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Volksschule Schwartenpohl (Bd. 2) - Die Grafschaft Bentheim im ...

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2Seite 1Band II enthält1.) Schulchronik ab 1.4.61 (<strong>im</strong> 1. Teil dieses Bandes)und2.) Gemeinde-Chronik ab Juni 1951 (<strong>im</strong> 2. Teil dieses Bandes, S. 95 ff.)Schüler-Statistik:<strong>Bd</strong>. I, S. 41 ff.(Seite 2 ist leer)Seite 3Schul-ChronikIn Fortsetzung von Band I:Schuljahr 1961/62:14. April 61: Beginn des Unterrichts; Aufnahme von 2 Neulingen (1 Knabe, 1Mädchen); insgesamt: 27 Kinder.11.Mai 61: Wahl des neuen Schul-Ausschusses (Siehe Mappe „Elternrat“)4. Juli 61: Sportfest in Lohne: 14 Teilnehmer, 5 Sieger1. Aug. 61: <strong>Die</strong> Einfahrt zur Schule erhält ein neues Tor9. Aug. 61: <strong>Die</strong> Praktikanten Herbermann u. Müller, Studenten der Päd.Hochschule in Vechta, beginnen ihr Landschulpraktikum.Im Aug. 61: <strong>Die</strong> Schulstraße wird asphaltiert30. Aug. 61: Besuch der Freileichtbühne <strong>Benthe<strong>im</strong></strong>, gestiftet von denJagdpächtern: “Das tapfere Schneiderlein“. –Erstmalig seit meinem Hiersein (1949) wurde kein großer Jahresausflugunternommen, da Kollege Possel, Wachendorf, wegen Krankheit den <strong>Die</strong>nst


aufgeben mußte, und die Schule Lohnerbruch nicht mittun wollte. AlsAusgleich fanden mehrere he<strong>im</strong>atkundliche Wande-3Seite 4rungen statt (Siehe Klassenbuch 61/62).Am 15. Sept. wurden unsere beiden Praktikanten <strong>im</strong> Rahmen einerabendlichen Feier und in Gegenwart des Bürgermeisters, desElternschaftsvorsitzenden, ihrer „Pflegeeltern“ u. der Lehrerfamilieverabschiedet.Am 16. Sept. sagten sie der Schule u. dem Lehrerhaus Lebewohl. <strong>Die</strong> bestenWünsche von Gemeinde, Schulkindern u. der Lehrerfamilie begleiten denferneren Berufsweg dieser strebsamen jungen Herren. Photos: Mappe, BlattNr. 511. Dez. 1961: Besichtigung der Schule durch den Amtsarzt (siehe unterm4.7.58!); Bericht darüber: Mappe „Schulrat“ 6119. Dez. 1961: Autobusfahrt zum Stadttheater Osnabrück; Märchenspiel„Zwerg Nase“, in Gemeinschaft mit Schule Lohnerbruch.26. Dez. 1961: In den Mittagsstunden dieses 2. Weihnachtstages rief derHerr über Leben und Tod unserenHochwürdigen Herrn Pfarrer, den Dechanten MonsignoreMatthias Rosemannzu sich in sein ewiges Reich.Unfaßbar war uns allen diese schmerzliche Nachricht – war er doch seit 1914der geistige Vater der Gemeinde.Seite 5Mit ihm ist der große Freund <strong>Schwartenpohl</strong>s, der Gönner unserereinklassigen Schule und des Lehrerhauses dahingegangen. Gerade dem


4Lehrerstande war er mit ganzem Herzen zugetan, u. er ließ keine passendeGelegenheit vorübergehen, den Eltern vorzustellen, was ein guter Lehrer derGemeinde bedeutet und wie sie mithelfen könnten und müßten, daß erhe<strong>im</strong>isch hier würde. Dem aufmerksamen Leser dieser Schulchronik wird<strong>im</strong>mer wieder auffallen, wie er mitgeholfen hat, die Anlagen rund um unserSchulhaus zu verschönern. Jedesmal, wenn er unsere kleine Gemeindebesuchte, führte ihn auch der Weg ins Schulhaus, wo er sich nach demBefinden der Lehrerfamilie angelegentlich erkundigte. – Nun schlägt seingütiges Herz nicht mehr.In Verehrung und Dankbarkeit verneigen wir uns vor dem teuren Toten. Seinleuchtendes Vorbild wird uns stets vor Augen bleiben; sein Andenken wirduns allen unvergessen sein.R I P !S.S.117!(Nachrufe, Aufbahrung, Bestattung: Mappe, Blatt 44-51)30. Dez. 61: Lehrer und die Kinder der oberen 4 Jahrgänge nahmen an derBeerdigung des + Hochw. Herrn Dechanten teil; Kranzspende inGemeinschaft mit Schule Wietmarschen u. Lohnerbruch.Seite 64. März 1962: Eine Grippe-Epidemie, die bis zum Beginn der Osterferienandauert, sucht unsere Schule he<strong>im</strong>. Vom 5.-17. März fehlten bis zu 30 %der Kinder.17. März 62: Letzter Schultag <strong>im</strong> alten Schuljahr. Erstmals keineEntlassungsfeier mehr, da das 9. Schuljahr eingeführt wird. 3 Kinder (2 Kn.,1 M.) werden es in Wietmarschen ableisten, während 1 Kind (Kn.), Sitzling,es hier „absitzen“ muß. Zwecks Orientierung der Eltern war am 12. März einSprechabend in der <strong>Volksschule</strong> in Wietmarschen.Auf Wunsch der Eltern u. nach Planung der Schulaufsichtsbehörde leistenunsere Kinder das 9. Schuljahr in Wietmarschen ab (Kirchdorf, Einkaufs-Zentrum, Verwandte u. Bekannte).


5Schuljahr 1962/63Der Unterricht beginnt am 3. April mit der Einschulung von 7 Neulingen(5Kn., 2 Mä.). Erstmalig muß 1 Knabe das 9. Schuljahr als Sitzling hierableisten.24. April 62: Heute vor einem Jahr begann das Schulsparen, Im Laufe diesesJah-Seite 7res (24.4.61-24.4.62) sparten die Schulkinder den Betrag von 610,- DM, d.i.pro Kind <strong>im</strong> Durchschnitt (610:27) rd. 22,50 DM.Anfang Juni 62: Das Schulhaus wird an die Zentrale Wasserleitungangeschlossen.Juni 62: <strong>Die</strong> beiden Wohnz<strong>im</strong>mer sind neu tapeziert worden. – <strong>Die</strong> Schuleerhält ein neues, schmiedeeisernes Tor.16. Juni 62: Hochw. Herr Pfarrer Westphälinger ist heute in Wietmarschen alsNachfolger unseres unvergeßlichen Dechanten Rosemann eingeführt worden.Siehe: Zeitungsmappe, Blatt 55-57Juni 62: <strong>Die</strong> Schule erhält einen „Lüneburger Stegel“ 1 .3. Juli: Immer noch muß die Schule geheizt werden!9. Juli: Der Oberkreisdirektor besichtigte unsere Schule.19. Juli: Wie vor 4 Jahren, so besuchten auch diesesmal wieder dieLehrpersonen des Amtes Herzebrock/W. unser He<strong>im</strong>atgebiet (17 Teilnehmer).1 Sportgerät.


10. August: zum 1. Male spendet unsere Wasserleitung klares, reinesTrinkwasser; denn heute wur(de)6Seite 8das Wasser der Zentralen Wasserleitung freigegeben. Welch eine Wohltat!Kannten wir doch bislang nur eine gelbbraune, übelriechende, mit Flockendurchsetzte Brühe als Gebrauchs- und Trinkwasser!18. August: Es muß eingeheizt werden!28. August: Sportfest in Lohne. Von 12 Teilnehmern waren 3 Sieger.August: <strong>Die</strong> Jagdpächter schenkten der Schule 300,- DM als Zuschuß zurBeschaffung von Sportgeräten. Dafür entfiel in diesem Jahre das „Kinderfest“.31. August: <strong>Die</strong> Schule erhielt für 240,- DM ein gebrauchtes Filmgerät (=40% des Neuwertes).<strong>Die</strong> Schule beschaffte 1 Hangel- u. Klettersteg und 1 Kinderbarren.6. September: Unsere Jahresfahrt führte uns in den weiten Hümmling.12. Sept.: Klassen 5-8 besuchten das He<strong>im</strong>atmuseum in Lingen; Klassen 1-4besichtigten Stadt Lingen (Lehrerfrau).19. Sept.: Der Lehrer erkrankte an Venen-Entzündung. Drei Krampfader-Operationen wurden notwendig. Erst am 12. Nov. konnteSeite 9der Lehrer den Unterricht wieder aufnehmen. <strong>Die</strong> Vertretung vom 8.10.-11.11. wurde an 3 Tagen in der Woche vom Lehrer Schülke (Nordlohne)wahrgenommen.


7Doch nicht lange – und das Schicksal schlug noch viel härter zu: Am1. Dez. 1962 erkrankte der Lehrer an Netzhaut-Ablösung. VierAugenoperationen in der Univ.-Augenklinik in Münster wurden notwendig u.anschließend ein Erholungsurlaub bis zum 9. Juni 1963. <strong>Die</strong> Vertretung wurdeab 9.12.62 durch den Lehrer z.A. Hermann Tallen wahrgenommen. Täglichmußten die Bauern ihn reihum mit dem Auto von Lingen holen und wiederzurückbringen.Winter 62/63: Am 19.12.62 überfiel ein gr<strong>im</strong>mig kalter Winter unsereHe<strong>im</strong>at. Es wurde der härteste Winter seit mehr als 30 Jahren, der die 6.Stelle in der Reihe der kältesten Winter seit 1788 – Beginn der FranzösischenRevolution – einnehmen sollte. Neben der dicken Eisdecke brachte erUnmengen an Schnee. Am 19. u. 20. Jan. 63 war unsere Schule ringsherumeingeschneit. An mehreren Tagen (4./5. Jan.) u. (21. Jan. - 24. Jan.) mußtedeswegen der Unterricht sogar ausfallen; denn die Kinder konnten die Schulenicht errei-Seite 10chen und der Vertreter aus Lingen nicht geholt werden. Überhaupt hat derjunge Lehrer hier in diesem eiskalten Winter Schl<strong>im</strong>mes mitmachen müssen:Der veraltete Ofen kam erst ab 10 h „auf Touren“, so daß der Unterricht öftersogar mit nur 6° Wärme begann! – Kohlen-Ferien v. 21.-24. Jan. 63! –Parallel mit diesem Kampf gegen Kälte, Schnee und Eis verlief dieErkrankungswelle an Ziegenpeter unter den Schulkindern, so daß derUnterricht auch darunter (45%) sehr zu leiden hatte.Seit dem 8. Jan. befand sich der Lehrer vorläufig wieder zu Hause, und esbedeutete für den jungen Vertreter eine große Erleichterung, daß der ältereLehrer täglich 1 Stunde mit ihm zusammen die Planung für den schwierigenEinklassen-Unterricht durchsprechen konnte.Vom 4. März bis 15. März weilte der Lehrer noch einmal zwecksabschließender Operation in Münster.1. April 63: Beginn der Osterferien.


8Schuljahr 1963/6417. April 1963: Das neue Schuljahr beginnt unter ungünstigem Vorzeichen:Noch <strong>im</strong>mer ist der Lehrer dienstunfähig, noch <strong>im</strong>mer muß Lehrer z.A. Tallenaus Lingen ihn vertreten.Seite 1117.4.63: Aufnahme von 7 Schulkindern, 5 Jungen u. 2 Mädchen.16.5.63: He<strong>im</strong>atkdl. Exkursion mit dem 5./7. Jgg. nach Elbergen10. Juni 63: Endlich konnte der Lehrer den <strong>Die</strong>nst wieder aufnehmen. Amgleichen Tage feierte er mit den Herren Geistlichen, dem Eltern- undGemeinderat die Vollendung seines 60. Lebensjahres. Es war ein frohes Festund hoffentlich ein glückhaftes Wiederbeginnen!26. Juni: Sportfest in Lohne: 12 Teilnehmer, 5 Sieger.10. Juli: Am heutigen Tage wurde das Gerätehaus der Feuerwehr für Zweckeder Schule frei.10. August: Ab heute herrschte wieder denkbar schlechtes Wetter. <strong>Die</strong> Schulemuß sogar ab 19.8. wieder geheizt werden. Es fiel die doppelte Regenmengewie in normalen Jahren – und das Korn stand draußen! <strong>Die</strong>ser August war dersonnenärmste August des 20. Jahrhunderts.5. Sept. 1963: Der alte Briefkasten wurde ausgewechselt. Er hatte seit demBau der Schule (1924) hier gedient.25. Sept.: <strong>Die</strong> Schule erhält einenSeite 12neuen Kohleofen mit Automatik.18. Sept.: Ausflug des Jahres nach Iburg.10. Nov.: <strong>Die</strong> Sammlung für die Kriegsgräber-Fürsorge erbrachte 23,-DM.26. Nov.: Besuch des Stadttheaters Osnabrück: Märchen: „<strong>Die</strong> Gänsehirtinam Brunnen“ (3.-7. Jgg.).


