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Buchholzer Geschichte und Geschichten - Streifzüge durch die ...

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Kurfürst einst hinsichtlich der Platzfrage in Aussicht gestellt habe <strong>und</strong><br />

baten,, "dy hewsleyn ufm platz" vor dem Hause des Fürsten, " auß gnaden<br />

Zukauffen." "So würd ein schöner gevierder platz" entstehen, hob man<br />

hervor, an dem sich bald auch Gasthöfe auftuen sollten.<br />

Da es der ernste Wille des Kurfürsten Friedrich war, den Markt zu errichten,<br />

so trat Graf Balthasar von Schwarzburg unverzüglich in Unterhandlung mit<br />

den Besitzern der auf dem fraglichen Platz gelegenen Wohnhäuser.<br />

6<br />

Auch das Protokoll über <strong>die</strong>se Verhandlungen ist erhalten Es kennzeichnet<br />

sich als solches schon <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Worte, mit denen es beginnt: "Ditz<br />

nachvolgent Ist dy abrede uffs aller genawest, wie man dy hewser am<br />

marckt Im Buchholtz kawffen müge."<br />

Das Protokoll berichtet über <strong>die</strong> Verhandlung mit drei Besitzern, mit Fritz<br />

Besler, Hanns Büttner <strong>und</strong> Barthel Sebald. Die Besitzer stellten ihre<br />

Forderungen. Richter, Schöppen <strong>und</strong> der Bergmeister Hans Kreutzing<br />

schätzten den Wert der Gebäude.<br />

7<br />

Fritz Besler "schlug sein haws mit sambt dem garten vmb xl (40) gulden<br />

für."Richter Schöppen <strong>und</strong> Bergmeister "erkannten, das man ym darvmb<br />

xxxvi (36) fl. reinisch erstaten solte", sie taxierten das Gr<strong>und</strong>stück mithin 4<br />

fl. niedriger; doch sollte ihm dabei das "alte geZymer (Gezimmer) des<br />

hawses" verbleiben. Es scheint, daß <strong>die</strong> Häuser um <strong>die</strong> es sich weiter<br />

handelte aus Fachwerk bestanden zu haben. Mit den Häusern von Hans<br />

Büttner <strong>und</strong> Barthel Sebald verfuhr man ähnlich. Die Verhandlungen trugen<br />

sich in der zweiten Hälfte des Juli 1511 zu. Bevor der Kauf abgeschlossen<br />

werden konnte, mußte <strong>die</strong> Zustimmung des Fürsten eingeholt werden, <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong>se blieb nicht aus. Außer den erwähnten Häusern wurden dem<br />

Anscheine nach noch andere Gebäude abgebrochen, denn in einem<br />

Protokoll wird von einem Stall, Hans Mann gehörend, gesprochen.<br />

Was nun <strong>die</strong> Freilegung <strong>und</strong> das Herrichten des Platzes betrifft, der am<br />

Anfang im wesentlichen <strong>die</strong>jenige Gestalt erhalten haben dürfte, <strong>die</strong> er auf<br />

Dilichs Federzeichnung aus dem Jahre 1628 zeigt, <strong>und</strong> <strong>die</strong> er bis zu seiner<br />

1889 - 1890 erfolgten Umgestaltung in der Hauptsache behielt, so erfolgte<br />

<strong>die</strong>se in der Zeit zwischen Crucis (14. Sept.) 1511 <strong>und</strong> Invocavit (28. Febr.)<br />

1512. Wir wissen <strong>die</strong>s ebenfalls wieder aus den Aufzeichnungen des<br />

Bergvogtes Strödel.<br />

Der Abbruch der Gebäude erfolgte <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Besitzer, denen ja beim<br />

Verkauf das "Gezimmer" überlassen worden war; dem Kurfürst erwuchsen<br />

<strong>durch</strong> den Abbruch keine Ausgaben. Das Räumen des Platzes jedoch<br />

erforderte, so weit es im Auftrag des Kurfürsten geschah, <strong>die</strong> Arbeit zweier<br />

Männer 4 Tage hin<strong>durch</strong>. Dominicus Beypricht <strong>und</strong> henssel pesnegker,<br />

6 Siehe Ernest. Gesamtarchiv Reg. T. Fol. 115-126a “Berghandlungen”<br />

7 Fritz Besler wird gelegentlich in der Berghandlung 1508 als Schichtmeister bezeichnet. 1510<br />

besaß er eine der drei in Buchholz befindlichen Schmelzhütten. Siehe <strong>die</strong> Zehntrechnung von 1510<br />

im Ernest. Gesamtarchiv Reg. Fol. 177b.<br />

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