Buchholzer Geschichte und Geschichten - Streifzüge durch die ...
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Wegen <strong>und</strong> Stegen. Und nun stellte sich auch noch der von Luther nach<br />
Buchholz geschickte Pfarrer Hartmann Ibach auf <strong>die</strong> Seite der<br />
unzufriedenen, gereizten Menge, <strong>die</strong> Unzufriedenheit, <strong>die</strong> sozialistische<br />
Strömung <strong>durch</strong> seine Predigten, <strong>durch</strong> seinen privaten Verkehr nährend.<br />
Hartmann Ibach stellte <strong>die</strong> ernstgemeinte Forderung an das Stadtregiment,<br />
das städtische Vermögen unter <strong>die</strong> Armen des Ortes auszuteilen, einem 10,<br />
dem anderen 15 Gulden zu geben, sich damit zu nähren. Selbstredend<br />
widersetzten sich der einsichtigere Bergvogt Matthes Busch <strong>und</strong> Richter<br />
<strong>und</strong> Schöppen solchem Ansinnen. Ganz richtig machten sie geltend, was<br />
bei einer derartigen Teilung auf den Einzelnen komme, werde "binnen<br />
einem halben Jahre in Bier vertrunken sein".Ibach schalt, klagte <strong>und</strong> tobte<br />
auf der Kanzel gegen <strong>die</strong> Obrigkeit, <strong>und</strong> so aufreizend wirkte seine Predigt,<br />
daß Barthel Schaller, der spätere ruhige, besonnene Hüttenschreiber des<br />
Kurfürsten <strong>und</strong> Richter (1527-1529), dessen Sohn noch später <strong>die</strong> Stelle<br />
eines kurfürstlichen Leibarztes in Dresden bekleidete, erregt von der<br />
verhetzenden Predigt, mit der Faust aufschlug <strong>und</strong> <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Kirche rief: "es<br />
werde nicht besser, man schlage denn mit Fäusten drein"!<br />
So glimmte es im Geheimen. Ein Windstoß, ja ein Luftzug nur, <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Flamme des Aufruhrs mußte auflodern. Und sie lohte empor!<br />
Den Anlaß zum Aufruhr bildete das Gerücht, es sei <strong>die</strong> silberne Monstranz<br />
der Kirche versetzt worden. Das Gerücht in <strong>die</strong> Menge gestreut zu haben,<br />
<strong>die</strong>ser Vorwurf traf Ibach, den man auch in anderer Hinsicht, an dem<br />
Aufruhr schuld zu sein, bezichtigte.<br />
Der vorliegende Bericht weiß von dem Aufruhr folgendes zu erzählen:<br />
"Auf das Gerücht hin, es sei <strong>die</strong> Monstranz versetzt, bildete sich eine Rotte.<br />
Eilends wurde <strong>durch</strong> <strong>die</strong>selbe Sonnabend vor Invocavit (4. März) 1525 ihr<br />
Anschlag gemacht, daß ein Nachbar den andern bescheiden solle, auf<br />
Sonntag auf dem Kirchhofe sich zu versammeln. Geladen zu der<br />
Versammlung wurde auch der Bergmeister Andreas Müller<br />
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, ein<br />
persönlicher Gegner Busch's, obwohl er <strong>die</strong>sem sein Amt zu danken hatte,<br />
ein eifriger Anhänger Ibachs. Man bat ihn, dabei zu stehen, "do sy etwas<br />
genotiges zcw behandeln fhur hetten". Gegen 50 Personen, "Gesessene"<br />
<strong>und</strong> "Hausgenossen", fast <strong>durch</strong>weg Leute, <strong>die</strong> wenig oder nichts zu<br />
verlieren hatten, versammelten sich ohne Wissen <strong>und</strong> Willen der Obrigkeit,<br />
Bergvogt, Richter <strong>und</strong> Schöppen, Berggeschworener <strong>und</strong> Viertelsmeister.<br />
Der Bergmeister <strong>und</strong> mancher andere, so sehr sie geschürt hatten, blieben<br />
der Versammlung fern. Die Versammelten sandten nach kurzer Beratung zu<br />
den Kirchvätern <strong>und</strong> forderten von ihnen <strong>die</strong> Schlüssel "zu der Kirchen<br />
Kleinod": Desgleichen verlangte man "beim alten Pfarrer", gemeint ist<br />
14 1529 wurde A. Müller abgesetzt. Die kurfürstl. Instruktion gebietet den Quasimodog. 1529<br />
nach Buchholz gesandten Räten, der Bergmeister solle “seines vnuerstandes, vnfleis, auch seiner<br />
wankelmütigen handlung halben entsetzt” <strong>und</strong> ein anderer eingesetzt werden.<br />
Siehe Ernest. Gesamtarchiv Reg. T. Fol. 91b O. 5 Nr. 33<br />
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