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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>Rezensionen und Anzeigen 337len zu den 31 jüdischen Todesopfern der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik, die inStadtoldendorf die zweitgrößte Judengemeinde im Weserkreis Holzminden total vernichtethat. In einem reich bebilderten Sonderkapitel werden Kurzbiographien der 123 von der nationalsozialistischenVerfolgung betroffenen Juden dieser Stadt dargeboten. Eindrucksvollist die Liste der jüdischen Stiftungen für die Stadt.Ebenso wie Ernesti und Lilge dokumentiert Susanne Weihmann Familien- und EinzeIschicksalevon Helmstedter Juden. Ihre breitangelegte und detailreiche Untersuchung, einerSpurensuche und Spurensicherung, baut auf einer für eine Laienforscherin erstaunlichreichhaltigen Quellenbasis auf. Nicht zuletzt durch die anschauliche Bebilderung wirddeutlich, daß die Judenverfolgung in Helmstedt schon vor 1939 durch Ortstafeln und Zeitungsanzeigenvor aller Augen sichtbar gemacht wurde. Bereits vor 1939 waren die zuvorschon dort schwer verfolgten Juden aus Helmstedt weggewgen. Von den 41 zwischen 1933und 1945 nachweisbaren Juden sind zwölf zu Tode gekommen (größtenteils in den Vernichtungsstätten).Diese vier Veröffentlichungen sind primär Beiträge zur Stadt- und Zeitgeschichte undunterstreichen deutlich den Anteil des jüdischen Elements innerhalb der braunschweigisehenLandesgeschichte. Mit Langes Buch liegt eine Monographie über die älteste Judengemeindein Niedersachsen vor.Dieter LentHans Mo m m sen u. Manfred G r i e ger, Das Volkswagen werk und seine Arbeiter imDritten Reich. Düsseldorf: Econ 1996, 1055 S., Abb., 78 DMNach zehnjähriger Arbeit hat eine Forschergruppe um den Bochumer Historiker HansMommsen ein voluminöses Werk über die Geschichte des Volkswagenwerkes von seinenAnfängen bis in die unmittelbare Nachkriegszeit vorgelegt - eine imponierende Leistung,nicht zuletzt angesichts der äußerst schwierigen Quellenlage. Nach den bei den Veröffentlichungenvon Klaus-Jörg Siegfried gehört damit das VW-Werk zu den am besten erforschtendeutschen Unternehmen in der NS-Zeit.Anstoß für das Vorhaben bildete die seit Beginn der 80er Jahre in der Stadt Wolfsburgerbittert geführte Diskussion um das Schicksal der Zwangsarbeiter bei VW. Ihre LebensundArbeitsbedingungen werden in vielen Kapiteln mit der notwendigen Differenzierungund mit eindrucksvoller Anschaulichkeit beschrieben. Eingebunden wird dieser Komplexin die minutiös dargestellte Betriebsgeschichte, in die Entwicklung der deutschen Automabilindustrie,in die rüstungspolitischen Zusammenhänge und schließlich in die Strukturendes nationalsozialistischen Herrschaftssystems. Es ist gerade die Zusammenschau dieserunterschiedlichen Ebenen, die für ähnliche Untersuchung die Maßstäbe setzen wird.Die ersten Kapitel erzählen von der Idee des brillanten Autokonstrukteurs FerdinandPorsche einer Massenmotorisierung, die sich mit Hitlers Autobegeisterung und dessen Plänenfür einen Volkswagen traf; von den technischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiteneiner Realisierung, dem Zögern der Automobilindustrie bis schließlich die Deutsche Arbeitsfront(DAF) das Gesamtvorhaben übernahm. Sie verfügte über die notwendigen finanziellenMittel, schließlich hatte sie sich das Vermögen der 1933 zerschlagenen Gewerkschaftenangeeignet. Diese Mammutorganisation und ihr Chef Robert Ley glaubten mitdiesem Projekt ihre Stellung im NS-Machtgefüge zu verstärken. Das Werk war als sozialpolitischerVorzeigebetrieb gedacht, wozu auch die im eigens errichteten Vorwerk in<strong>Braunschweig</strong> aufgenommene Lehrlingsausbildung gehörte. Allerdings zeigte sich hin-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650

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