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Buchholzer Geschichte und Geschichten - Streifzüge durch die ...

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In einem Schreiben an den Kurfürsten, von Sonnabend nach Joh. Bapt. (26.<br />

11<br />

Juni) 1540 in welchem der Bergvogt Bieger <strong>und</strong> der Bergmeister<br />

Wegener im Namen von Richtern, Schöppen, Knappschaft, Viertelsmeister<br />

<strong>und</strong> ganzer Gemeinde Beschwerde führen, daß <strong>die</strong> Güldengroschen bei der<br />

Verrechnung mit den Gewerken auf Befehl des Kurfürsten künftig nicht<br />

mehr mit 21, sondern mit 25 Groschen berechnet werden sollten, heißt es,<br />

"man müsse mit Annaberg Wochenmarkt halten," wo <strong>die</strong> Guldengroschen<br />

nur im Wert zu 24 Groschen angenommen würden.<br />

Das es immer wieder zu unliebsamen Auseinandersetzungen mit den<br />

Annabergern kam, beweist auch, daß <strong>die</strong> <strong>Buchholzer</strong> seitens der<br />

Annaberger bei dem Holzflößen auf der Sehma in unnachbarlicher Weise<br />

belästigt wurden. Der Kurfürst zeigte sich deshalb gewillt, Annaberg das<br />

Flößen auf der Sehma gänzlich zu verbieten. Bevor <strong>die</strong>s jedoch geschah,<br />

12<br />

sollte sich der Bergvogt Matthes Busch äußern, "was nachteil doraus<br />

Entsteen mocht, Szo man den annenbergern das flossen gar wheren wold."<br />

Obwohl <strong>die</strong>ser nicht sehr gut auf "<strong>die</strong> von S. anneberg" zu sprechen war, riet<br />

er doch davon ab, weil sich Annaberg alsdann "holtz halben" "nicht<br />

Erhalten" könne. Weiter aber hebt er in seinem schriftlichen Gutachten<br />

hervor:"Zum andern wher es vnNachbarlich. Dyweil dy Im Buchholtz<br />

keinen Wochenmargt haben vnd Sie allis, das sie Zu Nottorfft dorffen, Sich<br />

auff Sanct anneberg Erhoelen müssen, werde man vns den wider Zu<br />

13<br />

gebrauchen whern, welches vns Nicht treglich sein kondt."<br />

Später scheinen sogar <strong>die</strong> <strong>Buchholzer</strong> "Schuster" eine zeitlang auf dem<br />

Annaberger Wochen markt ihre Ware feilgeboten zu haben, wogegen der<br />

Annaberger Rat allerdings Einspruch er hoben zu haben scheint. 1544 <strong>und</strong><br />

1545 nämlich beschwert sich Buchholz über den Rat "vff St. Annabergk<br />

wegen ihrer schuster, welche <strong>die</strong> wochenmerkt besuchen."<br />

1557 erhielt Buchholz direkt das Recht zugesprochen den Annaberger<br />

Wochenmarkt mit benutzen zu dürfen. Somit war der <strong>Buchholzer</strong><br />

Wochenmarkt wieder eingegangen. Dauernd aber erinnert an ihn der um<br />

seinetwillen geschaffene <strong>Buchholzer</strong> Marktplatz. In der Gr<strong>und</strong>form bis<br />

heute im wesentlichen erhalten, wurde er dreimal im Laufe der fast 500<br />

Jahre umgebaut. 1889 / 90 wurden an der Ost - <strong>und</strong> Nordseite <strong>die</strong> Mauern<br />

erhöht <strong>und</strong> der Platz geebnet, wobei er noch ein leichtes Gefälle aufwies.<br />

Das Denkmal des Stadgründers, Friedrich des Weisen, wurde anläßlich der<br />

400 Jahrfeier der Stadt Buchholz im Jahre 1901 aufgestellt. Es ist ein<br />

Bronzeguß vom Dresdner Bildhauer Schreitmüller.<br />

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Platz weiter aufgefüllt, Böschungen <strong>und</strong><br />

11 Bieger kam 1535 als Bergvogt in sein Amt. Er war der Nachfolger Kaspar Schützes (1526-<br />

1533) <strong>und</strong> der letzte unter den fünf <strong>Buchholzer</strong> Bergvögten.<br />

12 Matthes Busch war Bergvogt von Reminiscere 1513-1526<br />

13 Siehe Ernest. Gesamtarchiv Reg. T. Fol. 70-76 O3 vol. 2 “Handlungen im Buchholtz Mauricii<br />

1520<br />

17

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