Kauder und Steinbrück im Interview - Foeg.de

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13.07.2015 Aufrufe

ImpressumISSN 0007-5949Herausgeber:Deutscher B<strong>und</strong>eswehrVerband e.V.Südstraße 123, 53175 Bonn,Tel.:(0228) 3823-0Oberst Ulrich Kirsch,B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong>rJan Meyer, Leiter Presse- <strong>und</strong>ÖffentlichkeitsarbeitRedaktion:Südstraße 123, 53175 Bonn,Fax: (0228) 38 23-219Internet: http://www.dbwv.<strong>de</strong>,E-Mail: presse@dbwv.<strong>de</strong>Die Redaktion übern<strong>im</strong>mt keineHaftung für unverlangt eingesandteManuskripte, Fotos <strong>und</strong> Illustrationen.Es entsteht kein Anspruchauf Honorierung <strong>und</strong> Rücksendung.Chefredakteur:Frank Henning (verantwortlich)Stellvertreten<strong>de</strong>r Chefredakteur:Yann BombekeRedakteurin:Christine HepnerLektorat: Jörg-Thomas FödischLayout: Rainer Roßbach,freier MitarbeiterRedaktionsassistentin:Babette NürnbergTel.: (0228) 3823-212/213Alle mit vollem Namen o<strong>de</strong>rNamenszeichen versehenen Arti -kel stellen nicht unbedingt dieMeinung <strong>de</strong>r Redaktion o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>sDBwV dar. Postbezug 30 Eurojährlich, zzgl. Zustellgebühr. FürMitglie<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r Bezug <strong>im</strong> Mitgliedsbeitragenthalten.Herstellung/Anzeigenverwaltung:Gebr. Lensing GmbH & Co. KG,Postfach 1050 51, 44047 Dortm<strong>und</strong>,Tel.: (0231) 9059-0Anzeigen:Frank Henke (verantwortlich)IVW<strong>und</strong> Sabine Bahr-Sarnes,Tel.: (0231) 9059-6421,Fax: (0231) 9059-8605,E-Mail: sabine.bahr-sarnes@mdhl.<strong>de</strong>Anzeigen <strong>und</strong> Beilagen in dieserZeitschrift sind nicht als Empfehlung<strong>de</strong>s DBwV anzusehen.Anzeigenschluss ist jeweils <strong>de</strong>r5. eines Vor monats. Es gilt <strong>de</strong>rzeitdie Anzeigen preisliste Nr. 42.RedaktionsschlussOktober-Ausgabe:Montag, 9. September 2013Foto: dpaVerbandspolitikHeer: Soldaten wünschen sich Gr<strong>und</strong>schule inLe Luc 38Luftwaffe: Fernausbildung <strong>und</strong> Wissensmanagementin Kaufbeuren 41Sanitätsdienst: 50 Jahre Sanitätsaka<strong>de</strong>mie 42Streitkräftebasis: Über Trabzon läuft dieRückführung 44Marine: Wechsel auf <strong>de</strong>m Posten <strong>de</strong>sstellvertreten<strong>de</strong>n Inspekteurs 49R<strong>und</strong> um <strong>de</strong>n B<strong>und</strong>Intern: Arbeitsgruppe Personalmarketing tagte 55Zivilberuf: Erziehen kann ein Knochenjob sein 57Berichte/ReportagenDrohne: Nach oben wird nur Erfolg gemel<strong>de</strong>t 18Gastbeitrag: Unnötiges Debakel 20Vertrauenspersonen/PersonalräteGleichstellung: Neues Gesetz verabschie<strong>de</strong>t 72Versorgung <strong>und</strong> EhemaligeWahl: Gedanken eines Unentschlossenen 52DBwV regionalAus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n 78JustitiaUrteil: Beför<strong>de</strong>rungsverbot aufgehoben 74Inhalt Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 3Kostbare FreizeitInhaltDer Dienstzeitausgleicherlass ist einkompliziertes Regelwerk. Wir informierenin <strong>de</strong>r Fortsetzung unseres Beitragsaus <strong>de</strong>r vergangenen Ausgabeüber <strong>de</strong>n aktuellen Sachstand.Seite 12AuslandseinsatzZur Sache: Die Zeit <strong>de</strong>r Entscheidungen 1 <strong>Interview</strong>: Botschafter Kochanke zu <strong>de</strong>nPerspektiven für die Krisenregion um Mali 22Wahlen: Das sagen die Parteien 4Mali: Deutsche Pioniere bil<strong>de</strong>n aus 25<strong>Interview</strong> I: Peer <strong>Steinbrück</strong> for<strong>de</strong>rtPersonalia/Ge<strong>de</strong>nkenNachbesserungen zur Reform 6<strong>Interview</strong> II: Volker <strong>Kau<strong>de</strong>r</strong> verteidigt <strong>de</strong>nKurs <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esregierung 7Ge<strong>de</strong>nkenEhrungen <strong>und</strong> Auszeichnungen9092<strong>Interview</strong> III: Christoph Verenkotte zu <strong>de</strong>n LeserforumPersonalabrechnungen für aktive Soldaten 8Briefe an die Redaktion 66Beihilfe: Wir bleiben skeptisch 10FöG-NewsBilanz: Der Dank eines Fachbereichsvorsitzen<strong>de</strong>n 16Teilstreitkräfte/OrganisationsbereicheService: Zur Absicherung bei Dienstunfähigkeit 86KTMSKolloquium: Marit<strong>im</strong>e Sicherheit weiterhinhoch <strong>im</strong> Kurs 35AnsprechpartnerAuslandseinsatz 31Verband intern 47MagazinInhalt/Impressum 3Freizeit & Mult<strong>im</strong>edia: Bibelst<strong>und</strong>e mit Rubens<strong>und</strong> Rembrandt 100Kino: Reichster Mann Englands – alles wegenSex 102Auto: Ford B-Max 1,0 ecoboost 103Rätsel 104Die B<strong>und</strong>estagswahl rückt näher, <strong>de</strong>r Wahlkampf ist in vollem Gange.Wir haben Unionsfraktionschef Volker <strong>Kau<strong>de</strong>r</strong> <strong>und</strong> <strong>de</strong>n SPD-KanzlerkandidatenPeer <strong>Steinbrück</strong> gefragt, wie sie sich die künftige Verteidigungs-<strong>und</strong> Sicherheitspolitik vorstellen. Fotos: dpa


6 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013<strong>Interview</strong>Die B<strong>und</strong>eswehr: Sie waren für zwei Jahre Zeitsoldat<strong>und</strong> haben <strong>de</strong>n Dienstgrad Leutnant <strong>de</strong>rReserve erreicht. Wür<strong>de</strong>n Sie sich heute als jungerMensch erneut verpflichten?Peer <strong>Steinbrück</strong>: Diese Zeit wür<strong>de</strong> ich nichtmissen wollen. Als junger Kerl bei <strong>de</strong>r Panzertruppein Ol<strong>de</strong>nburg habe ich viele positiveErfahrungen gemacht – Kameradschaft,Gemeinschaft, vor einer Truppe zu stehen <strong>und</strong>Verantwortung zu übernehmen. Deshalb wür<strong>de</strong>ich mich in einer vergleichbaren Situation wie<strong>de</strong>rverpflichten. Trotz<strong>de</strong>m weiss ich auch, dassviele junge Menschen heute Zweifel haben. Ausmeiner Sicht muss <strong>de</strong>r Dienst in einer professionellenFreiwilligenarmee heute allen voranattraktiver gestaltet wer<strong>de</strong>n, damit er konkurrenzfähigbleibt. Da muss <strong>de</strong>utlich nachgebessertwer<strong>de</strong>n.Peer <strong>Steinbrück</strong>, Kanzlerkandidat <strong>de</strong>r Sozial<strong>de</strong>mokratischenPartei Deutschlands„Da muss <strong>de</strong>utlich nachgebessert wer<strong>de</strong>n“SPD-Kanzlerkandidat Peer <strong>Steinbrück</strong> zur Reform <strong>und</strong> zum gesellschaftlichen Rückhalt <strong>de</strong>r StreitkräfteFoto: Büro <strong>Steinbrück</strong>Die B<strong>und</strong>eswehr: Unsere Kameradinnen <strong>und</strong>Kamera<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Marine haben Ihre Aussag zueinem möglichen Pooling bei <strong>de</strong>r Marine miteiner Mischung aus Argwohn <strong>und</strong> Neugier zurKenntnis genommen. Wie sehen Sie die Zukunft<strong>de</strong>r Marine?Peer <strong>Steinbrück</strong>: Ich komme von <strong>de</strong>r Küste <strong>und</strong>habe hohen Respekt vor <strong>de</strong>r Leistung <strong>de</strong>r Männer<strong>und</strong> Frauen <strong>de</strong>r Marine. Glauben Sie mir,nichts liegt mir ferner, als die Marine abzuschaffen.Im Gegenteil, in einer Re<strong>de</strong>, die ich vor einigerZeit zur Zukunft <strong>de</strong>r europäischen Sicherheits-<strong>und</strong> Verteidigungspolitik gehalten habe,nahm ich die Marine als ein Beispiel für die Möglichkeiten<strong>de</strong>r verstärkten europäischen Zusammenarbeit.Aus meiner Sicht war <strong>und</strong> ist es dringend notwendig,dass wir die europäische Kooperation inDie B<strong>und</strong>eswehr: Neuausrichtung <strong>und</strong> Einsätzebeherrschen zurzeit die B<strong>und</strong>eswehr. Falls dieSPD an <strong>de</strong>r nächsten B<strong>und</strong>esregierung beteiligtwäre, was wür<strong>de</strong>n Sie an<strong>de</strong>rs machen bei <strong>de</strong>rNeuausrichtung?Peer <strong>Steinbrück</strong>: Die B<strong>und</strong>eswehrreform wur<strong>de</strong>überhastet begonnen <strong>und</strong> nur mangelhaftumgesetzt. Bei meinen zahlreichen Gesprächenmit Soldatinnen <strong>und</strong> Soldaten sowie zivilenAngestellten wur<strong>de</strong> eins sehr <strong>de</strong>utlich: Diesemangelhafte Umsetzung führt – gera<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>mHintergr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Einsätze – zu einererheblichen Belastung <strong>de</strong>r Truppe. Die St<strong>im</strong>mungin <strong>de</strong>n Streitkräften ist nicht gut, das hatauch gera<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r eine Studie Ihres Verban<strong>de</strong>sgezeigt. Und Besserung ist nicht in Sicht.Für die SPD sehe ich vier zentrale Punkte:• Zügig Entlastungen schaffen. Die Neuausrichtungbelastet die Menschen, die in <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr Dienst tun <strong>und</strong> arbeiten, überdurchschnittlichhoch. Das ist ungerecht <strong>und</strong>kontraproduktiv. Ich wer<strong>de</strong> dafür sorgen,dass Soldatinnen, Soldaten <strong>und</strong> zivile Angestelltezügig entlastet <strong>und</strong> dafür fragwürdigeEntscheidungen rückgängig gemacht wer<strong>de</strong>n.Bei r<strong>und</strong> 80 Prozent Pendler in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrwäre es zum Beispiel sinnvoll, einzelneStandortentscheidungen nochmal zuüberprüfen.• Der B<strong>und</strong>eswehrreform fehlt es an Weitsicht;sie ist nur Stückwerk. Ein umfassen<strong>de</strong>s Konzeptzur Nachwuchsgewinnung wur<strong>de</strong>angekündigt. Es kam aber nie. Ein Attraktivitätsprogrammwur<strong>de</strong> angekündigt. Es verstaubtaber in <strong>de</strong>r Schubla<strong>de</strong>. Verbesserungen,um Dienst <strong>und</strong> Familie zu vereinbaren,wur<strong>de</strong>n angekündigt. Nur wenig wirdgemacht. Das ist keine vorausschauen<strong>de</strong>Sicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungspolitik. Hiermüssen wir dringend ran.• Die B<strong>und</strong>eswehr muss sich wie<strong>de</strong>r auf ihrKerngeschäft konzentrieren können <strong>und</strong>dazu zähle ich nicht das andauern<strong>de</strong> Reformieren.Also: mit mir gibt es keine neueReform.