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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650Die Abte von Mariental 45von Halberstadt wurde daraufhin abgesetzt 45 • Daß der Konflikt mit dem Bischof vomSchisma überlagert wurde, hatte für Mariental weitreichende Folgen. Denn bereits inPavia zeichnete sich ab, daß der Orden für Alexander III. eintreten würde 46 : Dudelinvon Mariental war einer der wenigen Zisterzienseräbte, die am Konzil überhaupt teilnahmen.Auf den Generalkapiteln im September 1160 und 1161 legte die Ordensleitungsich endgültig auf Seiten Alexanders III. fest und wurde fortan zu einer starken Stützeder alexandrinischen Politik. Die deutschen Häuser sollten laut Generalkapitelbeschlußdie Verbindung zum Kaiser und zur viktorianischen Partei abbrechen. Abt Dudelinstand vor der schweren Entscheidung, seine bisherige Politik vollkommen zu revidierenoder sich der Autorität des Ordensbeschlusses zu widersetzen. Seine Entscheidungwar nicht nur eine Frage der Loyalität gegenüber dem Generalkapitel, sondernbetraf die Existenz des Klosters, nachdem Friedrich I. auf den Generalkapitelbeschlußscharf reagiert und den deutschen Ordenshäusern befohlen hatte, entwederVictor IV. anzuerkennen oder das Reich zu verlassen 47 • Bekanntlich hat dieser Konfliktdie Einheit des Zisterzienserordens stark belastet und einen tiefen Riß im Ordensverbandhinterlassen. Nur wenige deutsche Zisterzienser wie der Konvent vonEberbach gingen ins Exi1 48 , während die meisten Äbte versuchten, ihre Gemeinschaftdurch eine zurückhaltende neutrale Politik gegenüber beiden päpstlichen Lagern überdie Zeit des Schismas zu retten. Für Mariental war die Situation um so brisanter, alsAbt Dudelin sich 1160 eindeutig zu Victor IV, bekannt hatte und das Kloster in einemZentrum der kaiserlich-viktorianischen Partei lag. Nach der Absetzung Bischof UIrichsvon Halberstadt hatte der Viktorianer Heinrich der Löwe zunehmend Einflußauf das Bistum gewonnen, das nun von Bischof Gero (1160-1177) geführt wurde.Abt Dudelin, der mittlerweile ein hohes Alter erreicht hatte - er starb 1162 - besaßnicht die Standhaftigkeit, sein Kloster der nicht ungefährlichen Gegnerschaft des Kaisersund Löwen auszusetzen 49 • An der Politik seiner Nachfolger, die im Einvernehmenmit dem neuen Bischof Gero die Sicherung und den Ausbau der klösterlichenBesitzungen verfolgten 5o , läßt sich ablesen, daß Mariental keine Kursänderung vor-., Zu den Ereignissen vgJ. BOGUMIL (wie Anm. 42) S. 240f. - RAABE Mariental, 1995 (wie Anm. 3)S. 52 f. - In Pavia ließ sich Abt Dudelin alle Besitzungen Marientals von Viktor IV. bestätigen. Actapont. 1. Nr. 321.

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