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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650Fensterstiftungen für den Blasiusdom 93ner Betrag wurde im November 1468 für drei Matten aufgewendet, um die (vor die?)neuen Fenster zu machen 18 • Diese sind also noch nicht verglast, so kann man dieserNotiz entnehmen. Nimmt man hinzu, daß wenige Wochen zuvor der Stiftsvikar undNotar Johannes Sterneberch, der seit dem Baubeginn 1466 auch die Baurechnungenführte, einen Gulden erhalten hatte, weil er vom Bischof von Hildesheim die Erlaubniseingeholt hatte, die Wand des alten Seitenschiffs abzureißen, so könnte der Kaufder Matten zum Verhängen der Fenster verstanden werden 19 • Es wurde in den nächstenWochen nämlich sogleich begonnen, die Wand des alten Seitenschiffes abzutragen,wie die Eintragungen vom 11. Dezember 1468 an bis weit ins Jahr 1469 beweisen,nach denen die Chorschüler und Ministranten die Mauer abrissen. 2o Schützteman sich mit den Matten in der Kirche gegen Kälte - oder sollten darauf die Fensterentworfen werden?Aus den exakten Angaben über die Löhne für die Schmiede, aber auch für denZimmermann, zu denen noch die Kosten für Eisen und Blei, für Bauholz und Nägelwie für das Abwiegen auf dem städtischen Bauhof kamen, wird deutlich, daß die vorbereitendenArbeiten an den Fenstern, die dem Einsetzen der Glasscheiben vorangingen,die Baukasse beträchtlich belasteten.Doch was ist aus den Baurechnungen zur Verglasung der Fenster selbst zu erfahren?In einer ersten Nachricht vom 11. September 1468 ist vermerkt, daß einem venstermekerein Gottespfennig zum Vertragsabschluß überreicht worden sei 2t • Der Auftraglautet, er möge für viereinhalb Ferding - das entspricht einer braunschweigischenket); BR fol. 45v zum 15. April 1470: Wulffe dem smede 1m 9s 3d vor de vintiseren in dat nige venster... ; BR fol. 50r zum 11. November 1470: Henning Wulffe fabro vor negele dobele unde dat nige i~erenvor dat nige venster ... ; BR fol. 59r zum 5. April 1472: Plachman fabro 1m; zum 21. Juni 1472 =Schlußabrechnung, vgl. unten Anm. 59.,. BR fol. 85v: 3 matten vor de nigen venster tho makende. Sind in diesen Matten Stoffbahnen für eineVisierung der Fenster, d. h. Fensterentwürfe, zu vermuten? Da zu diesem Zeitpunkt noch keine Eintragungdarauf hinweist, daß die Stiftsherren sich bereits mit einem Glasmaler getroffen und geeinigthätten, ist diese Deutung möglich. Zu Gla~fensterentwürfen auf Stoff vgl. H. ROTH, Der Maler HenritzHeyl und die spätgotischen Glasmalereien in der Pfarrkirche zu Friedberg/Hessen in urkundlichenNachrichten, in: Mitt. des oberhessischen Geschichtsvereins N. F. 44 (1960) S. 82-114. - Im Jahr1470 wird der Zimmermann Hermann Hagenbrugge geholt, um die Fenster - wohl mit Holz - zu verschließen(BR fol. 50r).,. BR fol. 84r: ... pro sigillo littere concessionis dicti episcopi ad destruendam dictam partem ecclesie. ZuJohannes Stemeberch vgl. G. und U. SCHWARZ, Bauhütte (wie Anm. 2) S. 11, S. 14 mit Anm. 30,S. 18 f. Als kaiserlich autorisierter Notar und Kleriker der Diözese Köln hat dieser Stiftsvikar vonSI. Blasii zahlreiche Notariatsinstrumente geschrieben. In seiner Funktion als Notar hielt er auch dietestamentarischen Bestimmungen Ludolf Quirres am Tag vor dessen Tod (6. April 1463) fest. Er wares auch, der seit dem 25. Juni 1466 die Baurechnungen für Luder Horneborch führte und aufschrieb(Horneborch führte das Bauamt " officium structure nove). Für seine Tätigkeit erhielt Stemeherch jeweilsum den Jahreswechsel anderthalb oder zwei Schilling (z. B. BR fol. 40v: 10. Januar 1468 und BRfol. 105r: Anfang 1470).20 BR fol. 88r-89r vom 11. Dezember 1468 ab: 1112s pro bibalibus ministris et choralibus ecclesie et aliispro 2 diebus. Danach werden entsprechende Eintragungen seltener, offenbar wurde zunächst amneuen Dach weitergearbeitet. Erst vom 17. September bis zum 22. Oktober 1469 heißt es wicder Wocheum Woche: ... ministrislchoralibus frangentibus murum; pro choralibus, de de muren breken u.ä.(BR fol. 96r-97r).2' BR fol. 83r.

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