• Und nicht zuletzt: Die Soldatinnen <strong>und</strong> Soldatenbrauchen wie<strong>de</strong>r eine verlässliche politischeFührung. Bei drei Amtsträgern in einerLegislaturperio<strong>de</strong> plus zahlreichen Skandalenwer<strong>de</strong> ich altmodisch <strong>und</strong> erinnere michallzu gern an meine B<strong>und</strong>eswehrzeit zurückals Helmut Schmidt Verteidigungsministerwar.Die B<strong>und</strong>eswehr: Der Verteidigungshaushaltspielt eine zentrale Rolle, <strong>de</strong>nn das Geld begrenztAuftragserfüllung, Ausrüstung <strong>und</strong> Attraktivität.Gäbe es mit <strong>de</strong>r SPD weniger o<strong>de</strong>r mehr Geld?Peer <strong>Steinbrück</strong>: Die B<strong>und</strong>eswehr muss genügendGeld bekommen, damit sie ihren Auftragvoll <strong>und</strong> ganz ausfüllen kann. Dazu gehört aucheine qualifizierte Nachwuchsgewinnung, <strong>de</strong>nDienst attraktiv zu machen sowie die Gewährleistungeiner opt<strong>im</strong>alen Ausbildung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r bestmöglichenAusrüstung. Dass durch die B<strong>und</strong>eswehrreformGeld eingespart wer<strong>de</strong>n könnte,habe ich <strong>im</strong>mer für eine Milchmädchenrechnunggehalten. Aus meiner Sicht darf <strong>de</strong>r Verteidigungshaushaltnicht als Steinbruch zur Haushaltssanierungmissbraucht wer<strong>de</strong>n.Die B<strong>und</strong>eswehr: Der Deutsche B<strong>und</strong>eswehr-Verband sieht die Attraktivität <strong>de</strong>s Dienstes in <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr – insbeson<strong>de</strong>re die Vereinbarkeitvon Familie <strong>und</strong> Beruf – als Schlüssel zur B<strong>und</strong>eswehr<strong>de</strong>r Zukunft. Wo liegt Ihrer Ansicht nach<strong>de</strong>r größte Handlungsbedarf?Peer <strong>Steinbrück</strong>: Die Vereinbarkeit von Familie<strong>und</strong> Beruf ist ein zentraler Aspekt, <strong>de</strong>n Dienstattraktiver <strong>und</strong> damit die B<strong>und</strong>eswehr als Arbeitgeberwettbewerbsfähiger zu machen. Die SPDhat <strong>im</strong> B<strong>und</strong>estag wie<strong>de</strong>rholt Nachbesserungenangemahnt <strong>und</strong> eigene Maßnahmen vorgeschlagen,z.B. einen planbaren Verwendungsaufbau,Erhalt <strong>de</strong>r Betreuungseinrichtungen in B<strong>und</strong>eswehrliegenschaften,Pendlerwohnungen, gesetzlicheNeuregelungen für Trennungsgeld <strong>und</strong>Umzugskostenvergütung. Nur um <strong>de</strong>n dringlichstenBedarf zu nennen, <strong>de</strong>r aus unserer Sichtumgehend angegangen wer<strong>de</strong>n muss.militärischen Fragen durch konkrete <strong>und</strong> praktikableProjekte wie<strong>de</strong>r in Gang bringen. Ich habedamals angeregt nachzu<strong>de</strong>nken, ob es wirklichsinnvoll ist, dass acht EU-Staaten jeweils mit <strong>de</strong>reigenen Marine in <strong>de</strong>r Ostsee präsent sind. Wärees nicht überlegenswert, wie wir hier noch engerzusammenarbeiten <strong>und</strong> uns gegenseitig entlastenkönnen?Die B<strong>und</strong>eswehr: Sie haben die B<strong>und</strong>eswehrkürzlich vor Günter Grass’ Vorwurf, eine „Söldnerarmee“zu sein, in Schutz genommen. Mitwelchen Maßnahmen wollen Sie <strong>de</strong>n engen Kontaktzwischen B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> Gesellschafterhalten o<strong>de</strong>r gar verbessern?Peer <strong>Steinbrück</strong>: Die B<strong>und</strong>eswehr ist natürlichkeine Söldnerarmee. Im Gegenteil, die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>sBürgers in Uniform hat die B<strong>und</strong>eswehr zu einerErfolgsgeschichte gemacht.Für uns Sozial<strong>de</strong>mokraten war <strong>und</strong> ist dieIntegration <strong>de</strong>r Streitkräfte in unsere <strong>de</strong>mokratischeGesellschaft von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung.Übrigens, mit General Graf von Baudissin war esein prominenter Sozial<strong>de</strong>mokrat, <strong>de</strong>r die Prinzipien<strong>de</strong>r Inneren Führung <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr formulierthat.Richtig ist aber auch: Der Umbau zu einerprofessionellen Freiwilligenarmee wirft heuteviele gesellschaftspolitische Fragen auf – auchmit Blick auf die Verankerung <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrin <strong>de</strong>r Gesellschaft. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> solltees unser Ziel sein, dass sich die Bürgerinnen<strong>und</strong> Bürger wie<strong>de</strong>r vermehrt in sicherheits- <strong>und</strong>verteidigungspolitische Debatten mit einmischen.Dass ihnen die Aufgaben <strong>und</strong> die Einsätze<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr nicht einerlei sind, son<strong>de</strong>rndass sie <strong>de</strong>ren Beitrag für die Frie<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Stabilitätoffen <strong>und</strong> informiert diskutieren. Ich bindankbar, dass die Kirchen, die Gewerkschaften,Wissenschaft <strong>und</strong> Medien, Verbän<strong>de</strong> <strong>und</strong> Parteien,aber natürlich auch die Soldatinnen <strong>und</strong>Soldaten bereits in <strong>de</strong>r einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Formdazu beigetragen haben. Das ist ein guterAnfang.■


8 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013<strong>Interview</strong>Christoph Verenkotte, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esverwaltungsamtes.„Wartezeiten in diesem Ausmaß sind nicht hinnehmbar“Das B<strong>und</strong>esverwaltungsamt n<strong>im</strong>mt jetzt Aufgaben <strong>de</strong>r Personalabrechnung für aktive B<strong>und</strong>eswehrangehörigewahr – auch die Beihilfebearbeitung. Im <strong>Interview</strong> mit Die B<strong>und</strong>eswehr äußert sichBVA-Präsi<strong>de</strong>nt Christoph Verenkotte zu <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n aktuellen Problemen.Die B<strong>und</strong>eswehr: Am 1. Juli 2013 haben Sie,neben <strong>de</strong>m B<strong>und</strong>esamt für zentrale Dienste <strong>und</strong>offene Vermögensfragen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esfinanzdirektionWest, Aufgaben <strong>de</strong>r Personalabrechnung<strong>de</strong>r Wehrverwaltung übernommen. Welche Aufgabenbereichewer<strong>de</strong>n in Zukunft von Ihrer Behör<strong>de</strong>wahrgenommen?Christoph Verenkotte: Seit <strong>de</strong>m 1.7.2013 n<strong>im</strong>mtdas BVA für aktive B<strong>und</strong>eswehrangehörige dieBesoldungsbearbeitung für Soldaten <strong>und</strong> Beamte,Dienstzeitversorgung <strong>de</strong>r Soldaten auf Zeit, dieEntgeltbearbeitung für Tarifbeschäftigte, dieFamilienkasse, die Beihilfebearbeitung <strong>und</strong> einigungsbedingteSon<strong>de</strong>raufgaben wahr. Bis En<strong>de</strong>2015 wer<strong>de</strong>n wir auch die Reisekostenabrechnung,Umzugskosten- <strong>und</strong> Trennungsgeldbearbeitungfür die B<strong>und</strong>eswehr übernehmen.Die B<strong>und</strong>eswehr: Welcher Vorteil ergibt sich,wenn das BVA Aufgaben <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esverteidigungsministeriumsübern<strong>im</strong>mt?Verenkotte: Das BVA ist <strong>de</strong>r zentrale Dienstleister<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>es. Die ressortübergreifen<strong>de</strong> Dienstleistungsfunktion<strong>de</strong>s BVA wird weiter gestärkt.Wir haben langjährige <strong>und</strong> vielfältige Erfahrungauch in <strong>de</strong>r Bearbeitung von Massenverfahren.Die übertragenen Aufgaben nehmen wir bereitsseit Jahren für an<strong>de</strong>re erfolgreich wahr. Wir könnendie neuen Bereiche gut integrieren. Das Ziel<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esregierung, ressortübergreifend Synergieeffektezu erzielen, die Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>rVerwaltung zu steigern <strong>und</strong> die Mo<strong>de</strong>rnisierung<strong>de</strong>r Verwaltung voranzubringen, wird durch dieAufgabenübertragung auf das BVA umgesetzt.Die B<strong>und</strong>eswehr: Was prä<strong>de</strong>stiniert Ihre Behör<strong>de</strong>zur Übernahme <strong>de</strong>r Personalabrechnungsaufgabenfür die B<strong>und</strong>eswehr?Verenkotte: In erster Linie ist das unserelangjährige Erfahrung sowohl in <strong>de</strong>n Aufgaben-bereichen selbst als auch in <strong>de</strong>r Übernahme neuerAufgaben. Wir übernehmen Aufgaben <strong>im</strong> Bereich<strong>de</strong>r Personalabrechnung, z.B. Beihilfe, Besoldung<strong>und</strong> Entgelt, bereits jetzt für eine Vielzahl vonMinisterien <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re Behör<strong>de</strong>n. Über die Jahrehat sich das entwickelt, nicht umsonst sind stetsneue K<strong>und</strong>en dazugekommen. Technisch <strong>und</strong>fachlich sind wir auf <strong>de</strong>m neuesten Stand, habenunsere Erfahrung <strong>und</strong> unser Wissen erweitert <strong>und</strong>ausgebaut. Wir sind als mo<strong>de</strong>rne Verwaltungsbehör<strong>de</strong>gut organisiert, nutzen z.B. Kosten-Leistungsrechnungseit mehr als 15 Jahren, haben einausgefeiltes <strong>und</strong> auf Kennzahlen basiertes Controlling-System.Das BVA ist <strong>de</strong>shalb bereits <strong>de</strong>rrichtige Ansprechpartner für <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>sDienstleistungsbereichs innerhalb <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esregierung.Natürlich: Der Umfang dieser Verlagerungist beträchtlich. Aber: Es han<strong>de</strong>lt sich umeinen Zuwachs in nur einem Teilbereich <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>nAufgaben <strong>de</strong>s BVA. Wir arbeiten als einzigeB<strong>und</strong>esoberbehör<strong>de</strong> für alle B<strong>und</strong>esministe-Am 31. Juli traf sich BVA-Präsi<strong>de</strong>nt Christoph Verenkotte (3.v.l.) in <strong>de</strong>r Bonner B<strong>und</strong>esgeschäftsstelle<strong>de</strong>s DBwV zu einem Informationsaustausch mit <strong>de</strong>m B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong>n,Oberst Ulrich Kirsch (2.v.l.). Verenkotte wur<strong>de</strong> begleitet vom BVA-Vizepräsi<strong>de</strong>nten WolfgangPetersson <strong>und</strong> von <strong>de</strong>r Leiterin <strong>de</strong>s Leitungsbüros, Eleonore Wehner. Für <strong>de</strong>n DBwV nahmen<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> ERH, Hauptmann a.D. Rolf Meyer (3.v.r.), sowie <strong>de</strong>r „Beihilfe-Experte“ <strong>de</strong>rAbteilung Verbandspolitik <strong>und</strong> Recht, Martin Hoppen (2.v.r.), am Gespräch teil.rien, haben ein vielfältiges Aufgabenspektrum,das in <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>nlandschaft sonst nicht zu fin<strong>de</strong>nist. Die Vielfalt in <strong>de</strong>n Aufgaben <strong>und</strong> die damiteinhergehen<strong>de</strong> Vielfalt unserer Kompetenzen sindunser Markenzeichen.Die B<strong>und</strong>eswehr: Wie wirkt sich die Verlagerung<strong>de</strong>r Personalabrechnung <strong>und</strong> von Abrechnungsaufgaben<strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>s künftigen Travelmanagements<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr organisatorisch auf IhreBehör<strong>de</strong> aus?Verenkotte: Das BVA wird sich verän<strong>de</strong>rn <strong>und</strong>hat sich schon verän<strong>de</strong>rt. Wir haben unter Einbeziehung<strong>de</strong>r bisherigen Fachabteilung <strong>de</strong>s BVA,die dasselbe Aufgabenspektrum betreute wie diePersonalabrechnungs-Bereiche <strong>de</strong>r WBVn, <strong>im</strong>BVA insgesamt vier neue Fachabteilungen eingerichtet.Auch neue Standorte sind dazugekom-zentrale Funktionen in einer Behör<strong>de</strong> auch zentraluntergebracht <strong>und</strong> organisiert wer<strong>de</strong>n. Das in <strong>de</strong>rRessortvereinbarung versprochene Querschnittspersonalbrauchen wir in Köln. Lei<strong>de</strong>r hat mansich auf Staatssekretärsebene darauf geeinigt,dass nur ein Teil <strong>de</strong>s Querschnittspersonals inKöln eingesetzt wird, die an<strong>de</strong>ren auf die Standorteverteilt wer<strong>de</strong>n. Wir hatten früh darauf hingewiesen,dass wir die in Köln fehlen<strong>de</strong>n Beschäftigten<strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>r Querschnittsaufgaben nurdurch einen Personaltausch gewinnen können <strong>und</strong><strong>de</strong>shalb Fachaufgaben in diesem Umfang ausKöln auf die neuen Außenstellen übertragen müssen.Dies wissend hat es das BMVg <strong>de</strong>nnoch fürrichtig erachtet, in <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n StandortenBeschäftigte für „Zentrale Aufgaben“ zu suchen.Ein beispielloser Vorgang <strong>und</strong> sehr bedauerlichfür die betroffenen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarmen.Ausgehend von <strong>de</strong>m BVA-Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>raufgabenbezogenen Organisation beschäftigensich von diesen Abteilungen drei mit <strong>de</strong>r Bezügebetreuungsowie eine Abteilung mit <strong>de</strong>r Beihilfebearbeitung<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Familienkasse.Die B<strong>und</strong>eswehr: Muss das so genannte Querschnittspersonal,das vom Ressortbereich BMVgzu Ihnen wechselt, mit einer Versetzung nach Kölnrechnen?Verenkotte: Nein, keiner muss damit rechnen vor<strong>de</strong>m Ablauf <strong>de</strong>r Standortgarantie (fünf Jahre) nachKöln versetzt zu wer<strong>de</strong>n. Ich stehe zu dieserGarantie, weil mir die Sicherheit <strong>de</strong>r Beschäftigtensehr wichtig ist. Man muss aber wissen, dassdie Dinge hier nicht so gelaufen sind, wie wir nochvor einem halben Jahr erwartet hatten: Uns wur<strong>de</strong>in <strong>de</strong>r Ressortvereinbarung zugesagt, dass wir vor<strong>de</strong>r Aufgabenübertragung Beschäftigte für diezentralen Bereiche (Personal, Organisation…)erhalten. Soll Verwaltung funktionieren, müssen


<strong>Interview</strong> Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 9beiter, die insoweit falsch unterrichtet wur<strong>de</strong>n! Ichwerbe <strong>de</strong>nnoch mit Nachdruck für die Wahrnehmungunserer Fachaufgaben in <strong>de</strong>n Außenstellen.Das ist eine Chance für die betroffenen Beschäftigten,eine neue <strong>und</strong> sehr interessante Aufgabe –beispielsweise Staatsangehörigkeitsangelegenheiteno<strong>de</strong>r Kulturför<strong>de</strong>rung – am bisherigenStandort wahrnehmen zu können.Die B<strong>und</strong>eswehr: Wie groß ist die Herausfor<strong>de</strong>rungfür das BVA, die neuen Standorte <strong>und</strong> die bisEn<strong>de</strong> 2015 hinzukommen<strong>de</strong>n 2000 Mitarbeiterinnen<strong>und</strong> Mitarbeiter zu integrieren?Verenkotte: Die Übernahme neuer Aufgaben istfür uns nichts Neues. Mit <strong>de</strong>r Übernahme neuerAufgaben war stets die Integration neuer Mitarbeiterinnen<strong>und</strong> Mitarbeiter verb<strong>und</strong>en. Seit seinerGründung hat das BVA sein Aufgabenspektrumerweitert. Uns hilft unsere langjährige Erfahrung:Integration be<strong>de</strong>utet ein Zusammenwachsen<strong>und</strong> ein gegenseitiges Aufeinan<strong>de</strong>rzugehen.Der persönliche Kontakt <strong>und</strong> regelmäßige Informationsaustauschmit <strong>de</strong>n Beteiligten ist uns sehrwichtig. Wir wollen die neuen Beschäftigten einbin<strong>de</strong>n.Deshalb haben wir schon früh <strong>im</strong> Rahmenunserer BVA-Projektgruppe ein in alle Standortevernetztes Verän<strong>de</strong>rungsmanagement eingerichtet.Die Teams waren zu Gast bei <strong>de</strong>n Standorten<strong>und</strong> haben konstruktive Gespräche geführt. Ichselbst habe alle Standorte bereits zwe<strong>im</strong>albesucht, <strong>und</strong> auch Vizepräsi<strong>de</strong>nt Petersson warpersönlich vor Ort. Es gibt vielfältige Kontaktesowohl auf Fach-, Zentralabteilungs- als auch aufPersonalratsebene. Ein Anfang ist also gemacht.Außer<strong>de</strong>m profitieren wir von unserer langjährigen„Außenstellenkultur“: Auch bisher haben wirschon viele Beschäftigte <strong>de</strong>s BVA in vielen RegionenDeutschlands. Ich freue mich auf die Zusammenarbeitmit <strong>de</strong>n neuen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong>Mitarbeitern.Die B<strong>und</strong>eswehr: Im Rahmen <strong>de</strong>r Beihilfebearbeitungfür Ehemalige <strong>und</strong> Hinterbliebene an <strong>de</strong>nStandorten Stuttgart <strong>und</strong> Düsseldorf gibt es <strong>de</strong>rzeitBearbeitungszeiten von bis zu elf Wochen.Haben Sie <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r Übernahme ähnlicheProbleme bei Anträgen von aktiven B<strong>und</strong>eswehrangehörigenan <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Standorten feststellenkönnen?Verenkotte: Ja, lei<strong>de</strong>r, wenn auch nicht <strong>im</strong> gleichenUmfang. Die Rückstän<strong>de</strong> haben sich übereinen längeren Zeitraum <strong>im</strong> Vorfeld <strong>de</strong>r Aufgabenübernahmegebil<strong>de</strong>t. Uns wur<strong>de</strong> ausdrücklichzugesagt, dass funktionsfähige Arbeitseinheitenübertragen wer<strong>de</strong>n. Dies trifft <strong>im</strong> Beihilfebereichnicht zu. Die Zusage wur<strong>de</strong> also nicht eingehalten– <strong>und</strong> das liegt nicht an <strong>de</strong>n Beschäftigten <strong>de</strong>r bisherigenPersonalabrechnungs-Abteilungen, diegute <strong>und</strong> engagierte Arbeit leisten. Wir müssenvielmehr von einem strukturellen Personal<strong>de</strong>fizitausgehen, das dringend behoben wer<strong>de</strong>n muss.Ich hätte es begrüßt, wenn die Probleme zu einemfrüheren Zeitpunkt offen angesprochen wor<strong>de</strong>nwären. Der Unmut <strong>de</strong>r Betroffenen ist berechtigt<strong>und</strong> sehr gut nachvollziehbar. Wartezeiten in diesemAusmaß sind nicht hinnehmbar. Und das entsprichtauch nicht unserem eigenen Dienstleistungsanspruch.Das BVA auf einen BlickGründung: 1960 als selbstständige B<strong>und</strong>esoberbehör<strong>de</strong><strong>im</strong> Geschäftsbereich <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esministeriums<strong>de</strong>s InnernGründungsi<strong>de</strong>e: Behör<strong>de</strong>n von Tätigkeiten zuentlasten, die nicht zu <strong>de</strong>ren KernaufgabengehörenDas BVA heute: Das BVA hat sich über die Jahresehr dynamisch entwickelt <strong>und</strong> n<strong>im</strong>mtheute als zentraler Dienstleister <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esmit <strong>de</strong>rzeit über 2500 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong>Mitarbeitern mehr als 120 verschie<strong>de</strong>neAufgaben wahr; Fachaufgaben, Querschnittsaufgaben,Mo<strong>de</strong>rnisierungshilfen<strong>und</strong> IT-DienstleistungenDie B<strong>und</strong>eswehr: Mit welchen Maßnahmen wer<strong>de</strong>nSie dafür sorgen, dass die Antragsteller zügigan Ihr Geld kommen?Verenkotte: Wie gesagt: Es han<strong>de</strong>lt sich hier umeine „Erblast“! Das BVA wird hier in eine Haftungssituationgebracht, die ihre Ursachen weit <strong>im</strong>Vorfeld <strong>de</strong>r Aufgabenübertragung hat. Aber klarist: So kann es für die Betroffenen nicht bleiben.Wir wollen von Beginn an ein verlässlicher Partnersein. Um sowohl die Belastungen <strong>de</strong>r Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten <strong>und</strong> <strong>de</strong>s zivilen Personals aus<strong>de</strong>m Geschäftsbereich <strong>de</strong>s BMVg als auch <strong>de</strong>rBeschäftigten vor Ort unmittelbar zu verringern<strong>und</strong> kurzfristige Abhilfe zu schaffen, sind wir alsBVA in Vorleistung getreten <strong>und</strong> haben unmittelbarAnfang Juli r<strong>und</strong> 1000 Beihilfeakten vomStandort Stuttgart in <strong>de</strong>n Stammbereich nachKöln verlagert, noch <strong>im</strong> Juli folgten die nächstenr<strong>und</strong> 1000 Akten aus Düsseldorf. Auch die Kölnersind solidarisch mit ihren Neu-Kollegen <strong>und</strong> helfen,obwohl es für unsere Altk<strong>und</strong>en dann einwenig länger dauert. Dies ist aber nur ein Teil einesMaßnahmenkatalogs, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Rückstandabbaudient. Nicht zu vergessen ist beispielsweise auch<strong>de</strong>r Ausgleich zwischen <strong>de</strong>n WBV-Standorten:Wiesba<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Hannover wer<strong>de</strong>n, zum Teilerneut, Akten übernehmen. Wenn alle Beteiligtenmitziehen, bin ich zuversichtlich, <strong>de</strong>n – <strong>im</strong>Bereich <strong>de</strong>r aktiven Beschäftigten allerdings auch<strong>de</strong>utlich kleineren – „Berg“ in zwei Monatenabgebaut zu haben. Wir müssen aber das Gesamtproblemauf Dauer lösen, das heißt, das genanntestrukturelle Personal<strong>de</strong>fizit muss weg. DasBMVg ist hier am Zuge!K<strong>und</strong>en: B<strong>und</strong>esministerien <strong>und</strong> <strong>de</strong>renGeschäftsbereiche, B<strong>und</strong>eskanzleramt,B<strong>und</strong>espräsidialamt, verschie<strong>de</strong>ne Verbän<strong>de</strong>,Stiftungen, Vereine, Bürgerinnen <strong>und</strong>BürgerBeson<strong>de</strong>res Kennzeichen: AufgabenvielfaltAufgaben, u.a.: Auslandsschulwesen, Zuwendungsmanagement,Bafög <strong>und</strong> Bildungskredit,Staatsangehörigkeitsangelegenheiten,Betrieb digitaler Informationssystemewie das Auslän<strong>de</strong>rzentralregister (AZR)o<strong>de</strong>r das Nationale Waffenregister, neuerPersonalausweis, Ausbildungsbehör<strong>de</strong> für<strong>de</strong>n mittleren Dienst auf B<strong>und</strong>esebene,Auswan<strong>de</strong>rerberatung; Personalgewinnung,Reisemanagement, Personalkosten,Beihilfe- <strong>und</strong> Bezügebearbeitung; Organisationsberatungfür die öffentliche Verwaltung,B<strong>und</strong>esstelle für Informationstechnik(BIT)Weitere Informationen fin<strong>de</strong>n Sie <strong>im</strong> Internetunter: www.bva.b<strong>und</strong>.