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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650Haushalt der Witwe Lucie Kubbeling 133konnte sich jedoch nur noch knapp vier Jahre am Bruderschaftsleben beteiligen. Mitseiner Aufnahme in die Bruderschaft hatte er jedoch nicht nur für Geselligkeit zuLebzeiten gesorgt, sondern sich zugleich die gemeinschaftliche Fürbitte nach seinemTod gesichert. Jedoch glaubte Tile vor seinem Tod noch mehr tun zu müssen und bestelltebei seiner Bruderschaft ein ewiges Gedächtnis für seine Seele sowie ein Heiligenfest21 • Auch in seinem Testament hat er weitere Verfügungen zugunsten seinesSeelenheils getroffen und verschiedene Stiftungen getätigt. Tile Kubbeling kümmertesich aber nicht nur um sein Seelenheil, sondern auch um das weitere Schicksal seinerKinder und seiner zweiten Frau Lucie. Mit ihr hatte er einen Sohn, namens Hans, undeine Tochter, genannt Anne, die beide zum Zeitpunkt seines Todes noch unmündigwaren. Aber nicht nur ihnen galt seine Sorge, sondern auch seinen beiden ebenfallsnoch nicht erwachsenen Kindern aus erster Ehe, Hinrik und Mette.In einer, nachträglich angefügten, Klausel seines Testamentes verfügt er für denFall, dath siek min huß[ruwe wo dat keme voran deren worde, und mine kindere Hinrikund Metken by siek nicht luden wolde e[te mine [runde de kinder tho seek und van ohrnemen, daß die Bewohner seines Hauses den Kindern Hinrik und Mette die Hälftedes jährlichen Unterhaltes zahlen sollen. Zunächst scheint sich Tile Kubbeling unnötigGedanken gemacht zu haben, denn im Verlauf des Jahres 1520 lebt Lucie mit ihrenStiefkindern und Kindern im Haus am Steintor. Die Kosten des gemeinsamen Lebenssind durch die HaushaJtsrechnung dokumentiert, beispielsweise die Käufe von Schuhenfür jedes Kind, der Schmuck für Mette oder die Ausgaben für Wein, Gewürzeund Obst für den erkrankten Hinrik. Zu Beginn des neuen Jahres verlassen Hinrikund Mette jedoch Stiefmutter und Stiefgeschwister, um in anderen Haushalten zuwohnen. Himik besucht zwischen 1521 und 1524 die Schule 22 und lebt in dieser Zeitunter anderem bei dem Geistlichen Everd Schmed 23 und dem GoldschmiedemeisterHans Wulf 24. 1524 jedoch wendet sich Himik dem Schneiderhandwerk zu, denn vonnun an wohnt er bei einem Schneider, gibt der Schneidergilde drei Pfund Wachs, denSchneidermeistern einen Schilling und kauft sich für einen weiteren Schilling eineSchneiderschere. Zwei Jahre später überläßt er den Meistern der Schneider drei neueSchilling für zwei Pfund Wachs 25 • Im Jahr 1528 wird für Hinrik erstmals zum Schoßgezahlt 26 • Die, soweit bekannt, letzte Nachricht von ihm stammt aus dem Jahr 1536.Er bestätigt, daß ihm sein Stiefbruder Hans 225 Gulden aus dem Erbe seines Vatersgütlich entrichtet hat 27 •21 G 11 17, 14, f. 104; H V Nr. 202, f. 36.22 H V Nr. 202, f. 74 ff. Lucie bezahlt in dieser Zeit Schulgeld und trägt die Kosten für Tinte, Papier undBücher. Vermutlich war Hinrik Schüler der Stiftsschule SI. Cyriacus, denn der Begriff up dem berge isteine gebräuchliche - auch im Testament Tile Kubbelings verwendete - Bezeichnung für das außerhalbder Stadt gelegene Stift.23 H V Nr. 202, f. 69.2. H V Nr. 202, f. 77; vgl. Wemer SPIESS, Die Goldschmiede, Gerber und Schuster in <strong>Braunschweig</strong>.Meisterverzeichnisse und Gildefamilien, <strong>Braunschweig</strong> 1958, S. 28.25 H V Nr. 202, f. 71.26 H V Nr. 202, f. 80.27 H V Nr. 202, f. 163.

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