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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650Fensterstiftungen für den Blasiusdom 89vermuten, daß um 1345 alle zur Fertigstellung des südlichen Seitenschiffs benötigtenHandwerke in der Stadt <strong>Braunschweig</strong> vertreten waren, also auch die Glasmaler, diemit den ses nye belde von glase beauftragt wurden, zumal in diesen Jahren auch an anderen<strong>Braunschweig</strong>er Kirchen gebaut wurde. Im Dunkel bleibt auch, was auf diesenGlasbildern dargestellt werden sollte und welcher Anteil an den 110 Mark lötigen Silbersden Glasmalern zustand. Aber man hielt in der Urkunde fest, daß abgesehen vonden sechs neuen Glasbildern die übrige Fensterfläche aus den alten Glasfenstern bestücktwerden solle, und auch technische Angahen, nach denen Eisen und Draht ausden alten Fenstern des Vorgängerbaus zu übernehmen sei.Farbige Glasfenster aus Lüneburg für das nördliche Seitenschiff(1471-1472)Genau 120 Jahre nach der Fertigstellung der hochgotischen Laurentiuskapelle begannendie Stiftsherren ein weiteres großes Bauvorhaben, nämlich die Erneuerung desnördlichen Seitenschiffs. Ermöglicht wurde dieser Neubau in den Jahren 1466 bis1472 durch den Stiftsherrn von St. Blasii und Dompropst zu Halberstadt LudolfQuirre, der am Karfreitag 1463 auf dem Sterbebett die Einnahmen zweier Renten,eine aus Hildesheim, die andere aus Halberstadt, testamentarisch dem Blasiusstift zusicherteund sie für den Neubau des nördlichen Seitenschiffs bestimmte (Abb. 1)8.Von den Glasfenstern, die im Lauf dieses Neuhaus eingesetzt wurden, hat sich nichtserhalten. Sie sind aus den Baurechnungen nur zu erschließen und lassen die Ausstattungder Stiftskirche mit kostbaren Glasgemälden in neuem Licht erscheinen.Aus den Jahren ab 1463 bis zur Fertigstellung des neuen Seitenschiffes 1472 sinddie Baurechnungen vollständig überliefert 9 • Die Vorbereitungen bis zum Baubeginnim Juni 1466 verzögerten sich, weil die Domherren in Halberstadt sich zunächst nichtan das Testament des Stifters Ludolf Quirre gebunden fühlten und erst nach wiederholtenZusammenkünften und durch Intervention des Herzogs Heinrich von Wolfenbüttelein Kompromiß gefunden und danach die Renten aus Halberstadt regelmäßigbereitgestellt wurden. In diesen Jahren der Vorbereitungen entstand die Steinmetzhütteauf dem Burgplatz mit Geräteschuppen und Kalkhaus. Die Steinmetze konntenunde lengere wen en half eine, de scolen se butene ummelang mit twevolden blye blyen ... Und unterPunkt 9: Vorrmer de varwen, de man up dat g/az malet, seal men in dat glaz bemen, dat se nicht a[gha;s. O. RÜDIGER, Die ältesten hamburgischen Zunftrollen und Brüderschaftsstatuten, Hamburg 1874(Nachdr. Glashülten 1976) S. 90 f.• Zu seinem Leben und Wirken s. U. SCHWARZ, Ludolf Quirre (gest. 1463). Eine Karriere zwischenHannover, <strong>Braunschweig</strong> und Halberstadt, in: BsJb. 75 (1994) S.29-72; demnächst auchB. SCHWARZ, Die Stiftskirche St. Galli in Hannover. Eine bürgerliche Stiftung des Spätmittelalters, Teil1, in: NdsJb. 68 (1996); Teil 2 ebd. 69 (1997).9 StA WF, 11 Alt Blas 743; vgl. Anm. 2. Die Baurechnungen (im folgenden abgekürzt BR mit Folio­Angabe) umfassen !OS gezählte Blatt; eine Lage ist vertauscht, so daß fälschlich fol. 76r bis 106r denZeitraum vom 15. Mai 1468 bis zum 19. Februar 1470, fol. 44r bis 75v die Zeit ab 26. Februar 1470behandeln. - In den Baurechnungen werden Angaben in rheinischen Gulden (f1or=f1orenus) und in<strong>Braunschweig</strong>ischen Mark (m=marca) und ihren Teileinheiten Viertelmark (f=ferto), Schilling (s=so­\idus; 30s= 1m) und Pfennig (d=denarius; 12d= Is) gemacht.

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