<strong>de</strong>Erreichbar ist das BVA über folgen<strong>de</strong> Kontaktdaten:Adresse: Barbarastr. 1, 50735 KölnTel.: 0228/ 993580E-Mail: presse@bva.b<strong>und</strong>.<strong>de</strong>Die B<strong>und</strong>eswehr: Auf welche Än<strong>de</strong>rungen habensich unsere Mitglie<strong>de</strong>r <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r Antragstellungbei Ihrer Behör<strong>de</strong> einzustellen?Verenkotte: Für die Antragsteller ergeben sichhinsichtlich inhaltlicher Entscheidungen keineunmittelbaren Än<strong>de</strong>rungen. Formal gibt es einigeÄn<strong>de</strong>rungen. Sie wer<strong>de</strong>n auf Ihren Schreibenkünftig als neuen Absen<strong>de</strong>r das BVA fin<strong>de</strong>n, dasliegt an <strong>de</strong>n neuen Zuständigkeiten. Umgekehrtmüssen die Schreiben dadurch natürlich neuadressiert wer<strong>de</strong>n. Detailinfos dazu wer<strong>de</strong>n mit<strong>de</strong>r Bezügemitteilung für September 2013 mitgeteilt.Die B<strong>und</strong>eswehr: Der Deutsche B<strong>und</strong>eswehrVerbandhat in <strong>de</strong>r Vergangenheit gut mit <strong>de</strong>n Wehrbereichsverwaltungenzusammengearbeitet. Sogab es in so genannten Halbjahresgesprächeneinen regelmäßigen <strong>und</strong> für bei<strong>de</strong> Seiten hilfreichenInformationsaustausch. Wer<strong>de</strong>n Sie diesenregelmäßigen Dialog fortsetzen <strong>und</strong> ggf. auchKontakte auf Arbeitsebene zwischen MitarbeiternIhrer Behör<strong>de</strong> <strong>und</strong> <strong>de</strong>s DBwV ermöglichen?Verenkotte: Ein regelmäßiger <strong>und</strong> offener Informationsaustauschauch mit <strong>de</strong>n Verbän<strong>de</strong>n istwichtig für eine gute <strong>und</strong> vertrauensvolleZusammenarbeit <strong>und</strong> für uns daher selbstverständlich.Bisher haben Kommunikation <strong>und</strong>Austausch sehr gut funktioniert, dafür möchteich mich bedanken. Wir wollen <strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n diesfortführen; gera<strong>de</strong> in einer Übergangssituation,in <strong>de</strong>r lei<strong>de</strong>r noch viele Fragen nicht abschließendbeantwortet sind. Ein guter Anfang istgemacht: En<strong>de</strong> Juni gab es schon ein erstesGespräch auf <strong>de</strong>r Arbeitsebene <strong>und</strong> am 31. Julihabe ich selbst mit Oberst Kirsch gesprochen.Diesen mit Ihnen begonnenen Dialog wollen wirauf allen Ebenen fortführen <strong>und</strong> ausbauen.


10 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Verbandspolitik: BeihilfeZwischenrufDer Vorstand ERH<strong>im</strong> DBwV-B<strong>und</strong>esvorstandzumStand <strong>de</strong>r Dinge inSachen BeihilfebearbeitungszeitenHauptmann a.D. Rolf Meyer,Vorsitzen<strong>de</strong>r ERHWir bleiben skeptischHauptmann a.D. <strong>und</strong> Stabshauptmannd.R. Albrecht Kiesner,stellvertreten<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>rERHeinem Antrag erreicht wer<strong>de</strong>n soll,bleiben all die Anspruchsinhaberauf <strong>de</strong>r Strecke, die mehrere Anträgemit jeweils „nur“ dreistelligenSummen eingereicht haben. Aberauch diese Beträge addieren sich<strong>und</strong> verursachen eine finanzielleNotlage. Die Witwe eines Stabsfeldwebelszum Beispiel kann essich schlicht nicht leisten, von ihrenknapp 1300 Euro Witwengeld mitsolchen Beträgen in Vorleistung zugehen. Deshalb geben wir erst Ruhebei <strong>de</strong>r Beihilfe, wenn das Geldauch schnell <strong>und</strong> sicher bei allenBerechtigten ankommt!Wegen <strong>de</strong>r wechselhaftenHistorie <strong>de</strong>r Beihilfe-Bearbeitungszeitenerreichte uns Kritik aus <strong>de</strong>rMitgliedschaft: Wir hätten voreiligüber die vermeintliche Lösung vonMinister <strong>de</strong> Maizière mit <strong>de</strong>r sofortigenAnerkennung informiert <strong>und</strong>Bei <strong>de</strong>r Beihilfe geht es für dieBetroffenen an die Grenzen<strong>de</strong>r Existenzerhaltung. Deshalbwer<strong>de</strong>n wir bei diesem sensiblenPolitikum nicht nachlassen, biseine echte Lösung da ist. LetzteNachricht aus <strong>de</strong>n beteiligten Ressortswar nun: Bei Anträgen zwischen1000 <strong>und</strong> 2500 Euro soll es ab<strong>de</strong>m 5. August eine Abschlagszahlungvon 75 Prozent auf die zuerwarten<strong>de</strong> Beihilfe geben. DasFoto: BombekeAnzeigeKarriere-Services <strong>im</strong> IT-UmfeldGes<strong>und</strong>heit ist teuer: Für viele Mitglie<strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utet die schleppen<strong>de</strong> An -tragsbearbeitung, mit hohen Beträgen in Vorleistung gehen zu müssen.Wir beraten –Sie entschei<strong>de</strong>n.R<strong>und</strong>um-Fortbildungsangebote für Zeitsoldaten.Seit über 10 Jahren haben wir es uns zur Aufgabe gemacht,ehemalige Zeitsoldaten in IT-Unternehmen zu integrieren.Wir bieten b<strong>und</strong>esweit: Ausbildungsfortbildung, Jobs <strong>und</strong>Zertifi zierungen aus <strong>de</strong>m IT-Umfeld.klingt wie eine Lösung, wie sie auch<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong> <strong>im</strong> offenenBrief an B<strong>und</strong>esminister Thomas <strong>de</strong>Maizière <strong>im</strong> Februar angemahnthat. Aber nach all <strong>de</strong>n folgenlosenAnkündigungen <strong>und</strong> bürokratischenLösungen ohne Wirkung bleibenwir skeptisch.Diese Aufteilung nach Beträgenbe<strong>de</strong>utet zunächst einmal einenzusätzlichen administrativen Aufwandfür das Sortierverfahren nach<strong>de</strong>r maßgeblichen Bearbeitung.Außer<strong>de</strong>m haben wir die Befürchtung,dass mehrere Anträge miteiner Gesamtsumme über 1000Euro nicht zur Abschlagszahlungführen. Wenn dieser Betrag mit nurIhr Vorstand ERHso falsche Hoffnungen geweckt.Dies war eine kleine Zwickmühlefür <strong>de</strong>n Verband. Wir haben uns mitguten Grün<strong>de</strong>n für eine umfassen<strong>de</strong>Information unserer Mitglie<strong>de</strong>r entschie<strong>de</strong>n.Denn Transparenz ist das,was <strong>de</strong>m ganzen Verfahren mit <strong>de</strong>nnunmehr drei beteiligten Ressortsfehlt. Außer<strong>de</strong>m sehen wir uns in<strong>de</strong>r Pflicht zur schnellen Information<strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r, damit sie planenkönnen. Schließlich fahren wir solcheKampagnen ausschließlich <strong>im</strong>Interesse unserer Mitglie<strong>de</strong>r. Letztlichhätte die Absichtserklärungeines B<strong>und</strong>esministers doch etwasmehr wert sein müssen, als sichdanach herausstellte.Weitere Infos unter: www.goldminds.<strong>de</strong>Rolf MeyerAlbrecht Kiesner


12 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013VerbandspolitikKaum war unsere August-Ausgabe <strong>de</strong>s Verbandsmagazins„auf <strong>de</strong>m Markt“ (<strong>und</strong> aufunserer Internetseite verfügbar), kamentelefonische Anregungen, mit welchen Themenkomplexenaus <strong>de</strong>m DZAE <strong>de</strong>r DBwV sich dochnoch befassen könne.Ein Bereich wur<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rs angesprochen,von <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Autor ausging, dass hier keineSchwierigkeiten mehr bestehen, weil diese Regelungseit Jahren besteht. Es geht um die Frage,wann verjähren die Ansprüche auf FvD <strong>und</strong> wannauf die Vergütung <strong>und</strong> wann weiß man, welchenAnspruch man überhaupt hat?Foto: BombekeAnspruchsverjährungDer Anspruch auf FvD verjährt zwölf Monate nach<strong>de</strong>m Monat, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r mehr geleistete Dienstangefallen ist (Dienst <strong>im</strong> Mai 2013, Verjährung mitAblauf <strong>de</strong>s 30. Juni 2014). Der Vergütungsanspruchverjährt wie alle Besoldungsansprüche dreiBei Lehrübungen (Foto: Informations- <strong>und</strong> Lehrübung <strong>de</strong>s Heeres 2010) fallen regelmäßigzahlreiche zusätzliche Dienstst<strong>und</strong>en an.Teil 2Erfahrungen mit <strong>de</strong>mDienstzeitausgleicherlassJahre nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahres, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rbetreffen<strong>de</strong> anspruchsberechtigte Dienst geleistetwur<strong>de</strong> (Dienst am 30. Juni 2013, Verjährung mitAblauf <strong>de</strong>s 31. Dezember 2016).Mitteilungspflicht über bestehen<strong>de</strong>AnsprücheGr<strong>und</strong>sätzlich ist FvD zu gewähren. Ist dieses ausdienstlichen Grün<strong>de</strong>n nicht in allen Fällen möglich,muss zumin<strong>de</strong>st ein Tag FvD gewährt wer<strong>de</strong>n.Wie dieser eine Tag FvD „zusammengesetzt“wer<strong>de</strong>n kann, erläutert die Arbeitshilfe <strong>im</strong> KapitelIII, Nr. 6).Außer <strong>de</strong>m „Pflicht-Tag“ FvD kann nur <strong>im</strong>Ausnahmefall ersatzweise für die übrigenAnsprüche (bei mehr als 12 bzw. bei mehr als 16St<strong>und</strong>en zusammenhängen<strong>de</strong>r Dienst) dann dieVergütung in Frage kommen (Kap. 3 Nr. 11 <strong>de</strong>sDZAE), Der nächste Disziplinarvorgesetzte hathierüber eine „Be<strong>de</strong>nkzeit“ bis zum Ablauf <strong>de</strong>sMonats, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Monat folgt, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>ranspruchsberechtigte Dienst geleistet wur<strong>de</strong>. (Ineiner