913. Febr. 64: Einführung des Rektors Borggreve in Wietmarschen (bisher:Hauptlehrer). Der Lehrer wohnte der Schulfeier bei.13. März: Der Lehrer nahm an der Entlassungsfeier in Wietmarschen teil. Dreihiesige Kinder wurden dort aus dem 9. Schuljahr entlassen.21. März: Schluß des Schuljahres!Schuljahr 1964/658. April 64: Beginn des neuen Schuljahrs. Einschulung von 4 Neulingen (2 K,2 M).26. Mai 64: Endlich – nach 15 Jahren – wurde heute ein Lehrer-Schreibtischfür das Schulz<strong>im</strong>mer beschafft.Juni 64: Flur und Schlafz<strong>im</strong>mer der <strong>Die</strong>nstwohnung wurden nach 9 Jahrenneu gestrichen, tapeziert und belegt. Kosten: 1.300 DM!!1. Juli 64: Jahresausflug nach Bremen24. August 64: Besuch der Freilichtbühne Ahmsen, ermöglicht durch dieHerrn Jagdpächter.Seite 1330. August 64: Scharlach-Erkrankungen bei 3 Familien.12. Sept. 64: Sportfest in Wietmarschen. Zum 1. Male nahm unsere Schuleam Sportfest in W. teil. Von 12 Teilnehmern waren 5 Kinder Sieger.18. Sept. 64: Heute wurde Herr Schulrat Dr. Dauber in einer Feierstunde inder Aula des Gymnasiums Lingen verabschiedet. S. Zeitungsausschnitt!Ihm ist zu verdanken, daß die Lehrer-<strong>Die</strong>nstwohnung vor 9 Jahren (1955),den Bedürfnissen der Neuzeit entsprechend, großzügig umgebaut wurde.Mappe Nr. 28-313. Okt. 1964: Heute vor 15 Jahren kam Lehrer Greshake nach hier. Aus Anlaßdieses Gedenktages überreichten ihm der Bürgermeister, der stellvertretendeBürgermeister und der Elternratsvorsitzende am 7. Okt. ein schönesGeschenk und erinnerten sich mit dem Lehrer und seiner Frau in einer


10besinnlichen Abendstunde der verflossenen 15-jährigen Tätigkeit u.Zusammenarbeit.Siehe: Zeitungsmappe! der Gemeinde Nr. 67+6815. Okt. 1964: <strong>Die</strong> Scharlach-Erkrankungen sind abgeklungen (S. 30. Aug.64!)Seite 141. Nov. 1964:Zum neuen Schulrat für den Schulaufsichtsbezirk Lingen wurde der HerrRektor Josef Barlage best<strong>im</strong>mt. Der 44jährige Nachfolger von Schulrat Dr.Dauber war seit 1960 Leiter der Heilig-Geist-Schule in Osnabrück.7. Nov. 64:Heute erhielt das Schulgrundstück entlang der Straßenseite einen Jägerzaunv. ca. 100 m = 950,- DM.13. Nov. 64:Erster Besuch durch Herrn Schulrat Barlage.21. Dez. 64:Besuch des Märchenspiels „Der Froschkönig“, Stadttheater Münster,zusammen mit der Schule Nordlohne.1.-13. Febr. 65:<strong>Die</strong> Windpocken gehen um; es fehlen 30 % der Kinder.29. Jan. 65:Der Lehrer sprach in einer öffentlichen Gemeindeversammlung über „<strong>Die</strong>Zukunft unserer Schule“ und konnte die Teilnehmer von der Notwendigkeitder Abschulung – sogar des 5.-8. Jahrgangs – überzeugen.17. Febr. 65:In einer 2. öffentlichen Gemeindeversammlung wird die Abschulung des 7. u.8. Schuljahrs einst<strong>im</strong>mig gebilligt.Hinsichtlich der Abschulung der Jahrgänge 5 und 6 verhält man sichreserviert; denn


11Seite 15der Herr Landrat hatte – bedauerlicherweise! – den Gemeinderäten„geraten“: „Schult nicht zuviel Jahrgänge ab; sonst nehmen sie Euch be<strong>im</strong>Abgang Eures Lehrers die ganze Schule weg.“ – Nun will man zunächsteinmal sehen, wie die Zentrierung von 7 u. 8 anläuft. Mit Hinblick auf dieständig ansteigende Kinderzahl kommen wir jedoch um eine Abschulung auchvon 5 u. 6 nicht herum.Schülerziffern:1.-6. Jgg. 1.-4. Jgg.1965/66 36 Kinder 28 Kinder1966/67 37 291967/68 40 271968/69 42 301969/70 43 281970/71 45 281971/72 40 (?) 28 (?)Schuljahr 1965/1966Das Schuljahr der Abschulung!21. April 1965:Beginn des Unterrichts <strong>im</strong> neuen Schuljahr; Einschulung von 10 (!)Neulingen.Abheute besteht unsere einklassige Schule aus den JahrgängenSeite 16


121-6; zum 1. Male fährt der Schulbus durch unsere Gemeinde und bringt dieKinder der Jahrgänge 7 bis 9 nach Wietmarschen. Für den Lahrer und dasSchulleben hat die Abschulung eine Reihe von Vorteilen: Er kann sich mehrden unteren Jahrgängen widmen; die Disziplin wird erleichtert: die mittlerenJahrgänge gehen viel mehr aus sich heraus u.m. (?) a. – Andererseits fehltdem Lehrer hinsichtlich der äußeren Ordnung, der Pflege von Park undGarten und der Instandhaltung des 1 ha großen Schulgeländes „der Kopf“ derSchule.8. Juli 1965:Zum 200-jährigen Jubiläum <strong>Schwartenpohl</strong>s erhielten alle Kinder derGemeinde von den Herren Jagdpächtern eine Tüte mit Süßigkeiten. (I. übr.siehe S. 127)30. August 1965:<strong>Die</strong> Schule besuchte die Freilichtbühne Ahmsen – „Dornröschen“.22. Sept. 1965:Schulsportfest in Wietmarschen. Von 8 teilnehmenden Kindern erhielten 3 dieSiegerurkunde.16. Sept. 1965:Wir machten unsere große Jahresfahrt nach Bad Zwischenahn.Seite 172. Nov. 1965:Heute erfolgte die turnusmäßige Besichtigung unserer Schule dch. den HerrnAmtsarzt. Näheres siehe Mappe: „Staatliches Gesundheitsamt“.10. Nov. 1965:Das Klassenz<strong>im</strong>mer hat eine neue Beleuchtung (Neon-Röhren) erhalten. –Das Arbeitsz<strong>im</strong>mer der <strong>Die</strong>nstwohnung wurde mit einem neuen Automatik-Allesbrenner (Kohlen-Dauerbrand-Ofen) ausgestattet.17. Dez. 1965:In der öffentlichen Gemeindeversammlung konnte der Lehrer überzeugendnachweisen, warum die Abschulung von 5 u. 6 zu Ostern notwendig wird.Näheres siehe Mappe „Elternrat“.


13Weihnachtsferien 1965:<strong>Die</strong> Schule erhielt einen neuen Innen-Anstrich.März 1966: <strong>Die</strong> Küche der Lehrerdienstwohnung wurde neu tapeziert.26. März 1966:Heute wurden 2 Mammutbäume (Urwelt-Mammutbaum, Kreuz-Zypresse –Metasequoia glyptostroboides Cheng u. Hu – „Shusi-Ha“ – Wasserlärche derChinesen) vor der Lehrerdienstwohnung gepflanzt. Sie sollen die beidenprächtigen Silbertannen ersetzen, die leider am 30. März 1960 entferntwerden mußten. (Schulchronik I. Teil, S. 48) Größe: 68 cm u. 59 cm.Seite 18Schuljahr 1966/ 1. Kurzschuljahr (1.4. – 30.11.66)Das Schuljahr der weiteren Abschulung18. April 1966:Beginn des Unterrichtes. Wie schon unterm 17. Dez. 65 (S. 17) eingetragen,umfaßt die einklassige Schule nun noch die Jahrgänge 1-4=28 Kinder. Welcheine Erleichterung für den bislang geplagten Lehrer! Nun endlich können sichKinder und Lehrer <strong>im</strong> „Dialog“ begegnen, da die zermürbende Hetze durch dievielen Abteilungen nun aufgehört hat.<strong>Die</strong> Umstellung des Schuljahrbeginnes auf den 1. Aug. bringt viel Unruhe,Ärger und Unklarheiten mit sich, vor allem deshalb, weil auch nun – u. bereitsnach Beginn des Unterrichtes!! – noch Kinder von 5 ½ Jahren angemeldetwerden können. Immer wieder muß der Lehrer aufklären, richtigstellen undberaten, da die Eltern allzu gern geneigt sind, ihre „Kleinen“ nur recht früh indie Schule zu „stecken“, damit sie zum frühestmöglichen Termin wieder zurArbeit anstehen.Seite 19April 66:


14Zum „Tag des Baumes“ erhielt die Schule durch das Staatl. Forstamt inLingen 665 Bäumchen u. Sträucher.Davon wurden 5 pinus contorta (Küstenkiefer) (?) u. 5 abies alba (Weißtanneo. Schwarzwaldtanne) vor die Schule gepflanzt. Rund um den Spielplatzwurden in Gruppen und Reihen Schwarzkiefern, gemeine Kiefern (Föhren),Weymouthskiefern = Strobe (?), einfache Fichten u. serbische Fichten(omorica), ferner Traubenkirschen, Roteichen u. Ebereschen gepflanzt.29.8.66:Besuch der Freilichtbühne in Ahmsen: „Tischlein, deck dich!“, gestiftet vonden Jagdpächtern.20.10.1966:Einweihung der neuen Mittelpunktschule in Wietmarschen.30.11.1966:Schluß des 1. Kurzschuljahres.31.7.67)Schuljahr 1966/67 = 2. Kurzschuljahr (1.12.66. –5. Dez. 1966:Unterrichtsbeginn des 2. Kurzschuljahres. Eingeschult wurde nicht;abgeschult nach Wietmarschen: 7 Kinder; Bestand: 20 Kinder.Seite 20Juni 1967:<strong>Die</strong> Schülerinnen-Anzahl in „Textilarbeit“ beträgt nur mehr 5. Daher ist derNadelarbeits-Lehrkraft Frau Anna Schmitz, Wietmarschen, zum 1. Juli 1967gekündigt worden. <strong>Die</strong> nebenberufliche Lehrkraft war hier wöchentlich für 2Stunden Handarbeit seit dem 1. Mai 1947 tätig (Siehe <strong>Bd</strong>. I, S. 57). <strong>Die</strong>Gemeinde überreichte ihr als Dank ein Präsent für 20jährige treuePflichterfüllung.<strong>Die</strong> Störung des Unterrichts durch Tiefflieger hat ein unerträgliches Ausmaßangenommen. Der Lehrer reichte eine Beschwerde be<strong>im</strong> Herrn Schulrat ein.


