Waldrand, einemFestplatz und Naherholungsgebiet von Oberdorla.Bemerkenswert ist auch der Ausblick,den man von hier über die Vogtei und die StadtMühlhausen bis zur Hainleite und den FahnerschenHöhen hin hat. Die Offenhaltung derWacholdertrift ist daher auch zum Erhalt derBlickbeziehungen vom Waldrand aus in die Fernedes Mühlhäuser Beckens zu gewährleisten.29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!