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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004265038 eh. Raabedensverband aber jemals gegeben und wenn ja, wie lange? Funktionierte der durchdas Filiationssystem und die Generalkapitel erzeugte Zusammenhalt? Waren dieMönche von den monastischen Idealen erfüllt genug, um ihnen Wirklichkeit zu verschaffen,und ließ die Wirklichkeit eine Realisierung der Ideale überhaupt zu? DieseFragen sollen die Abhandlung über die Geschichte der Marientaler Äbte im folgendenbegleiten. Die Äbte repräsentierten nicht nur ihr Kloster, sondern waren auch Repräsentantendes Ordens. Ihr Streben nach Übereinstimmung mit den Grundsätzendes Ordens aber auch ihr Wirken auf Abwegen ist somit ein Gradmesser für den innerenZustand des Ordens. Inwiefern erwiesen sie sich als Bewahrer der Verfassungsgrundsätze?Es gilt zu untersuchen, woher sie kamen und weIche Bedeutung die Filiationund der Gesamtorden in der Geschichte der von ihnen geführten Abtei hatten.Dabei ist sowohl das Verhältnis zur Mutterabtei zu berücksichtigen als auch die Beziehungzu den von Mariental im 13. Jahrhundert beaufsichtigten Tochterklöstern zuverfolgen. Läßt sich eine Sonderstellung Marientals als Haus eines europaweit wirkendenOrdensverbands in der ostsächsischen Klosterlandschaft erkennen oder unterschiedsich die zisterziensische Gemeinschaft gar nicht so sehr von dcn benachbartenKlöstern? Nebenbei wird es auch darum gehen, die oft fehlerhaften MitteilungenHeinrich Meiboms über die Marientaler Äbte zu berichtigen, da Meiboms Angabenbis heute als Grundlage für eine Marientaler Äbteliste herangezogen werden.IIDie Anfänge des Zisterzienserklosters Mariental im Lappwald fallen in das Jahr 1138,als Pfalzgraf Friedrich 11. von Sommerschenburg, einer der mächtigsten DynastenOstsachsens, auf der politischen Höhe seines Lebens den Entschluß faßte, ein Hausklosterzu gründen ll • Für dieses Vorhaben gewann er Mönche aus dem jungenReformorden von Citeaux, der sich seit dem zweiten Jahrzehnt des 12. Jahrhundertszunächst in Frankreich, dann über die Grenzen hinweg in ganz Europa ausbreitete.Friedrich 11. von Sommerschenburg ließ sich bei der Entscheidung für eine Gemeinschaftdes neuen Ordens, den 1138 noch keine Niederlassung nach Ostsachsen geführthatte, von dem frommen Vorbild seiner Stiefbrüder, der Grafen von Berg, leiten12 • Everhard von Berg war 1129 nach einem Konversionserlcbnis als Mönch in dasZisterzienserkloster Morimond eingetreten, hatte dort mehrere Jahre zurückgezogengelebt, ehe er in seine Heimat zurückkehrte 13 • Er überredete seine Brüder, Graf AdolfII. von Berg und Erzbischof Bruno von Köln, den Stammsitz bei Köln in ein KlosterTheologie Bd. 13) Bem-Frankfurt a. M. 1972. - Bemhard SCHIMMELPFENNIG, Zisterzienser, Papsttumund Episkopat im Mittelalter. In: Die Zisterzienser (wie Anm. 6), S. 69-85.11 Zur Gründung Marientals vgl. ausführlich RusE, MarientaI. 1995 (wie Anm. 3) S. 17 ff.12 Die Mutter Friedrichs 11. von Sommerschenburg, Adelheid von Laufen, war in erster Ehe mit GrafAdolf I. von Berg verheiratet.13 Herbert GRUNDMANN, Adelsbekehrungen im Hochmittelalter. Conversi et nutriti im Kloster. In: Adelund Kirche. G. TeIlenbach zum 65. Geburtstag. Hg. Josef FLEcKENsTEIN und Karl SCHMID. Freiburg1968. S. 325-345. Hier S. 341 f.

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