15(Siehe Mappe „Schulrat“ v. 9.6.1967.) Zwei Reporter überzeugten sich amFreitag, dem 9.6.67, in der Schule über die unhaltbare Lärmbelästigung(Siehe „Zeitungsmappe“: Chronik). Hierzu auch: Siehe „Gemeindechronik“,unter „Frühjahr 1962“, hinter S. 119!15. Juni 1967:Der Frühsommer ist zu kühl. Noch <strong>im</strong>mer muß der Schulofen geheizt werden!Schuljahr 1967/68 (1.8.67 – 1.8.68)9. Aug. 1967:Heute ereilte ein plötzlicher Tod den Lehrer Joseph Hölscher.Er war hier tätig vom 1.4.1937 bis 31.5.1940. Über sein rührigesSeite 21Wirken unterrichtet <strong>Bd</strong>. I der Schulchronik, S. 37 bis 40 und S. 51/52. – RIP!(Siehe auch „Zeitungsmappe“, Blatt 32)15. Aug. 1967:<strong>Die</strong> Fenster und die Tür der Südwand einschließlich der Dach-Ausbautenwurden neu gestrichen. Auch die drei Tore am kleinen Park erhielten neuenAnstrich.30. Aug. 1967:Heute verstarb Hauptlehrer i.R. (Rektor a.D.) Johannes Schuten. Er war von1949-1959 Leiter der kath. <strong>Volksschule</strong> Wietmarschen u. hielt guten Kontaktmit der Schule und dem Lehrer hier. R.I.P.! (Zeitungsmappe, Beleg 33)Das neue Schuljahr begann am 15.8.67 mit der Einschulung von 6 Neulingen.Abgeschult wurden 4 Kinder. Bestand: 22 Kinder.März 1968:Zum ersten Male seit 19 Jahren ist die Schulstelle wieder als frei zum 1.8.68ausgeschrieben! <strong>Die</strong> alle bewegende Frage: „Wer wird der neue Lehrer sein?“


1624. April 1968:Heute vollendete Lehrer Greshake sein 65. Lebensjahr. Auf Wunsch desJubilars wird die Geburtstagsfeier mit der Verabschiedung (am 17. Juli 1968)zusammengelegt.Seite 22Mai 1968:Wetter: kalt; dauernde N-Winde. Der Schulofen mußte bis zu denPfingstferien geheizt werden!Düsen-Bomber-Lärm:Er wird täglich unerträglicher. Über die Zahl der Durchflüge unterrichtet dieEingabe an den Herrn Schulrat vom 28. Mai 1968. Siehe auch Zeitungsmappe(Gemeinde!), Beleg 102 bis 104.30. Mai 1968:Maria Bökers, Tochter des Bauern August B. (Nr. 3), bestand heute amMädchen-Gymnasium in Meppen ihr Abitur.Sie wurde <strong>im</strong> Jahre 1961 aus dem 6. Schuljahr auf Anregung des LehrersGreshake sozusagen „von einem zum anderen Tag“ (1.3.61) aus dereinklassigen Schule Schw.-pohl in das Lyzeum Meppen abgeschult. Siemöchte Lehrerin werden 2 . -Bisher haben vier Schw.-pohler Schulkinder nach dem Besuch der höherenSchulen in Meppen ihr Abitur geschafft: 1.) Brunhilde Greshake, 2.) AloisHütten (Nr. 11), 3.) Hermann Schulten u. 4.) Maria Bökers. (Siehe auchSchulchronik <strong>Bd</strong>. I, Seite 50!)17. Juli 1968:<strong>Die</strong>ser Tag ist ein Wendepunkt in der Schulgeschichte der letzten 19 Jahre:Heute wurde nämlich der seit demSeite 232 Maria Bökers, verheiratete Springub, ist Lehrerin in Aschendorf.


171. Okt. 1949 hier tätige Lehrer (Rektor a.D.) Karl Greshake verabschiedet.Über die groß angelegte Abschiedsfeier unterrichtet „Zeitungsmappe“, Belege34-37.Schuljahr 1968/69 (1.8.68 – 31.7.69)Mit dem Ende des Schuljahres 1967/68 trat Herr Rektor a.D. Karl Greshake inden verdienten Ruhestand. Er hatte die hiesige Schulleiterstelle nahezu 20Jahre inne.Herr und Frau Greshake verblieben noch einige Monate in der <strong>Die</strong>nstwohnungin <strong>Schwartenpohl</strong>, um den Umzug nach Telgte b/Münster vorbereiten zukönnen. Am 30. September 1968 konnte die Wohnung für den nachfolgendenSchulleiter, Klemens Konermann, freigemacht werden.<strong>Die</strong>ser hatte die Schulleitung mit Wirkung vom 1. August 1968 von derRegierung in Osnabrück übertragen bekommen. In der Zeit vom 1. August bis30. September wohnte der neue Lehrer und Schulleiter <strong>im</strong> hiesigenLehrerhaus behelfsmäßig in einem der Dachz<strong>im</strong>mer. So untergebracht,versah er den Unterricht.Mit Beginn des Unterrichtes nach den Sommerferien am 27. August 1968wurden insgesamt 8 Kinder eingeschult. Davon waren 5 Jungen und 3Mädchen. Damit betrug die Gesamtzahl der Schüler in der hiesigenGrundschule 19 Kinder, darunter 9 Jungen und 10 Mädchen. (Kein 3. Jahrg.weg. Kurzschuljahre!)Als Familie Greshake die <strong>Die</strong>nstwohnung geräumt hatte, sollte diese nochrenoviert werden. Dazu gehörte auch der Einbau einer zentralenHeizungsanlage. Der Beginn dieser Arbeiten wurde mit Rücksicht auf denUnterricht und wegen der Lösung gewisser SchwierigkeitenSeite 24bezüglich der Schornsteinanlage in die Herbstferien verschoben, die am 14.Oktober 68 begannen.


18Mit Beginn der Herbstferien waren alle Fragen so weit geklärt, daß mit demEinbau der Heizungsanlage für Schule und Lehrerdienstwohnung begonnenwerden konnte. <strong>Die</strong> Firma Brockmann u. Ottens aus Rheine (Westf.) hatteden Auftrag erhalten, die Heizungsanlage einzubauen. Da sich der Winterbereits zu dieser Zeit fühlbar mit den ersten Nachtfrösten anmeldete, wurdemit viel Eile gearbeitet. Am 22. Oktober 1968 war die Anlage so weit erstellt,daß sie den Probelauf machen konnte. Zwei Tage später, mit Beginn desUnterrichts nach den Herbstferien, waren alle Arbeiten bezüglich der Heizungabgeschlossen. Der Kostenpunkt belief sich auf etwa 9.000 DM.<strong>Die</strong> schon recht alten, fünf großen Fenster auf der Nordseite des Hauseswaren z.Teil sehr morsch oder ließen sich nicht mehr öffnen bzw. schließen.Etliche waren so sehr verzogen, daß sie zent<strong>im</strong>eterbreit aufbleiben mußtenoder mit Draht zugedreht werden mußten. Ständige Zugluft war die Folge.<strong>Die</strong>se 5 Fenster wurden daher ebenfalls durch neue, großflächigere Fensterersetzt.Nach den Herbstferien waren Maurer damit beschäftigt, die Schäden amMauerwerk auszubessern und die Heizöltanks feuersicher einzumauern.Dachdecker besserten das stellenweise nicht mehr wasserdichte Dach aus.Bei dieser Gelegenheit unterzogen sie auch den Glockenerker an dem Giebelder Südwand des Schulhauses einer eingehenden Prüfung auf Sicher-Seite 25heit und Festigkeit. Sie stellten fest, daß die Tragbalken, das Gemäuer, dieAufhängungen der Glocke und die Dachziegel in guter Ordnung sind undkeine Gefahren für Kinder und Erwachsene diesbezüglich zu befürchten sind.Etwa Anfang Dezember 1968 wurden noch die Dachrinnen erneuert. FirmaKeuter aus Wietmarschen hat sie renoviert.


19Nachdem alle Arbeiten in etwa zum Abschluß gekommen waren, wurde EndeNovember 1968 eine Elternversammlung einberufen. Dabei wurde ein neuerElternbeirat für die Schule <strong>Schwartenpohl</strong> gewählt. Folgende Damen undHerren, die gewählt wurden, nahmen die Wahl an:1. Herr Wilh. Knippen, Nr. 8- als Vorsitzender –2. Frau Maria Bruns, Nr. 24- als 1. Vertreterin –3. Frau Maria Pott, Wachendorf-Feld, Nr. 1- als 2. Vertreterin –Gleichzeitig wurden die Eltern über den Stand der Unterrichtsarbeit und dieUnterrichtsmethoden unterrichtet. Es entspann sich dabei und <strong>im</strong> Anschluß andie Ausführungen eine rege Aussprache, die den Eindruck eineraufgeschlossenen Elternschaft erweckte.Der Winter 1968/69 zeigte sich nicht gerade sehr angenehm. Er beschertesehr viel Schnee,Seite 26der oft noch durch Wind zu starken Wehen aufgetürmt wurde. Etliche Kinder,die weit weg wohnen, konnten an mehreren Tagen nicht zur Schule kommen.Bei der Schule mußten ständig Gehwege freigeschaufelt werden. Stellenweiselag der Schnee auf dem Schulgelände ca. 0,68 m hoch.Am Ende des Schuljahres 1968/69 wurde die Schülerin Monika Bökers 3 ,<strong>Schwartenpohl</strong>, Nr. 3 zum Lyzeum nach Meppen abgeschult.Vier weitere Schüler, 3 Jungen und 1 Mädchen, wurden zur <strong>Volksschule</strong> nachWietmarschen abgeschult, da sie an der hiesigen Grundschule ihre Schulzeitabsolviert hatten.3 Monika Bökers, Schwester von Maria Bökers, verheiratete Wübben, wurde Lehrerin in Wietmarschen.


2012.6.1969 – Heute machten wir einen Klassenausflug nach Osnabrück. Dabeiwurde der Osnabrücker Dom besichtigt. Weiter erlebten die Kinder dieGeschäftigkeit in einem Kaufhaus. Bei der Beachtung derVerkehrsvorschriften verhielten sie sich bemerkenswert diszipliniert. DenSchwerpunkt der Fahrt bildete eine Besichtigung des Osnabrücker Zoos. Dortblieben wir mehrere Stunden, damit jeder genügend Zeit für Beobachten undBetrachten fand. Auf der He<strong>im</strong>fahrt wurde noch einmal eine Pause eingelegt.Haltepunkt war die Schleuse in Bevergern. <strong>Die</strong> Kinder zeigten sich sehrbeeindruckt von den großen Schiffen, Brücken und Schleusen. – Gegen 16 00Uhr langten alle wohlbehalten und müde in <strong>Schwartenpohl</strong> an.Seite 27Schuljahr 1969/70 1.8.69 – 31.7.70Der Unterricht <strong>im</strong> neuen Schuljahr begann am 12. August 69.Es wurden 8 Kinder neu eingeschult, davon waren 4 Knaben und 4 Mädchen.<strong>Die</strong> Gesamtschülerzahl der hiesigen Grundschule <strong>Schwartenpohl</strong> beläuft sichjetzt auf insgesamt 22 Schüler. Davon sind 10 Schüler Knaben, 12 SchülerMädchen.<strong>Die</strong> durch die Kurzschuljahre verursachte Jahrgangs“lücke“ liegt jetzt <strong>im</strong> 4.Schuljahr. <strong>Die</strong> Grundschule hat also keine Schüler, die <strong>im</strong> 4.Schulbesuchsjahr sind. Es gibt nur die Jahrgänge 1-3.21. August 1969: Heute war eine Kreislehrerversammlung in Lingen,Wilhelmshöhe. Schulrat Barlage sprach über Struktur und Organisation <strong>im</strong>Bildungswesen.Am 11. Dezember 69 wurde ein Elternabend veranstaltet. Dafür hatten dieKinder Spiele, Lieder und Gedichte eingeübt. Auch ein kleines darstellendesStück „<strong>Die</strong> gestohlene Uhr“ wurde dargeboten. Alle Darbietungen fanden denspontanen Beifall der Eltern.


