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www.starreptiles.dewww.facebook.com/<strong>Starreptiles</strong>.de 2In Costa Rica beginnt nächsten Monat die kleine Regenzeit und sostarte auch ich wieder mit der Zucht von Agalychnis callidryas.Ich werde die komplette Zuchtsaison hier dokumentieren.Meine 1.2 Zuchttiere durchliefen die letzten zwei Monate einekleine Trockenperiode mit Temperaturen um die 27°C und ca.50 – 60 % relative Luftfeuchte. Wärend dieser Zeit habe ich dieFrösche gut gefüttert und besonders auf eine reichliche Zufuhrvon Mineralstoffen geachtet.13.4.2011Heute habe ich die eigentliche Zucht eingeleitet.Der komplette Boden wurde mit ca. 10 cm Wasserstand geflutet.Dieses Wasser wird mit einem kleinen Aquarienheizstab auf25°C geheizt. Lüftungsflächen werden komplett verschlossen.Über ein selbst gebautes perforiertes Rohrsystem, welches an derTerrariendecke befestigt ist, wird das Wasser mit einer kleinenPumpe nach oben gepumpt. Dort tropft es durch die Rohre undder künstliche Monsun beginnt. Ein kleines Video (Video 1) dazukönnt ihr auf der Webseite sehen.Mein adultes Männchen hat, wie man sieht, sofort darauf reagiertund ist aktiv geworden. Da ich nur mit einem Männchen züchteund sich die männlichen Tiere in der Natur gegenseitig durch ihrenPaarungsruf stimulieren, habe ich wie folgt improvisiert.Ich habe den Paarungsruf eines A. callidryas als mp3 Datei konvertiertund diesen zeitlich versetzt mit drei kleinen Boxen vonverschiedenen Seiten abgespielt.Das Männchen fühlte sich auch sofort angesprochen und hat allesgegeben .Durch den Regen und die beheizte Wasserfläche steigt die Luftfeuchtebis zur Sättigungsgrenze an. In dieser Nacht jagten sichdie Rotaugenfrösche wie wild durch das ganze Terrarium. Das größereWeibchen stieg auch des öfteren ins Wasser um Feuchtigkeitauf zu nehmen.Am nächsten Morgen fand ich die Frösche schlafend, alle zusammenin einer Ecke.


www.starreptiles.dewww.facebook.com/<strong>Starreptiles</strong>.de 314.4.2011Den ganzen Tag über hat es wieder im Terrarium geregnet.Am Abend das gleiche Spiel wie am vorherigen Tag. Auch der „RotaugenfroschRemix“ ist wieder zum Einsatz gekommen. Da ichim Gegensatz zu den Fröschen nicht Nachtaktiv bin, habe ich dieFrösche einfach mal machen lassen.In dieser Nacht hat wohl das Männchen das größere Weibchenumklammert und den Laich befruchtet, welchen ich am folgendenMorgen an drei verschiedenen Stellen im Terrarium gefundenhabe. Unglücklicherweise war ein Teil des Laichs nicht an Blättergeheftet, sondern wurde direkt an die seitliche Terrariumscheibegeklebt.Mit einer dünnen Plastikhülle konnte aber auch dieser Teil desLaichs geborgen werden.


www.starreptiles.dewww.facebook.com/<strong>Starreptiles</strong>.de 4Ich schneide nun eine Plastikflasche in der Mitte durch und füllesie etwas mit gefiltertem Wasser. In das Innere der Flasche hängeich mit Wäscheklammern die belaichten Blätter. Hierbei ist eswichtig das der Laich selbst keinen Kontakt zum Wasser hat.


www.starreptiles.dewww.facebook.com/<strong>Starreptiles</strong>.de 5Das Ganze kommt dann auf eine kleine Heizmatte wodurch einTeil des Wassers ständig verdunstet und so den Laich vor demAustrocknen schützt. In den nächsten 5 – 6 Tagen sollten sich nundie Kaulquappen entwickeln und durch die Gallerthülle ins Wassertropfen.18.4.2011Man sieht nun bereits die beginnende Entwicklung der Kaulquappen.In ein paar Tagen wird man schon Bewegungen des sich entwickelndenSchwanzes sehen können.Im oberen Teil des Fotos ist ein Ei zu sehen, welches sich nichtweiter entwickeln wird. Da die Gallert sich etwas nach unten bewegthat ist dieses Ei nicht mehr geschützt und ausgetrocknet.


www.starreptiles.dewww.facebook.com/<strong>Starreptiles</strong>.de 6Heute Nachmittag konnte ich die ersten Bewegungen beobachtet.Man sieht es, wenn man auf dem Video 2 genau hinsieht.20.4.2011Trotz exakt gleicher klimatischer Bedingungen entwickeln sich dieabgesetzten Laichballen unterschiedlich schnell. Der zuerst abgesetzteLaich ist schon wesentlich weiter Entwickelt und man kannschon die Außenkiemen sehen.Beim zweiten Laich sieht man erst die Entstehung der Kaulquappenforman sich.Auf diesem Bild seht ihr den weiter entwickelten Laich.Der Laich auf diesem Bild wurde später abgesetzt.


