13.07.2015 Aufrufe

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650Die "Erbgesundheit" Heinrichs des LöwenEine Retrospektive zu den Interpretationen der Grabungsbefundevon 1935 in der Gruft des WelfenherzogsvonNiels C. LöschEinleitungDaß es in der Geschichtswissenschaft keine absolute Wahrheit gibt, erscheint schonfast als Binsenweisheit. Dabei sollte man sich vor Augen halten, daß jede Generationsich ihre eigenen Interpretationen von historischen Prozessen und Erkenntnissenschafft. Jede Generation bleibt bewußt oder unbewußt in ihrer zeittypischen Befangenheitverhaftet. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Interpretationen um die Ergebnisseder 1935 ausgeführten Grabungen in der Gruft Heinrichs des Löwen.Die ersten Interpretationsversuche 1935 wurden unter den Bedingungen der nationalsozialistischenDiktatur gezielt manipuliert bzw. verhindert und deren Veröffentlichungschließlich unterdrückt. Ein zweiter Anlauf wurde in den fünfziger Jahrenvon einem Beteiligten an den Grabungen von 1935 unternommen, was zu einer lebhaftenKontroverse führte. Der dritte Anlauf wurde schließlich in den siebziger Jahrenunternommen und brachte einen vorläufigen Schlußpunkt in die Diskussion.Heute gibt es Anlaß sich erneut mit dieser Grabung, ihren Befunden und deren Interpretationzu beschäftigen.Auslöser hierfür war meine Beschäftigung mit der Biographie eines deutschenWissenschaftlers, eines Mannes, der als Anthropologe, Rassenforscher, Anatom undVererbungswissenschaftler in die Wissenschaftsgeschichte eingegangen ist und dessenName sich fast untrennbar mit der Interpretation der Grabungsfunde in der GruftHeinrichs des Löwen verbunden hat: Eugen Fischer!."Und dann kam Eugen Fischer ... Und bis heute liegt sein Schatten auf demGrab" - mit diesen markigen Worten skizzierte Tilmann Schmidt 1974, sieben Jahrenach dem Tode Fischers, den Einfluß, den dieser auf die Interpretation der Funde inder Grablege des Welfenherzogs Heinrich des Löwen im <strong>Braunschweig</strong>er Dom1 Niels C. löSCH, Rasse als Konstrukt, Leben und Werk Eugen Fischers. Frankfurt a. M. 1997. Im weiterenwerde ich mehrfach auf diese ausführliche Darstellung verweisen müssen, da im Rahmen diesesAufsatzes nur sehr knapp und verkürzt auf Fischer eingegangen werden kann.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!