21Um die Jahreswende 69/70 herrschte eine sehr starke Grippewelle. Da eingroßer Teil der Kinder (etwa 2/3) erkrankt war und es in anderen Ortschaftenähnlich zahlreiche Erkrankungen gab, wurden die Weihnachtsferien vom 6.Jan. 70 bis zuerst 11. Jan., dann nochmals bis 14. Jan. 70 verlängert.Seite 28Gegen Ende des Schuljahres 1969/70 konnte ein modernes Trommler-Umdruckgerät angeschafft werden. Es kostete rund 315,- DM. Damit ist nundie Möglichkeit gegeben, schnell Umdrucke für die Bereicherung desUnterrichtes zu erstellen.Am Ende des Schuljahres 1969/70 werden keine Kinder nach Wietmarschenabgeschult. Es gab keine Schüler <strong>im</strong> 4. Schulbesuchsjahr.Schuljahr 1970/71 1.8.70 bis 31.7.71Der Unterricht <strong>im</strong> neuen Schuljahr 70/71 begann am 6. August 70.Es wurden 9 Schulneulinge eingeschult. Davon waren 3 Jungen und 6Mädchen.Von jetzt an sind wieder alle 4 Jahrgänge der Grundschule in der hiesigenSchule vertreten.<strong>Die</strong> Gesamtzahl der Schüler beträgt nun 31. Von der Gesamtzahl sind 13Schüler Jungen, 18 sind Mädchen.Am 24. September 70 wurde eine Elternversammlung einberufen. Dabeiwurde nach den neuesten Gesetzen und Best<strong>im</strong>mungen (NiedersächsischesElternvertretungsgesetz) der Schul-/Klassenelternrat gewählt, und zwar fürdie Dauer der Schuljahre 1970/71 und 1971/72.Nachdem der Lehrer den Eltern die Gesetze und Best<strong>im</strong>mungen dargetanhatte, wurde schriftlich und gehe<strong>im</strong> gewählt.Seite 29


22<strong>Die</strong> Wahl brachte folgendes Ergebnis:Es wurden gewählt1.) Herr Gerhard Bruns<strong>Schwartenpohl</strong> Nr. 5- zum Vorsitzenden -2.) Frau Maria PottWachtendorf-Feld Nr. 1- zum 1. Elternvertreter -3.) Frau Maria Bruns<strong>Schwartenpohl</strong> Nr. 24- zum 2. Elternvertreter -Im Anschluß an die Wahl des Elternrates kam es noch zu einer kurzen, aberregen Besprechung über verschiedene Unterrichts- und Lehrmethoden, wofürsich die Eltern interessiert zeigten. Gegen 22 Uhr schloß die Versammlung.Im Juli 1971 wird das 3. Gesetz zur Änderung des Schulverwaltungsgesetzesbeschlossen. Das neue Gesetz ist vom 1.8.1971 an gültig. Es besagt <strong>im</strong> § 6Schulverwaltungsgesetz, daß nur solche der allgemeinbildenden Schulenfortgeführt werden dürfen, die eine Gliederung in Jahrgangsklassen zuläßt(sic). <strong>Die</strong>se Veränderungen sollen aber in einem organischen Prozeß, nichtaber unbedingt kurzfristig erfolgen. Über kurz oder etwas längerem Zeitraumwird hiervon auch die Schule <strong>Schwartenpohl</strong> betroffen werden. MancheEinwohner und Eltern stellen sich bereits die Frage, wann der Zeitpunkt derAuflösung der <strong>Schwartenpohl</strong>er Schule gekommen sein wird.Seite 30Kurz vor den Sommerferien 1971 wies ich den Herrn Bürgermeister Bernh.Keuter nochmals eindringlich darauf hin, den Glockenerker an der Giebelwanddes Schulhauses auf sicheren Halt und Festigkeit überprüfen zu lassen. Der


23Herr Bürgermeister wies dieses Ansinnen aber mit dem Bemerken zurück, erkönne sich für die Sicherheit und Gefahrlosigkeit der Konstruktion und ihrerHalterungen persönlich verbürgen.Schuljahr 1971/72 1.8.71 bis 31.7.1972Das neue Schuljahr beginnt unterrichtlich am 9.Sept. 1971.Es wurden 8 Schulanfänger eingeschult, 1 Junge und 7 Mädchen. Somit zähltdie Schule <strong>Schwartenpohl</strong> in den Jahrgängen 1 bis 4 insgesamt 33 Schüler.Davon sind 13 Jungen und 21 Mädchen (sic). Der Klassenraum wird für dieseZahl Kinder schon fast etwas eng, zumal bei 4 Jahrgängen häufig vierverschiedene Anschauungs- und Demonstrationsmaterialien aufgehängt undbenutzt werden müssen.Bald nach Beginn des neuen Schuljahres werden Bestrebungen sichtbar, dieSchule in absehbarer Zeit aufzuheben. Wie Herr Bürgermeister Keutermitteilt, war der Herr Schulrat aus Lingen bereits mehrere Male bei ihm, umdie diesbezüglichen Probleme zu erörtern. <strong>Die</strong> Gemeinde steht derSchulauflösung <strong>im</strong>mer noch schwankend gegenüber, zumalSeite 31kommunalpolitische Entscheidungen hinsichtlich Zusammenlegung derGemeinden noch ausstehen.Im Laufe des Monats April 1972 erreicht die Gemeinde eine Nachricht zwecksBeschlußfassung über die Auflösung der hiesigen <strong>Volksschule</strong> (Grundschule).<strong>Die</strong> Gemeinde kommt dieser Aufforderung in der Hauptsache nach, bringtaber auch die Schwierigkeit des Schülertransports nach Wietmarschen undbesonders das des Rücktransports des 1. und 2. Schuljahres um 11 Uhr zurSprache. –


24In den letzten Tagen des Schuljahres 1971/72 weilt der Herr Schulrat Marxam Nachmittag noch hier in der Schule, um entsprechende Weisungen undÜberlegungen wegen der Schulauflösung zu treffen. Nach den Sommerferien,die vom 20. Juli bis 30. August 1972 dauern, werden die Schülerinnen undSchüler der Schule <strong>Schwartenpohl</strong> die Kath. <strong>Volksschule</strong> in Wietmarschenbesuchen.<strong>Die</strong> Schule <strong>Schwartenpohl</strong> bestand von 1924 bis 1972, 48 Jahre. Nun habensich ihre Tore geschlossen. – Bald wird auch der Lehrer das nunstillgewordene Haus verlassen, um eine andere Wohnung zu beziehen und aneiner anderen Schule tätig zu sein. Er wünscht der ganzen Gemeinde<strong>Schwartenpohl</strong> weiterhin von Herzen alles Gute! <strong>Die</strong>sen Wünschen schließtsich auch seine Frau an!<strong>Schwartenpohl</strong> <strong>im</strong> Oktober 1972Klemens Konermann, Lehrer(es folgen leere Seiten)


25Seite 95Gemeinde-ChronikIn Fortsetzung von Band 1, S. 86:1951Sommer 1951: Der Sommer war ohne Sonne, regenreich und kalt. Noch am15. Juli mußte eingeheizt werden. Schlechtes Heuwetter, verspätetesEinbringen der Roggenernte, schlechte Kartoffeln. Überall machen sich dieSchädlinge breit. So ist auch jetzt der Kartoffelkäfer hier zahlreich, undSpritzungen müssen auch hier durchgeführt werden. Nachts sinken dieTemperaturen <strong>im</strong> Moor bis an 0 Grad ab.Andacht am Sonntag-nachmittag:Seitdem die „alten“ Bauern nicht mehr selber vorbeten, bleiben die „Alten“mehr und mehr der Andacht fern. Besucher sind neben den Schulkindernnunmehr die Jugendlichen.15. Aug 51: Ein wichtiger Tag: <strong>Die</strong> Straße <strong>Schwartenpohl</strong> - Mühlengraben -Lingen ist fertiggestellt und wurde in einer besonderen Feierstundefreigegeben.Näheres: Zeitungs-Ausschnitt Blatt 2 u. 3Beginn des Ausbaues: April 5115. Juli 51: Mit dem Ausbau des Wietmarscher Dammes wurde heute abDalumSeite 96begonnen. Bis Nov. 51 wurde die ausgebaute Straße bis an die Süd-Nord-Straße herangeführt. Kosten 500.000 DM. Dann lagen die Bauarbeiten


zunächst wieder still. Nun können die <strong>Schwartenpohl</strong>er auf guter Straße nachDalum gelangen.26In den Herbstwochen wurde auf dem Schulplatz ein kleines Feuerwehrhs.errichtet. Als Fundament nahm man den Zementboden der früheren Auto-Garage des Lehrers Hawranke.Okt. 1951: Der Monat Oktober brachte große Trockenheit. Niederschlägewaren überhaupt nicht meßbar. Seit 110 Jahren soll ein solch trockenerOktober nicht mehr gewesen sein. Erst am 31.10.61 (sic) fiel wieder Regen(seit dem 24.9.61!) (sic). Zeitungsausschnitt Blattt 429. Nov. 51: Heute zog der seit 6 Jahren <strong>im</strong> Schulhaus wohnendeOstvertriebene Reinhold Kreft von hier nach Lingen. Das freigewordeneZ<strong>im</strong>mer übernahmen die 6 Angehörigen der Vertriebenenfamilien Thiede –Knabe, die ebenfalls seit 1945 <strong>im</strong> Schulhaus wohnen.Seite 971952: Jahr der KultivierungenJagdverpachtung: Zu Anfang dieses Jahres erregte die Jagdverpachtung dieGemüter. Erstmalig soll die <strong>Schwartenpohl</strong>er Jagd öffentlich verpachtetwerden! <strong>Die</strong> Ausschreibung erbrachte mehrere Angebote, die zwischen 600und 1100 DM lagen. Nach längerem Hin und Her erhielten die HerrenBäumker u. Bothorn aus Rheine den Zuschlag für 3 Jahre, beginnend mit dem1.4.1952.8. Febr. 52: Das 1. Teilstück des Wietmarscher Dammes (v.Dalum –<strong>Schwartenpohl</strong>) wurde dem Verkehr übergeben. Näheres: Zeitungs-Ausschnitt, Blatt 5


2712. März 1952: Unser Hochw. Herr Dechant beging sein diamantenesPriesterjubiläum. <strong>Die</strong> Gemeinde und unsere Schule nahmen lebhaften Anteil.Näheres: Zeitungs-Ausschnitt Blatt 6 u. 7, 8 u. 9.Das Frühjahr war außergewöhnlich warm und trocken; 25° Wärme warenkeine Seltenheit. <strong>Die</strong> Trockenheit dauerte von Ostern bis gegen Pfingsten.12. Mai: <strong>Die</strong> Jagdpächter stellten mit Erlaubnis der Gemeinde und desSchulrates ein kl. Jagdhaus auf dem Schulgrundstück auf.13. Mai 52: <strong>Die</strong> Jagdpächter errichteten den 1. Hochstand be<strong>im</strong> Hofe Gerh.Hütten (Nr. 1).Seite 98Anfang Juni 52: Der weitere Ausbau des Wietmarscher Dammes (von derSüd-Nord-Straße bis nach Wietmarschen) wird wieder in Angriff genommen(siehe Eintragg. unter dem 15.7.51!). Am 16. Juni legten der Bürgermeisterund der Lehrer den Grundstein zu diesem 2. Bau-Abschnitt, der ja von derSüd-Nord-Straße bis hinter Hof Haarmann durch unsere Gemeinde führt.Kosten bis Wietmarschen: 630.000 DM.Sept. 52: Ein großer Kälte-Einbruch ließ Schl<strong>im</strong>mes für die Hackfrucht-Erntebefürchten.14. Sept. 1952: Unser Kirchdorf Wietmarschen beging sein 800-jährigesStiftungsfest. Näheres: Zeitungs-Ausschnitte Nr. 10 u. 11 u. 12.Herbst 1952: <strong>Schwartenpohl</strong> hat seinen Dornröschenschlaf beendet! Vielefremde Arbeiter schaffen hier täglich be<strong>im</strong> Bau des Wietmarscher Dammes,be<strong>im</strong> Verlegen der Öl-Leitung und bei den Dampfpflügen der FirmaOttomeyer. Dem Naturfreund tut es leid, daß nun auch das letzte Stück Heideund Ödland verschwindet. <strong>Schwartenpohl</strong> erhält ein ganz neues Gesicht! <strong>Die</strong>alte Zeit der Abgeschlossenheit und Unberührtheit ist dahin. Auch für denLehrer ist das „Uwe-Karsten-Idyll“ vorbei. Ztgs-Ausschnitt 12a+12b.


28Seite 99Okt./Nov. 1952: <strong>Die</strong> Süd-Nord-Straße zwischen hier und Lingen wirdasphaltiert. Nun kommen erstmals Kaufleute mit dem Auto auch zu uns undbieten ihre Waren an! Wer denkt da nicht noch an die Jahre, da der gute HerrThieke aus Dalumer-Siedlung mit seinem Lakenwagen und dem treuen Pferddavor von Hof zu Hof rumpelte und die notwendigsten Lebensmittelverkaufte!9. Nov. 52: Kreistagswahl. Eine Gemeinderatswahl brauchte nichtdurchgeführt zu werden, da die Kandidaten der Vorschlagsliste als gewähltgalten.1953: Jahr der TreckerAm 23. Jan. 53 zeigte der Kreisjugendpfleger Tonfilme in der GastwirtschaftKnippen. Erstmals Tonfilme in <strong>Schwartenpohl</strong>! Leider enthielt ein Film überamerikanische Lebensart eine ein wenig freie Tanzszene – und seitdem ist niewieder der Wunsch nach neuen Filmvorführungen laut geworden.31. Jan. 53: Schwere Stürme mit Wind-Seite 100stärken 10 bis 12 toben über N-W-Europa. Im Nachbarland Holland brechendie Deiche: 1000 Tote sind das grausige Ergebnis dieser größten Flut seit1421.9. Febr. 53: Heute wurde Hochw. Herr Kaplan Pohlabeln nach der hl. Messe inder Schule verabschiedet. Der Lehrer sprach ihm den Dank der Gemeinde-Eingesessenen aus und überreichte ihm eine Jahres-Uhr mit eingravierterWidmung, für die die Frau des Lehrers eine Sammlung von Hof zu Hofdurchgeführt hatte. Herr Kaplan P. war hier recht beliebt.


