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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004265046 eh. Raabenahm. Dabei handelten Dudelin und seine Nachfolger durchaus im Einvernehmenmit Altenberg, das ebenfalls vom ordenspolitischen Standpunkt abfiel. Das BergischeHauskloster, in das Mitglieder des erzstiftischen Adels eintraten, war fest in die Interessendes Kölner Erzbistums eingebunden und brach die Beziehung zu Rainald vonDasseI, dem fanatischen Gegner Alexanders 111., nicht ab. Als dieser 1167 vor Romstarb, wurde sein Name im Altenherger Memorienbuch verzeichnet 51 • Damals warDudelin bereits seit 5 Jahren verstorben. Seine mönchische Laufbahn schien in geradezuidealer Weise zu verbürgen, daß er vom übergreifenden europäischen Ordensgedankenerfüllt war. Statt dessen engagierte er sich von Beginn an im Bistum Halberstadt,schloß sich den Benediktinern an, die gegen Bischof Ulrich opponierten, undlegte, als die Auseinandersetzung um die bischöfliche Politik durch Ausbruch desSchismas in den Sog des europäischen Kirchenstreits hineingezogen wurde, Marientalauf einen die Autorität des Generalkapitels untergrabenden Standpunkt fest. Der AbfallMarientals von der Politik der Ordensleitung band die Abtei fortan stärker an dasBistum, in dem Abt Dudelin zum erstenmal Anspruch auf Einfluß angemeldet hatten.Unter der Belastung des Schismas hatte sich der verfassungsmäßig konstruierteZusammenhalt des Ordens aufgelöst, während sich gleichzeitig die Filiationsbindungzwischen Mutter- und Tochterabtei verselbständigte. Beide, Mariental und Altenberg,schlugen einen Weg ein, auf dem sie die Existenz des Klosters weit über die als abstrakterfahrene Einheit des Ordens stellten.Über die personalen Verhältnisse in Mariental nach dem Tod Dudelins 1162 ist sogut wie nichts bekannt. Sicher ist, daß Dudelins Nachfolger Ludolf 1164 im Amtwar 52 • Über seine Herkunft und Dauer der Amtszeit läßt sich allerdings ebensowenigermitteln wie über den von Meibom erwähnten Nachfolger Ernst, den wir heute garnicht mehr nachweisen können. Im Chronicon Marienthalense wird die RegierungszeitAbt Ernsts in die Zeit von 1172 bis 1180 gelegt. Erst mit dem 1180 als MarientalerAbt nachweisbaren Arnold bessert sich die Quellensituation. Sein Amtsbeginn fälltzusammen mit dem Ende des Schismas. Vieles weist darauf hin, daß Arnold seinenVorgänger bereits zu Lebzeiten ablöste. Das von Meibom überlieferte Sterbedatumfür Abt Ernst am 30. November 1180 ist auf keinen Fall haltbar, da Arnold schon am1. Juli 1180 in einer Urkunde Papst Alexanders III. belegt ist 53 • Aber hier scheintnicht nur ein Irrtum der Datierung des Todesjahres vorzuliegen, wie er Meibom öfterunterläuft. Vielmehr ist zu vermuten, daß der Abtswechsel in Mariental mit den Umwälzungenim Bistum Halberstadt am Ende der siebziger Jahre zusammenhing.von Halberstadt (965-1241). In: Archiv für Urkundenfoschung 16, 1939, S. 1-101. Bes. S. 65ft.­Die Mariental betreffenden Urkunden: VB H Halb I. Nr. 267, 270 und 276." Das Memorienregister der Abtei Altenberg. Hg. Woldemar HARLEss. In: ZBergV 31, 1895,S. 119-147 (unter dem 14. August). - Die älteste Memorialquelle aus Altenberg ist ein im 13. Jahrhundertangelegtes Nekrolog, das Eintragungen bis ins 18. Jahrhundert enthält. Die fragmentarischüberlieferte Handschrift enthält vornehmlich Eintragungen von adligen und geistlichen Gönnern desKlosters.52 VB H Halb I. Nr. 267.53 Acta ponl. I. Nr. 307.

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