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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650Die Äbte von Mariental 39umzuwandeln und mit Mönchen aus Morimond zu besetzen. Im Jahr 1133 bewg derGründungskonvent die neue Abtei Altenberg, in die Graf Adolf 11. später als Möncheintrat. Was lag für Friedrich 11. von Sommerschenburg näher, als Mönche aus demvon seinen Stiefbrüdern gestifteten Altenberg für seine Klostergründung zu gewinnen?Der junge Refonnorden, aus dem der redegewandte Prediger, Politiker und MystikerBernhard von Clairvaux stammte, erfreute sich außerordentlicher Beliebtheitunter den adligen Familien, die seit Ende des 11. Jahrhunderts zu politischer Machtaufstiegen und den allmählich aussterbenden älteren Dynastenadel ablösten. PfalzgrafFriedrich 11. gehörte zur dritten Generation der Sommerschenburger und hattedie von seinem Vater geerbte Herrschaft gefestigt und ausgebaut l4 • Die Gründung einesKlosters mußte sein Ansehen und das seiner Familie noch einmal steigern, zumalwenn es sich um ein Haus der Zisterzienser handelte, die um ein strenges, reinesMönchtum rangen. Es gelang ihm, Mönche aus Altenberg nach Ostsachsen zu holen.Mariental wurde das erste Tochterkloster Altenbergs.Über den Marientaler Gründungskonvent ist so gut wie nichts bekannt. Man mußdavon ausgehen, daß er sich aus zwölf Mönchen unter Leitung eines Abts zusammensetzte.Die Mönche stammten aus dem Kölner Raum, einige von ihnen waren vielleichtsogar aus Frankreich über Altenberg nach Mariental gekommen. Angeführtwurden sie von Abt Bodo, einem ebenso diplomatisch geschickten wie gebildetenMann 15, der in dem knappen Marientaler Gründungsbericht im ältesten Kopialbuchdes Klosters aus den zwanziger Jahren des 13. Jahrhunderts genannt wird l6 • Im ChroniconMarienthalense heißt es, Bodo sei vorher Mönch in Amelungsborn gewesen,wohin er aus Altenberg gekommen sei. Diese Nachricht ist bemerkenswert, weilAmelungsborn nicht zur Altenberger Klosterfamilie gehörte, sondern von Altenkampbesetzt worden war l7 • An der Gültigkeit der Meibomschen Angabe besteht jedochkein Zweifel, weil Bodo auch in anderen Berichten als Mönch in Amelungsborngenannt wird l8 •.. Zur den Pfalzgrafen von Sommerschenburg Heinz-Dieter STARKE, Die Pfalzgrafen von Sommerschenburg(1088-1179) In: Jb f. d. Gesch. Mittel- u. Ostdeutschlands 4, 1955, S. 1-72. - Bernd UlrichHUCKER, Friedrich 11. von Sommerschenburg, Pfalzgraf von Sachsen, Reichsfürst und Klostergründer.In: Das Zisterzienserkloster Mariental bei Helmstedt, 1988 (wie Anm. 1) S. 114-126.IS Heinrich Meibom berichtet, Bodo habe einen Codex, Flores Bodensis, verfaßt: Super est in Valle-Mariaeliber in membrana scriptus, cui titulus, Flores Bodonis ...16 VB H Halb I. Nr. 257.: Anno dominice incamationis millesimo centesimo xxx octavo ... fundatus estlocus iste qui vocatur Vallis sancte Marie a venerabili Friderico palatii comite pie memorie, domno Bodonetune existente abbate, in honorem sanete et individue Trinitatis ...17 Zu Amelungsborn vgl. Nicolaus C. HEUTGER, Das Kloster Amelungsborn im Spiegel der zisterziensisehenOrdensgeschiehte. Hildesheim 1968. - Der vorübergehende Aufenthalt Bodos in Amelungsbornmag auch die Erklärung dafür liefern, daß die ältere Forschung Mariental für ein TochterklosterAltenkamps hielt. Vgl. Paul Jonas MEIER, Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogtums <strong>Braunschweig</strong>:Kreis Helmstedt 1. Wolfenbüttel 1896, S. 28 - HEUTGER, ebd., S. 53; - Hermann HOOGE­WEG, Verzeichnis der Stifte und Klöster Niedersachsens bis zur Reformation. Hannover-Leipzig 1908,S.89.18 Vgl. z. B. die Marientaler Klosterchronik des Prior Johann Nikolaus KRE!oIER. StAWf VII B Hs 347-Johann Georg LEUCKFELD, Chronologia abbatum Amelunxbornensium oder Verzeichniß derer vormahlsim Closter Amelunxborn gelebten Cistercienser-Äbte. Wolfenbüttel 1710. S. 26f.

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