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Schutzgebiete im Unstrut-Hainich-Kreis

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ZiegeleigrubeLage:westlicher Ortsrand, nördlich der ehemaligen BahnlinieGemarkung:KörnerGröße:0,4 haUnterschutzstellung: 19831978 stellte das Werk in Körner der VEB ZiegelwerkeHöngeda seine Produktion ein. DasGelände wurde nachfolgend von der Gemeindegenutzt. Ein Aufschluss <strong>im</strong> westlichen Bereichdes früheren Ziegeleigeländes konnte als Anschauungsobjektfrei gelegt und erhalten werden(vgl. WÄTZEL 1995).Die rechtliche Sicherung als Flächennaturdenkmalerfolgte bereits am 07.07.1983 durchden Mühlhäuser <strong>Kreis</strong>tag. In der Schutzgebietsausweisungwurde darauf verwiesen, dass essich um ein bedeutsames Lössprofil handelt,welches beispielhaft die Kl<strong>im</strong>a- und Erdgeschichteder Region dokumentiert.Es bedarf jedoch auch einer dauerhaftenPflege des Aufschlusses, um den Demonstrationszwecken- nicht nur für Wissenschaftler- gerecht zu werden. Besonders interessant istdie Sichtbarkeit der verschiedenen Löss-Schichten<strong>im</strong> Profil. Das Thüringer Becken gehört wieauch die Magdeburger oder die Hildeshe<strong>im</strong>erBörde zu den großen Lösslandschaften Mitteldeutschlands.Löss ist ein homogenes, feinkörniges undmeist ungeschichtetes Sed<strong>im</strong>ent, das entsteht,wenn Schluff (ein Sed<strong>im</strong>entgestein mit einerKorngröße von 0,002 - 0,063 mm Durchmesser)bei fehlender Vegetationsdecke ausgeblasenwird und sich nach einem kilometerweiten Lufttransportin Bereichen mit dichterer Vegetationwieder ablagert. Dieser „echte“ Löss wird auchFlug-Löss genannt. Schwemm-Löss entsteht,wenn Löss durch Wasser abgetragen wird undsich anderenorts wieder ablagert.Als junge Deckschicht hat Löss eine hellgelbebis gelblich-braune Farbe. Im trockenen Zustandbesitzt er eine hohe Standfestigkeit undkann senkrechte Hänge von bis zu 15 m Höhebilden.Der <strong>im</strong> Profil sichtbare Löss entstand in verschiedenenPerioden der Weichselkaltzeit (ca.vor 115.000 bis vor 10.000).Mit der Warmzeit begann die Bodenbildungunter dem spezifischen Einfluss von Kl<strong>im</strong>a,Wasserhaushalt, Relief, Bodenorganismen undVegetation - nicht zuletzt auch durch menschlicheTätigkeit. Aus Löss entstanden die fruchtbarstenBöden der Gegend (z. B. Schwarzerdeoder Parabraunerde), gefördert durch seinegünstige mineralogische Zusammensetzung,den Kalkgehalt, die gute Durchlüftung und Wasseraufnahmefähigkeit.Die Böden sind fruchtbar,tiefgründig, leicht zu bearbeiten und somitdie ertragreichsten für die Landwirtschaft (idealfür den Anbau von Weizen und Zuckerrüben).Aber auch Feldhase und Feldhamster liebendiese tiefgründigen Landschaften und kommenso nicht selten in Konflikt mit ihren motorisiertenKontrahenten.Interessante Lebensräume für Fauna und Florastellen manche „Lücken <strong>im</strong> Löss“ dar. Dies istzum Beispiel bei den in der Gegend bekanntenKeuperhügeln der Fall, die nur eine geringe Bodenauflagebesitzen und somit für den Ackerbauuninteressant sind. Hier entstanden (mithilfeextensiver Schafbeweidung) Trocken- undHalbtrockenrasen mit einzigartiger Artenvielfalt.Das besonders geschützte Frühlings-Adonisröschenist sicher die bekannteste und prächtigsteArt - zu bewundern <strong>im</strong> Frühjahr in den naheliegenden<strong>Schutzgebiete</strong>n „Grabsche Berge“ südlichvon Grabe in ca. 3,5 km Entfernung.22

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