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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>Rezensionen und Anzeigen 341Auf dem Weg in die Demokratie. Vortragsreihe im Jahre 1996 im <strong>Braunschweig</strong>ischenLandesmuseum aus Anlaß des 50. Jahrestages des Landes Niedersachsen. Hg. von GerdB i e gel (Veröffentlichungen des <strong>Braunschweig</strong>ischcn Landesmuseums 83). <strong>Braunschweig</strong>:Heckner Wolfenbüttel 1997, 132 S., Abb., 10 DMDiese Broschüre entstand aus Anlaß eines für die Region <strong>Braunschweig</strong> nicht ganz unproblematischenLandesjubiläums: Am 1. November 1946 wurde durch die Gründung desLandes Niedersachsen das traditionsreiche Land <strong>Braunschweig</strong> zugunsten eines ganz neuenStaatsgebildes aufgelöst. Das vorliegende Bändchen enthält vier Gedenkvorträge überdie politische, kulturelle und wirtschaftliche Situation in der Region <strong>Braunschweig</strong> in denUmbruchsjahren 1945 -1946 sowie auch eine Rückschau auf das alte Land <strong>Braunschweig</strong>und seine Geschichte. Speziell erwähnenswert sind hier nur zwei Beiträge. K. E. Pollmannbeschreibt den von der Britischen Militärregierung im Januar 1946 eingesetzten braunschweigischenLandtag, der bis zu seiner Auflösung im November 1946 gute Arbeit geleistetund sogar eine neue Landesverfassung ausgearbeitet hat. W. Knopp zieht in seinen lesens-und beachtenswerten "Gedanken über das alte Land <strong>Braunschweig</strong>" Resümees ausdessen Gesamtgeschichte. Anregend ist seine einleuchtende These, daß sich in Herrscherpersönlichkeiten,Entwicklungen und Ereignissen unserer nicht nur territorial disparatenbraunschweigischen Geschichte exemplarisch - modellhaft Entsprechendes aus der deutschenGeschichte ausgeprägt und besonders deutlich abspiegelt.Dieter LentNorbert Fr e i, Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit,München: C. H. Beck 1996,406 S., 78 DMDieses Buch widmet sich einem wichtigen Thema der frühen Nachkriegszeit in der Bundesrepublik:Vergangenheitspolitik! Damit meint der Verfasser "einen politischen Prozeß,der sich ungefähr über eine halbe Dekade (1949 bis Mitte der fünfziger Jahre, K. E. P.)erstreckte und durch hohe gesellschaftliche Akzeptanz gekennzeichnet war, ja geradezukollektiv erwartet wurde. In erster Linie ging es dabei um Strafaufhebungen und Integrationsleistungenzugunsten eines Millionenheers ehemaliger Parteigenossen, die fast ausnahmslosin ihren sozialen, beruflichen und staatsbürgerlichen Status quo ante versetztwurden, den sie im Zuge der Entnazifizierung, Internierung oder der Ahndung 'politischer'Straftaten verloren hatten. In zweiter Linie, gewissermaßen flankierend, ging es umdie politische und justitielle Grenzziehung gegenüber den ideologischen Restgruppen desNationalsozialismus." Der antinationalsozialistische Gründungskonsens der Nachkriegsdemokratiewurde dabei punktuell neu bestimmt. Die hier definierte Vergangenheitspolitiksetzt sich vor allem aus drei Elementen zusammen: Amnestie, Integration und Abgrenzung.Bei der Lektüre dieses Buches überrascht nicht nur die Priorität der vergangenheitspolitischenMaßnahmen, sondern die hohe Übereinstimmung bei der Durchsetzung dieserZiele, namentlich zwischen den Unionsparteien und der SPD. Freilich leitete beide Parteiendie Sorge, daß anderenfalls für ein Zusammengehen der stark nationalistisch orientiertenParteien, FDP, DP und BHE mit den unentwegten Nationalsozialisten der Boden bereitetwurde und die beiden größten Parteien Gefahr liefen, in erheblichem Maße Stimmeneinzubüßen. Weiterhin erstaunlich ist die Beharrlichkeit, mit der die Bonner Politik den Alliierten,in erster Linie den 3 Hohen Kommissaren, immer wieder ihre Forderungen auftischten,namentlich im Hinblick auf die Freilassung der Kriegsverbrecher aus den alliiertenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650

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