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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650118 G. Schwarz• 4gemälden versehenen Fenster beziehen. Es zeigt uns, wie die Stiftsherren die Glasbilderfinanzierten. Jede der Linien hatte für das Fenster aufzukommen, auf dem ihreAngehörigen abgebildet waren, so scheint es. Diese Annahme wird durch die übrigenerhaltenen Briefe bestätigt. Es liegt auch ein Schreiben aus Herzberg vom 22. September1559 vor, aus dem hervorgeht, daß die Herzöge Philipp, Ernst und Wolfgangdas Schreiben der Stiftherren mit der Bitte, die Glasfenster zu bezahlen, erhalten hätten,und geneigt seien, dem Ansinnen zu folgen. Damit sind auch die Kosten für daszweite Fenster - von der Grubenhagener Linie - übernommen worden. Die Bezahlungdes vierten Fensters ist durch ein kurzes Begleitschreiben aus Celle belegt, wo dieBrüder des verstorbenen Herzogs Franz Otto, Wilhelm und Heinrich aus der LüneburgerLinie, residierten. Sie schickten den Stiftsherren auf ihre Bitte am 27. September1559 15 Taler für das Fenster mit ihren Bildnissen. Ob die Stiftsherren oder -wahrscheinlicher - Herzog Heinrich d. J. von Wolfenbüttel die übrigen zwei Fensterbezahlte - das erste, das Heinrich zwischen seinen beiden Gemahlinnen zeigt, unddas fünfte, auf dem seine drei Söhne gemeinsam verewigt sind -, geht aus den nochvorhandenen Unterlagen nicht hervor, aber es ist kaum anders denkbar, als daß auchHeinrich d. J. seinen Anteil an der neuen Ausstattung mit Glasgemälden trug 94 • Unterden Gestalten waren außer der Titulatur und den Distichen auch die herzoglichenWappen ins Fenster gesetzt, läßt uns das erste Schreiben an Erich d. J. wissen.Im zweiten erhaltenen Brief an Erich d. J. nennt der Senior des Kapitels vonSt. Blasii den Grund für die Erneuerung der Glasfenster: "daß in diesen vergangenKriegs Jharen und Emporungen, darinnen Gehorsam und Ordnung selten gehaltenkann werden, die Fenster und Wapen S. F. G. Voreltern in diesem Stifft und unserKirchen Sancti Blasii gantz vernichtigt und außgeworffen sein, daß wir solehs S. F. G.Mitpatronen haben angezeigtt." Und den Anlaß seines Schreibens: "Als ist unß vonIhren F. G. befolen und zur Antwortt gegeben, wir solten solchs S. F. G. und anderenMitpatronen auch vermelden, und damit halten wie vor alters hergekomen, dieweilleß dann also hergebrachtt, daß die Patronen dieses Stiffts die Fenster und Wapen darinhaben gegeben und erhalten, wie dannoch heutigs tags die alten Fenster daß außnunEure fürstliche Gnaden derselben unsere gnedigen Patronen einer ist, als haben wir nicht alleinunserer fürstlichen Gnaden sondern auch Eurer fürstlichen Gnaden Herrn Vaters hochlöbliches Gedechtnusund Euer fürstliche Gnaden Gemahls Waffen und Bildnussen auch darein an seine gebürlicheStadt setzen lassen ...... Im Hauptstaatsarchiv Hannover ist ein Schreiben vom 23. September anErich d. J. erhalten (Cat.Br. 21 Nr. 37), wo noch einmal um die Zahlung von fünfzehn Talern für diesesFenster gebeten wird .Hinweise auf den Glasmaler, der diese Fenster herstellte, liegen nicht vor. Doch im Städtischen Museum<strong>Braunschweig</strong> haben sich drei annähernd zeitgleiche Glasfenster aus dem Chor der Katharinenkircheerhalten, die 1553 entstanden sein dürften, nach der Jahreszahl, die eines dieser Fenster bewahrt.Dankenswerterweise wies mich Prof. R. BECKSMANN, Freiburg, auf diese noch erhaltenen Fensterhin. Dazu B. BILZER, R. HAGEN, 1861-1961. Städtisches Museum <strong>Braunschweig</strong>. Ein Überblicküber die Sammlungen, Bs. 1961, S. 68 Nr. 1. Zu wenigstens einem dieser Fenster haben sich im Registerder Katharinenkirche des Jahres 1553 die folgenden Eintragungen erhalten (StadtA BS, F 14:51fot. lOv): 4 1/2s vor ein glasseffensther tho machen der parker( che)n; und weiter unten auf derselbenSeite: 23s Hans Ruedem dem smedhe vor 8 issem slanghen sowie auf der folgenden (fot. Ur): 4 marck22 1/2s Jost Gharwen dem glaser ghegewen vor ein nie ffensther up dhem koer hir lho ghedaen920ffenedessch schiwen (=venedische Scheihen, s.ohen Anm. 78). Und direkt anschließend daran: 8sHans Esseher dem smede vor 27 windltiserenn, 2 stanghen und 2 schock neggell.

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