2914. Febr. 53: <strong>Die</strong> Familien Thiede/Knabe ziehen nach Lingen. Damit wurdeendlich die <strong>Die</strong>nstwohnung frei von Vertriebenen. Mit Reinhold Kreft hatten 7Personen jahrelang <strong>im</strong> Obergeschoß der Lehrerwohnung gewohnt.Mai 53: sehr kalt; am 10.5. z.B. noch Schnee <strong>im</strong> Harz und in Bayern. Es mußtäglich eingeheizt werden.x) Nachtrag: Moorbrand, S. 102 oben!Juni 53: kältester Juni seit 100 Jahren. Am 3.6. z.B. noch Ofen an!Sommer 53: Nachdem der Straßenbau und die Kultivierungen schon <strong>im</strong>Vorjahre weit vorangetrieben wor-Seite 101den sind, kauften sich unsere Bauern mehr und mehr Trecker. Durch das bisdahin stille <strong>Schwartenpohl</strong> tuckern nun von früh bis spät überall dieTreckermotoren. <strong>Die</strong> treuen Arbeitspferde hingegen werden verkauft undtreten zumeist den Gang zum Schlachthaus an. <strong>Die</strong> „gute, alte Zeit“ ist dahin– die Technisierung der Höfe macht große und schnelle Fortschritte.Zeitungs-Blatt 13(Foto)Am 16. Aug. 1953 vollendete Opa Wübbels (Hof Nr. 1) sein 93. Lebensjahr.Er ist damit der älteste Einwohner <strong>Schwartenpohl</strong>s. Näheres: Zeitungs-Ausschnitt Blatt Nr. 146. Sept. 1953: Wahl zum Deutschen Bundestag. Wahlberechtigt hier: 87;Wahlbeteiligung: 100 %. Erstst<strong>im</strong>me: SPD 1, CDU 85, ungültig: 1.Zweitst<strong>im</strong>me: SPD 1, CDU 86.21. Sept. 53: Der Wietmarscher Damm konnte heute seiner Best<strong>im</strong>mungübergeben werden, nachdem in diesem Jahre der 3. Abschnitt derBauarbeiten (Aufbringen der Teerschicht) beendet worden ist. (Siehe


Eintragungen unter: 15.7.51, 8.2.52, Juni 52!) Näheres Zeitungs-AusschnittNr. 15; s. Nachtrag S. 102.30Am 3. Nov. 53 verstarb der älteste Einwohner unserer Gemeinde, Herr Bernh.Wübbels („Wübbels Opa“), <strong>im</strong> 94. Lebensjahre. Mit ihm ist die alte Geschichte<strong>Schwartenpohl</strong>s ins Grab gesunken.Seite 102Nachtrag:11. Mai 53: Heute brannte unser 1 km 2 großes Hochmoor vollständig ab. DasFeuer soll durch unachtsames Umgehen mit Zigarettenstummeln entstandensein. Von überall her rückten die Feuerwehren heran – doch sie konntengegen das schnell um sich greifende Feuer nichts ausrichten. Viel Niederwildist in den Flammen umgekommen – sehr zum Ärger unserer Jagdpächter. –Anläßlich der Übergabe des Wietmarscher Dammes am 21.9.53 (sieheVorseite!) sagte der Beauftragte für den Emslandplan, Herr MinisterialdirektorLauenstein: „<strong>Schwartenpohl</strong> ist ein Musterbeispiel für die Segnungen desEmslandplanes. Sein Erwachen wird neben den staatlichen Hilfsmaßnahmenvor allem auch getragen von dem Fleiß und Einsatz seiner Bewohner,worüber ich sehr erfreut bin.“Eigentlich müßte hier eine Elegie geschrieben werden auf das alte „Pättken“,das nun verschwunden ist und worüber viele tausend Male die<strong>Schwartenpohl</strong>er mit ihren Sorgen, Hoffnungen, mit frohen und schwerenGedanken getreu zum Gotteshaus nach Wietmarschen gepilgert und geradeltsind.Seite 1031954: Jahr der Richtfeste<strong>Die</strong> Umstellung der Höfe auf moderne landwirtschaftliche Maschinen erfordertden Umbau alter und den Bau neuer Wirtschaftsgebäude und die Erweiterung


31der Hofgebäude. Somit wurde in diesem Jahre viel gebaut. Der Lehrer mußtevon einem Richtfest zum nächsten pilgern, einmal gar an einem Tage zu 2Richtschmäusen – eine anstrengende Sache!Am 15. Juni 54 zog der Siedler Gerhard Weß aus seiner Heuermannsstellebe<strong>im</strong> Hofe Haarmann aus und bezog das neue Siedlerhaus am WietmarscherDamm, dessen Bau Herbst 53 begonnen worden war. Haus Nr. 21, wiebisher.Der Sommer dieses Jahres zeichnete sich durch außergewöhnlich reicheNiederschläge aus. Seit dem 20.6.54 hat es mit Ausnahme des 8.7.54 jedenTag geregnet bis zum 26. August. Aber nach 3 Tagen (30.8.54) setzte schonwieder der Regen ein und hielt auch noch den September und Oktober an.Sogar in den Hundstagen mußte eingeheizt werden. Ganz schl<strong>im</strong>m war es auf„Mariä H<strong>im</strong>melfahrt“: In der Nacht vom 14. zum 15.8.54 goß es in einemfort. Am 15.8. morgens regnete es bis mittags weiter. <strong>Die</strong> Gräben standenrandvoll, die Wiesen und Weiden waren weithin überschwemmt. Von unsermGarten bis zu der Querstraße nach derSeite 104Wirtschaft Knippen war alles ein See. <strong>Die</strong> Kühe standen bis an den Knöcheln(sic) <strong>im</strong> Wasser. Im „Feld“ waren alle Weiden überschwemmt und dieZufahrtswege. <strong>Die</strong> Bauern gingen barfuß über die überschwemmten Wege zudem Vieh in den überschwemmten Weiden. – <strong>Die</strong> Kartoffeln mußten mit denHänden aus dem Wasser geerntet werden. – „Im Jahre 1954 hat es an 208Tagen geregnet, und es ist zusammengenommen 1¾ m Regen gefallen.“Siehe Zeitungsausschnitt, Blatt Nr. 16, 17, 18, 19 u. 20-22.Sept./Okt. 54: <strong>Die</strong> RWE wechselt die Masten aus und errichtet einen neuenTransformator.1955: Jahr des Verkehrs-Anschlusses


321. Jan. 1955: Morgens 6.30 Uhr fuhr zum 1. Male der „Kirchenbus“. Er soll anjedem Sonn- und Feiertage zur Frühmesse und zum Hochamte fahren.Fahrpreis: 50 Dpf für Erwachsene und 25 Dpf für Kinder. Alles in allem: einegroße Erleichterung für jedermann! Nun braucht niemand mehr beischlechtem Wetter aufs Rad zu steigen, um zur Kirche nach Wietmarschen zugelangen. Und erst unsere lb. „Alten“! Sie können jetzt wieder des Sonntagszur Kircheneue Seite ohne Nummer:FinanzierungsplanzumUmbau der <strong>Die</strong>nstwohnung(1955)Kosten-Anschlag:9.800 DM1. Baumittel 3.100 DM2. Ergänzungs-Zuschuß 1.200 DM(Regg.)3. Zuschuß vom Kreis 2.000 DM4. Gemeindeanteil 1.900 DM5. zinsloses Darlehen 1.600 DM(Schulbausparkasse) __________9.800 DMSeite 105kommen und brauchen sich nicht nur mehr mit dem Montags-Gottesdienst inunserer Schule zu begnügen.Vom 1. Jan. an können wir auch mit dem Bus Bittner/Biene ab GastwirtschaftThieke nach Lingen gelangen oder nach Meppen.


3324. April 55: Landtagswahl: 2 SPD, 5 Z., 83 CDU.28. April 55: Der Straßenwärter Herm. Bruns hat heute seinen Neubaubezogen. Haus-Nr. 245. Mai 55: Mit den Umbauarbeiten an der Lehrer-<strong>Die</strong>nstwohnung wurde heutebegonnen. Kosten: 11.000 DM, wovon die Regierung und der Kreis denweitaus größten Anteil zahlen. Für die Gemeinde bleiben etwa 3.500 DM alszinsloses, langfristiges Darlehen u. Eigen-Anteil. <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstwohnung erhältHauswasserleitung, Bad, WC, neues Elternschlafz<strong>im</strong>mer, Blumenfenster, 2Heißluftöfen, 1 Vorratsraum, Bürgersteig, neue Treppe, Haustür, neuenKeller-Eingang, elektrische Klingel, Steingarten.Sommer 1955: Im Gegensatz zum Vorjahre bescherte uns der Sommer gutesWetter.Seite 10612. Sept. 55: <strong>Die</strong> <strong>im</strong> Zuge der neuerbauten Straßen entstandene„Todeskreuzung“ bei den Höfen Aug. Bökers (Nr. 3) und Keuter (Nr. 4)forderte heute die ersten 2 Todesopfer. Näheres: Zeitungs-Ausschnitt, Blatt23 u. 24.5. Dez. 1955: Mit Absicht ist dieses Datum rot herausgehoben worden: Amheutigen Tage eröffnete der Autobus-Unternehmer Joseph Richters,Nordhorn, die Omnibuslinie Nordhorn – Meppen, die über <strong>Schwartenpohl</strong>führt. Damit bekam unser abgeschiedenes, abseitiges Dorf endlich denAnschluß an die „große Welt“. Zwe<strong>im</strong>al täglich können wir nun bequem nachNordhorn, Meppen u. Lingen gelangen. Ein Muster des 1. Fahrplans sieheZeitungs-Ausschnitte-Mappe, Blatt 25! Nun endlich stehen auch unsernbegabten Kindern die Möglichkeiten zum Besuch weiterführender Schulenoffen. – Das „Heide-Pättken“ bezw. das „Moor-Pättken“ nach Lingen liegen


34nun verödet da. Jahrzehntelang haben sie unsern Leuten als einzige Radfahr-Verbindungswege nach Lingen gedient. Wer singt ihnen eine Elegie nach?NB: Das „Heidepättken“ verlief v. Hütten (Nr. 1) entlang der Süd-Nord-Straße, das „Moorpättken“ über Hof Pott nach Mühlengraben. S. auch S. 108Seite 1071956Der Winter 55/56 war sehr kalt. Es soll der kälteste Winter seit 200 Jahrengewesen sein.Ihm folgten ein unfreundliches Frühjahr und ein unfreundlicher Sommer.Frühjahr 56: Im Untermoor beginnt der Bau der beiden Siedlerhäuser Bhd.Wagemaker und Alf. Knippen (Nr. 26).7. April 56: Hochw. Herr Dechant Rosemann wird 90 Jahre. Näheres:Zeitungs-Ausschnitt, Blatt 26-28.Juni 56: Der H.H. Dechant wurde mit dem Bundes-Verdienstkreuzausgezeichnet. Näheres: Zeitungs-Ausschnitt, Blatt 29.11. Juni 56: Auf dem diesjährigen Schützenfest errang Gerhard Hütten (Nr.1) die Königswürde. Zur Königin erkor er sich Frau Agnes Bökers (Nr. 3). DerLehrer und seine Frau waren Ehrengäste am Königsthron. Näheres: Zeitungs-Ausschnitt, Blatt 30.Mariä H<strong>im</strong>melfahrt 56: Am 19.8. herrschten Sturm, Regen und Kälte. Esmußte eingeheizt werden! Ebenfalls hatte auch am 12. Juli die Schule geheiztwerden müssen. Hier bie-Seite 108tet sich ein Vergleich an mit Mariä H<strong>im</strong>melfahrt 1954, S. 103.


