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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650Eine Mitra aus St. Aegidien 181Beikommende geistliche Mütze hätte ich Euer Liebden selber gerne aufgesetzt, dievordem der Abt in dem berühmten Aegidienkloster zu <strong>Braunschweig</strong> getragenYDieses Ereignis hat Florenz in seinem Tagebuch am 2. September 1707 ausführlichfestgehaIten:Aus freigiebigem und fürstlichem Wohlwollen des durchläuchtigsten Herzogs von<strong>Braunschweig</strong>, Anton Ulrich, das er schon oft gegen mich wiederholt hat, kamhier eine alte und kostbare Mitra an, mit Juwelen und kosten baren Steinen geschmückt,die aus dem Benediktinerkloster St. Aegidien in Braunsch weig stammt.Sie ist mit den Bildern der Verkündigung der seligen Jungfrau Maria auf der einenSeite, und des hl. Aegidius und eines anderen Heiligen, wohl des hl. Autor, Erzbischofvon Trier, auf der anderen Seite, aus echten und kostbaren Steinen kunstfertigund elegant gearbeitet.Dieses bedeutende Geschenk wollte der Herzog mir in Person überreichen, da eraber auf der Reise von einem Unwohlsein befallen wurde, mußte er umkehren, undschickte es mir durch einen Boten. Nach dem Tode der Markgräfin von Sachsen,Gertrudis, die 1117 starb, folgte ihr ihre Tochter, die ebenfalls Gertrudis hieß, diespäter als Gattin des Königs Lothar Königin wurde. Sie hat dieses Aegidienklostermit kostbaren Kirchenzieraten beschenkt, denn auf ihre Veranlassung hin hat derAbt die Erlaubnis erhalten, Mitra und Stab zu benutzen. 18Vom 1. Oktober 1708 bis 23. August 1713 führte Florenz ein Verzeichnis über dievon seinem Freund Herzog Anton Ulrich erhaltenen Geschenke mit geschätztenWertangaben. Die sehr lange Liste, gegliedert nach verschiedenen Objektgruppen,nennt unter dem Titel Disignatio der heil. Reliquien und anderen Kirchen Zieratennoch einmal die Mitra:2. Ao. 1707 d. 2. Sept. wurde mir ohnvermutl. von Herzog eine alte doch kostl.Myter geschicket, aus dem berühmten S. Aegidii Closter binnen <strong>Braunschweig</strong>, istgezieret mit 20 große Edelgesteine, über 200 kleinere und etzliche 1000 feine Perlen,ist mit viel überguldetes Silber werk künstl. durcharbeitet.NB. Kombt ex Monasterio S. Aegidii orel. S. Benedicti, da eben der Tag vorher S.Aegidii gewöhnl. Feiertag war.Plura vide in annalibus nostris Ao. et die ut supra, alwo zu sehen, daß diese Myterbei die 500 Jahre alt ist.3. Ao. 1708 denuo pluribus Ss. Reliquiis ab alte et saepe memorato Duce donatisumus, quae omnes et singulae suis antiquissimis scedulis notatae erant.De s. Auetore, de s. Bartolomaeo, Cosma, Mauritii et sociis MM., Aegidio, Panfretaex eongreg. Xl mit. virg., et pluribus aliis uti in Copionali publico 2do. fol. 9notatum est. Cum his multa antiqua paramenta accepimus auro et margaritis co-11 StA Münster Corveyer Akten, A V :-.Ir. 13, Bd I, S. 280.'" Wie Anm. 7.

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