Feldjägerkompanie hat <strong>de</strong>r Zugführer dieNachweise (Anlage 2 zum DZAE) so langezurückgehalten, dass bei Vorlage dieser Nachweisebe<strong>im</strong> nächsten Disziplinarvorgesetzten dieAnsprüche <strong>de</strong>r betroffenen Soldaten auf FvD verjährtwaren.)Lenk- <strong>und</strong> ReisezeitenSehr viele Fragen berühren die Thematik <strong>de</strong>s Ausgleichsbei Lenk- <strong>und</strong> Reisezeiten.Reisezeit ist bei Dienstreisen die Zeit zwischenAbfahrt am Dienstort <strong>und</strong> Ankunft am Geschäftsort<strong>und</strong> bei <strong>de</strong>r Rückreise die Zeit zwischenAbfahrt vom Geschäftsort <strong>und</strong> Ankunft amDienstort. Bei Kommandierungen <strong>und</strong> Versetzungengilt als Reisezeit die Zeit zwischen Abreise amalten Dienstort (o<strong>de</strong>r Wohnort) bis zur Ankunft amneuen Dienstort. Fahrtunterbrechungen (z.B. eineRast) sind einbezogen. Nicht einbezogen sind Zei-ten von notwendigen Übernachtungen auf <strong>de</strong>r Hin<strong>und</strong>/o<strong>de</strong>rauf <strong>de</strong>r Rückreise. Auch gehören die Zeitennach <strong>de</strong>r Ankunft am Geschäfts- o<strong>de</strong>r neuenDienstort bis zum Dienstbeginn ebenfalls nicht zu<strong>de</strong>n Reisezeiten.Reisezeiten innerhalb <strong>de</strong>r <strong>im</strong> Dienstplanbest<strong>im</strong>mten normalen Tagesrahmenzeit bzw.innerhalb <strong>de</strong>r Regelarbeitszeit sind nicht zu erfassen.Hier gilt die „Tagesarbeit“ o<strong>de</strong>r wenn manwährend <strong>de</strong>r Arbeitszeit erst abreist die anteilige„Tagesarbeit“ als geleistet.Überschreiten Reisezeiten außerhalb <strong>de</strong>r„Arbeitszeit“ 15 St<strong>und</strong>en <strong>im</strong> Kalen<strong>de</strong>rmonat, dannwird die über 15 St<strong>und</strong>en hinausgehen<strong>de</strong> Zeit zueinem Viertel als Freizeitausgleich in Form voneinzelnen St<strong>und</strong>en gewährt (die 46-Wochenst<strong>und</strong>en-Grenzewird hier nicht beachtet). In Dienststellenmit automatischer Zeiterfassung wird dieseZeit <strong>de</strong>m Gleitzeitkonto gut geschrieben (§ 11 Abs.3 AZV).Sehr häufig erreichen uns Anfragen von Soldaten,die ihren Dienst in Dienststellen mit automatisierterZeiterfassung leisten, warum dieSelbstfahrer-Regelung nicht in ihrer DienststelleAnwendung fin<strong>de</strong>t? In diesen Dienststellen geltenauch für Soldatinnen <strong>und</strong> Soldaten die Vorschriften<strong>de</strong>r „Verordnung über die Arbeitszeit fürBeamtinnen <strong>und</strong> Beamte <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>es“ (Arbeitszeitverordnung– AZV). Die Anrechnung <strong>de</strong>sFührens eines Dienst- o<strong>de</strong>r Privat-Kfz außerhalb<strong>de</strong>r Arbeitszeit ist in <strong>de</strong>r AZV nicht vorgesehen.Die Antwort ist unbefriedigend, aber entsprichtgelten<strong>de</strong>r Rechtslage. Im Übrigen gilt <strong>de</strong>r DZAEnur sehr eingeschränkt in diesen Dienststellen.Klagen von Soldaten in diesen Dienststellen gegendiese Regelung wur<strong>de</strong>n rechtskräftig von einemOberverwaltungsgericht abgewiesen.Ausgleichsansprüche bei TeilzeitarbeitWer seinen Dienst in Teilzeitarbeit verrichtet, hateinen best<strong>im</strong>mten Anspruch auf Besoldung, <strong>de</strong>rsich an <strong>de</strong>r Wochenrahmendienstzeit seiner Einheitorientiert. Angenommen, <strong>de</strong>r Rahmendienstplansieht 43 Wochenst<strong>und</strong>en (mit Pausen) vor <strong>und</strong>jemand möchte aber nur 20 St<strong>und</strong>en pro Wochearbeiten. Diese 20 St<strong>und</strong>en entsprechen 46,51 Prozent<strong>de</strong>r Wochenarbeitszeit. Damit wer<strong>de</strong>n auchnur 46,51 Prozent <strong>de</strong>s „normalen“ Gr<strong>und</strong>gehaltsgezahlt. Der Anspruch auf Ausgleich für mehrgeleisteten Dienst, <strong>de</strong>r in dieser Einheit für dieübrigen Soldaten erst bei Überschreiten <strong>de</strong>r 46Wochenst<strong>und</strong>en-Grenze rechnet, muss also anteiligauf <strong>de</strong>n „Teilzeitarbeiten<strong>de</strong>n“ umgerechnetwer<strong>de</strong>n. 46,51 Prozent von 46 Wochenst<strong>und</strong>ensind 21,39 St<strong>und</strong>en, ger<strong>und</strong>et 22 St<strong>und</strong>en. BeiÜberschreitung dieser 22 Wochenst<strong>und</strong>en-Grenzebeginnt <strong>de</strong>r Ausgleichsanspruch. Am En<strong>de</strong> einerBerechnungswoche (Montag, 00:00 Uhr bis Sonntag,24:00 Uhr) muss die Differenz zwischen <strong>de</strong>ntatsächlich geleisteten Dienstst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> <strong>de</strong>n 22St<strong>und</strong>en festgestellt wer<strong>de</strong>n. Alle St<strong>und</strong>en, die überdie 22 St<strong>und</strong>en hinausgehen, wer<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Verhältnis1:1 durch einzelne FvD-St<strong>und</strong>en ausgeglichen.Wegen <strong>de</strong>r gesetzlich vorgeschriebenen 12- bzw.16-St<strong>und</strong>engrenze darf die Vergütung bei Teilzeitarbeitauch erst dann gewährt wer<strong>de</strong>n, wenn mehrals 12 bzw. mehr als 16 St<strong>und</strong>en zusammenhängen<strong>de</strong>rDienst geleistet wur<strong>de</strong>.RufbereitschaftDie fernmündlichen Anfragen zu diesem Themazeigen häufig die Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Berechnung<strong>de</strong>r Rufbereitschaft. Wichtig ist, dass be<strong>im</strong>Berechnen <strong>de</strong>s Anspruchs auf Freizeitausgleichdie 46-Wochenst<strong>und</strong>en Grenze nicht gilt. Außer<strong>de</strong>mmüssen die Zeiten aus <strong>de</strong>r Rufbereitschaftherausgerechnet wer<strong>de</strong>n, zu <strong>de</strong>nen man aus <strong>de</strong>rBereitschaft heraus zum Dienst gerufen wird. AmRan<strong>de</strong>: Die Fahrzeiten zum <strong>und</strong> vom Dienstwährend einer Rufbereitschaft gehören zu <strong>de</strong>n Zeiten<strong>de</strong>r Rufbereitschaft. Die Berechnung erfolgtauch auf <strong>de</strong>n Kalen<strong>de</strong>rmonat bezogen.


Verbandspolitik Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 13Meist ist dieses Beispiel für die Berechnunghilfreich:Die tägliche Rahmendienstzeit von Montagbis Donnerstag beginnt um 7:00 Uhr <strong>und</strong> en<strong>de</strong>t um16:30 Uhr, freitags um 12:00 Uhr, die Wochenarbeitszeitbeträgt somit 43 St<strong>und</strong>en. Die Rufbereitschaftbeginnt am Montag um 17:00 Uhr <strong>und</strong> en<strong>de</strong>tam darauffolgen<strong>de</strong>n Montag um 07:00 Uhr. DieserZeitraum umfasst 158,5 St<strong>und</strong>en. Von dieserSumme wird die Wochenarbeitszeit abgezogen, sodass eine „reine“ Bereitschaftsst<strong>und</strong>enzeit von115,5 St<strong>und</strong>en als Ergebnis feststeht. Für dieBerechnung <strong>de</strong>s Ausgleichsanspruchs gilt, dass 10St<strong>und</strong>en abzuziehen sind <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Rest dann zueinem Achtel als Freizeitausgleich gewährt wird,hier also entsteht ein Anspruch auf 13 St<strong>und</strong>en FvD(105,5 dividiert durch 8 = 13,18., ger<strong>und</strong>et auf 13).Wird man nun aus <strong>de</strong>r Rufbereitschaft herauszum Dienst gerufen, dann verringern sich die St<strong>und</strong>en<strong>de</strong>r Rufbereitschaft um diese Dienstst<strong>und</strong>en.Bei <strong>de</strong>n Dienstst<strong>und</strong>en aus <strong>de</strong>r Rufbereitschaft herausgibt es für eine weitergehen<strong>de</strong> Berechnungeines Ausgleichsanspruchs für <strong>de</strong>n mehr geleistetenDienst zwei Alternativen.Alternative 1: Wenn diese Dienstst<strong>und</strong>en nicht <strong>im</strong>Zusammenhang mit <strong>de</strong>m normalen Tagesdienstanfallen, dann gelten sie als einzelnemehr geleistete St<strong>und</strong>en, die bei Überschreitung<strong>de</strong>r 46 Wochenst<strong>und</strong>en-Grenze zumAnspruch auf FvD führen (Achtung: Es wer<strong>de</strong>nnur die St<strong>und</strong>en ausgeglichen, die sich aus<strong>de</strong>r Differenz zwischen <strong>de</strong>r Summe allerDienstst<strong>und</strong>en <strong>de</strong>r Kalen<strong>de</strong>rwoche <strong>und</strong> <strong>de</strong>n 46Wochenst<strong>und</strong>en ergeben).Alternative 2: Schließt sich unmittelbar nachDienstschluss eine Dienstleistung aus <strong>de</strong>r Rufbereitschaftan o<strong>de</strong>r en<strong>de</strong>t diese mit <strong>de</strong>mDienstbeginn, dann han<strong>de</strong>lt es sich hier umzusammenhängen<strong>de</strong>n Dienst mit <strong>de</strong>r Folge,dass ggf. 12 o<strong>de</strong>r 16 St<strong>und</strong>en zusammenhängen<strong>de</strong>rDienst geleistet wer<strong>de</strong>n.Ärgerlich, aber nicht zu än<strong>de</strong>rn ist die Tatsache,dass bei einer Rufbereitschaft, die über einenMonatswechsel hinausgeht, je Monat die zuvorgenannten 10 St<strong>und</strong>en abzuziehen sind.Was die NRF-Bereitschaft betrifft, ist diesekeine individuelle Bereitschaft, son<strong>de</strong>rn dieBereitschaftszeit für eine Einheit o<strong>de</strong>r einen Verband,bis zu einer best<strong>im</strong>mten St<strong>und</strong>e nach einerAlarmierung einsatzbereit zu sein. Die NRF-Bereitschaft führt <strong>im</strong> Regelfall dazu, dass innerhalbeiner Einheit dann Rufbereitschaft angeordnetwird, bei <strong>de</strong>r die Abrufzeit für eine Heranziehungzum Dienst außerhalb <strong>de</strong>r normalen Arbeitszeit<strong>de</strong>utlich weniger als die NRF-Bereitschaftbetrifft. Lei<strong>de</strong>r weist <strong>de</strong>r DZAE bezüglich <strong>de</strong>rNRF-Rufbereitschaft hier eine Lücke auf, dieaußerhalb <strong>de</strong>s Erlasses <strong>und</strong> auch nur unbefriedigendgeschlossen wird. In Kap. III, Nr. 19 <strong>de</strong>rArbeitshilfe wird erläutert, warum bei einer (NRF-)Rufbereitschaft mit einer Abrufzeit von 96 St<strong>und</strong>enkein Ausgleichsanspruch besteht (dieser Ausschlussgehört eigentlich in <strong>de</strong>n DZAE aufgenommen).Es wird aber gleichzeitig auch darauf hingewiesen,dass die Anordnung einer (individuellen)Rufbereitschaft dann nicht zulässig ist, wenn eineRückkehr innerhalb <strong>de</strong>r Abrufzeit bis zum nächstenregulären Dienstbeginn ohnehin vorgesehenist. Hierbei wur<strong>de</strong> aber nicht berücksichtigt, dassdie Spanne vom Dienstschluss an einem Freitag biszu <strong>de</strong>m nächsten regulären Dienstbeginn mehr als60 St<strong>und</strong>en beträgt bei einem Feiertag (Ostern etc)über 80 St<strong>und</strong>en. Hier besteht Regelungsbedarf.Hilfreich wäre es, eine Regelung zu schaffen,die bei einer Abrufzeit von mehr als 12 St<strong>und</strong>enzwischen zwei Arbeitstagen <strong>und</strong> an an<strong>de</strong>ren Tagenmehr als 48 einen Ausgleichsanspruch ausschließt.Zum Thema Rufbereitschaft erreichen <strong>de</strong>nDBwV auch Anfragen, ob hierfür ein dienstlichesHandy bereitgestellt wird. Vorweg: Niemand istverpflichtet, seine telefonische Erreichbarkeitsicherzustellen durch Bekanntgabe seiner Rufnummer(Festnetz o<strong>de</strong>r mobil), aber: Der Nachteileiner solchen Haltung ist <strong>de</strong>r Verlust <strong>de</strong>r „freienBeweglichkeit“. Dass dadurch eine Heranziehungzum Dienst („Alarmierung“) ein wenig umständlicherabläuft, muss man in Kauf nehmen. EinAnspruch auf ein dienstlich bereitgestelltes Fernmel<strong>de</strong>mittelbesteht jedoch nicht.Damit sind die Abhandlungen über <strong>de</strong>n DZAEwie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m „letzten Stand“. Der DBwV wirdsich unvermin<strong>de</strong>rt dafür einsetzen, dass eineArbeitszeitregelung für Soldatinnen <strong>und</strong> Soldatenauf eine soli<strong>de</strong> gesetzliche Basis gestellt wird <strong>und</strong>dass bis dahin <strong>de</strong>r DZAE weiter entwickelt <strong>und</strong> dortangepasst wird, wo Handlungsbedarf besteht. hdsAnzeigeSie geben alles. 