13.07.2015 Aufrufe

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>Rezensionen und Anzeigen 319die hilfreiche Zusammenstellung der Immatrikulationen 1576-1810 (S. 73 ff.) als Maßstabwertet, dann hat die Medizin nie zu den starken Helmstedter Disziplinen gehört,denn in einer ganzen Anzahl von Jahren schreibt sich nur ein Student neu ein. War derHauptgrund dafür die unzureichende Infrastruktur (S. 78 ff.), die eine planvolle Ausbildungeinschränkte? Es ist auffällig, daß in der Endzeit der Universität die Zahl der Promotionenüberdurchschnittlich anstieg; diese Beobachtung führt zu der Frage nach demmöglichen Zusammenhang von Immatrikulationen, Promotionen und der Qualität derLehre, der noch aufzuklären wäre. Die intellektuelle Geschichte der Universität Helmstedtsollte zu einem umfassenden Thema künftiger Forschung werden. Das vorliegendeBuch wird für diese Absicht Nutzen stiften.WemerAmoldSchloß Bevem. Gebaute Geschichte als Aufgabe (Materialien zur Kunst- und Kulturgeschichtein Nord- und Westdeutsch land 20). Marburg: Jonas Verlag 1996, 176 S., Abb.,38DMSchloß Bevem, das ist ein Stichwort, das für die braunschweigische Landesgeschichtean "Wcscrrcnaissancc", Fcrdinand Albrecht "den Wunderlichen", an die Korrektionsanstaltdes 19. Jahrhunderts und an den Amtssitz des 17./19. Jahrhunderts erinnert. Allerdings,was der Untertitel "Gebaute Geschichte" zu verheißen scheint, findet der Leser nurin Teilpartien des Buches. Die neun Beiträge des Sammelbandes mit Vorträgen eines Kolloquiumsvon 1994 beziehen sich mehrheitlich (fünf) auf restauratorische und denkmalpflegerischeFragestellungen. "Gebaute Geschichte" leuchtet in diesen fünf Beiträgen nurselten auf; die "Nutzungsgeschichte" ist überwiegend "Steinbruch" für die angedachtenTheorien zur Baugeschichte bzw. für das erstrebte Sanierungskonzept. So passieren im Einleitungsbeitrag"Forschung und Fragen" von Horst Reimers (S. 13-52) Themen Revue wie"Nutzung im Wandel", "Voruntersuchungen", "Von der Voruntersuchung zum denkmalpflegerischenKonzept" usw.Aus der Sicht der historischen Disziplin sei der Hinweis erlaubt, daß die programmierteInterdisziplinatität in diesem Buch und im Beitrag von Reimers offensichtlich Grenzen hat,wie eine exemplarische Betrachtung der Ausführungen von Reimers zur "Nutzung im Wandel"zeigen mag (S. 13 f.). Die Ausführungen sind zum Teil ganz unnötig nebulös gehalten,wo eine genaue Auswertung der Literatur bzw. der Akten des Niedersächsischen StaatsarchivsWolfenbüttel (zu dessen Sprengel Bevern für die besagte Zeit natürlich gehört) angesagtwäre. So ist Schloß Bevem natürlich nicht erst mit dem Einzug Ferdinand Albrechts inBevem 1667 "wirklich" in "Besitz" (= Eigentum) der Herzöge (genauer: Fürsten) von<strong>Braunschweig</strong>-Wolfenbüttel gekommen, sondern schon 1653 mit der Enteignung der vonMünchhausen (vgl. z. B. F. Zadach-Buchmeier, Merians Beschreibung des Schlosses Bevem,in: <strong>Braunschweig</strong>isches Jb. 73, 1992, S. 9-24 bzw. die einschlägigen Akten) ; auch wurdeBevem als Jagdschloß und Reisestützpunkt schon vor 1667 von der fürstlichen Familie benutzt.Der Teilungsvertrag von 1712 zwischen Ferdinand Albrecht 11. und Ernst Ferdinandsah vor, daß Schloß Bevern ganz an Ernst Ferdinand bzw. dessen Familie (= jüngere LinieBevem) fallen sollte, wenn Ferdinand Albrecht 11. bzw. dessen Nachkommen (= ältere LinieBevem) die Herrschaft im Fürstentum <strong>Braunschweig</strong>-Wolfenbüttel antreten würden, was1735 geschah: die Teilung bestand eigentumsmäßig also nur 1712-1735. Der Satz von Reimers:"ob der Teilungsplan ... vollständig umgesetzt wurde, konnte noch nicht abschließendgeklärt werden" vergeheimnist also den Sachverhalt. Das wird noch deutlicher, wenn mandie zugehörige Anmerkung liest: "Hier sind wesentliche Erkenntnisse aus einer bauge-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!