3528. Okt. 1956: Wahl zum Gemeinderat und Kreistag. Folgende 7Gemeinderäte wurden gewählt: Bhd. Keuter (52 St.), Bhd. Heuer (40), Gerh.Hütten (25), Hrch. Hütten (23), Hrch. Tönnies (23), Aug. Bökers (21), Wilh.Knippen (20).195710. Jan. 57: Vier Kinder wurden an diesem Tage geboren: Hof Gerhard Bruns(Nr. 5), Hof Hermann Bruns (Straßenwärter), Hof Tönnies (Nr. 13) Zwillinge.7. Jan. 57: Ab heute fährt der Bus Richters 4 mal nach Meppen – Nordhornbezw. Lingen.1. Jan. 57: Mit Wirkung vom heutigen Tage gehört <strong>Schwartenpohl</strong> zumStromversorgungsbereich der VEW. Wir sind der nördlichste Punkt der VEW.Unser Strom kommt von Stokkum bei Werne an der Lippe. Siehe Blatt 31, S.109!12. März 57: Unser Hochw. H. Dechant 4 feierte sein eisernesPriesterjubiläum. Näheres: Zeitungs-Ausschnitte, Blatt 32 u. 33.Seite 10927. Juli 1957: Überfall auf eine 16-jährige Friseuse von hier auf der Straßenach Mühlengraben. Das Mädchen war mit seinem Fahrrade nach Feierabendvon Lingen nach hier (u. zwar allein!) unterwegs, als es in der Heideüberfallen wurde. Der Täter ist nie gefaßt worden. Näheres: Zeitungs-Ausschnitte, Blatt 35.Sommer 1957: Der Straßenbau innerhalb der Gemeinde schreitet rüstig fort.15. Sept. 1957: Bundestagswahl: Berechtigte 96; gewählt haben 93; CDU91, DRP 1, ungültig 1.4 Gemeint ist Dechant Monsignore Matthias Rosemann aus Wietmarschen.


367./8. Okt. 57: <strong>Die</strong> VEW setzt den Transformator um und schließt uns an ihrStromnetz – von Lohnerbruch kommend – an. 16.35 h liefert die VEW denersten Strom am 8.10.57 von Stokkum. S. 108!Winter 57/58: Fortsetzung des Straßenbaus in der Gemeinde.Seite 1101958Frühjahr 58: Der erste Teil der Straßenbauarbeiten wird zum Abschlußgebracht.15. Mai 58: Bürgermeister Keuter feiert seine Silberne Hochzeit. SieheZeitungs-Ausschnitte, Blatt 3621. Mai 58: Der Siedler Alfons Knippen zieht ins Untermoor, Nr. 25 – Zurgleichen Zeit wird das Heuermannshaus Weß, zum Hofe Haarmann (Auclair)gehörend, abgebrochen. Es stand gegenüber dem Hofe Haarmann, hart amWietmarscher Damm.Der Sommer 58 brachte gutes Heuwetter; danach aber war er ein „Sommerder Unwetter“. <strong>Die</strong> Einbringung der Roggenernte war nur zwischen denRegenschauern möglich.4. Juli 58: Heute fand die „Ortsbesichtigung“ durch den neuen Amtsarzt,Herrn Medizinalrat Dr. Riesen, statt. Er beanstandete vor allem dieTrinkwasserversorgung der Gemeinde.Im Herbst 58 wurden die Steine zum Ausbau des sog. „Mittelweges“angefahren.Auf Anregung des Lehrers wird die Torflieferung für das Schulhaus auf Geldumgestellt.


37Seite 1111959 <strong>Die</strong> große Dürre!Frühjahr 59: Der „Mittelweg“ wird ausgebaut.3. März 59: <strong>Die</strong> Kleinkinder des Bauern Herm. Bökers (Nr. 12) habenwahrscheinlich „ein Feuerchen“ gemacht, wodurch die Scheune des Bauern inBrand geriet und – da alt – total ausbrannte. Sechzehn Fuder Heuverbrannten.12. März 59: Wieder ertönten die Brandsirenen! Das Wohnhaus mit Deele desBauern Auclair, früher Haarmann, Nr. 6, stand morgens 7 h in hellenFlammen. Es brannte total aus. <strong>Die</strong> Ursache ist unbekannt geblieben. DerSchaden wurde durch die Versicherung zum großen Teil gedeckt. – Heutesteht dort ein modernes Wohnhaus. – Der He<strong>im</strong>atfreund bedauert es, daß dasalte Haus in Flammen aufging; es war nämlich ein altes Försterhaus aus demSüden des Kreises Lingen, das man in seine Teile zerlegt und hier wiederaufgebaut hatte. Sehr schön waren auf der alten Deele noch die Ständer mitihren Verstrebungen zu erkennen.19. April 59: Landtagswahl: 93 Berechtigte, 91 Wähler; 90 CDU, 1 SPD.Frühjahr, Sommer und Herbst brachten die große Dürre. Ab Weißen Sonn-Seite 112tag (5. April) bis 19. Oktober fiel kein Regen! Nur an 2 Tagen, dem 7.6.59 u.dem 29.7.59, fiel etwas Niederschlag. Das Gras auf Wiesen und Weidenverbrannte. Vieh mußte aus Mangel an Wasser und Gras notgeschlachtetwerden. Täglich mußten die Bauern Wasser in Jauchetonnen zu denentlegenen Weiden fahren. Am 9. Juli war hier der heißeste Tag des Jahres:35° <strong>im</strong> Schatten! Der Grundwasserstand sank bedenklich ab – und selbst hierwar Mangel an Brunnenwasser. Siehe auch: Zeitungs-Ausschnitt, Blatt 37


38Am 3. Okt. 1959 konnte Lehrer Greshake sein 10-jähriges Ortsjubiläumbegehen. Damit ist er von allen an dieser Schule tätigen Lehrern (13 an derZahl!) am längsten hier. Im Auftrage der Gemeinde überreichten ihm derBürgermeister und sein Stellvertreter, Herr Hrch. Hütten (Nr. 11), einschönes Geschenk. Näheres: Zeitungs-Ausschnitt, Blatt 3819601. Febr. 60: Heute wurde Hochw. Herr Kaplan Barthels nach der hl. Messe inunserer Schule verabschiedet. Der Lehrer sprach ihm den Dank derGemeinde-Eingesessenen aus und überreichte ihm ein Tafel-Seite 113Service, 12-teilig, für 110,-DM (auf Anregung der Lehrersfrau). Nur ungernsehen all den hier sehr beliebten Herrn Kaplan Barthels scheiden. Er war 7Jahre hier (siehe Eintragung unter dem 9.2.53!). Sein Nachfolger ist derHochw. Herr Kaplan Hubert Herrmann.19. Juli 60: Fräulein Katharina Schulten, Tochter des Bauern Schulten (Hof20), geht ins Kloster Thuine. Unser aller Wünsche begleiten sie. (Nr. 39,Zeitgs-Mappe!)27. Juni: Es hat heute – am Siebenschläfertag – geregnet.Sommer 60: Er fiel buchstäblich „ins Wasser“! Ja, es regnete nicht nur 7Wochen, also v. 27.6. – 15.8., sondern noch darüber hinaus. <strong>Die</strong> Ernte mußtesonntags geborgen werden! Der Siebenschläfertag hat recht behalten.23. Juli 60: <strong>Die</strong> zu Beginn des kommenden Jahres fällige Neuverpachtung derJagd erregt schon länger die Gemüter. Werden die Herren aus Rheine dieJagd wieder für weitere 9 Jahre pachten können? Wenn man den Standpunkt


der Dankbarkeit und des Rechts einn<strong>im</strong>mt, so müßten sie wieder als Pächterwillkommen sein! <strong>Die</strong>se Herren haben so viel an Entgegenkommen,39Seite 114Hilfsbereitschaft, spendablem Sinn für die Großen und besonders auch dieKinder bewiesen, daß es recht undankbar wäre, nun die Jagd in andereHände zu vergeben.Am Abend dieses Tages fand die Gemeindeversammlung über diese Fragestatt – und es ging heiß her! Doch als Letzter sprach der Lehrer eindringlichin oben dargelegtem Sinne – und die Situation war gerettet! <strong>Die</strong> Abst<strong>im</strong>mung(gehe<strong>im</strong>) hatte folgendes Ergebnis: Von 24 St<strong>im</strong>mberechtigten st<strong>im</strong>mten mitJa: 16, mit Nein: 6, unentschieden: 2. Somit hatten die bisherigen Pächterdie 2/3-Mehrheit und erhielten den Zuschlag für weitere 9 Jahre ab 1.4.61.Zugleich wurde an diesem Abend ein Jagdvorstand gewählt: Gerh. Hütten(Nr. 1), Aug. Bökers (Nr. 3), Bhd. Heuer (Nr. 7). Siehe Blatt 40Der Herbst 60 verregnete ebenfalls. Es gab sogar „nasse“ Preßtörfe.Auch der Winter war naß – aber überaus milde.Seite 115 (Blatt 29)1961: Jahr der Autos.Das Frühjahr 61 war unverhältnismäßig warm. Am 21. März stellte sich derFrühling mit 21° Wärme ein! Das soll seit 77 Jahren nicht mehr dagewesensein.19. März 61: Gemeinde- und Kreistagswahl. Bei der Gemeindewahl st<strong>im</strong>mten94 Wähler ab. Es erhielten Bhd. Keuter: 27, Wilh. Knippen: 12, Aug. Bökers:11, Bhd. Heuer: 8, Bhd. Junk: 7, Gerh. Hütten: 7, Hrm. Bruns: 6 St<strong>im</strong>men.Sie bilden den neuen Gemeinderat.


Zu der Kreistagswahl st<strong>im</strong>mten 95 Wähler ab: CDU: 93, SPD: 2 St<strong>im</strong>men.407. April 61: Unser Hochw. Herr Dechant beging seinen 95. Geburtstag (d.h.genau besehen: seinen 96. Geburtstag!). Näheres: Zeitungs-Ausschnitte 41u. 4211. April 61: Der neue Gemeinderat wählte Bhd. Keuter zum Bürgermeisteru. Gerh. Hütten zu seinem Stellvertreter.25.4.61: Bhd. Wagemaker zieht ins Untermoor (Nr. 26).25. Juli 1961: Joseph Hütten bezieht sein neues Haus; Haus Nr. 27.Der Sommer 1961 war unfreundlich: regnerisch und kühl. Es mußte z.B. am16.8. in der Schule geheizt werden.Seite 116Am 19. August 61 ging Frl. Agnes Weß ins Kloster nach St. Mauritz beiMünster. <strong>Die</strong> guten Wünsche aller begleiten sie.Am 17. Sept. 61: Bundestagswahl: 99 abgegebene St<strong>im</strong>men; CDU 98, FDP 1.19. Sept. 61: Heute verstarb der älteste Einwohner <strong>Schwartenpohl</strong>s, derOnkel Wübben (Hof Heuer), <strong>im</strong> Alter von 89 Jahren.Ab August 61 stellte der Kirchenbus seine Fahrten ein (siehe unterm 1. Jan.1955! - Seite 104). <strong>Die</strong> Beteiligung war nicht mehr lohnend – und dieUrsache der geringen Teilnehmerzahl? Immer mehr Höfe kaufen sich <strong>im</strong> Zugedes allgemeinen Wirtschafts-Aufschwunges und der fortschreitendenTechnisierung – ein Auto. So bedeutet Fortschritt auf der einen SeiteRückschritt auf der anderen Seite. Was sollen die Höfe ohne Auto nunmachen? Entweder ein Auto kaufen – oder wieder zurück aufs Fahrrad wie ehund je! –


41Doch man staunt, wieviel Höfe sich in den Herbstwochen 1961 ein Autokauften, nur, um des sonn- und feiertags ordentlich zur Kirche kommen zukönnen!!Von 27 Haushaltungen haben 18 ein Auto, nur ein Drittel istSeite 117noch ohne Auto – und der Lehrer!Herbst 1961: <strong>Die</strong> Rohre für die neue Wasserleitung werden verlegt. Pro Hofwird ein Umlagesatz von 500,-DM erhoben.23. Okt. 1961: Am heutigen Tage vollendet unser Herr BürgermeisterBernhard Keuter sein 60. Lebensjahr. Näheres: Zeitungs-Ausschnitt, Blatt 4326. Dez. 1961: Der heutige 2. Weihnachtsfeiertag sollte zu einem tiefenTrauertage für unsere Gemeinde werden: schied doch in den heutigenMittagsstunden unser lieber, verehrterHochw. H. Dechant Rosemannvon uns!<strong>Die</strong> Gemeinde-Eingesessenen stehen still und halten den Atem an. Unfaßbarist zunächst allen diese Nachricht. 47 Jahre priesterlichen Wirkens, ein halbesJahrhundert Wietmarscher und auch <strong>Schwartenpohl</strong>er Geschichte sinken mitihm ins Grab.Mit dem Ehrw. Herrn Dechanten istder große Freund <strong>Schwartenpohl</strong>s dahingegangen.Stets war seine 1. Frage an mich: „Was macht <strong>Schwartenpohl</strong>?“Wer weiß, wieviele Male erSeite 118in den verflossenen rd. 50 Jahren nach hier gekommen ist: meistens zu Fuß,manchmal <strong>im</strong> Kutschwagen oder in den letzten Jahren <strong>im</strong> Auto! <strong>Die</strong> einfachen