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14 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013WahlvorschlagWahlvorschlag<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esvorstands für die 19. HauptversammlungB<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong>r:OberstleutnantAndré Wüstner1. Stellvertreter<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong>n:Oberstabsfeldwebel Jürgen Görlich2. Stellvertreter<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong>n:Hauptmann Andreas SteinmetzSchatzmeister:OberstleutnantStephan ZierJustitiar:Major d.R.Christian SiehVorsitzen<strong>de</strong>r FachbereichBeteiligungsrechte:Oberstabsfeldwebel a.D.Andreas HubertVors. FachbereichBesoldung/Haushalt/Laufbahnrecht:Stabshauptmann a.D.Hartmut SchönmeyerVorsitzen<strong>de</strong>r Heer:OberstleutnantThomas BehrStv. Vorsitzen<strong>de</strong>r Heer:StabsfeldwebelStefan LyskVorsitzen<strong>de</strong>rLuftwaffe:Oberstleutnant i.G.Dr. Detlef BuchStellv. Vorsitzen<strong>de</strong>rLuftwaffe:HauptfeldwebelHeiko StotzVorsitzen<strong>de</strong>r Marine:OberstabsbootsmannKai KästelStv. Vorsitzen<strong>de</strong>r Marine:FregattenkapitänJens TischerVorsitzen<strong>de</strong>rStreitkräftebasis:HauptmannJörg GreiffendorfStv. Vorsitzen<strong>de</strong>rStreitkräftebasis:OberstabsfeldwebelAch<strong>im</strong> DunkerVorsitzen<strong>de</strong>rSanitätsdienst:OberstabsfeldwebelStefan SprengersStv. Vorsitzen<strong>de</strong>r Sanitätsdienst:N.N.Vorsitzen<strong>de</strong>r ERH:Hauptmann a.D. <strong>und</strong>Stabshauptmann d.R.Albrecht KiesnerStv. Vorsitzen<strong>de</strong>r ERH:Oberstabsfeldwebel a.D.Armin Koman<strong>de</strong>r


Europa Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 15Dass inzwischen viele Aspekte <strong>de</strong>s Lebensdurch rechtliche Vorgaben <strong>de</strong>r EuropäischenUnion geregelt sind, ist eine allgemeinbekannte Tatsache. Wenn wir uns aber dieB<strong>und</strong>eswehr anschauen, stellt sich die Frage, inwiefern„Europa“ auch hier Einfluss n<strong>im</strong>mt. Die Aufgabe<strong>de</strong>s DBwV als Interessenverband <strong>de</strong>r Soldatensowie <strong>de</strong>r Beamten <strong>und</strong> Arbeitnehmer <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrist es, die Interessen seiner Mitglie<strong>de</strong>r effektivzu vertreten <strong>und</strong> Dinge für sie zu bewegen. Wennrelevante Entscheidungen nicht nur auf <strong>de</strong>r nationalenEbene, son<strong>de</strong>rn auch auf europäischer Ebenegetroffen wer<strong>de</strong>n, muss <strong>de</strong>r DBwV auch hier aktivwer<strong>de</strong>n. Dies hat <strong>de</strong>n DBwV dazu bewogen, sichPartner <strong>im</strong> europäischen Bereich zu suchen, mit<strong>de</strong>nen zusammen eine effektive Interessenvertretungmöglich ist.Doch wo wer<strong>de</strong>n auf europäischer Ebene Weichenfür unsere Mitglie<strong>de</strong>r <strong>und</strong> speziell die Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten gestellt? Die Arbeitsbedingungenwer<strong>de</strong>n gr<strong>und</strong>sätzlich durch das nationaleDienstrecht best<strong>im</strong>mt. Es gilt <strong>de</strong>utschesDienstrecht, das vom <strong>de</strong>utschen Gesetzgebergemacht wird. Allerdings gibt es Rahmenbedingungen,auch für die Soldaten, die von <strong>de</strong>r EU vorgegebensind. Zum Beispiel befassen sich zahlreicheRichtlinien <strong>und</strong> Verordnungen <strong>de</strong>r EU mit<strong>de</strong>m weiten Feld <strong>de</strong>s Arbeitsschutzes. Dieseeuropäischen Best<strong>im</strong>mungen gelten auch für Soldaten<strong>und</strong> sind somit auch für Soldaten in <strong>de</strong>utschesRecht umzusetzen. Das <strong>de</strong>utsche Arbeitsschutzgesetz,mit <strong>de</strong>m die europäische Arbeitsschutz-Rahmenrichtlinieumgesetzt wur<strong>de</strong>, giltdaher ausdrücklich auch in <strong>de</strong>n Streitkräften <strong>und</strong>für Soldaten. Durch eine Gerichtsentscheidung<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esverwaltungsgerichts En<strong>de</strong> 2011 wur<strong>de</strong>endgültig entschie<strong>de</strong>n, dass auch die europäischeArbeitszeitrichtlinie für Soldaten gilt, waslange Jahre vom BMVg bestritten wur<strong>de</strong>.Bereits <strong>im</strong> Januar 2000 hatte eine europäischeRichtlinie große Be<strong>de</strong>utung für die B<strong>und</strong>eswehr:Die Öffnung aller militärischen Laufbahnen fürFrauen wur<strong>de</strong> durch eine Entscheidung <strong>de</strong>sEuropäischen Gerichtshofs (EuGH) vorgegebenlitik kann gemäß EU-Vertrag auch zu einer gemeinsamenVerteidigung führen. Derzeit ist es innerhalb<strong>de</strong>r EU noch recht umstritten, in welche Richtungsich die gemeinsamen Sicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungspolitik(GSVP) entwickeln soll. Deutschlandsetzt sich für eine stärkere Zusammenarbeit <strong>de</strong>r EU-Staaten ein. Der DBwV sieht in diesem Zusammenhangseine Rolle darin, darauf zu achten, dass dieRechte <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Soldaten gewahrt wer<strong>de</strong>n. Wirwissen aus unserer Zusammenarbeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Austauschmit an<strong>de</strong>ren europäischen Militärverbän<strong>de</strong>n,Europa <strong>und</strong> Soldaten?(sog. „Kreil- Entscheidung“). Der EuGH hatte nämlichfestgestellt, dass Art 12a Abs. 4 <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschenGr<strong>und</strong>gesetzes, wonach Frauen <strong>de</strong>r Dienst an <strong>de</strong>rWaffe gr<strong>und</strong>sätzlich untersagt war, gegen die EU-Richtlinie zur beruflichen Gleichstellung von Mann<strong>und</strong> Frau verstößt. Seit<strong>de</strong>m ist klar, dass die Sozialvorschriften<strong>de</strong>r EU auch für Soldaten gelten.Dass <strong>de</strong>r Einfluss <strong>de</strong>r EU auf das Leben <strong>de</strong>r Soldaten<strong>und</strong> die B<strong>und</strong>eswehr eher stärker wer<strong>de</strong>n wird,liegt nahe. Auch wenn die Schaffung einer „EuropäischeArmee“, als integriertes Mo<strong>de</strong>ll mit eigenemDienstrecht, eher in ferner Zukunft liegt, könnte esin naher Zukunft eine teilweise stärkere Zusammenarbeit<strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>r Verteidigungspolitik geben.Die Rechtsgr<strong>und</strong>lagen dafür bestehen bereits: Seit2009 (Vertrag von Lissabon) sieht <strong>de</strong>r EU- Vertragvor, dass die Staaten stärker strukturiert zusammenarbeiten können. Die gemeinsame Verteidigungspodasshinsichtlich <strong>de</strong>r Rechte <strong>de</strong>r Soldaten sehr großeUnterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n einzelnen EU-Staaten bestehen.Beispielsweise ist es in vielen Län<strong>de</strong>rn keineSelbstverständlichkeit, dass Soldaten sich in Berufsverbän<strong>de</strong>nfür ihre Interessen einsetzen können. Ineinigen europäischen Nachbarlän<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n Soldatendisziplinarisch belangt, weil sie sich für Verbesserungenihrer Arbeitsbedingungen aussprechen.Der DBwV sieht es als seine Aufgabe, sich mit<strong>de</strong>n Kamera<strong>de</strong>n in diesen Län<strong>de</strong>rn solidarisch zuzeigen <strong>und</strong> sie zu unterstützen.Die Entscheidungen, die auf europäischer Ebenegetroffen wer<strong>de</strong>n, beeinflussen also die Arbeitsbedingungenin <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr in vielerlei Hinsicht.Der DBwV arbeitet mit an<strong>de</strong>ren europäischenVerbän<strong>de</strong>n zusammen, um eine effektive Interessenvertretung<strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r auch in diesemBereich zu gewährleisten.Kurz hintereinan<strong>de</strong>r fan<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Juli zweiinteressante Veranstaltungen zureuropäischen Sicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungspolitikstatt: Die Deutsche AtlantischeGesellschaft hatte eingela<strong>de</strong>n zu einem Vortragvon Briga<strong>de</strong>general Bernhard Schulte Berge mit<strong>de</strong>m Titel „Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen <strong>de</strong>rGemeinsamen Sicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungspolitik(GSVP)“. Am nächsten Tag tagte in Brüssel<strong>de</strong>r Unterausschuss Sicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungspolitik<strong>de</strong>s Europäischen Parlaments alsWorkshop mit externen Referenten zum ThemaDiskussionen über die europäischeSicherheits- <strong>und</strong> VerteidigungspolitikUmsetzung <strong>de</strong>r GSVP. Bei<strong>de</strong> Veranstaltungenmachten <strong>de</strong>utlich, wie kontrovers die Entwicklung<strong>de</strong>r GSVP diskutiert wird.Briga<strong>de</strong>general Schulte Berge, <strong>de</strong>r LeiterMilitärpolitik bei <strong>de</strong>r ständigen