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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650Die Äbte von Mariental 49aus Altenberg besetzt hatte, war 1180 von Slawen auf Veranlassung Heinrichs des Löwenzerstört worden. Die im Aufbau stehende Klosteranlage wurde niedergebrannt,der Konvent zerstreut. Die Mönche, sofern sie ihr Leben retten konnten, sammeltensich in der nahegelegenen Stadt Jüterbog und mußten, vollkommen mittellos, vomBettel ihren Lebensunterhalt verdienen 62 • Die Mutterabtei scheint daraufhin den Klostergründer,Erzbischof Wichmann, und Mariental um Hilfe für die verarmte Gemeinschaftvon Zinna gebeten zu haben. Im einzelnen lassen sich die Maßnahmen,die die Schwesterabtei aus dem Lappwald einleitete, nicht erkennen. Sicher ist nur,daß Abt Arnold 1191 mit Gunther von Jüterbog (Zinna) und Erzbischof Wich mannvon Magdeburg zusammentraf, und eine Landübertragung von Gütern bei Zinna anMariental vereinbart wurde 63 • Der Grund und Boden sicherte den Marientaler Brüdern,die nach Jüterbog zur Unterstützung Zinnas gegangen waren, den lebensunterhalt.Diesen Besitz hat Mariental später, als der Neubeginn Zinnas materiell abgesichertwar, an die Schwesterabtei abgetreten 64 •In der schwierigen Zeit nach der Zerstörung Zinnas entzog sich Altenberg weitgehendder Verantwortung, die es als Mutterkloster an sich hatte, und wälzte sie auf denAbt von Mariental ab. Nicht einmal seiner Visitationspflicht kam das Mutterklosternach. Die Äbte der beiden Tochterabteien beklagten sich deshalb 1192 beim Orden,und das Generalkapitel verhängte eine Strafe über Abt Goswin von Altenberg 65 • Außerdementzog die Ordensleitung - vermutlich an läßlich der Disziplinierung - dieAufsichtsrechte über Zinna der Kölner Zisterze und übertrug diese Mariental. DiePaternität Altenbergs ist seit dem 13. Jahrhundert in Zinna nicht mehr nachzuweisen;in einem Altenberger Stammbaum der Filiationsklöster, der sich in der Klosterchronikaus dem 16. Jahrhundert befindet, fehlt die Magdeburger Gründung unter denTochterabteien des Kölner Klosters ti6 • Statt dessen können wir den Marientaler Abtbis in die zwanziger Jahre des 13. Jahrhunderts bei wichtigen Schritten, die Zinna zumWiederaufbau unternahm, an der Seite der Brüder aus Brandenburg nachweisen 67 •Daß damit die Verbindung nicht beendet war, zeigt, daß ein Zinnaer Abt namens Giseleram Ende des 13. Jahrhunderts in Mariental eintrat und dem greisen Abt Reinholdnach dessen Resignation im Amt folgte 68 •• , Zur Geschichte Zinnas: Willy HOPPE, Kloster Zinna. Ein Beitr. zur Gesch. des ostdeutschen Kolonisationslandesund des Cistercienserordens. (Veröff. d. V. f. d. Geschichte der Mark Brandenburg)München-Leipzig 1914. - G. WENZ, Das Zisterziensermönchskloster Zinna. In: Germania Sacra: DieBistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. 1. Abt. Bd. 3, Teil 2: Das Bistum Brandenburg. Berlin1941. S. 199-242.63 UB Erzst. Magdeburg I. Nr. 431... Franz WINTER., Zur Geschichte des Klosters Zinna: In: Geschichtsbl. f. Stadt und Land Magdeburg 11,1876, S. 290-306. Hier S. 301.6' Can. I. Stat. 1192:44.66 MOSLER (wie Anm. 37) S. 81..7 Dazu ausführlich weiter unten."" Abt Giseier ist Heinrich Meibom nicht bekannt gewesen. Er ist vermutlich um 1290 unter Abt Reinholdin den Marientaler Konvent als einfacher Mönch eingetreten, da er damals eine Urkunde als Giselerusquondam abbas in Cenna bezeugte. 1292 ist er als Cellerar belegt, seit 1295 bis 1298 als MarientalerAbt. (Vgl. StA Magdeburg U 9: Stift Quedlinburg IX Nr. 78 und 79.) - Abt Reinhold, der

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