Buchholzer Geschichte und Geschichten - Streifzüge durch die ...
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Von Straßen <strong>und</strong> Plätzen in Buchholz (Teil 1)<br />
Bei der Stadtgründung 1501 lag Buchholz an der Grenze zwischen dem<br />
Kurfürsten- <strong>und</strong> Herzogtum Sachsen. Nach Osten bildete <strong>die</strong> Sehma <strong>die</strong><br />
Landesgrenze <strong>und</strong> im Norden war es der Scheidebach, der Buchholz von<br />
Frohnau trennte. Dies blieb bis 1547 so, als <strong>die</strong> Teilung Sachsens<br />
aufgehoben wurde <strong>und</strong> Buchholz unter <strong>die</strong> Albertinische Linie des Hauses<br />
Wettin kam.<br />
Die Stadt Buchholz ist nicht wie Annaberg, auf einen vorher völlig<br />
unbebauten Platz errichtet worden, sondern sie hatte schon, ehe sie Stadt<br />
wurde, auf ihrem Territorium eine ziemliche Anzahl Häuser oder<br />
wenigstens Hütten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Bergleute meist neben ihren Zechen bauten. So<br />
ist der Ort "auf wilder Wurzel gegründet" <strong>und</strong> nicht zum Anbau ordentlich<br />
abgemessen worden. Da das Gelände am Westhange des Schottenberges<br />
sehr steil zur Sehma abfällt, der Gegenhang nach Kleinrückerswalde zu<br />
ebenso steil ansteigt, waren kaum Straßen, <strong>die</strong> <strong>durch</strong> <strong>die</strong>ses Gebiet führten<br />
bekannt. Sicher verlief eine Straße oder Weg <strong>durch</strong> das Tal in <strong>die</strong><br />
Klosterdörfer Cunersdorf <strong>und</strong> Sehma.<br />
Als älteste Straßen <strong>und</strong> Gassen werden nach der Stadtgründung genannt:<br />
Die Kirchgasse, <strong>die</strong> nach der Kirche leitet, <strong>die</strong> Münzgasse, <strong>die</strong> Gasse des<br />
Rathauses. Ferner <strong>die</strong> Habergasse (Hafergasse),jetzt <strong>die</strong> untere Schlettauer<br />
Straße, <strong>die</strong> sich von oben hereinzieht <strong>und</strong> zu beiden Seiten Nebengassen<br />
hat. Rechts <strong>die</strong> ehemalige Schießgasse (ungefähr der jetzigen Silberstraße<br />
entsprechend) nach dem alten Schießhaus zu <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kühgasse (ist <strong>die</strong><br />
heutige Frauenstraße).<br />
Diese Gassen, <strong>die</strong> wahrscheinlich den Stamm der Stadt bildeten, wurden<br />
später noch um folgende vermehrt: Die obere (wohl der hintere Teil der<br />
Karlsbader Straße) <strong>und</strong> <strong>die</strong> hintere Gasse oder Hintergasse (<strong>die</strong> jetzige<br />
Brauhausstraße) <strong>die</strong> sich am Gehänge des Berges hinziehen. Die Gasse über<br />
der Pfarrwohnung ( <strong>die</strong> jetzige Fröbelstraße). Ferner wird <strong>die</strong> "Gasse von<br />
der vorderen Mühle nach dem Markt" erwähnt, <strong>die</strong> wahrscheinlich<br />
"Badergasse" hieß, weil an ihr <strong>die</strong> Badstuben standen. Außer <strong>die</strong>sen Gassen<br />
gab es noch eine Reihe Quergäßchen, <strong>die</strong> als Häuersteige bezeichnet<br />
wurden. Drei solcher Quergäßchen sind bei dem Neubau des 1852<br />
abgebrannten Stadtteils verschw<strong>und</strong>en, darunter das Gäßchen, das damals<br />
in schräger Richtung das Häuserviereck zwischen Markt <strong>und</strong> Karlsbader<br />
Straße <strong>durch</strong>schnitt.<br />
Leider existieren aus den Anfängen des Bergbaues <strong>und</strong> der Stadtgründung<br />
keine Stadtpläne oder Risse mehr.<br />
Durch <strong>die</strong> zahlreichen Berggebäude <strong>und</strong> Halden, <strong>die</strong> sich am Westhange der<br />
Sehma befanden, <strong>und</strong> <strong>die</strong> oft einer starken Veränderung unterlagen, kann<br />
man nur schwer nachvollziehen, was an Straßen <strong>und</strong> Wegen am Beginn des<br />
16. Jahrh<strong>und</strong>erts vorhanden war.<br />
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