13.07.2015 Aufrufe

ich fliege

ich fliege

ich fliege

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ich werde Versuchs<strong>fliege</strong>rMeine Tätigkeit als Lehrer hinderte m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t daran, selber nachVervollkommnung zu streben.In dieser Zeit brachte der tüchtige Lippisch (mit seinem Rhönnamen„Hangwind" genannt), der schon seit 1921 an neuen Flugzeugenarbeitete und seine Konstruktionen meist auf der Wasserkuppe imModell und im Segelflugzeug praktisch ausprobierte, die Neukonstruktioneines schwanzlosen Segelflugzeugs heraus. Lippisch, mit demNotabiturium in den Krieg gegangen, wurde nachher dank seinermathematischen Befähigung zum Flugzeugwerk Dornier berufen undarbeitete dort in der aerodynamischen Abteilung. Nach Kriegsendeentlassen, beschäftigte er s<strong>ich</strong> mit der Konstruktion von Segelflugzeugen.Ein Schweizer gab das Geld für eine Maschine her. Er wandtes<strong>ich</strong> bald dem Bau des schwanzlosen Typs zu, für den er eines Versuchs<strong>fliege</strong>rsbedurfte.Ich kam seiner Aufforderung, diesen Posten zu übernehmen, mitgroßem Eifer nach, denn <strong>ich</strong> konnte mir n<strong>ich</strong>ts Interessanteresvorstellen, als technische Errungenschaften auf meinem Fachgebietin der Praxis zu erproben. Diese Tätigkeit wurde immer umfangre<strong>ich</strong>er,so daß <strong>ich</strong> mein Lehramt, das <strong>ich</strong> nur gut ein Jahr ausgeübthatte, erst einzuschränken und dann niederzulegen genötigt war.Rege Förderung erfuhr <strong>ich</strong> zu jener Zeit von Professor Georgii. Erließ m<strong>ich</strong> erkennen, daß ohne wissenschaftl<strong>ich</strong>e Grundlagen die Segel<strong>fliege</strong>reinur ein grobes Handwerk sei. Wenn man den Segelflugweiterbringen wolle, müsse man das Element des Fliegens, die Atmosphäre,in ihren Eigenarten erforschen.Er war es, der — bald mit der Leitung des Forschungsinstituts fürSegelflug betraut — die wissenschaftl<strong>ich</strong>en Methoden schuf, die demSegelflugwesen, das in den Jahren 26 bis 28 auf einem toten Punktangelangt zu sein schien, vollkommen neue Wege wies. Jetzt erstkonnte s<strong>ich</strong>. der Segelflug, der• bis dahin von den Fachleuten allenfallsals eine brauchbare Vorschule für das Motor<strong>fliege</strong>n und alsForschungsmittel für die Entwicklung von Le<strong>ich</strong>tflugzeugen angesehenwurde, zu einem völlig selbständigen Gebiet der Luftfahrtherausbilden.Ich nahm diese Gedanken mit Begeisterung auf. Nun erst begriff <strong>ich</strong>,was es mit der Segel<strong>fliege</strong>rei auf s<strong>ich</strong> hatte, und was m<strong>ich</strong> ganz unbewußtan dieser Tätigkeit immer gelockt hatte. Für diese ArtFliegerei konnte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> aus vollem Herzen einsetzen. Die Tatsache,daß <strong>ich</strong> von der R<strong>ich</strong>tigkeit der Georgiischen Theorien und derLippischschen Konstruktionen überzeugt war, befähigte m<strong>ich</strong>, auchmeinerseits an der Aufgabe mitzuarbeiten.In der Werkstatt der Rhön-Rossitten-Gesellschaft auf der Wasser-42

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!