www.starreptiles.dewww.facebook.com/<strong>Starreptiles</strong>.de 7Meiner Meinung nach hängt die unterschiedliche Entwicklungsgeschwindigkeitmit der vorhandenen Lichtmenge zusammen.Da Laich 2 an ein Blatt geheftet wurde, bekommt er nicht so vielLicht ab wie Laich 1, welchen ich direkt an die Plastikflasche geklebthabe.Die Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit sind in beiden Behälternabsolut identisch.21.4.2011Da am Wochenende die ersten Kaulquappen ins Wasser gefallensind habe ich einige Vorbereitungen getroffen. Unter anderemhabe ich den sog. „Quappentee“ gekocht. Ein Konzentrat welchesT. Eisenberg in seinem Buch „Der Rotaugenfrosch“ erwähnt. Ichstelle euch hier kurz die Herstellung vor.Ihr braucht folgende Zutaten:- 28 Gramm Erlenzapfen- 28 Gramm Torffasern- 1,9 L gefiltertes Wasser oder RegenwasserDie Torffasern so wie die Erlenzapfen bekommt man im gut sortiertenAquaristik Handel.


www.starreptiles.dewww.facebook.com/<strong>Starreptiles</strong>.de 8Das ganze mischt ihr in einem Topf zusammen und kocht es gut20 Minuten. (Sprecht das aber bitte vorher mit euren Frauen ab).Nun gießt ihr das ganze durch ein Sieb und fangt den Sud ab.Schon habt ihr den Quappentee. Dieser wird später 1:100 verdünntund als Aufzuchtwasser für die Kaulquappen verwendet.Die Gerbstoffe puffern die Stoffwechselprodukte der Quappenund das Wasser muss nicht so oft gewechselt werden.Die Kaulquappen befinden sichderzeit noch in dem Becher, welchersich unter dem Laich befindet.


www.starreptiles.dewww.facebook.com/<strong>Starreptiles</strong>.de 9Nun sind also die Kaulquappen da. Die haben Hunger und zwargroßen.Ich stelle das Quappenfutter wie folgt zusammen:3/5 Hochwertiges Fisch Flockenfutter1/5 Gemisch aus Kalzium Lactat und Korvimin ZVT1/5 Spirulina Algen PulverDa die Quappen filtrierer sind muss das Futter fein zermahlenwerden. Am einfachsten schafft man das mit einer kleinen Plastiktüte(z.B. Brotzeittüte). Man gibt die Futter Bestandteile alle in dieTüte und zerkleinert sie durch kräftiges aneinander reiben.Desweiteren habe ich vorbereitet :- Kleines Aquarium 50x20x30 cm- AquarienheizstabDieser muss regelbar sein, so dass er das Aufzuchtwasser aufca. 24 – 25°C heizt- Kleine Membranpumpe welche das Wasser belüftet- Kleine WurzelDiese erleichtert den metamorphisierten Kaulquappen denAusstieg aus dem Wasser


www.starreptiles.dewww.facebook.com/<strong>Starreptiles</strong>.de 10Da die Quappen sobald sie aus dem Wasser kommen schon dieFähigkeit haben an Glaswänden empor zu steigen muss das Beckennach oben abgedeckt werden. Ich habe dazu einen Holzrahmengebaut, welchen ich mit Drahtgaze bespannt habe.7.4.2011Die Kaulquappen sind alle geschlüpft und schwimmen schon imAufzuchtwasser. Ich habe die Quappen jetzt aus dem Becher indas eigentliche Aufzuchtaquarium überführt.Die Wassertemperatur beträgt 25°C und der PH-Wert liegt bei 6,8(Video 3).


www.starreptiles.dewww.facebook.com/<strong>Starreptiles</strong>.de 1118.5.2011Die Quappen sind nun im Schnitt ca 4cm lang und stehen gut imFutter. Bei den ersten Tieren entwickeln sich bereits die Hinterbeine.


www.starreptiles.dewww.facebook.com/<strong>Starreptiles</strong>.de 129.6.2011Mittlerweile sind den meisten Kaulquappen auch die Vorderbeinegewachsen und ein Teil ist auch bereits an Land gegangen. Meistensfinde ich die Frösche (jetzt kann man von Frosch sprechen)in den späten Abend bzw. frühen Morgenstunden an den Scheibendes Aufzuchtaquariums. Dort werden sie entnommen und inein 20 x 20 x 30 Aufzuchtterrarium überführt. Von jetzt an bekommensie große Drosophila und Bohnenkäfer als Aufzuchtfutterserviert. Aber schon bald wird auf kleine Heimchen umgestiegen.Vielen Dank für euer Interesse !Ich wünsche nun viel Erfolg mit der eigenen Zucht von Agalychniscallidryas! Für mich eine der schönsten Froscharten überhaupt.

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