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Schutzgebiete im Unstrut-Hainich-Kreis

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BuchseewieseLage:nördlicher Ortsrand vom Ortsteil Schacht PöthenGemarkung:MenterodaGröße:4 haUnterschutzstellung: 1983Das Schutzgebiet wurde ursprünglich durcheine in einer flachen Erdfallsenke liegendeFeuchtwiese gebildet. Alljährlich <strong>im</strong> Frühjahrwird diese ausschließlich durch Niederschlagswassergroßflächig überflutet. Die Senke liegtin der herzynisch verlaufenden Klüftungszonedes Schlothe<strong>im</strong>er Grabenbruches. Das Gebietliegt unmittelbar nördlich der Siedlung SchachtPöthen bei einer Höhe von 360 m NN. Den geologischenUntergrund bilden Schichten des unterenKeuper.Das Flächennaturdenkmal ist eines der artenreichstenLaichgewässer <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong>. Seit 1983wird es intensiv durch den ehrenamtlichenNaturschützer Herrn Pritschow beobachtet. Erübernahm auch die regelmäßige Betreuung desseit 1992 während der Amphibien-Frühjahrswanderungdurch die Naturschutzbehörde errichtetenSchutzzaunes an der westlich des Gebietesvorbeiführenden Straße Schacht Pöthen–Menteroda. Hierdurch konnte ein langjährigerumfassender Überblick der zum Laichgewässereinwandernden Amphibien geschaffen werden.Ende der 1980er Jahre wurde durch die fürNaturschutz zuständige Abteilung des <strong>Kreis</strong>es<strong>im</strong> Nordwesten der Feuchtwiese ein Komplexoffener Gewässer geschaffen, wodurch dasFND zweifellos aufgewertet wurde. Das zeigtsich auch in den stetig gewachsenen Fangergebnissenam oben genannten Schutzzaun.Insbesondere nahm die Zahl der Erdkröten undGrasfrösche zu.Da <strong>im</strong> FND Buchseewiese neben den <strong>im</strong> Frühjahrschnell erwärmten Flachwasserzonen derFeuchtwiese auch größere und tiefere Offenwasserflächenvorhanden sind, bildet das Gebietnahezu opt<strong>im</strong>ale Lebensbedingungen fürAmphibien.Bisher konnten <strong>im</strong> Schutzgebiet folgendeAmphibien- und Reptilienarten nachgewiesenwerden: Erdkröten (Bufo bufo), Grasfrösche(Rana temporaria), beide in großer Zahl, dieKnoblauchkröte (Pelobates fuscus), Kreuzkröten(Bufo calamita), Wasserfrösche (Pelophylaxspec.; Syn. Rana spec.), Wechselkröten (Bufoviridis), Laubfrösche (Hyla arborea), Teichmolche(Lissotriton vulgaris; Syn.: Triturus vulgaris),Kammmolche (Triturus cristatus) undmöglicherweise auch Fadenmolche (Lissotritonhelveticus; Syn.: Triturus helveticus).In Anbetracht der <strong>im</strong> nördlichen Landkreisgeringen Gewässerdichte hat das Schutzgebietauch während des Vogelzuggeschehen als„Trittstein“ große Bedeutung. So wurden hierauf dem Zug unter anderem Bekassinen (Gallinagogallinago), Bruchwasserläufer (Tringa glareola),Flussregenpfeifer (Charadrius dubius),Flussuferläufer (Actitis hypoleucos), Waldwasserläufer(Tringa ochropus) und Zwergtaucher(Tachybaptus ruficollis) beobachtet.Nach FICKEL & FICKEL (2008) wurden aktuellauch einige botanische Besonderheiten <strong>im</strong>Gebiet nachgewiesen, so das Spiegelnde Laichkraut(Potamogeton lucens) von dem bislang nurein Fund von 1960 in einem ca. 5 km entferntenGewässer bekannt war. Des Weiteren wurdendas Zwerg-Laichkraut (Potamogeton pusillus)und das Haarblättrige Laichkraut (Potamogetontrichoides) als Neufund für die Region kartiert.Bisher war von Letzterem nur ein Fundort fürganz Nord-West-Thüringen bekannt. Der großeBestand der Seekanne (Nymphoides peltata)mit ihren großen gelben Blüten geht sicher aufeinen Gartenflüchtling zurück.26

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