Buchholzer Geschichte und Geschichten - Streifzüge durch die ...
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Wie Buchholz einen Wochenmarkt bekam.<br />
Im Jahre 1999 wurde der <strong>Buchholzer</strong> Marktplatz neu gestaltet, nachdem<br />
1998 <strong>die</strong> SWA (Städtische Wohnungsverwaltung Annaberg-Buchholz) das<br />
ehemalige Rathaus rekonstruiert <strong>und</strong> neu bezogen hat. Dieses Gebäude,<br />
1841 auf der Stelle des ehemaligen Fürstenhauses erbaut <strong>und</strong> im Jahre 1900<br />
in <strong>die</strong> jetzige Form umgebaut, <strong>die</strong>nte bis 1945 der Stadt Buchholz als<br />
Rathaus.<br />
Als man an den Bau des an der Stelle des jetzigen Gebäudes der SWA<br />
gelegenen Fürstenhauses, später auch Münzhof genannt, ging, eines<br />
Gebäudes, in welchem der Bergvogt wohnte, in welchem sich <strong>die</strong><br />
Bergamtsräume befanden, welches den kurfürstlichen Räten bei ihrer<br />
<strong>durch</strong> amtliche Verrichtungen bedingten, oft wiederkehrenden<br />
Anwesenheit in Buchholz als Absteigequartier <strong>die</strong>nte, in welchem bei den<br />
vereinzelten Fällen ihrer Anwesenheit in Buchholz wohl auch <strong>die</strong><br />
Landesfürsten selbst Wohnung nahmen, wurde schon <strong>die</strong> Errichtung eines<br />
Wochenmarktes in Buchholz angeregt <strong>und</strong> der aufstrebenden Gemeinde in<br />
Aussicht gestellt. Man hatte sofort auch einen Platz für Abhaltung des<br />
Marktes auf Seiten der Regierung ins Auge gefaßt, nämlich den vor dem<br />
Fürstenhause gelegenen Raum. Zwar standen bereits "etlich cleine hewser<br />
<strong>und</strong> stelle" an dem Ort; doch sollten <strong>die</strong>se auf Kosten der regierenden<br />
Fürsten, auf Kosten Friedrich des Weisen <strong>und</strong> seines Bruders Johann des<br />
Beständigen, zum Abbruch angekauft werden, <strong>und</strong> der Bergvogt Fabian<br />
Lebe<br />
2<br />
erhielt Befehl, vor allem "nymant mer darauff bawen zu lassen".<br />
3<br />
Im Jahre 1507 mochte solches geschehen sein; denn in <strong>die</strong>sem Jahre wurde<br />
mit dem Bau des Fürstenhauses, der im November 1509 beendet wurde,<br />
begonnen.<br />
Die Erfüllung des Versprechens erfolgte aber nicht so bald. Der Bergvogt<br />
wehrte nicht, daß auf dem Platze etliche Ställe errichtet wurden. 1511<br />
wartete Buchholz noch auf <strong>die</strong> Verwirklichung der Zusage: der Markt war<br />
noch "nit aufgericht".<br />
Ein besonders dringendes Bedürfnis mochte in Wirklichkeit auch nicht<br />
vorliegen, da <strong>die</strong> <strong>Buchholzer</strong> ihre Einkäufe auf dem am Sonnabend jeder<br />
Woche in Annaberg stattfindenden Wochenmarkt tätigen konnten.<br />
Der Besitz der Marktgerechtigkeit war jedoch noch von einem anderen<br />
Gesichtspunkt aus zu betrachten.<br />
Der Besitz eines Marktes vermehrte das Ansehen eines Ortes. Der Markt<br />
war eine wichtige Einnahmequelle für den Ort. Im Zusammenhang mit dem<br />
Markt blühte das Gasthofwesen auf, liegen in den Städten doch überall <strong>die</strong><br />
2 Fabian Lebe war der erste <strong>Buchholzer</strong> Bergvogt von 1505 bis 1511<br />
3 Siehe Ernest. Gesamtarchiv Reg. T. Fol. 115 126a “Berghandlungen”<br />
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