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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004265022 J. UdolphSigtuna u.a.m., aus Norddeutschland nenne ich Anderten, Barnten, Bovenden, Dörnten,Giften, Uten, Lochtum, Nörten bei Göttingen 81 •b. Lehre im Kreis Helmstedt, 830-840 (A. 12. Jh.) Lerin, 8.19. Jh. (Abschr.12. Jh.) Lerim, 888 Leri, gehört zu der großen Gruppe der -Iar-Namen um Buttlar,Dorlar, Fritzlar, Geislar, Goslar, Lindlar, Dinklar, Uslar, Leer, Lahr, Beukelaar, Heßlar.H. DITTMAIER hat die Namen zusammengestellt 82 und in ihnen ein Wort für "Hürde,Pferch" gesehen. Das wird kaum richtig sein. Es besteht die Möglichkeit, eine Verbindungmit dem wichtigsten slavischen Wort für den "Wald", russisch les, polnischlas, herzustellen. In jedem Fall handelt es sich um ein altes Wort. Dem Norden ist esunbekannt 83 •c. Weddel (Kr. Wolfenbüttel), um 1226 Wedele, 1231 Wedele, 1381 Weddele, gehörtzu den Namen, die nach H. Wesche, E. Schröder u. a. aus dem Norden eingewandertsind. Bei E. Schröder heißt es: Es kann mithin kein Zweifel sein: Wedel unddie Bildungen mit -wedel kennzeichnen den Weg einer s k a n d i na vi sc he n Invas ion . .. 84. Darauf aufbauend hat W. Flechsig eine Karte entwickelt, die unterdem Titel "Nördliche Einfälle in den ostfäIischen Orts- und Flurnamen (,Wedel',,Büttel', ,Klint')" die südlichsten Vorposten nördlich des Harzes aufzeigen so1l85.Der Name enthält ein altes Wort für eine Furt, vgl. mnd. wedel, asä. widil, anord.vadhell, vadhall, vadhill "seichte Stelle im Fjord zum Hinüberwaten" , norweg. val,vaul "seichte Fjordstclle", aus germ. *wa15ila, vgI. Watt, waten,lat. vadum "Furt". Davonabgeleitete Namen sind Bruchwedel, Hohenwede/, Hol/wedel, Langwedel, Nordwedel,Osterwedel u.a.m., am bekanntesten wohl Salzwede/; aus den Niederlanden,Luxemburg, Belgien und Nordfrankreich Waalre, Wedelhorst bei Zutphen u. a.Eine erneute Zusammenstellung der Namen und deren KartierungB6 scheint einerAusbreitung aus dem Norden recht zu geben. Aber es ist zur Vorsicht zu mahnen. Sohat dazu P. HEssMANN geäußert: "wir {können] E. Schröders Ausführungen nicht zustimmen.Erstens erlauben die im großen ganzen doch sehr lückenhaften niedersächsischenFlurnamensammlungen nicht, das Verbreitungsgebiet eines einzelnen Namensgenau zu umreißen ... , und zweitens kann es sich ohne weiteres um gemeingermanischeWörter handeln, die als Relikte in Nordwestdeutschland bewahrt sin~7. Wir werdenim weiteren noch sehen, daß alle anderen Namenstreuungen aus guten Gründenfür die Ablehnung einer Nord-Süd-Streuung sprechen. Allein Wedel könnte auch andersinterpretiert werden. Es wäre dann aber ein isolierter Fall.d. Die lange diskutierten Ortsnamen auf -büttel, etwa Abbesbüttel, Bechtsbüttel,Harxbüttel, Lagesbüttel, Watenbüttel, Wolfenbüttel sind vor kurzem erstmals umfas-"' Eine ausführliche Diskussion dieses Onsnamengrundwortes findet sich einschließlich einer Kanierungbei UDOLPH (wie Anm. 18), S. 609-729."2 H. DITTMAlER, Die (h)/ar-Namen. Sichtung und Deutung, Köln-Graz 1963 (mit Kanierung, auf derLehre allerdings fehlt).83 Zu den Einzelheiten s. UOOLPH (wie Anm. 18), S. 473-497... E. SCHRÖDER, Deutsche Namenkunde, 2. Aufl., Göttingen 1944, S. 313 .•, <strong>Braunschweig</strong>ische Heimat 36, 1950, S. 85... UOOLPH (wie Anm. 18), S. 892-906 mit Karte 71.H7 In: Gießener Aurnamenkolloqium, hrsg. v. R. SCHÜTZEICH~L, Heidelberg 1985, S. 200.

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