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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650342 Rezensionen und AnzeigenGefängnissen. Die Verhandlungen über den Generalvertrag wurden dadurch zeitweiligsehr belastet.An dieser Stelle ist das Buch vor allem wegen des zweiten Kapitels im dritten Abschnittanzuzeigen: Aufstieg und Verbot der Sozialistischen Reichspartei 1951/52. Diese aggressivantidemokratische, in vieler Hinsicht die NSDAP kopierende Partei haue ihren politischenHöhepunkt bei den niedersächsischen Landtagswahlen vom Mai 1951, wenn auch der Bezirk<strong>Braunschweig</strong> nicht zu den absoluten Hochburgen dieser Partei zählte. In <strong>Braunschweig</strong>aber, noch vor dem Verbot der Partei durch das Bundesverfassungsgericht im Oktober1952, fand eine wichtige Auseinandersetzung mit dem Starredner dieser Partei, OttoRemer, statt. Dieser hatte den Männem des 20. Juli öffentlich nachgesagt, für ihren "Landesverrat"vom Ausland bezahlt worden zu sein. Bei dem Prozeß vor dem <strong>Braunschweig</strong>erLandgericht ging es um weit mehr als eine Anklage wegen übler Nachrede. Der <strong>Braunschweig</strong>erGeneralstaatsanwalt Fritz Bauer, der auf diesen Prozeß konsequent hingearbeitethatte, machte das Verfahren "zu einem öffentlichen Lehrstück", das "entscheidendeGrundlagen für die Verankerung des 20. Juli 1944 im Geschichtsbewußtsein der Bundesrepublikschuf'.Das brillant geschriebene Buch beeindruckt vor allem durch die scharfsinnige Analyseim Schlußkapitel, bei der der Verfasser deutlich macht, daß die Akzeptanz der demokratischenParteien über längere Zeit erheblich davon profitierte, daß die Erinnerung an dieSchrecken der Vergangenheit überlagert und das Bedürfnis, sich der kollektiven Erinnerungzu entziehen, bewußt genährt wurde.Klaus Erich Pollmann

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