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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650Rezensionen und Anzeigen 311nicht immer hinreichend Wert auf gen aue Quellen- und Literaturhinweise gelegt. Die Signatur"Alt Neu ... " z. B. für Akten im Niedersächsischen Staatsarchiv Wolfenbüttel hatnie existiert. Einzelnachweise der Quellen fehlen häufiger. Das behindert die Nachprüfbarkeitund die Nacharbeit.Band 2 des Werkes umfaßt eine vorzügliche Bilddokumentation aller wesentlichen<strong>Braunschweig</strong>er Goldschmiedearbeiten einschließlich zahlreicher Details und die Abbildungenvon nachweisbaren Entwürfen. Die Mehrzahl der Vorlagen für diese sowie für dieübrigen Abbildungen des Werkes sind dem bewährten Fotografen Otto Hoppe zu verdanken.Verf. hat für diese Dokumentation Arbeiten auch an entlegener Stelle aufgespürt undliefert so ein komplexes Bild der Entwicklung der <strong>Braunschweig</strong>er Goldschmiedekunst unddamit die anschauliche Möglichkeit, zeittypische Eigenheiten und Besonderheiten im Vergleichzu auswärtigen Erzeugnissen zu erkennen, wie er selbst sie in Band 1 charakterisiert.Band 3 enthält als Kernstück aller derartiger Publikationen das chronologische Verzeichnisder bekannt gewordenen <strong>Braunschweig</strong>er Goldschmiede und Juweliere mit ihrenKurzbiographien, ihren nachweisbaren Gesellen und Lehrlingen sowie Beschreibungen ihrerbekannt gewordenen Werke und Abbildungen ihrer Stempel. Ergänzend sind die vonder <strong>Braunschweig</strong>er Gilde benutzten Beschauzeichen und "Ältermannsbuchstaben" (vgl.unten) sowie ein alphabetisches Verzeichnis der Meister mit ihren Stempeln und einigeGraphiken zur Auswertung dieser Angaben beigefügt. Der Band endet mit Goldschmieden,die im <strong>Braunschweig</strong>er Adreßbuch von 1942 aufgeführt sind. Die Angabe zu diesen"zuletzt belegt 1942" ohne nähere Erläuterung erweckt den irreführenden Eindruck, als seidanach das vorhandene <strong>Braunschweig</strong>er Goldschmiedehandwerk ausgelöscht. Dagegenführt das nächste mir vorliegende Adreßbuch von 1950 mehrere dieser Goldschmiede undJuweliere bzw. ihre Nachfolger aus der gleichen Familie auf. Einige dieser traditionsreichenBetriebe existieren übrigens bis heute.In den biographischen Angaben folgt Spies weitestgehend den Arbeiten von Scheffler,der mit der Generation der um 1850 tätigen bzw. geborenen Goldschmiede endet. Für dieZeit danach hat Spies offensichtlich nur das Handelsregister und Adreßbücher ausgewertet.Hier wären zumindest einige leicht zu ermittelnde Ergänzungen erwünscht gewesen, insbesondereim I Iinblick auf die Todesdaten als "terminus post quem non". Zur Abrundung einerderart umfassenden Publikation hätte sich insofern die Mitarbeit eines versierten Genealogenempfohlen.Wie Spies selbst ausführt, wenden sich die drei Bände des Werkes schwerpunktmäßigan unterschiedliche Interessengruppen (Historiker, Kunsthistoriker, Sammler), sind aberdennoch durch zahlreiche Querverweise verbunden und erschließen erst in ihrer Gesamtheitdas Thema angemessen.Das Goldschmiedehandwerk <strong>Braunschweig</strong>s besaß sowohl nach seiner wirtschaftlichenLage wie nach der überregional anerkannten Qualität seiner Erzeugnisse unter den hiesigenstädtischen Handwerken eine führende Position. Das manifestierte sich in der gesellschaftlichenStellung und im politischen Einfluß.Bereits 1231 hatten die Goldschmiede der <strong>Braunschweig</strong>er Altstadt als erste mitteleuropäischeZunft dieses Handwerks ein spezielles Privileg erhalten. Dieses schrieb die Zuwahleines Meisters durch die Gilde selbst bei herrschendem Zunftzwang fest. Erst aus wesentlichspäterer Zeit freilich sind eingehendere Vorschriften für unser Goldschmiedehandwerküberliefert. Als Marksteine sieht Spies die detaillierte Gildeordnung von 1320 an sowieOrdnungen von 1562 und 1701, die den jeweils gewandelten Verhältnissen Rechnungtragen. Kopien der bis dahin erlassenen Rechtsvorschriften, Privilegien und Ordnungensind erstmals zusammenfassend überliefert in dem 1403 begonnenen Gildebuch der<strong>Braunschweig</strong>er Goldschmiede. Dieses verzeichnet auch die ganz überwiegende Zahl der

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