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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650134 K. RahnAuch Hinriks Schwester Mette verläßt zu Beginn des Jahres 1521 das Haus amSteintor und wohnt zunächst by der Hornestersehen auf der Gördelingerstraße 28 , ziehtjedoch noch im gleichen Jahr in die Klause St. Leonhard 29 , wo sie bis 1523 lebt. Zudiesem Zeitpunkt absolviert sie, vermutlich für ein Jahr, eine lere3°. Der mittelniederdeutscheBegriff kann ebenso Lehre wie Unterricht bezeichnen 31 • Da sie aber - imGegensatz zu ihrem Bruder llinrik - weder Papier noch Tinte erhält, hat sie vermutlichkeine öffentliche Schule besucht. Ist Mette in einem fremden Haushalt unterrichtetworden, hat sie Haushaltsführung oder eventuell sogar Grundzüge eines Handwerkserlernt? Von 1523 bis 1527 wohnt sie dann bei der Filtersehen, wo auch ihreHochzeit mit Hermen Vinder vorbereitet wird 32 •Mettes Stiefgeschwister Hans und Anne leben noch über ein Jahrzehnt im Haushaltihrer Mutter Lucie. Hans besucht - ebenso wie sein Stiefbruder Hinrik - fürmehrere Jahre die Schule, was seine Mutter jährlich zwölf Mathier Schulgeld kostet 33 ,hinzu kommen Ausgaben für Bücher, Tinte und Papie~4. Überliefert ist noch eineNachricht aus dem Jahr 1547: Hans versucht, bei dem Lüneburger Kaufmann StaciusBorcholte Schulden des verstorbenen Peter Hornehorch bei der Familie Kubbelingeinzumahnen. Seine Bemühungen führen jedoch nicht zum Erfolg, da Borcholte dieZahlung der Schulden Horneborchs ablehnt 35 • Hans' Schwester Anne absolviertebenso wie ihre Stiefschwester Mette eine lere, wofür 1527 als einmalige Zahlungzwölf Mathier, ausgegeben werden 36 • Ohne verheiratet gewesen zu sein, stirbt diejüngste Tochter Tiles und Lucies im Jahr 1534 37 •5. Leben und Wirtschaften im Haus KubbelingDer Einblick in die Situation der Familie Kubbeling erleichtert es, das breite Spektrumder Aufgaben und Ausgaben des Haushaltes zu verstehen und einzuordnen.Nur so wird erklärlich, warum die ersten acht Einträge der Rechnung die Finanzierungreligiöser Handlungen dokumentieren. Sie zeigen das Bemühen Luciens, in angemessenerWeise für das Seelenheil ihres verstorbenen Mannes zu sorgen. Sie folgtvermutlich den testamentarischen Verfügungen ihres Mannes, der dem <strong>Braunschweig</strong>erStift St. Cyriaeus, der Altstädter Kirche St. Michaelis, den Paulinern, der Pfarr-2~ H V Nr. 202, f. 89.29 H V Nr. 202, f. 89.JO H V Nr. 202, f. 88.31 August LÜBBEN (wie in Anm. 3), S. 203.32 H V Nr. 202, f. 87: u. a. dieser Eintrag: Item iii gulden geven der Viltersehen vor Metten vor i/ii jar inkost do se myt ohr woß van pasken wen/he michaeliß datum xxiiii.33 1527 bis 1531. Ein Mathier sind drei Pfennig.34 1530: 2 Mathier für Tinte und Papier.3' H V Nr. 202, f. 155.36 H V Nr. 202, f. 107: xii mathier vor Anneken in de lere.37 Einem Vertrag vom Januar 1535 ist zu entnehmen, daß sich ihre Verwandten im Streit um das Erbe anden <strong>Braunschweig</strong>er Rat gewandt hatten. Der Rat wies Lucie Kubbeling die Hinterlassenschaft ihrerverstorbenen Tochter zu (Sacksche Sammlung H V Nr. 202, f. 161).

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