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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650116 G. SchwarzMit Heinrich d. 1. ist eine der kraftvollsten Persönlichkeiten des welfischen Herzogshausesjener Zeit dargestellt worden 86 • Weder für Heinrich noch für seine Gemahlinnensind Distichen notiert. Da Merian und die handschiftliche Überlieferungdarin übereinstimmen, dürften sie tatsächlich nicht vorhanden gewesen sein, zumalHerzog August d. J. 1653 bei den Stiftsherren anfragte, die die Vorlage für Merian anSchottelius geliefert hatten, ob sie vergessen hätten, die Distichen für diese drei fürstlichenPersonen mitzuteilen 87 •Das zweite Fenster (nV) zeigte auf den Glasgemälden die Herzöge Ernst(1518-1567), Philipp (1533-1596) und Wolfgang (1531-1595) aus der Linie Grubenhagen,alle drei Söhne Philipps des Älteren (1476-1551) (Abb. 5). Im Gegensatzzu den Glasgemälden, die Heinrich d. J. und seine Frauen darstellten, werden zu diesendrei Herzögen der jüngeren Generation Distichen mitgeteilt. Sie halten sich insehr allgemeinem Rahmen. In unserem Zusammenhang ist lediglich anzumerken, daßbereits ihr Vater zum lutherischen Glauben wechselte und sich erfolgreich bemühte,diesen in seinem Landesteil durchzusetzen 88 •Das dritte Fenster (nVI) vereint Erich den Älteren (1470-1540), Erich den Jüngeren(1528-1575) aus der Linie <strong>Braunschweig</strong>-Calenberg und und die Gemahlindes zweiten, Sidonia aus dem wettinischen Haus der Kurfürsten zu Sachsen(1518-1575) (Abb. 5). Für die beiden Erich, den Älteren und den Jüngeren, Vaterund Sohn, aus der Calenberger Linie des Herzogshauses werden Distichen mitgeteilt,nicht aber für Sidonia von Sachsen. Erich d. Ä., Bruder Heinrichs d. Ä. und damitOnkel Heinrichs d. J., war dem Kaiser und der katholischen Sache zwar treu - als jungerMann war er nach Jerusalem gezogen und hatte Jahre am Hof Maximilians verbracht,dem er freundschaftlich verbunden war -, doch nahm er der neuen Lehre gegenübereine versöhnliche Haltung ein und versuchte zwischen Heinrich d. J. und denlutherisch gesinnten Verwandten der Lüneburger und Grubenhagener Linien zu vermitteln.Gerade als dies von größtem Gewicht für den weiteren Gang der immer heftigerenAuseinandersetzung gewesen wäre, starb er jedoch, und zwar während desReichstages von Hagenau im Elsaß 1540 89 • Und darauf spielt das Distichon an.Auf den Glasgemälden des vierten Fensters (nVII) waren die Herzöge Franz Otto(1530-1559), Heinrich (1533-1598) und Wilhelm (1535-1592) zu sehen (Abb. 5).86 Vgl. die ausgezeichnete Biographie von R. TÄUBRICH, Herzog Heinrich der Jüngere von <strong>Braunschweig</strong>-Wolfenbüttel(1489-1568). Leben und Politik bis zum Primogeniturvertrag von 1535. Bs.1991."' StA WF, 2 Alt 2777, fo1.44.S8 P. ZIMMERMANN, Das Haus <strong>Braunschweig</strong>-Grubenhagen, ein genealogisch-biographischer Versuch,Wolfenbüttel 1911, Nr. 55 (Philipp d.Ä.). Ins Fenster gelangten die 1559 noch lebenden Söhne(Nr. 59, Nr. 67, Nr. 66). Ein erstgeborener namens Philipp starb noch als Kind, ein zweiter Sohn, AIbrecht(1521-1546), der in Wittenberg 1535 Rektor der Universität war, fiel als Rittmeister derSchmalkaldener; ein weiterer Sohn namens Philipp erreichte nur das achte Lebensjahr; der vierteSohn mit Namen Johann (1526-1557) fiel in SI. Quentin im spanischen Lager, wo auch seine überlebendenBrüder Ernst und Philipp gegen Karl V. kämpften.s, Neue Deutsche Biographie Bd. 4, Berlin 1959, S. 584 s. v. Erlch 1. Herzog von <strong>Braunschweig</strong>-Lüneburg.Zur Beziehung Erlchs d.Ä. von <strong>Braunschweig</strong>-Calenberg zu Kaiser Maximilian s. M. NIx, DerAdler, der Löwe und die Lilie. Ein weiteres Lied Hermann Botes zur Hildesheimer Stiftsfehde? in:BsJb. 75 (1994) S. 73-84; v. a. S. 76f.

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