13.07.2015 Aufrufe

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650Fallersleben im Mittelalter 79wissen jedoch nicht genau, wie die Ausübung ihrer gräflichen Rechte in Fallersleben,Grevenlah und dem Papenteich im einzelnen ausgesehen hat. Es ist aber anzunehmen,daß sie die dortigen Güter an ihre Ministerialen weiterverlehnt hatten. Zwischen1264 und 1272 erscheint bei den Grafen jedenfalls der Ministeriale Eiger von Fallersleben71 •c) Fallersleben unter welfischer HerrschaftIn den ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts änderten sich die Herrschaftsverhältnissein und um Fallersleben. Der Thronstreit war längst kein Thema mehr. Seit derVerständigung zwischen Staufern und Welfen, die durch die Schaffung des Herzogtums<strong>Braunschweig</strong> und Lüneburg durch Kaiser Friedrich 11. im Jahre 1235 besiegeltwurde, waren die Welfenherzöge bestrebt, ihre alte Hausmacht wieder aufzubauenund führten eine zielstrebige, kontinuierliche Erwerbspolitik 72.In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gelang es ihnen zeitweilig, mehrere Bischofstühleder umliegenden Bistümer mit Angehörigen ihres Hauses zu besetzen(Bremen, Minden, Hildesheim, Halberstadt) und ihre Herrschaft über weite Gebieteauszudehnen. Ein in sich geschlossener Herrschaftsraum entstand dadurch jedoch zunächstnoch nicht, zumal die welfische Position an mehreren Stellen auf Ansprüchedes Hochstifts Hildesheim stieß.Eine Lücke im welfischen Gebiet stellte nordöstlich von <strong>Braunschweig</strong> die Regionum Fallersleben dar, die noch unter Magdeburger Oberlehnsherrschaft stand. Vordem Jahre 1330 kann hier kein welfischer Besitz nachgewiesen werden. In der Teilungsurkundevon 1267 allerdings, in der die drei Söhne Herzog Albrechts d. Gr. von<strong>Braunschweig</strong>, Heinrich der Wunderliche, Albrecht 11. und Wilhelm, die Aufteilungdes väterlichen Erbes vornahmen, heißt es, daß das dominium Gifhorn zum AnteilWilhelms gehörte 73. Möglicherweise zählte damit schon ein kleiner Randbereich desPapenteichgebietes zur <strong>Braunschweig</strong>er Landesherrschaft.Spätestens seit den zwanziger Jahren des 14. Jahrhunderts zeigten die welfischenHerzöge zunehmend mehr Interesse an diesem Gebiet. Am 14. Juni 1326 verzichteteRitter Jordan von Campe zugunsten der Herzöge Otto und Wilhelm von <strong>Braunschweig</strong>-Lüneburgauf seine Ansprüche an den Gütern und der Vogtei zu Fallersleben.Er, seine Ehefrau und der an den Gütern berechtigte Johann von Saldem erhieltendafür von den Herzögen 45 Mark Silber 74 •Am 16. Oktober verkauften die Grafen Ludolf, Johann, Burkhard, Gerhard undWilbrand von Wohldenberg den Herzögen Otto und Wilhelm von <strong>Braunschweig</strong>-Lüneburgdas Dorf Fallersleben, den Stuhl zu Grevenlah, das Gericht über alle dazu gehörendenDörfer und die Grafschaft über den Papenteich: we hebbet vorkoft unde la-7J PETKE (wie Anm. 67) S. 357,455.12 Geschichtlicher Handatlas von Niedersachsen, bearb. von Gudrun PISCHKE. 1989, Karte 26.73 ZILLMANN (wie Anm. 67) S. 98.7. SUDEN DORF (wie Anm. 5) Bd. V, S. 45: ... renunciavi et presentibus renuncio omni impeticioni quamhabui in bonis et advocacia in Vallersleve ... Dicti autem principes dabunt michi ac domine Oden uxorinecnon Johanni de Saldere ... quadraginta quinque marcas puri argenti ...

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!