Buchholzer Geschichte und Geschichten - Streifzüge durch die ...
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ältesten Gasthöfe am Markt oder in nächster Nähe desselben. Durch den<br />
Markt wurde der Verkehr der Umgegend nach dem Ort gelenkt, <strong>und</strong> da <strong>die</strong><br />
Landleute dort, wo sie ihre landwirtschaftlichen Produkte umsetzten auch<br />
ihre mannigfaltigen Bedürfnisse deckten, wie sie <strong>die</strong> Zünfte der Städte nur<br />
liefern, wie sie <strong>die</strong> Krämer der Städte nur führen durften, so trug der Besitz<br />
eines Marktes auch nach <strong>die</strong>ser Seite recht viel zum Aufblühen eines Ortes<br />
im allgemeinen bei.<br />
Gesichtspunkte letzterer Art waren auch für Buchholz maßgebend, <strong>die</strong><br />
Erlangung eines Marktes nicht aus dem Auge zu lassen.<br />
Wie aus einem Brief des Kurfürsten Friedrich an seinen Rat, den Grafen<br />
Balthasar von Schwarzburg, zu entnehmen ist, (der Brief datiert vom<br />
4<br />
15.Juli 1511) hatte man von Buchholz aus sich bei dem Landesfürsten<br />
beklagt, daß "kein wesen aldo aufkomen moge", "derhalb", "daz kein<br />
wirdtshaus aufm buchholtz sey",weil man "nicht Wein schenke oder Markt<br />
halte, sondern alles vom Annaberg erholen müsse."<br />
Friedrich der Weise, gleich seinem Bruder Johann auf ganz besonderer<br />
Weise Buchholz zugetan, <strong>und</strong> oft zeigend, wie ihm an dem Emporblühen<br />
des jungen Gemeinwesens, das ein Jahrzehnt zuvor mit Privilegien<br />
begnadet worden war, gelegen sei, schenkte auch in <strong>die</strong>sem Falle den<br />
Klagen <strong>und</strong> Bitten derer im Buchholz willig Gehör. Graf Balthasar von<br />
Schwarzburg erhielt Auftrag, sich mit der Angelegenheit näher zu<br />
beschäftigen <strong>und</strong> Abhilfe gegen <strong>die</strong> berührten Übelstände zu schaffen.<br />
"Darumb wollest dich auch erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> darauf gedenken <strong>und</strong> verfügen,<br />
das solchs geendert werde, so vil moglich, doch daß es mit einer<br />
Bequemlichkeit bestehe," "damit sich leut allda erhalten <strong>und</strong> das wesen<br />
steigen moge," lautete der Befehl des Landesherren an ihm.<br />
Eine reichliche Woche, nachdem ihm der Befehl erteilt worden war,<br />
Donnerstag nach Maria Magdalena, (24. Juli) bereits, finden wir Graf<br />
Balthasar von Schwarzburg in Buchholz. Als Begleiter war der<br />
Schneeberger Zehntner Martin Fuchs mit anwesend, damit er den<br />
Verhandlungen beiwohnte.<br />
Die Verhandlungen wurden mit dem Bergvogt - es war <strong>die</strong>s der Nachfolger<br />
5<br />
Lebes, Lukas Strödel oder Strudel - mit dem Bergmeister, mit Richter,<br />
Schöppen <strong>und</strong> ganzer Gemeinde geführt.<br />
Der Graf von Schwarzburg hörte sich <strong>die</strong> Wünsche der <strong>Buchholzer</strong> an <strong>und</strong><br />
versicherte sie der Gunst der Fürsten. Damit war den <strong>Buchholzer</strong>n<br />
Gelegenheit geboten, ihre Wünsche vorzubringen. Sie beziehen sich auf<br />
drei Punkte:<br />
Auf den Markttag, auf das Ablohnen der Arbeiter zum Wochenmarkt <strong>und</strong><br />
auf den Marktplatz.<br />
4 Siehe Ernest. Gesamtarchiv Reg. T. Fol. 194/95 “gemeine Schriften” H. B. 10 Nr 4a<br />
5 Strudel oder Strödel, wie er abwechselnd sich schreibt, war <strong>Buchholzer</strong> Bergvogt von Remin.<br />
1511 bis 1513<br />
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