VertretungDeutschlands bei <strong>de</strong>r EU in Brüssel, machtegleich zu Anfang seines Vortrages nochmals daraufaufmerksam, dass die Sicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungspolitikals nicht vergemeinschafteterPolitikbereich weitgehend national best<strong>im</strong>mtwird. In seinem Vortrag schil<strong>de</strong>rte er die Vorbereitung<strong>de</strong>s Europäischen Rates <strong>im</strong> Dezember2013 zum Thema GSVP. Er wagte noch keineAussage, mit welchen Ergebnissen <strong>de</strong>r Gipfelen<strong>de</strong>t, warnte aber vor zu hohen Erwartungen.Nach seiner Einschätzung aufgr<strong>und</strong> seinerErfahrungen mit <strong>de</strong>n EU-Partnern in Brüsselscheitere eine stärkere Zusammenarbeit <strong>im</strong>Bereich GSVP auch weiterhin am fehlen<strong>de</strong>npolitischen Willen einiger Mitgliedsstaaten. DieVorstöße Deutschlands beispielsweise hinsichtlicheiner Kommandostruktur <strong>de</strong>r EU seien bishererfolglos gewesen. Insofern zeigte er sichrecht skeptisch hinsichtlich einer Weiterentwicklung<strong>de</strong>r GSVP. Die Meinungen bei <strong>de</strong>r Sitzung<strong>de</strong>s Unterausschusses Sicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungspolitik<strong>de</strong>s Europäischen Parlaments zurWeiterentwicklung <strong>de</strong>r GSVP gingen ziemlichauseinan<strong>de</strong>r. Die vier Referenten von wissenschaftlichenInstituten, die zu Beginn <strong>de</strong>r Sitzungihre Statements abgaben, waren unisono<strong>de</strong>r Ansicht, dass die EU sich verstärkt mit <strong>de</strong>mThema Verteidigungspolitik befassen müsse <strong>und</strong>empfahlen, die EU solle eigene Fähigkeiten entwickeln.Es mangele vor allem an strategischenFähigkeiten – dies war auch von Briga<strong>de</strong>generalSchulte Berge am Vortag festgestellt wor<strong>de</strong>n.Nach Ansicht <strong>de</strong>r Referenten muss die EU hierneue Prioritäten setzen. Die GSVP müsse vorangetriebenwer<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re vor <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong>,dass die USA erklärtermaßen ihr Engagementbei Konflikten r<strong>und</strong> um Europa reduzierenwill. Vom Europäischen Rat <strong>im</strong> Dezember2013 erhofft man sich Signale in Richtung einerstärkeren Zusammenarbeit auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>rVerteidigungspolitik – auch darin waren sich dievier Wissenschaftler einig. Bei <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>nDiskussion <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Unteraus-schusses gab es jedoch auch Wi<strong>de</strong>rspruch. Einbritischer Abgeordneter <strong>de</strong>r Konservativen vertratdie Ansicht, dass die EU keine gemeinsameVerteidigungspolitik brauche, da eine Zusammenarbeitauf NATO-Ebene ausreiche. An<strong>de</strong>reAusschussmitglie<strong>de</strong>r wi<strong>de</strong>rsprachen ihm jedochvehement.Die Abgeordnete Maria Eleni Koppa, die alsBerichterstatterin <strong>de</strong>n jährlichen Verteidigungsbericht<strong>de</strong>s Europäischen Parlaments vorbereitet,betonte, die Mehrheit <strong>de</strong>s Europäischen Parlamentswolle, dass <strong>de</strong>r Europäische Gipfel <strong>im</strong>Dezember 2013 Fortschritte für eine gemeinsameVerteidigungspolitik bringt <strong>und</strong> dies soll <strong>im</strong>Verteidigungsbericht auch <strong>de</strong>utlich gemachtwer<strong>de</strong>n. Sie sagte, die GSVP sei auch vor <strong>de</strong>mHintergr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Finanzkrise kein Luxus, son<strong>de</strong>rneine Notwendigkeit, um die SicherheitEuropas zu gewährleisten. Ihrer Meinung nachmuss ein Bewusstsein für die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>rgemeinsamen Sicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungspolitikgeschaffen wer<strong>de</strong>n. Möglichkeiten <strong>de</strong>rengeren Zusammenarbeit, die mit <strong>de</strong>m Vertragvon Lissabon eingeführt wur<strong>de</strong>n, z.B. die ständigestrukturierte Zusammenarbeit, wür<strong>de</strong>n nochunzureichend genutzt.Angesichts <strong>de</strong>r Tatsache, dass es so unterschiedlicheSichtweisen auf die gemeinsameSicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungspolitik <strong>de</strong>r EUgibt, darf man gespannt sein, ob <strong>de</strong>r EuropäischeRat <strong>im</strong> Dezember <strong>de</strong>r Ausgangspunkt für eineWeiterentwicklung <strong>de</strong>r GSVP ist o<strong>de</strong>r ob auf<strong>de</strong>m europäischen Spitzentreffen eine eherablehnen<strong>de</strong> Haltung gegenüber einer stärkerenZusammenarbeit vorherrschen wird.


16 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013VerbandspolitikBeispiele bekannter Politik<strong>de</strong>finitionenKategorie Definition Kategorie DefinitionMachtStaat„Politik ist die Summe <strong>de</strong>r Mittel, die nötig sind, umzur Macht zu kommen <strong>und</strong> sich an <strong>de</strong>r Macht zu halten<strong>und</strong> um von <strong>de</strong>r Macht <strong>de</strong>n nützlichstenGebrauch zu machen“ Machiavelli, um 1515„Die politische Wissenschaft … lässt sich als <strong>de</strong>rjenigeSpezialzweig <strong>de</strong>r Sozialwissenschaften <strong>de</strong>finieren,<strong>de</strong>r sachlich-kritisch <strong>de</strong>n Staat unter seinemMachtaspekt sowie alle sonstigen Machtphänomeneunter Einbeziehung sonstiger Zielsetzungen insoweituntersucht, wie diese Machtphänomene mehro<strong>de</strong>r weniger unmittelbar mit <strong>de</strong>m Staat zusammenhängen.“Ossip K. Flechthe<strong>im</strong>, 1958: S.70„Politik ist das Streben nach Machtanteil o<strong>de</strong>r nachBeeinflussung <strong>de</strong>r Machtverteilung…“ Max Weber,1919„Politik ist die Lehre von <strong>de</strong>n Staatszwecken <strong>und</strong> <strong>de</strong>nbesten Mitteln (Einrichtungen, Formen, Tätigkeiten)zu ihrer Verwirklichung.“ Brockhaus, 1903, Bd.13: S.236„Politik ist <strong>de</strong>r Komplex sozialer Prozesse, die spezielldazu dienen, das Akzept administrativer(Sach-) Entscheidungen zu gewährleisten. Politiksoll verantworten, legit<strong>im</strong>ieren <strong>und</strong> die erfor<strong>de</strong>rlicheMachtbasis für die Durchsetzung <strong>de</strong>r sachlichenVerwaltungsentscheidungen liefern.“ Niklas LuhmannFührungHierarchie/HerrschaftOrdnungFrie<strong>de</strong>nFreiheitDemokratie„Unter Politik verstehen wir <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r Kunst, dieFührung menschlicher Gruppen zu ordnen <strong>und</strong> zu vollziehen.“Arnold Bergstraesser, 1961„Politik ist die Führung von Gemeinwesen auf <strong>de</strong>r Basisvon Machtbesitz.“ Werner Wilkens, 1975„Beziehungen <strong>de</strong>r Überordnung <strong>und</strong> Unterordnung <strong>und</strong>ihre Auswirkungen auf das Verhalten <strong>de</strong>r Menschen zuuntersuchen (ist das Ziel <strong>de</strong>r Politikwissenschaft).“Georges Bur<strong>de</strong>au, 1964: S.61„Politik ist Kampf um die rechte Ordnung.“ Otto Suhr,1950„Der Gegenstand <strong>und</strong> das Ziel <strong>de</strong>r Politik ist <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>… <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong> ist die politische Kategorie schlechthin.“Dolf Sternberger, 1961: S.18„Politische Wissenschaft ist die Wissenschaft von <strong>de</strong>rFreiheit.“ Franz Neumann, 1950„Praktisch-kritische politische Wissenschaft zielt aufeine politische Theorie, die die Bef<strong>und</strong>e <strong>de</strong>r Gesellschaftskritikintegriert. Im Begriff <strong>de</strong>r Demokratiegewinnt sie einen Leitbegriff für die Analyse <strong>de</strong>r politischrelevanten Herrschaftsstrukturen <strong>de</strong>r Gesellschaft.“Jörg Kammler, 1968: S.20Quelle: WikipediaGemeinsame Suche nach <strong>de</strong>m richtigen WegDer Dank für die Unterstützung während <strong>de</strong>r vergangenen Amtsperio<strong>de</strong> <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esvorstan<strong>de</strong>sStabshauptmann a.D. HartmutSchönmeyer, Vorsitzen<strong>de</strong>r FachbereichBesoldung, Haus halt,Laufbahnrecht.Liebe Kameradinnen,liebe Kamera<strong>de</strong>n,Politik hat offensichtlich viele Teilbereiche,über die sie <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>nkann. Sollte mich jemand nachmeiner Meinung fragen, so bevorzugeich die drei Definitionen überdie Demokratie, <strong>de</strong>n Staat <strong>und</strong> <strong>de</strong>nKonsens, ohne <strong>de</strong>n Konflikt außerAcht lassen zu wollen.Die zurückliegen<strong>de</strong>n vier Jahrehaben <strong>de</strong>m Deutschen B<strong>und</strong>eswehr-Verband nicht nur viel Arbeit bereitet,son<strong>de</strong>rn auch ansehnliche <strong>und</strong>vorzeigbare Erfolge für seine Mitglie<strong>de</strong>r(<strong>und</strong> die, die es noch wer<strong>de</strong>nsollten) eingebracht.Außer <strong>de</strong>m Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerbandist bei <strong>de</strong>n vielenGesprächsterminen <strong>und</strong> Anhörungen<strong>im</strong> parlamentarischen sowieministeriellen Bereich (BMVg,BMI, BMAS, BMF) kein weitererVerband, <strong>de</strong>r Soldaten vertritt, auchkeiner, <strong>de</strong>r vorgibt Soldaten zu vertreten,erkennbar aufgefallen bzw.in Erscheinung getreten. Ich willnun an dieser Stelle nicht die Liste<strong>de</strong>r Erfolge eröffnen, die kann je<strong>de</strong>sMitglied entwe<strong>de</strong>r online abfragenbzw. über die B<strong>und</strong>esgeschäftsstelleanfor<strong>de</strong>rn.Vielmehr möchte ich mich alsVorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s FachbereichesHaushalt, Laufbahnrecht <strong>und</strong> Be -soldung bei allen meinen Ge -sprächs partnern herzlich für diegute Zusammenarbeit in für dieB<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten, aber auch die zivilenBeschäftigten <strong>im</strong> Status Arbeitnehmer<strong>und</strong> Beamte, nicht einfachenZeiten bedanken. Ob es nun dasB<strong>und</strong>eswehrreformbegleitgesetz,die Besoldungsanpassung o<strong>de</strong>r dasAltersgeldgesetz gewesen ist, umhier einige Beispiele zu nennen,<strong>im</strong>mer hat man auch die Expertise<strong>und</strong> die Initiativen <strong>de</strong>s DeutschenB<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s genutzt <strong>und</strong>abgefor<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r auch begrüßt. DieArbeit war geprägt durch diegemeinsame Suche nach <strong>de</strong>m Weg,vor <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s Machbaren(manchmal auch ein Quäntchendarüber hinaus), die Erfolge sprechenfür sich.Deshalb sage ich „herzlichenDank“ <strong>und</strong> „bitte in <strong>de</strong>r Zukunftnicht nachlassen“.FraktionenMdB Volker <strong>Kau<strong>de</strong>r</strong>(Fraktionsvorsitzen<strong>de</strong>r CDU)MdB Frank Walter Steinmeier(Fraktionsvorsitzen<strong>de</strong>r SPD)MdB Gernot Erler(stv. Fraktionsvorsitzen<strong>de</strong>rr SPD)MdB Dr. Frithjof Schmidt(Stellvertreten<strong>de</strong>r Fraktionsvorsitzen<strong>de</strong>rBündnis 90/Grüne)VerteidigungsausschussMdB Ernst-Reinhard Beck(verteidigungspolitischer SprecherCDU),MdB Henning Otte (CDU),MdB Ingo Gä<strong>de</strong>chens(CDU),


