Jahresbarogramm 1931!Mit „Hans Huckebein" nach BerlinIch hatte mit meinen Flügen beim Wettbewerb 1931, namentl<strong>ich</strong> mitmeinem Fluge nach Magdeburg, die Hauptpreise gewonnen: den Fernsegelflugpreis,den Höhenforschungspreis, den Prinz-Heinr<strong>ich</strong>-Preisu. a. m. Der Streckenrekord wurde international anerkannt. Damitwar ein Hauptpunkt des Programms, das <strong>ich</strong> mir schon von Anbeginnmeiner Tätigkeit auf der Wasserkuppe gestellt hatte, erfüllt.Schon lange hatte <strong>ich</strong> ein schwanzloses Flugzeug, KonstruktionLippisch, selber in Bau genommen. Seine Fertigstellung hatte schimmer wieder hinausgeschoben, da die Schwierigkeiten groß und dieverfügbaren Mittel knapp waren. Die wertvollen Geldpreise, die <strong>ich</strong>gewann, konnte <strong>ich</strong> zur Fertigstellung des Flugzeuges, das auf denNamen „Hans Huckebein" hörte, verwenden. So wurde der vor 1%Jahren begonnene Bau kurz vor Weihnachten fertig. Es war hohe Zeit.Zu Ende des Jahres lief die Ausschreibung ab, die die „B. Z. a. Mittag"in Höhe von Mk. 3000 für den ersten Ueberlandflug von 300 km miteinem schwanzlosen Flugzeug ausgesetzt hatte.Im Dezember startete <strong>ich</strong> von der Wasserkuppe R<strong>ich</strong>tung Berlin. Dadie Ausschreibung ein Fahrgestell verboten hatte, mußte die schwereMaschine auch mit Gummiseilen auf Kufen gestartet werden. Da dieentsprechende Menge Helfer zum Ausziehen des Gummiseiles n<strong>ich</strong>tzur Stelle war, bauten wir in 300 m Entfernung einen Traktor aufund ließen diesen das Startseil bis auf über 100 Prozent, bis zur alleräußerstenGrenze, dehnen. Die rückwärtige Haltemannschaft warersetzt durch eine Vorr<strong>ich</strong>tung, die den Zug des Seils von vorne aufnehmenkonnte. Ein Helfer hatte im geeigneten Augenblick dieMaschine durch einen großen Hebel auszulösen. Die Startbeschleunigungwar mehr als ausre<strong>ich</strong>end. „Hans Huckebein" kam gle<strong>ich</strong> aufgroße Höhe. Eine Ehrenrunde noch, und <strong>ich</strong> nahm Kurs nach Nordosten.Die Landschaft lag im Winterschmuck, die Wolken, die biszum Mittag auf den Bergspitzen gelegen hatten, waren verschwunden.Sie hatten die Höhen mit weißem Rauhreif bestreut. Dem ThüringerWald mußte <strong>ich</strong> wegen „Knof e" auswe<strong>ich</strong>en und meinen Flugwegdurchs Tal von Eisenach nehmen. Klopfenden Herzens hörte <strong>ich</strong> demBrummen des Motors zu, dessen Durchhalten Sieg oder Niederlagebedeutete. Nach einer Stunde 55 Minuten sah <strong>ich</strong> Tempelhof, dessenweiter Flugplatz s<strong>ich</strong> fast bis ins Zentrum von Berlin erstreckt. Ichhatte den Preis gewonnen und über seine Bedingungen hinaus mit24 PS eine Geschwindigkeit von 145 Stunden-km erzielt, die zeigte,welche Vorzüge die schwanzlose Bauart gegenüber den Normaltypenausze<strong>ich</strong>net.Das Jahr 1931 hatte mir einen überraschenden Aufstieg gebracht.92
Mancher wird denken, daß die Ursache dafür in wer weiß welchenwunderbaren Schickungen zu suchen ist. Ich sehe es anders an. Ichhatte das Glück, Mitarbeiter so vieler vortreffl<strong>ich</strong>er Männer wie ProfessorGeorgii, Lippisch, Stamer zu werden. Dadurch wurde mir somancher Weg eröffnet, auf dem <strong>ich</strong> mit meiner eigenen Arbeit einsetzenkonnte. Aber auch sieben Jahre beständiger, oft harter Arbeitsind die Voraussetzung dafür gewesen, daß es mir schließl<strong>ich</strong> gelang,nennenswerte Erfolge zu erzielen. Ich schätze deshalb auch jede Anerkennung,die mir namentl<strong>ich</strong> aus Fachkreisen zuteil wird, hochein. Aber n<strong>ich</strong>t weniger freut m<strong>ich</strong> ein Brief wie der folgende, dermir beweist, daß jede rechte Leistung auch das Herz der Mitmenschen,vor allem der Jugend gewinnt. Deshalb setze <strong>ich</strong> diese einfachenZeilen an den Schluß meiner Betrachtungen:Lahrbach b. Tann (Rhön), am 22. 12. 