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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042650104 G. SchwarzSchmied Hans van Alvelde sie mit Eisenrahmen bewehrte 53 • Ganz offensichtlich lagendie verschiedenen Arbeitsgänge in verschiedenen Händen: zum ersten die Eisenbewehrungder Fensterrahmen zur Aufnahme der Glasscheiben, sodann die Herstellungder Gläser, zumal dann, wenn sie von Kunsthandwerkern zu farbigen Gemäldengestaltet wurden und schließlich der dritte und letzte Schritt, das Einfügen der Scheibenin die Fenster des neuen Seitenschiffs. Wenn Ende Juli 1468 Kohle und Schnüre(strenge) besorgt wurden, "um die Formen in die Fenster zu löten", so wurden diesevielleicht für die Arbeiten am Obergadenfenster gebraucht, bevor dort im September1468 die Glasscheiben ausgetauscht wurden. Schmiede arbeiten danach erst wiedervor dem Juni 1469 an den neuen Fenstern; dafür erhält der Schmied Henning Wulffeine Mark, 21 Schilling und drei Pfennig - allerdings auch noch für andere Arbeiten,die er alle halbe Jahr in Rechnung stellte 54 • Im Jahr 1470 rechnete Luder Horneborchnoch zweimal mit dem Schmied Wulff ab: Im April über die Anfertigung und denEinbau von Windeisen, die die Glasscheiben horizontal faßten und den Fenstern mitden großen Glasflächen Halt gaben, und im November die Eisenbewchrung für weitereFenster. Für diese Arbeiten läßt sich der Schmied zusammen drei Mark zweiSchilling und neun Pfennig bezahlen, und belegt mit Aufzeichnungen (ur in registrosuo) die Einzelposten 55 • Pfennigbeträge helfen vielleicht, die Lieferung des ersten,sonst nicht erwähnten Fensters aus Lüneburg zeitlich einzugrenzen: insgesamt sechsPfennige nämlich mußten im März 1471 für Kohle bezahlt werden, mit der Bleistegegelötet werden sollten 56 • Im Mai 1471 wird jedenfalls das zweite, das eyne ander venster,geliefert. Die nächste Nachricht zu Fenstern, in der mit sechs rheinischen Guldenfür ein halben Zentner drades Material für den Fenstereinbau (vielleicht Bleistangen)bezahlt wird, fällt zeitlich zusammen mit der Lieferung der nächsten zwei Fenster imSeptember 1471 57 • Bleiben noch die zwei großen Posten kurz vor und in der Endabrechnungvon Johannes Stemeberch. Da wird zum einen Anfang April 1472 einemsonst nicht am Bau beschäftigten Schmied namens Plachmann eine Mark bezahlt, weiler Eisen an die wirten (wohl Bleirutcn) gemacht habe 58 • Zum anderen erhält Henning53 BR ful. 78v (10. Juli 1468; 31. Juli 1468).S4 BR fol. 93v (11. Juni 1469). Zum Schmied Henning Wulffe (= Wulve) und der Art, wie die Schmiedesich vielfach jahrlich oder halbjährlich bezahlen lassen, vgl. G. und U. SCHWARZ, Bauhütte (wieAnm. 2) S. 29f. mit Anm. 107f." BR fol. 45v (15. April 1470): 1m 9s 3d ... vor de wintiseren in dat nige vensteren exceptum de iserenden twen vensteren boven na dem osten; BR fol. 50r (11. November 1470): 1m 23s 9d Wulffe vor ...i.~erne vor dat nige venster. ...56 BR fo\. 51r (17. März 1471): Primo 3d pro carbonibus tho den vensterposten tho lodende; BR fo\. 51v(31. März 1471): 3 d vor 1 bundel kole tho lodende in fenest(ris).>1 BR fo\. 54v (8. September 1471): Item 6 flor domino Johanni (= Stemeberch) ... vor 112 sintenerdradestho den vensteren tho den wirten.,H BR fo\. 59r (5. April 1472): Primo Im Plachman fabro vor 1 iseren an de wirten tho makende eynefensters. Zu dem Begriff wirten: Er ist nicht aufgenommen in K. SCHILLER und A. LÜOOEN, MittelniederdeutschesWörterbuch Bd. 5 (1880), jedoch wird wire f. mit "Metalldraht, etwas das von MetalIdrahtgemacht ist" übertragen (ebd. S. 737); die Belege stammen aus <strong>Braunschweig</strong>er Kämmereirechnungen:Item 3 mark to den bar voten brodem 10 eyner viren vor unse venster in der kerken (1451). ZurGleichsetzung cancellas vel de wirten (s. Anm. 60) bietet das Mittellateinische Wörterbuch Bd. IILief. 1 (1968) s. v. cancellus ebenfalls mehrere Belege im Zusammenhang mit Fenstern, die durch Git-

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