42Leute hier, ihre Sorgen und Nöte, ihr Fortkommen, waren ihm ans Herzgewachsen. So pilgerte er denn (meist in Begleitung des Lehrers) von Hof zuHof, sich erkundigend, teilnehmend, ermunternd und sich mitfreuend. Erweilte an den Krankenbetten ebenso, wie er lieber Gast auf Hochzeiten oderbesonderen Jubiläen war. Und in den traurigen Kriegsjahren 1914/18 u.1939/45 brachte er leidvollen Herzens leider oft genug die schrecklicheNachricht vom Heldentode eines lieben Angehörigen zu den einsamen Höfen.Was der liebe Verstorbene für die Schule und das Lehrerhaus getan hat, lesenwir vorn, S: 4.Er war noch ein „Heerohm“ nach Dr. Augustin Wibbelts Erzählungen. SeineBescheidenheit, Einfachheit, Anspruchslosigkeit und Herzensgüte ließen ihnzu einem ausgezeichneten Bauern-Pastor werden. Generationen werden auchhier noch von ihm als „unserem Dechanten“ sprechen. RIP!Weiteres: Zeitungs-Mappe, Blatt 44 bis 51Seite 119 (Blatt 31)1962:Am 18. Januar forderte die bekannte „Todeskreuzung“ wieder 2 Tote (SieheS. 106, S. 109). Näheres: Zeitungs-Mappe, Blatt 5216./17. Februar: Schwerer Sturm, ja Orkan, fegt über N-W-Deutschland. Ab16 h beginnt in Hamburg die große Flutkatastrophe - die größte seit 1825! Ab18 h trat die um 4 m erhöhte Flut ein. Es war die größte Katastrophe in derFlutgeschichte seit je. 40.000 Hamburger wurden obdachlos. Zeitungs-Mappe, Blatt 53Frühjahr 1962: Bürgermeister und Lehrer verfassen eine Beschwerdeschriftgegen das <strong>im</strong>mer heftiger werdende Überfliegen durch Düsenbomber.<strong>Die</strong> Bundespost verlegt Kabel (statt der bisherigen Telefonleitungen).


Anfang April 62: Ein Fernkabel von Aachen nach Wilhelmshaven wird durchunsere Gemeinde verlegt, in Nähe des Hofes Keuter, Nr. 4.43Das Frühjahr ist naß, kalt u. windig!Ztgs.-Mappe: Nr. 54Seite 12016. Juni 1962: Heute wurde unser neuer Pfarrer, Herr Pastor ChristianWestphälinger, feierlich eingeholt und eingeführt.Siehe Mappe, Blatt 55-573. Juli: Heute begannen die „Sommer“-Ferien – und wir sitzen <strong>im</strong> geheiztenZ<strong>im</strong>mer und haben auch heute morgen noch die Schule heizen müssen!Regenverhangener H<strong>im</strong>mel, kalte N.- u. N.-W-Winde, Regenschauer, keinSonnenstrahl, empfindliche Kühle (mittags 19°, nachts 5°) – so geht das nunschon seit April! Das gesamte Frühjahr – vor allem der Mai – zeigteherbstliches Wetter. Der Schul- und Z<strong>im</strong>merofen ist noch nicht ausgewesen.Ich mußte erstmalig sogar eine „Sommer“rate für Brand haben. Und nun soll„Sommer“ sein – doch der Vierklang: N-Wind – Regen – Kälte – trüberH<strong>im</strong>mel – scheint <strong>im</strong>mer noch kein Ende nehmen zu wollen! Ztgs.-Mappe, Nr.58-609. Juli: Der Oberkreisdirektor weilte in unserer Gemeinde.18. August: Auch der Monat August ist zu kühl; so mußte noch heute derSeite 121Schulofen geheizt werden. <strong>Die</strong> Roggenernte ist erst angefangen!


44Mitte September: Es steht noch Korn auf den Äckern. Der Zwischen-Fruchtbau ist nicht möglich, da die Felder sogleich mit der Wintersaat bestelltwerden müssen.Es bleibt demnach als Fazit, daß das gesamte Jahr 62 ein gar traurigesWetter bescherte!Und nun gar der Winter 62/63:Am 19. Dez. 62 begann die gr<strong>im</strong>mige Kälte. Es wurde der härteste Winter seitmehr als 30 Jahren. Er nahm in der Reihe der kältesten Winter seit 1788 –dem Beginn der Französischen Revolution – die 6. Stelle ein. Neben derdicken Eisdecke brachte er Unmengen an Schnee. <strong>Die</strong> Höfe und auch dieSchule waren tagelang eingeschneit, auch die Straße nach Wachendorf.Siehe Mappe Nr. 62<strong>Die</strong> Raupe mußte <strong>im</strong>mer wieder zum Räumen der großen Schneemasseneingesetzt werden. Der Schneeverwehungen und des Kohlenmangels wegenmußte sogar die Schule mehrere Tage geschlossen werden.Siehe Mappe Nr. 61Seite 1221963Frühjahr 63:<strong>Die</strong> wiederkehrende Sonne taute den Schnee schneller weg, als man es zuhoffen gewagt hatte. Vor Überschwemmungen blieben wir bewahrt. Auch dieFrostaufbrüche an den Straßen waren gering.Frühjahr 63:Eine Erdgasleitung, von Dalum kommend, wird in unserer Gemeinde verlegt(vor dem Hofe Wilh. Knippen her).20. Juli 63: Heute erfolgte die Einweihung eines neuen Gerätehauses derFreiw. Feuerwehr. Das bisherige Gerätehaus wurde der Schule überlassen.


45Andacht u. hl. MesseMit dem Beginn 1963 finden die Andacht am So. nachmittag u. die hl. Messeam Mo. früh nicht mehr statt.Veranlassung war die Ende 1962 aufgetretene Augen-Erkrankung desLehrers, die ihm das Harmonium-Spielen nicht mehr gestattet u. ihm weiterePflichten neben der Schularbeit wahrzunehmen unmöglich macht.<strong>Die</strong> Ursachen liegen jedoch tiefer. Seitdem Herr Klewing das Vorbeten in derAndacht nicht mehr wahrnehmen konnte (1951), blieben die „Alten“Seite 123mehr u. mehr weg. Es kamen nur noch Kinder u. einige Jugendliche zurAndacht (Siehe S. 95!).Seit Errichtung der neuen Gastwirtschaft (29.4.51) finden dieGemeindeversammlungen dort – u. nicht mehr in der Schule, nach derAndacht – statt.Im Jahre 1961 kauften sich <strong>im</strong>mer mehr Höfe ein Auto, u. seitdem kommenauch die Kinder nur noch unregelmäßig zur Andacht („Visite-Fahren!“).<strong>Die</strong> hl. Messe am Mo. früh war März 1947 eingeführt worden, um den altenLeuten, die sonntags den weiten Weg nicht mehr nach der Pfarrkirchemachen konnten, die Meßfeier am Mo. morgen zu ermöglichen. Seitdemjedoch die neuen Straßen gebaut worden sind u. in Wietmarschen 3 hl.Messen gefeiert werden, können alle alten Leute bequem sonntags diePfarrkirche erreichen und dort das hl. Opfer mitfeiern.<strong>Die</strong> letzte hl. Messe wurde hier am 3. Dez. 1962 durch H. H. KaplanHerrmann gefeiert. Während dieser hl. Messe begann die Netzhaut-Ablösung,die den Lehrer für 7 Monate dienstunfähig machte. (S. Eintragung auf S. 9!)30. Mai 63: Kaplan Herrmann versetzt: Nachfolger: Kapl. Hub. Schnieders.Kelch-Anteil (gestellt? geschenkt?)Seite 124


46Sommer 1963: Auf dem kultivierten Hochmoor wird die 1. Neusiedlung(Egbers) errichtet.<strong>Die</strong> meisten Torfstiche sind nun mit dem großen Dampfpflug weggepflügtworden.Unsere Bauern haben nun Torfstiche <strong>im</strong> Staatsgebiet, Raum Wietmarschen,angewiesen erhalten (Siehe <strong>Bd</strong>. I, S. 5). Eine Torfstreufabrik, neu errichtet,räumt vorerst den Weißtorf ab u. zahlt an die Besitzer 20 Dpf pro m 2 . In 30Jahren (1995) soll u. muß der Weißtorf abgeräumt sein.Seit Juni ist die Süd-Nord-Straße Panzer-Übungs-Straße.1964Jubiläums-Jahr!<strong>Die</strong>ses bedeutsame Jahr brachte 2 Goldene Hochzeiten u. das 200-jährigeBestehen <strong>Schwartenpohl</strong>s.12. Mai: Goldene Hochzeit <strong>im</strong> Hause T<strong>im</strong>mers (S. Zeitgs.-Mappe, Blatt 63).21. Juli: Goldene Hochzeit <strong>im</strong> Hause Thale (S. Zeitgs.-Mappe, Blatt 64).Seite 1253. Aug.: Neues, gräßliches Verkehrs-Unglück an der Todeskreuzung. Esforderte 3 Tote. Insgesamt sind dort bis jetzt 10 Menschen zu Todegekommen (S. Ztgs.-Mappe, 65).Das war die Veranlassung zu 2 Sofort-Maßnahmen:1.) Abholzen an der Kreuzung,2.) Abhalten eines Erste-Hilfe-Kursus des DRK.(S. Ztgs.-Mappe, Blatt 66)29. Sept.: Bhd. Weß bezieht sein neues Haus, u. es erhält die Nr. 28.


47Sept. 64: Gemeindewahlen. Es wurden nur noch 5 Gemeinderäte gewählt:Bhd. Heuer, Bhd. Keuter, Gerhard Hütten, Wilh. Knippen u. HermannT<strong>im</strong>mers.Sie wählten am 22. Okt. erneut Bhd. Keuter zum Bürgermeister.3. Okt. 1964: heute ist Lehrer Greshake hier 15 Jahre als Lehrer dereinklassigen Schule tätig (Siehe S. 13 u. Ztgs.-Mappe, Blatt 67 u. 68).10. Okt. 64: Der Siedler Egbers zieht ins Hochmoor; Hausnummer 29.Nov. 64: <strong>Die</strong> Freiwillige FeuerwehrSeite 126erhält ein neues sog. Tragkraftspritzenfahrzeug (TSFT). <strong>Die</strong> feierlicheÜbergabe fand am 19.12.64 statt (S. Ztgs.-Mappe Nr. 69).8. Dez. 1964: <strong>Schwartenpohl</strong> wird 200 Jahre! Näheres über dieJubiläumsfeier: Siehe unterm 8. Juli 65).19657. März: Heute verstarb der langjährige Rechnungsführer unserer Gemeinde,Heinrich T<strong>im</strong>mers. Sein Name wurde 1925 neben der Eingangstür der Lehrer-<strong>Die</strong>nstwohnung eingraviert. Den verdienten Nachruf siehe Ztgs.-Mappe, Blatt70).Bereits am 29. Jan. 65 hatte die Gemeinde seinen Sohn Herm. T<strong>im</strong>mers zumneuen Rechnungsführer best<strong>im</strong>mt.18. Mai: Heute bezog der Arbeiter Hermann Feltrup sein neues Haus,gegenüber dem Hofe Heuer; Nr. 30.


