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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004265054 eh. Raabenicht auf der feierlichen Äbteversammlung in Walkenried im Mai 1209, die durch denBesuch OUos IV. und dessen Aufnahme in die Gebetsgemeinschaft des Ordens gekröntwurde 9o • Die Ordenszughörigkeit hatte nach wie vor Geltung, doch besaß sienicht mehr die integrationsbildende Kraft, um die Gemeinschaft in Abgrenzung nachaußen fest in die Altenberger Klosterfamilie einzubinden.Abt Johann amtierte bis zu Beginn der zwanziger Jahre. Sein Sterbedatum läßt sichnicht genau bestimmen, muß aber in die Zeit vor Ende 1222 gefallen sein, da seinNachfolger Heinrich 11. am Ende 1222 urkundlich bezeugt ist 9l • Im Chronicon Marienthalensewird 1220 als Todesjahr Johanns genannt und ein kurzer Abbiat einesGottfrieds für 1220 bis 1222 angeführt 92 • Hier liegt jedoch ein Irrtum vor, da Gottfriedzwischen 1219 und 1222 als Prior Marientals nachgewiesen werden kann. Möglicherweiseverwechselte Meibom ihn mit Abt Gottfried von Altenberg, der zwischen1225 und 1227 den Konvent der Mutterabtei leitete 93 • Ein Wechsel des MarientalerPriors Gottfried nach Altenberg kann ausgeschlossen werden, da die Herkunft AbtGottfrieds aus dem Altenberger Konvent gesichert ist.Ob Heinrich Mönch in Mariental war, als er zum Abt gewählt wurde, ist ungewiß.Als Kämmerer hat er jedenfalls nicht gewirkt, wie Meibüm für das Jahr 1207 mitteilt,weil damals ein Mönch namens Wilhelm dieses Stelle besetzt hatte 94 • 1208 ist zwar eincamerarius H. in einer Urkunde der Grafen von Roden-Limmern bezeugt 95 , dochmuß H. nicht Heinrich abkürzen, sondern kann ebenso für Heribürd oder Hermannstehen, Namen, die in dieser Zeit in der Marientaler Überlieferung belegt sind. AbtHeinrich war ein außerordentlich geschickter Politiker. In den vier Jahren, die er Marientalvorstand, setzte er erfolgreich die Interessen seiner Abtei in den Prozessen umden LappwaId durch 96 • Nach nunmehr beinahe 90 Jahren, die seit der Gründung vergangenwaren, hatte Mariental durch Schenkungen, Tausch und Kauf einen beachtlichenTeil des Lappwalds erworben, etliche Siedlungen in Grangien, zisterziensischeEigenbaubetriebe, umgewandelt, Wälder gerodet, Moore entwässert und Teiche an-90 Im Mai 1209 trafen sich 53 Zisterzienseräbte in Walkenried, unter ihnen Abt Heidenreich von Morimond,zahlreiche Äbte aus süddeutschen Häusern und sämtliche ostsächsischen Zisterzienseräbte.Vgl. dazu ARNOLD VON LÜBECK (wie Anm. 53) VII, 17. - Heinrich BÜNTING, <strong>Braunschweig</strong>-LüneburgiseheChronica (Magdeburg 1584) Ediert von Heinrich MEIBOM: Newe volstendige <strong>Braunschweig</strong>­Lüneburgische Chronica, Magdeburg 1620, S. 186 f. - Heinrich ECKsTORM, Chronicon Walkenredensesive catalogis abbatum. Helmstedt 1617, S. 74f.9. StAWf 22 Urk 39 - Fehlerhaft gedruckt und datiert bei Lothar v. HEINEMANN, Heinrich von <strong>Braunschweig</strong>,Pfalzgraf bei Rhein. Ein Beitr. zur Geseh. des staufischen Zeitalters. Gotha 1882. UrkundenanhangS. 331.92 MEIBOM (wie Anm. 5).93 MOSLER (wie Anm. 38) S. 141.9. VB Kloster Berge Nr. 55.95 Regesten und Urkunden des Geschlechts von Blankenburg-Campe. Aus der Zeit von 1120-1607. Hg.A. H. A. FREIHERl V. CAMPE. 2 Bde. Berlin 1892-1893. Nr. 130... Zu den Lappwaldprozessen und dem folgenden vgl. RAABE Mariental, 1995 (wie Anm. 3) S. 142 ff. -Helmut BEUMANN, Der Streit der Stifte Marienthai und Walbeck um den Lappwald. In: StMGBO 36,1935, S. 376-400.

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