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Weg Nr.4 - Kulturtreff Stuttgart-Ost

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Wie die Anthroposophie in den <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Ost</strong>en kamDass der <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Ost</strong>en rings um die Uhlandshöhe Heimat undAusgangspunkt so vieler anthroposophischer Einrichtungen gewordenist, hängt in starkem Maße mit dem Wirken von Emil Moltzusammen. Molt war als Besitzer und Direktor der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik einer der bedeutendsten Arbeitgeber, Unternehmerund Sozialreformer <strong>Stuttgart</strong>s. Die erfolgreiche Firma zog 1908 vonder Cannstatter Straße in einen Neubau in der Hackstraße 9-11, der1913 erweitert wurde. Über 1000 Menschen arbeiteten hier, zueinem großen Teil Frauen.Emil Molt(1876 – 1936)1907 hatte Emil Molt RudolfSteiner persönlich kennengelernt und wurde Mitgliedder AnthroposophischenGesellschaft. Vor allem diesozialpolitischen Ideen zurDreigliederung des sozialenOrganismus fanden sein Interesse. Für sie setzte er sich nachdem Ersten Weltkrieg intensiv ein. Er führte in seiner Firma einenBetriebsrat ein, stellte Sozialeinrichtungen zur Verfügung (Bauernhofzur Versorgung der Mitarbeiterkinder, Urlaubs- und Erholungsheim)und kümmerte sich auch um ein umfangreiches Bildungsangebot inder Arbeiterbildungsschule, die während der bezahlten Arbeitszeitstattfand. Auf Anregung der Arbeiterschaft betrieb er schließlichauch die Gründung einer Einheitsschule, die allen Kindern eine12-jährige Schulbildung ermöglichen sollte. Im April 1919 fandendie ersten Gespräche über die pädagogische Konzeption zwischenSteiner und Molt statt. Molt erwarb aus seinem Privatvermögen dasRestaurant Uhlandshöhe und schon im September 1919 wurdedie erste Waldorfschule unter der Leitung Rudolf Steiners und dieWaldorfpädagogik überhaupt begründet. 1938 bis 1945 waren Waldorfschulenvon den Nationalsozialisten verboten. Heute arbeitenüber 1000 Waldorfschulen, ungefähr dreimal so viele Kindergärten,viele heilpädagogische Schulen und Heime in Ländern auf allenKontinenten. Die weltweit verbreitete Waldorfpädagogik ist somitnach der ehemaligen Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik in unseremStadtteil benannt.Für die finanzielle Unterstützung dieses Projektes danken wir:Hausserstiftung <strong>Stuttgart</strong>Iona - StiftungDrs. Rudolf Mees und Frau Christja Mees-Henny, Zeist

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