4823. Mai: Ein großes Schadenfeuer vernichtete den Hof des Bauern GerhardKeuters, Nr. 9. Siehe Zeitungs-Mappe, Nr. 71! 72!10. Juni: Frater Reymundus (Herm. Hütten) geht nach Brasilien.Seite 1278. Juli 65Feier (nachgeholte!) zum 200-jährigen Jubiläum unserer Gemeinde (S. Seite126).Zu diesem großen Feiertag hat der Lehrer das Buch „<strong>Schwartenpohl</strong>,Geschichte einer Moor-Randsiedlung“ geschrieben.Herr Oberkreisdirektor Franke hatte sich in hervorragender Weise dafüreingesetzt, daß das Jubiläum „ganz groß“ gefeiert werden konnte.<strong>Die</strong> Blätter 73-81 unterrichten eingehend über den glanzvollen Ablauf derFeier (Zeitgs.-Mappe!).Der Jubiläumstag begann mit einem Leviten-Hochamt, das sinnvoll von denbeiden Wietmarscher Geistlichen und dem Heseper Kaplan Hackmann gefeiertwurde.1. Juli 65: <strong>Die</strong> Gastwirtschaft Knippen wurde mit dem heutigen Datum anAltendeitering, Lohne (23a), verpachtet. Franz Knippen (23b) bezog denNeubau.Der Wettergott meinte es in diesem Jahre ausnahmsweise schlecht mit uns.Seit April bis Anfang August: Regen. Am 4. August schien erstmals wieder dieSonne – aber auch dann wiederSeite 128Regen bis Ende September. Solch ein nasser und kühler Sommer ist seit1850 nicht mehr gewesen. (Siehe auch das trostlose Wetter an unsermJubiläumstage lt. Zeitungs-Ausschnitten.) Für diesen traurigen Sommer hatman treffend das Wort


49„grüner Winter“geprägt.Endlich bescherte uns der Oktober warmes, sonniges, trockenes Wetter.Aber dann der November: Er brachte uns bereits am 13. einen Kälte-Einbruch, wie er seit 1858 nicht mehr gewesen sein soll: mäßigen bis starkenFrost, eisige N.-O.-Winde, Glatteis u. Schneefall. So ist es z.B. heute, am 21.Nov., nicht möglich, zur Kirche zu kommen: ganz N.-Deutschland ist miteinem regelrechten Panzer aus Glatteis überzogen. -Bebauungs-Plan!Um den nachgeborenen Söhnen der Bauern eine Möglichkeit zum Siedeln inder Gemeinde zu geben, wurde seitens der zuständigen Behörden einBebauungsplan ausgearbeitet. Baugelände ist die Flur „Alter Schulplatz“.Bisher sind 8 Bauplätze ver-Seite 129messen worden.1966Eisregen <strong>im</strong> Februar!Siehe „Zeitungsmappe“ Nr. 82In der Nacht vom 1. zum 2. April verunglückte der 18-jährige WeberBernhard Altgilbers von hier tödlich. Er hatte gerade die Gesellenprüfungbestanden. (Siehe „Mappe“, Nr. 83!) RIP.15. Juni: Verkehrs-Unfall in Schw.-pohl. (Siehe „Mappe“, Nr. 84)27. Juni: Es hat heute, am Siebenschläfertag, den ganzen Tag geregnet.Schlechte Aussichten?30.7.: Jawohl! Der Juli war ausgesprochen schlecht. Eine dauernde N-Triftbrachte kühle Winde, viel Regen, trüben H<strong>im</strong>mel, kaum Sonne u.


Temperaturen um 12-15 Grad. Es mußte daher an allen Tagen eingeheiztwerden – so auch heute.5012. 8.: Heute ist seit dem 6. Juli der erste Hochsommertag: blauer H<strong>im</strong>mel,Sonne! Hitze (bis 28°), kaum Wind und kein Regen. Soll nun – fast 7 Wochennach dem Siebenschläfertag – der Sommer doch noch kommen?Seite 13015. August 1966: <strong>Die</strong> Siebenschläfer-Wetterregel hat sich bewahrheitet!Siehe Zeitungsmappe Blatt 85!23. Okt. 1966: Heute feierte unser Bürgermeister seinen 65. Geburtstag undsein 20-jähriges <strong>Die</strong>nstjubiläum. Gratulanten waren der Oberkreisdirektor u.Kreisrechtsrat Brümmer, die Gemeinderäte, der Gemeindedirektor u. derBürgermeister von Wietmarschen u. der Lehrer. Im übrigen sieheZeitungsmappe, Blatt 86, und Foto, Blatt 86196726. Jan.: „Oma Knippen“ vollendet ihr 80. Lebensjahr. Siehe Zeitungs-Mappe,Blatt 87.Der Winter 66/67 war milde, das Frühjahr hingegen kalt (bis in den Junihinein).4.6.67: Landtagswahl: Zeitgs.-Mappe, Blatt 88Anfang Juni 67: Große Beschwerde wegen der schrecklichen Überflüge dch.Düsen-Flugzeuge (Zeitgs.-Mappe, Blatt 89-94, mit Strichlisten).Seite 13113. März 67: Es verstarb Bauer Heinrich Hütten, langjähriger Gemeinderat u.Mitglied des Elternrates (Siehe Zeitungsnappe, Blatt 95).


5127. Juni 67: 25 Jahre Freiw. Feuerwehr! Darüber unterrichtet: Zeitgs.-Mappe,Blatt 96-98. (Siehe auch: Schulchronik, I. <strong>Bd</strong>, S. 52/53).27. Juni: Total verregneter Siebenschläfertag!Anfang August 67: Trotz total verregnetem Siebenschläfertag ein„Bilderbuch-Sommer!“ (Zeitgs.-Mappe, Blatt 99).Spätsommer u. Herbst: <strong>Die</strong> ersten neuen Häuser auf der Flur „AlterSchulplatz“ werden errichtet. (Siehe Seite 128, unten!).1968Der Dreikönigstag brachte große Mengen Schnee und starke Kälte. Doch am14. Jan. erfolgte ein Wetterumschwung, wie er seit über 100 Jahren nichtmehr dagewesen sein soll: das Thermometer stieg von -19° über Nacht auf+10°! Orkanartige Stürme und Hochwasser waren die Folge, dazu bis in denNachmittag des 14. Jan. spiegelglattes, gefährliches Glatteis. (SieheZeitungs-Mappe, Blatt 100).Seite 132Frühjahr 1968: Der Monat März ist zu kalt. Eine N-Trift läßt wochenlang kalteund böige Winde wehen.20. März: Heute vollendet Heinrich Bruns, Nr. 5, sein 80. Lebensjahr. (SieheZeitungs-Mappe, Beleg 101)Der Frühlingsanfang bescherte uns herrliches Wetter mit sommerlichenTemnperaturen – bis 20 Grad! Viel zu früh erblühten all die Frühlingsblumen.Zehn Tage blieb dieser „Bilderbuch-Frühling“. Doch am 30. März brachtenkalte NO.-Winde von einer Stunde zur anderen einen empfindlichenTemperatursturz um 10 Grad. (Siehe Zeitungs-Mappe, Beleg 102)<strong>Die</strong>ses kalte, trockene Wetter blieb bis Donnerstag nach Ostern (18.4.).


52Und wieder schlug das Wetter einen Purzelbaum! Ab 18.4. sommerliche Hitze– am „Weißen Sonntag“ (21.4.) erlebten wir einen Hochsommertag! In derNacht vom 20. auf den 21. April erblühten Kirschen, Birnen, „Korinthen“, jap.Ziersträucher. <strong>Die</strong> Birken waren mit einem Male grün; Kohlweißling undZitronenfalter erfreuten das Auge. <strong>Die</strong> Schwalben sind zurück-Seite 133gekehrt, u. der Löwenzahn u. die Sumpfdotterblume beleben die Weiden –dazu eine Hitze von 30°!Der April hat uns in den Juli versetzt! Eine explosive Pflanzen-Entwicklung istdie Folge. – <strong>Die</strong> „Korinthen-Bäume“ haben z.B. nur 2 Tage geblüht.Dann brachte der „Wonnemonat Mai“ die große Enttäuschung: N-Wind,Regen, Wolken u. tiefe Temperaturen: nur 10-15 Grad über Tag. Ende Ma<strong>im</strong>ußte – wie den ganzen Monat – noch eingeheizt werden. <strong>Die</strong> Gräben stehenrandvoll mit Wasser; alles Wachstum steht still. Leid kann einem dasWeidevieh tun. Es muß die Nachttemperaturen von nur 5 Grad auf nassenWeiden durchstehen.Mai 1968: Erneute Beschwerde wegen des unerträglichen Düsen-Bomber-Lärms, ausgelöst durch die Beschwerde des Lehrers, der z.B. am 28.5.68 inder Zeit von 1¼ Std. 70 Überflüge feststellte. <strong>Die</strong> übrigen Ziffern siehe MappeSchulrat, Eingabe v. 28.5.1968. Siehe auch Zeitungs-Mappe, Beleg 102/104.27.6.68: Verregneter Siebenschläfertag!Seite 134Juni/Juli/Aug. 1968: Ein kühler u. oft nasser Sommer – bis MariäH<strong>im</strong>melfahrt! Der „Siebenschläfertag“ hat recht behalten. Nach dem 15. Aug.trat Wetterbesserung u. damit ein „verspäteter“ Sommer ein.


538. August 1968: Hoher Besuch <strong>im</strong> Lehrerhaus: der LeitendeRegierungsdirektor, Herr Rother, der Regierung Osnabrück vernahm denLehrer wegen der Tiefflieger-Beschwerde. Er bat ihn, in den nächsten 3 Tagendie Zahl der Tiefflüge zu zählen. <strong>Die</strong> Strichlisten ergaben für diese 3 Tage <strong>im</strong>Durchschnitt 125 Überflüge.27. Aug. 1968: Nach 19 Jahren wieder ein Lehrerwechsel! Herr LehrerKlemens Konermann tritt heute seine Stelle als Schulleiter an – u. derbisherige Stelleninhaber tritt in den verdienten Ruhestand. Näheres sieheSchulchronik S. 22/23 u. Zeitungsmappe Nr. 105-107.27. Aug. u. spätere Tage: Anläßlich des großen Manövers „Grauer Biber“weilen zum ersten Male Soldaten der Bundeswehr (Pioniere) in unsererGemeinde. Ihre schweren Fahrzeuge säumen unsere Dorfstraßen; beiHeumann ist der Gefechtsstand einquartiertSeite 135und bei Hermann Bökers hat die Installationsgruppe (Werkstatt) Quartierbezogen. Für die Erwachsenen u. besonders für unsere Jugend gibt esInteressantes zu schauen u. zu erzählen. (Zeitungs-Mappe Nr. 108)30. August 1968: Heute wurde die Familie des Bauern Hrch. Feldmann (Nr.2) von einem furchtbaren Schicksalsschlag betroffen: Der Hoferbe Hrch., 18Jahre alt, fand fern der He<strong>im</strong>at den Tod, wahrscheinlich durch Ertrinken. RIP.(Zeitungsmappe Blatt 109)4. Sept. 1968: Seit einigen Tagen prangt am sog. Ottenstein ein schmuckesHinweisschild, aufgestellt von dem Rentner Joseph Moormann. Heute weiltedie Presse hier, um das Schild u. den historischen Ort zu photographieren u.Herrn Moormann zu ehren. (Zeitungsmappe Blatt 110)


5418. Sept. 1968: Heute bereitete der Oberkreisdirektor Franke dem Lehrer(Rektor a.D.) Greshake eine besondere Ehrung. In Gegenwart desBürgermeisters überreichte er ihm das Werk „<strong>Die</strong> Rittersitze des Emslandesvon Rudolf von Bruch“ mit folgender Widmung: „Herrn Rektor a.D. Greshake,der lange Jahre in <strong>Schwartenpohl</strong> <strong>im</strong> Kreise LingenSeite 136für den He<strong>im</strong>atgedanken geworben und gearbeitet hat, gewidmet vomHe<strong>im</strong>atverein für den Landkreis Lingen.gez. Franke, OKD1.Vorsitzender“21. Sept. 1968: Zum Abschluß der Arbeitsleistung für den langjährigenLehrer Greshake brachte die Zeitung den Artikel „Lebenswert“(Zeitungsmappe, Blatt 111).Ende der Chronik


55Übersicht, erstellt von Ruth PrinzTitelblatt Band II1 Band II, enthält1. Schulchronik ab 1.4.612. Gemeinde-Chronik ab Juni19512 leer3 3 Schulchronik 1961-624-5 19616-7 1961-628-9 1962-6310-11 1963-6412-13 1964


5614-15 1964-6615 Schülerziffern16-17 196518-19 1966-6720-21 1967-6822-23 1968-6924-25 196826-27 1969-7028-29 1970-7130-31 1971-72 – Auflösung derSchule94 leer95 Gemeinde-Chronik,Fortsetzung von Band I S:86 – 195196-97 1951-5298-99 1952-53100-101 1953102-103 1953-54104 1954-55(ohne FinanzierungsplanS:) <strong>Die</strong>nstwohnung105 1955106-107 1955-56108-109 1956-57110-111 1958-59112-113 1959-60114-115 1960-61116-117 1961118-119 1961-62120-121 1962122-123 1963


57124-125 1963-64126-127 1964-65128-129 1965-66130-131 1966-1968132-133 1968134-135 1968136 21. Sept. 1968 (Ende)

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