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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>320 Rezensionen und Anzeigenschichtlichen Interpretation der Bestandsgrundrisse vor der Einrichtung der BesserungsundArbeitsanstalt aus der Zeit um 1830 zu erwarten." Mit anderen Worten: Es ist dringenderforderlich, daß Historiker oder mit Archivarbeit vertraute Bauhistoriker in die Aufarbeitungder Baugeschichte von Bevern einbezogen werden. Dann wird z. B. durch Benutzungder Nachlaßakten eines Sohnes von Ernst Ferdinand, Friedrich Georg (t 1766), sichtbar,daß die hinterlassene Hofhaltungseinrichtung einschließlich Tisch- und Bettwäsche aufgelöstund ab 1773 die Hofhaltung der jüngeren Linie Bevern überhaupt dort aufgegeben wurde.Die Witwe des letzten Bevemers von der jüngeren Linie, Anna Karolina, starb 1824,konnte also nicht 1826 das Schloß übergeben, das ihr im übrigen auch nur bedingt eigentumsrechtlichzustand, so daß ihre Verfügungen auch nur partiell wirksam sein konnten.Wenn das Buch also die "Gebaute Geschichte" nur sektoral erschließt, so sind dochvier Beiträge auch für den historisch Orientierten wichtig. Über "Die Linie Bevern in derdeutschen und europäischen Geschichte" gibt Dieter Brosius einen trotz der Knappheitsehr konzisen Überblick (S. 123-128). Über die Entstehungskonzeption des von Statiusvon Münchhausen ab 1603 erbauten Schlosses Bevern vermittelt Bernd Krämer eine "Architekturgeschichtlich-typologischeAnalyse" (S. 151-171).Frank Zadach-Buchmeier leistet einen sehr bedeutenden Forschungsbeitrag "Zur Konstruktiondes höfischen Lebens im Schloß Bevern (1680). Nutzungsgeschichtliche Aspekteder Kleinstresidenz des Herzogs Ferdinand Albrecht von <strong>Braunschweig</strong>-Lüneburg"(S. 129-150). Anhand des Diariums sind hier die Schloßanlage und die Ausgestaltung derhöfischen Räume im Sinne der Intentionen dieses mit höchsten höfischen Ansprüchen lebendenHerzogs ermittelt und interpretiert. Diese in Fortführung der Forschungen von JiIIBepler u. a. erstellte Analyse dürfte zur maßgeblichen Auslegung des höfischen Szenariumswerden, das Ferdinand Albrecht gestaltet hat.Die Arbeit von Thomas Kellmann über "Erhalt und Umnutzung von Schloß Bevern im19. Jh. Versuch einer Bewertung zum rechten Umgang aus heutiger Sicht" (S. 95-122) isttrotz der im Untertitel genannten Bewertungsabsichten eine vorurteilsfreie, umsichtige Zusammenstellungder Nachrichten zur Schloßgeschichte seit dem Ende des 18. Jahrhunderts.Die Baugeschichte des Schlosses erschließt sich den Lesern durch den präzise geschriebenenBericht von Horst Masuch über "Ergebnisse und Erkentnismöglichkeiten der historischenBauforschung" (S. 58-64), wobei besonders an die Geschichte der Dächer methodischangeknüpft wird.Wenn sich fast alle Beiträge oft unnötigerweise als "Fragen" und" Voruntersuchungen"deklarieren, so gibt das Buch dennoch schon einen Eindruck von der nationalen Bedeutsamkeitdes Bauobjektes. Insofern hat sich für die Veranstalter des Kolloquiums von 1994,den Landkreis Holzminden, das Weserrenaissance-Museum Schloß Brake und das NiedersächsischeInstitut für Denkmalpflege zu Hannover die Initiative und die Durchführung allemalgelohnt.Christof RömerJean-Luc L e Ca m, Politique, contröle et ft!alite scolaire en Allemagne au sortir de laguerre de Trente Ans, tome I, vol. 1-2: La politique scolaire d'August Le Jeune de Brunswick-Wolfenbüttelet I'inspecteur Christoph Schrader (1635-1666/80) (WolfenbüttelerForschungen, hg. von der Herzog August <strong>Bibliothek</strong> 66). Wiesbaden: Harrassowitz 1996,1061 S., 62 Tabellen, 84 Graphiken, 13 Karten und 17 Illustrationen, 298 DMDas zwei bändige Werk mit insgesamt 1061 Seiten widmet sich einer intensiven Auswertungder Inspektionsberichte, die Christoph Schrader (Professor für Rhetorik an derhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650

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