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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650254 H.-V. Ludewigvon R. Bein über das Verhältnis von Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus hinzu,kann man schon feststeHen: die Zeit bis 1933 ist für <strong>Braunschweig</strong> gut erforscht 11.Es bleiben einige Lücken: die Naziftzierung des flachen Landes, überhaupt dieLage der <strong>Braunschweig</strong>er Landwirtschaft. Für die Jahre 1930 bis 1933 brauchen wirnoch weitere Informationen über das Verhalten der Bürokratie, der Polizei, der Justizund vor allem über die Kulturpolitik dieser Jahre.<strong>Braunschweig</strong> 1933-1945.Es gibt bis heute keine befriedigende Darstellung dieser zwölf Jahre; genau besehengibt es überhaupt keine Gesamtdarstellung dieser Zeit. Nur einzelne Inseln sind verhältnismäßiggut erforscht.Das Signal für die Beschäftigung mit den Jahren 1933 bis 1945 gab eine Vortragsreihe,die 1980 die Fachgruppe Richter und Staatsanwälte in der Gewerkschaft ÖlV,initiiert von dem <strong>Braunschweig</strong>er Richter Helmut Kramer, in Zusammenarbeit mitanderen Institutionen im Städtischen Museum veranstaltete. 1980-35 Jahre nachKriegsende und 50 Jahre nach der Machtbeteiligung der Nazis in <strong>Braunschweig</strong>! DasPublikumsinteresse war außerordentlich groß. Die Vorträge wurden publiziert undgaben wichtige Impulse für die Erforschung der NS-Zeit 12 • Kramer verwies erstmalsauf die Rolle des Sondergerichts und der Justiz. Er hat an diesem Thema in mehrerenBeiträgen weitergearbeitet und insbesonders die ungebrochene Kontinuität in der Justizvon der NS-Zeit zur Bundesrepublik angeprangert 13 • Ich selbst beschäftigte michseit vielen Jahren mit dem <strong>Braunschweig</strong>er Sondergericht. Ein Überblicksaufsatz isterschienen, und zusammen mit Dietrich Kuessner werden wir wohl im nächsten Jahrunter Auswertung von vielen hundert Prozeßakten eine Gesamtdarstellung des Sondergerichtsvoriegen 14 •Dietrich Kuessner, Pfarrer aus Offieben, lernten die <strong>Braunschweig</strong>er als Historikerbei der vorhin erwähnten Veranstaltungsreihe 1980 kennen. Er sprach über die hiesigeevangelische Landeskirche im Nationalsozialismus. Auch zu diesem Thema lag bisdahin keine Untersuchung vor. Kuessner verfaßte danach wichtige Untersuchungenüber die leitenden Kirchenmänner in der NS-Zeit, veröffentlichte eine Quellensammlungzur Geschichte der Landeskirche in der NS-Zeit und schließlich als Fazit seiner11 Bernd ROTHER, Die Sozialdemokratie im Land <strong>Braunschweig</strong> 1918 bis 1933, Bonn 1990; ReinhardBEIN, Nationalsozialismus und Arbeiterbewegung im Freistaat <strong>Braunschweig</strong> zwischen 1930 und1935, in: PÖLS/POLLMANN, a. a. 0., S. 285-306; Vg\. jetzt auch: Hans-Ulrich LUDEWIG/Klaus ErlchPOLLMANN, "Machtergreifung" im Freistaat <strong>Braunschweig</strong>, in: Niedersächsische Geschichte, hrsg. v.Bernd ulrich HUCKER/Ernst SCHuBERT/Bernd WEISBROD, Göttingen 1997, S. 548-565.12 Helmut KRAM ER (Hg. ), <strong>Braunschweig</strong> unterm Hakenkreuz, <strong>Braunschweig</strong> 1981. Vg\. auch: A1fredOEHL, Der Massenmord in Rieseberg 1933, <strong>Braunschweig</strong> 1981.13 Helmut KRAM ER, Richter in eigener Sache. Zur Selbstamnestierung der Justiz nach 1945, in: Es geschahin <strong>Braunschweig</strong>, <strong>Braunschweig</strong> o. J. (1988), S. 54-73.1. Hans-Ulrich LUDEWIG, Das Sondergericht <strong>Braunschweig</strong> 1933-1945, in: Der schwierige Weg in dieNachkriegszeit. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche in <strong>Braunschweig</strong> 1945-1950, hrsg. v. KlausErich POLLMANN, Göttingen 1994, S. 264-290.

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