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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650Herzog, Kriegsschijjkapitän, Abenteurer 159Bruch des Bündnisses mit Ludwig XIV. sowie den Ausschluß Jakobs von der Thronfolge29 •Im Zuge der Neuorganisation der Marineverwaltung übernahm Karl 11. das Amtdes Lord High Admiral selbst und setzte für die übrigen Aufgaben eine Kommissionaus zwölf Mitgliedern ein. Ihren Vorsitz übertrug er seinem Vetter Ruprecht von derPfalz (Prince Rupert). Eine Schlüsselrolle nahm dabei Samuel Pepys ein, der dankseiner besonderen Tüchtigkeit den Herzog von Y ork auf sich aufmerksam gemachthatte. Der Karrieresprung von 1673, seine Beförderung zu einem der beiden PrincipalSecretaries der Admiralität (wodurch er dem König und der Kommission direktunterstellt wurde), kam daher nicht überraschend. Durch ihn behielt Jakob auch nachseinem Rücktritt im Juni 1673 großen Einfluß in der Marine 3o • Solch eine Konstellationwar aber der Führungsposition von Prince Rupert nicht zuträglich, der sich ständigder Einmischung durch Jakobs Vertrauensleute ausgesetzt sah. Als seinen stärkstenWidersacher aus diesem Lager empfand er Sir John Werden, Kommissionsmitgliedund mit Pepys ranggleicher Sekretär. Dessen Intrigen einerseits und RuprechtsBestrebungen andererseits, nur noch eigene Parteigänger ("who owed everything tohirnself') zu Schiffskapitänen berufen zu lassen, spaltete die Offiziere in Fraktionen3 !.Als sogar der erfahrene Kriegsmann Ruprecht von der Pfalz den Erfolg nicht erzwingenkonnte (woran die gespannte Stimmung innerhalb der Marineführung sicherauch ihren Anteil hatte), schloß Karl 11. im Februar 1674 mit Holland den Separatfriedenvon Westminster. Damit wechselte England für den weiteren Verlauf desKrieges in die mittlerweile große antifranzösische Allianz der kontinentaleuropäischenMächte über und trat so (trotz der fortbestehenden "emotionalen und geschäftlichenAbneigungen" gegen die Konkurrenzmacht 32 ) an die Seite der Republik der29 Vgl. u. a. WAGNERISCHIEDER (wie Anm. 28) S. 312-313; Max IMMICH, Gesch. des Europäischen Staatensystemsvon 1660 bis 1789 (=Handbuch der Mittelalterlichen und Neueren Gesch. Abt. 11: PolitischeGesch.). München, Berlin 1905, S. 79. - Modena galt als von Frankreich protegiert, Jakobs Eheschließungals "a demonstration of his francophile sympathies": James Rees JONES, The Anglo-DutchWars of the Seventeenth Century. London, New York 1996, S. 15.JaZu Prince Rupert, Pfalzgraf bei Rhein (1619-1682), Herzog von Cumberland, Sohn des "Winterkönigs"Friedrichs V. von Böhmen: HE~K, Ruprecht, Pfalzgraf ... ; in: Allgemeine Deutsche Biographie.Bd. 29. Leipzig 1889, S. 743-746; seine Schwester Sophie wurde Kurfürstin von Hannover und wardie Mutter König Georgs I. - Joseph R. TANNER, Samuel Pepys and the Royal Navy. Cambridge 1920,hier S. 18, S. 30; Pepys, Samuel (1633-1703); in: The Dictionary of National Biography, hg. v. LcslicSTEPHEN und Sidney LEE. Bd. XV. London 1917 ff., S. 805-811. Für Pepys (1633-1703) hatte sein bekanntgutes Verhältnis zum Herzog nicht nur positive Auswirkungen: 1679 wurde er wegen angeblicherkatholischer Neigungen (eine falsche Anschuldigung, wie sich später herausstellte) aus dem Amtentlassen. 1686, als Jakob den Thron geerbt hatte, erhielt Pepys seine Position in der Admiralität zurück,verlor sie aber endgültig drei Jahre später nach dessen Absetzung. - Noch 1677 benutzte diesparsame Admiralität übrigens gedruckte Dienstanweisungen für die Schiffskapitäne, in denen ursprünglichJames Duke of York als Aussteller genannt worden war; dieser Text wurde überklebt undstattdessen handschriftlich By the Lords Commissioners for Executing the Office 0/ Lord High Admiral0/ England eingetragen (StAWf IX Hs 34, BI. 24r, für Augustus Lhosteine als Kapitän derNewcastle).31 JONES 1996 (wie Anm. 29) S. 203.32 SCHILLING (wie Anm. 28) S. 220.

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