31.Sehr geehrter Herr Groenhoff,heute las uns unser Herr Lehrer Wolf ans der Zeitung vor, daß jetzt einAmerikaner den Weltrekord im Dauerflug von Dinort erobert hat. Dasdürfen Sie s<strong>ich</strong> aber n<strong>ich</strong>t gefallen lassen! Diesen Kerl müssen Sie dochschlagen. Denn die meisten Erfolge hat Deutschland schon errungen.Die Deutschen müssen immer an der Spitze marschieren! Verlieren Sienur n<strong>ich</strong>t den Mut. Es wäre ja gelacht, wenn Sie im nächsten Jahren<strong>ich</strong>t den ersten Preis gewinnen würden!Noch etwas. Ach bitte, bitte, liebster Herr Groenhoff, kommen Sie imSommer 1932 doch einmal hier nach Lahrbach. Jung und alt, groll undklein würden da zusammenkommen, wenn Sie gar hier landen. Erkennenwürden wir Ihr Flugzeug an den langen Spitzflügeln. Um dasStarten wäre es n<strong>ich</strong>t schlimm. Denn wir wissen es von der Wasserkuppeher, wie es gemacht wird. „Ausziehen, laufen, los!" lautet dasKommando.Wir wollen aber auch fleißig die Wetterbeobachtungen weiterführen,dall Sie Auss<strong>ich</strong>ten haben, mit Ihrem „Fafnir" hierher zu kommen.Verlieren Sie nur n<strong>ich</strong>t den Mut!Wir wünschen Ihnen frohe und glückl<strong>ich</strong>e Weihnachten und viel Glückim neuen Jahre.Viele Grüne senden Ihnenunser Herr Lehrer Wolfund die ganze Oberklasse.Berta Hohmann, 8. Schul.).Alois Müller, 7. 99Rita Hauck, 6.99Albert Schwerd, 5. ffMarie Nüdling 5.99
- Seite 3 und 4:
Günther GroenhoffIch fliegemitund
- Seite 6 und 7:
Bald winkten mir indessen noch höh
- Seite 8 und 9:
ieh stehe auf dem Schornstein eines
- Seite 10 und 11:
und 1,52 Minuten Dauer auf. Der Kri
- Seite 12 und 13:
So siebt das Fliegerlager auf der W
- Seite 14 und 15:
So sah 1923 die Küche aus. Es müs
- Seite 16 und 17:
Pelzner in seinem Hängegleiter. Di
- Seite 18 und 19:
Erster Luftsprung in Rossitten!Jede
- Seite 20 und 21:
Fluglehrer übernimmt seine Gruppe:
- Seite 22 und 23:
Schwieriger Transport eines am Ufer
- Seite 24 und 25:
endlich wieder zur Fliegerei nach W
- Seite 26 und 27:
getrieben und bietet einen starken
- Seite 28 und 29:
Die Schwanzmannschaft, die das Flug
- Seite 30 und 31:
Ein Schüler startet zur C-Prüfung
- Seite 32 und 33:
Landung auf einerBaumkrone und inTe
- Seite 34 und 35:
Der RhöngeistWer ein Lehramt auszu
- Seite 36 und 37:
Ich mache BruchEin Fabrikant hatte
- Seite 38 und 39:
fliege schon die Garben der nächst
- Seite 40 und 41:
Der Flug mit dem AhnungslosenHöhen
- Seite 42 und 43:
Skitour in den Alpen gut nach Hause
- Seite 44 und 45: Ich werde VersuchsfliegerMeine Tät
- Seite 46 und 47: Professor Georgii,der Leiter des Fo
- Seite 48 und 49: Auf diesem Bild zeigt der ,,Fafnir"
- Seite 50 und 51: Glatt ist die Landung am Westhang e
- Seite 52 und 53: Mehr Aussicht, den Segelflug der St
- Seite 54 und 55: wind gewinne ich noch einmal 200 m,
- Seite 56 und 57: Regenstreifen, Bald ist alles in ei
- Seite 58 und 59: auftaucht, beobachte ich den Weg ge
- Seite 60 und 61: von meiner glatten Landung durchgeb
- Seite 62 und 63: Segelflugexpedition zum Jungfraujoc
- Seite 64 und 65: kleinen Fenster bringe ich auch nic
- Seite 66 und 67: Halteseil befestigt war, aus dem Ru
- Seite 68 und 69: Die Alasch ine wird zum Startplatz
- Seite 70 und 71: Landung mit Höhensteuerbruch im ho
- Seite 72 und 73: Das fliegende Dreieck!Das Bestreben
- Seite 74 und 75: Der „Storch" hat jetztam Rumpfend
- Seite 76 und 77: Dieses Bildzeigt die fertigemotoris
- Seite 78 und 79: Ich gewinne den internationalen Str
- Seite 80 und 81: schlielit mich auch eine Wolkenbild
- Seite 82 und 83: Der Startplatz am Westhang der Wass
- Seite 84 und 85: Die „Darmstadt" links und der „
- Seite 86 und 87: • - Hoch überm Tal!
- Seite 88 und 89: Die Sportleitung wartet auf Startme
- Seite 90 und 91: Immer gibt's im Lager etwas zu tun,
- Seite 92 und 93: Wolf mit seinem „Musterte", mit d
- Seite 96 und 97: SChvem 0S'
- Seite 98: Hans Huckebein verschwindet im Duns