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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004265042 eh. RaabeNachfolger Abt Heinrich ausstellte 28 , kann das von Meibom überlieferte Todesjahrjedoch nicht zutreffen. Nun ist im Altenberger Totenbuch unter dem 21. August (!)ein Abt Bodo genannt 29 • Dieser lebte noch in den siebziger Jahren und stand damalsals Abt dem Altenberger Konvent vor. Er soll im Jahr 1181 gestorben sein 3o • Ist eineIdentität zwischen dem Marientaler Gründungsabt und dem späteren AltenbergerAbt Bodo denkbar? Die Geschichte des Ordens ist reich an Beispielen für bewegteKarrieren von Äbten, zumal wenn sie sich als Führungspersönlichkeiten auszeichneten.In der Filiation von Eberbach hat Meyer von Ermgassen beispielsweise einen regenpersonellen Austausch in den Spitzenpositionen nachweisen können 31 • AuchBodo wirkte innerhalb eines Jahrzehnts in drei Klöstern: Altenberg, Amelungsbornund Mariental. Materiell und rechtlich war Mariental 1146 gefestigt. Deshalb ist esnicht auszuschließen, daß der Altenberger Vaterabt Bodo zu diesem Zeitpunkt ausMariental abrief. Altenberg hatte nach Mariental in den vierziger Jahren die Besetzungvon zwei weiteren Abteien übernommen. Für den Aufbau der polnischen OrdensniederlassungenLekno und Lad benötigte die Mutterabtei erfahrene Mönche.Bodo war ein solcher erprobter Ordensvertreter. Sollte er nach Polen gegangen sein,so war der Marientaler Abbiat für ihn nur ein Aufenthalt auf einem langen Weg imDienste der Altenberger Klosterfamilie. Am Ende kehrte er dorthin zurück, wo ereinst begonnen hatte, in sein Stammkloster Altenberg.Ihm folgte Abt Heinrich 32 , ein Mönch, der wahrscheinlich mit dem Gründungskonventaus Altenberg nach Mariental gekommen war. Über ihn ist nur so viel bekannt,daß er die Interessen des Ordens bei der Besetzung Michaelsteins am Ostharzdurch Altenkamp verfolgte 33 • In Michaelstein lebte bereits seit längerem eine geistlicheGemeinschaft ohne feste Regel, als sich die Äbtissin Beatrix von Quedlinburg derGruppe annahm und den Ort dem Orden unterstellte. In der undatierten, zwischen1147 und 1149 ausgestellten Gründungsurkunde wird Abt Heinrich von Mariental alszieren konnte wie Bodo, Dudelin oder Ernst. Für Äbte mit den weitverbreiteten Namen Heinrich oderJohann fehlen hingegen die Todestage im Chronicon. Das Todesjahr ermittelte Meibom durch seinUrkundenstudium. Die Zuverlässigkeit der Meibomschen Angaben kann in einigen Fällen nicht mehrnachgewiesen werden, in anderen Fällen sind seine Angaben fehler- oder lückenhaft. Für sich genommensind die Mitteilungen Meiboms über Amtsantritt und Tod der Äbte daher mit Vorsicht zu nehmen.28 Acta pont I. Nr. 214.29 In Altenberg wurde für die klosterinterne Memoria ein eigenes Nekrolog geführt, das in Auszügen indas Altenberger Totenbuch, das Ende des 18. Jahrhunderts entstand, übertragen wurde. Die Jahresangabenim Totenbuch sind in vielen Fällen unzuverlässig. - Ein Totenbuch der Abtei Altenberg. Hg.G. WELLSTEIN. In: Cistercienser-Ouonik 21, 1909, S. 257-266; 291-299; 324-333. Hier S. 259.JO Vgl. VB der Abtei Altenberg. Bearbeitet v. Hans MOSLER. (Urkundenbücher d. geistlichen Stiftungend. Niederrheins 3: Abteilung Altenberg.) Bonn 1912. S. XIX.31 Heinrich MEYER VON ERMGASSEN, Untersuchungen zur Abtsserie von Kloster Eberbarb im Rheingau.In: Nassauische Annalen 85,1974, S. 43-70.32 Heinrich ist erstmals in der Urkunde Papst Eugens IlI. vom 25. August 1147 nachzuweisen. Acta pont.I. Nr. 214.33 Zur Gründungsgeschichte Michaelsteins A. DIESTELKAMP, Die Anfänge des Klosters Michaelstein. In:Sachsen und Anhalt 10, 1934, S. 106-118.

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