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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004265092 G. Schwarzrahmen und -pfosten angefertigt hatte, konnten die ihm unterstellten Steinmetze alsospätestens seit Juni 1466 die Fensterlaibungen nach dieser Vorlage schlagen J3 •Wie weit der Bau bereits im Oktober 1467 fortgeschritten war, zeigt der Eintrag,daß Hermann Hagenbrugge, ein <strong>Braunschweig</strong>er Zimmermann, der zu verschiedenenArbeiten am Neubau immer wieder von den Stiftsherren herangezogen wurde, vierTage lang damit beschäftigt war, ein Gerüst zu errichten, über dem der Fensterabschlußin Stein, während er gebaut wurde, aufliegen konnte (de boghen tho makende,dar me de venster wedder beslot). Damit versah er nur einen Teil der Fenster; im Juni1468 wird er nämlich noch einmal mit derselben Arbeit zweieinhalb Tage lang beschäftigt14. Und Anfang November 1467 waren die Steinmetz- und Maurerarbeitenwenigstens an den ersten Fenstern im Osten soweit gediehen, daß der Schmied Hansvan Alvelde, der ebenfalls schon früher bei den Vorbereitungen zum Neubau mitgearbeitethat, zum Anbringen eiserner Bewehrungen an Fensterrahmen und -pfostenund mit Löten von Blei beschäftigt wurde l5 •In der Woche, bevor Hans van Alvelde an die Arbeit ging, wurde Eisen abgewogenund auch ein kleiner Sack Kohle eingekauft l6 . In den folgenden Jahren wiederholensich die entsprechenden Aufträge und Zahlungen in den Baurechnungen l7 • Ein klei-13 BR fol. 6v, vgl. G. und U. SCHWARZ, Bauhütte (wie Anm. 2) S. 26; S. 52.14 BR fol. 38v zum 11. Oktober 1467; dafür wurde er mit 3s 6d = 42d entlohnt; BR fol. 78r zum 12. Juni1468: de sulven boghen Iho makende, für 2 l/2s = 30d. Andere Arbeiten für den Neubau übernahmer ebenfalls: er konstruierte im Sommer 1466 die Winde, mit der die Steine und Mörtel in die Höhegezogen wurden (BR fol. 26r), und repariene sie auch jedes Frühjahr vor Baubeginn (z. B. im März1471= BR fol. 51r), er errichtete und versetzte wiederholt den berehfred, das Gerüst oder densog. Lehrbogen, über dem die Gewölbe gemauert wurden (Konstruktion ab 20. Februar 1469 = BRfol. 90r; Aufstellung in der Kirche am 16. Juli 1469 = BR fol. 94v, zum ersten Mal umgestellt am 13.August 1469 = BR fol. 95v; endgültig abgebaut am 13. Oktober 1471 = BR fol. 55v). Zu weiteren Tätigkeitendes Hermann Hagenbrugge vgl. G. und U. SCHWARZ, Bauhütte (wie Anm. 2) S. 30Anm.l09." Er erhält für diese Arbeiten am 15. November 1467 zunächst eine halbe Mark (BR fol. 39r) und nachVorlage seiner Abrechnung am 13. Dezember 1467 noch einmal anderthalb Mark dafür: 1 1/2 mHanse van Alueide tabro vor dat iseren tho makende in de twe Yens/eren (BR fol. 40r). Um diesen Betragund die Arbeitsleistung des Schmiedes richtig einzuschätzcn, sei erwähnt, daß der Dachdecker fürdie Abdeckung des alten Bleidachs und das Decken des neuen Daches insgesamt drei Mark erhielt(BR fol. 79r und 80). Das HBleilöten", auf das noch verschiedene andere Hinweise in den Baurechnungengegeben werden, ist, genau besehen, kein Lötverfahren; vgl. dazu J. WOLTERS, Zur Geschichteder LöUechnik, Hamburg 1975, S. 5. Danach sind fürs Löten ein bei niedrigeren Temperaturenschmelzendes Zusatzmetall (Lot) und das Fehlen des Anschmelzens des metallischen GrundstoffesKennzeichen. Blei hat mit 200 bis 400 Grad Celsius einen sehr niedrigen Schmelzpunkt und wird deshalbvielfach als Lot verwendet. In unserem Zusammenhang wird wohl überwiegend Blei - als einzigesMetall seines niedrigen Schmelzpunktes wegen - zum Fassen der Glasscheiben verwendet und auchan die Eisenbewehrungen gelotet, die an Steinlaibung und -pfosten angebracht wurden, um die Scheibenaufnehmen zu können.16 BR fol. 39r: 3 1/2 d pro uno parvo sacco carbonum de iseren in de venster tho lodende, und 1 d vor datbli und iseren Iho den vensler /ho wegende. Das wird auf dem Baumarkt der Stadt geschehen sein undwar deshalb zu bezahlen.17 BR fol. 78v zum 10. Juli 1468: 5 Pfennig für Kohle und Seile (strenge), um die Formen in die Fensterzu löten; und zum 31. Juli 1468: 1 Mark und 10 Schilling für Blei, das an die Formen und Fensterpfostengelötet wurde; BR fol. 93v zum 11. Juni 1469: 1 Mark 21 Schilling 10 Pfennig Henning Wulff(= Wulve im ersten Faszikel fol.1-12), weil er Eisen ausgesägt und Windeisen gemacht habe (u/hgesechtde iseren in 2 vensteren unde de vintiseren in dem nigen glasevens/er boven dal blidack ghema-

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