18 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013GastbeitragVon Thomas WiegoldEin Untersuchungsausschusseines <strong>de</strong>utschen Parlaments,das muss man sich bisweilenins Gedächtnis rufen, ist kein Gericht.Auch wenn die Abgeordneten mitRechten aus <strong>de</strong>r StrafprozessordnungAkten heranziehen <strong>und</strong> Zeugen befragenkönnen: Am En<strong>de</strong> steht keinunparteiisches, abgewogenes Urteil,son<strong>de</strong>rn eine vor allem vom politischenStandpunkt abhängige Bewertung<strong>de</strong>ssen, was <strong>de</strong>r Ausschuss herausgef<strong>und</strong>enhat.Das gilt natürlich auch für <strong>de</strong>nEuroHawk-Untersuchungsausschuss<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>estages. Nach<strong>de</strong>m VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> MaizièreMitte Mai die „Reißleine“ für das AufklärungsprojektEuroHawk gezogenhatte <strong>und</strong> die Befürchtungen überJenseits <strong>de</strong>r aktuellen politischenLage viel interessanter bleibt dieSchil<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r übrigen Zeugen, dievon <strong>de</strong>r Entstehung <strong>und</strong> Begleitung<strong>de</strong>s Vorhabens EuroHawk berichteten.Und <strong>de</strong>r Eindruck auf Presse<strong>und</strong>Zuhörertribüne: Auf dieZukunftstechnologie unbemanntesFliegen setzten alle, auf allen Ebenen.So sehr, dass die Alarmsignaleerst sehr spät registriert wur<strong>de</strong>n.Zwar hatten alle in Truppe <strong>und</strong>Ministerium Anfang <strong>de</strong>s Jahrtausendsbei <strong>de</strong>r Suche nach einemNachfolger für das betagte AufklärungsflugzeugBreguet Atlanticformal zunächst offen gelassen, obfür die SIGINT-Aufklärung einbemanntes Flugzeug o<strong>de</strong>r eine <strong>de</strong>rnoch neuartigen Drohnen beschafftwer<strong>de</strong>n sollte. Doch spätestens nachsung nach <strong>de</strong>utschem Recht zubekommen, wur<strong>de</strong> ein scheinbargünstiger Ausweg gef<strong>und</strong>en: für <strong>de</strong>nPrototypen gab es eine vorläufigeZulassung, für die Serie wur<strong>de</strong> dasProblem verschoben.Aus Sicht <strong>de</strong>r Arbeitsebene einErfolg, ging es doch darum, die Testmaschinemit <strong>de</strong>m IntegriertenSIGINT System (ISIS) möglichstschnell für Testflüge <strong>de</strong>r Auf klä -rungs technik in die Luft zu bekommen.„Mit dieser Entscheidunghaben wir ein Problem gelöst <strong>und</strong>mussten nicht über ein Problemberichten“, sagte <strong>de</strong>r frühere Testpilotvor <strong>de</strong>m Ausschuss.Diese Einschätzung scheint keinEinzelfall. Was ein Problem ist <strong>und</strong>was nicht, wur<strong>de</strong> offensichtlich <strong>im</strong>Umgang mit <strong>de</strong>m System EuroHawkkeit unterschätzt wor<strong>de</strong>n, das unbemannteLuftfahrzeug nach <strong>de</strong>utschemRecht zuzulassen. Und oberhalb<strong>de</strong>r Arbeitsebene habe sich niemandfür das Projekt interessiert,obwohl es doch <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r als sowichtig bezeichnet wor<strong>de</strong>n sei. Dieverschie<strong>de</strong>nen Ebenen hätten sichregelmäßig über das Projekt berichtenlassen müssen – „das ist nach meinemKenntnisstand nicht erfolgt“.Vielleicht auch, weil die Industrie<strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r ein positivesNach oben wird scheinbar<strong>im</strong>mer nur Erfolg gemel<strong>de</strong>tDer renommierte Journalist <strong>und</strong> Verteidigungsexperte ThomasWiegold zum Drohnen-Untersuchungsausschusseinen entstan<strong>de</strong>nen (finanziellen)Scha<strong>de</strong>n zwischen eigentlich gar keinem,mehreren h<strong>und</strong>ert Millionen <strong>und</strong>über einer Milliar<strong>de</strong> Euro schwankten,verlangte die Opposition <strong>im</strong> B<strong>und</strong>estagdiesen Ausschuss, <strong>und</strong> En<strong>de</strong>Juni setzte sich <strong>de</strong>r Verteidigungsausschussselbst als Untersuchungsausschussein, wie es das Gr<strong>und</strong>gesetzvorsieht.Tausen<strong>de</strong> Seiten Akten haben dieParlamentarier o<strong>de</strong>r ihre Mitarbeiterbis zum jeweiligen Urteil ihrer Fraktiongelesen, das Anfang September <strong>im</strong>B<strong>und</strong>estag <strong>de</strong>battiert wird. Vor allemaber haben die Abgeordneten unterungewöhnlich hohem Zeitdruck in<strong>de</strong>n letzten zwei Juliwochen 18 Zeugenangehört – <strong>und</strong> versucht, auf diesemWeg Klarheit zu fin<strong>de</strong>n, waseigentlich wann bei <strong>de</strong>m länger als einJahrzehnt laufen<strong>de</strong>n Projekt EuroHawkschiefgelaufen ist.Wer die sechs Tage <strong>im</strong> Sitzungssaal4.900 <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>estagsgebäu<strong>de</strong>sPaul-Löbe-Haus zugehört hat, kommtnicht notwendigerweise zu einemUrteil darüber, ob <strong>de</strong>m heutigen VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> Maizière<strong>und</strong> seinen Staatssekretären Fehlerbe<strong>im</strong> Umgang mit <strong>de</strong>m Millionenprojektanzulasten sind – doch das istauch eine Frage, die viel zu sehr von<strong>de</strong>r politischen Situation kurz vor <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>estagswahl best<strong>im</strong>mt wird.einem Probeflug eines <strong>de</strong>r riesigenGlobalHawk-Flieger <strong>de</strong>r U.S. AirForce vom <strong>de</strong>utschen MarinefliegerstützpunktNordholz 2003 zeichnetesich ab, dass Drohnen als die Zukunftangesehen wur<strong>de</strong>n. „Es war klar, dasswir Neuland betreten wollen <strong>und</strong>müssen“, schil<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r frühereGeneralinspekteur WolfgangSchnei<strong>de</strong>rhan <strong>de</strong>n Abgeordneten dieÜberlegung, die zur „Abschließen<strong>de</strong>nfunktionalen For<strong>de</strong>rung“ 2004führten. Zumal damals die Risiken„nur geringfügig höher“ gelegen hättenals bei einem bemannten Flugzeugfür diese Aufklärungsfähigkeit.Probleme? „Ja. Aber bei welchemRüstungsprojekt hatten wir keineProbleme?“ sagte <strong>de</strong>r General a.D.Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r war „die Technik,die uns auf Augenhöhe bringt mit<strong>de</strong>n Partnern in <strong>de</strong>r NATO <strong>und</strong> in <strong>de</strong>rEU“, erinnerte sich Schnei<strong>de</strong>rhan andie damaligen Debatten. Und dieHoffnung auf diese Technik prägteüber Jahre die Entscheidungen. ZumBeispiel die von Projektleitung <strong>und</strong>Fachaufsicht <strong>de</strong>s Ministeriums, überdie <strong>de</strong>r Projektleiter Rüdiger Knöpfel<strong>de</strong>m Ausschuss berichtete. Angesichts<strong>de</strong>r Probleme, für die geplanteSerie – zusätzlich zum ersten Euro-Hawk, <strong>de</strong>m „Full Scale Demonstrator,sollten vier weitere Maschinengekauft wer<strong>de</strong>n – eine Musterzulasan<strong>de</strong>rsausgelegt als in <strong>de</strong>r öffentlichenWahrnehmung. Zum Beispielbe<strong>im</strong> Überführungsflug <strong>de</strong>r Riesendrohne2011, als zwei Mal die Funkverbindungzur Steuerung <strong>de</strong>s Fliegersabriss: Erst gab es bei Übergabean eine an<strong>de</strong>re Bo<strong>de</strong>nstation <strong>de</strong>nKontaktverlust, weil <strong>de</strong>r übermittelteSchlüssel für die gesicherte Verbindungfalsch zwar; be<strong>im</strong> zweiten Malwar die Verbindung weg, <strong>und</strong> dieDrohne stieg automatisch auf größereHöhe, wie vorgesehen. Bei<strong>de</strong> Vorfälle,sagte Knöpfel, waren „per senicht mel<strong>de</strong>pflichtig“ – weil in bei<strong>de</strong>nFällen die planmäßigen Reservetechnikenfunktioniert hätten.Folgerichtig mel<strong>de</strong>ten alleZuständigen für <strong>de</strong>n Überführungsflug<strong>de</strong>nn auch, er sei planmäßig verlaufen.Und auch die Problemlösungfür die Zulassung, nur <strong>de</strong>n Prototypenzu prüfen, aber nicht <strong>im</strong> Hinblickauf die Serie, erreichte die Leitungsebene<strong>de</strong>s Verteidigungsministeriumserst viel später.„Vielfältige Schwächen“ attestiertevor <strong>de</strong>m Ausschuss AngelikaBauch vom B<strong>und</strong>esrechnungshof<strong>de</strong>m gesamten Prozess. Nüchternwie eine Steuerprüferin listete dieMinisterialrätin die Fehler auf, dieaus Sicht <strong>de</strong>r Kontrollbehör<strong>de</strong> in fasteinem Jahrzehnt anfielen. Immerwie<strong>de</strong>r sei vor allem die Schwierig-Bild <strong>de</strong>s Millionenprojekts zeichnete.Janis Pamiljans, zuständigerVizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Drohnen-HerstellersNorthrop Grumman, zeigtesich bei seiner Anhörung vor <strong>de</strong>nAbgeordneten fre<strong>und</strong>lich irritiert.Der Global Hawk, das Flugzeugmuster,aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r EuroHawk hervorging,sei doch bei <strong>de</strong>n US-Streitkräftenüber Jahre hinweg erfolgreich<strong>im</strong> Einsatz, zu<strong>de</strong>m von <strong>de</strong>rUS-Luftwaffe zugelassen. DieDeutschen hätten doch kein neues,unerprobtes System gekauft – warum,schien Pamiljans fragen zu wol-


Gastbeitrag Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 19len, habt ihr eigentlich ein Problem?Aus gutem Gr<strong>und</strong> blieb <strong>de</strong>r US-Manager an entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Punktenallerdings unverbindlich. Denn dieZulassung dieser Drohne in <strong>de</strong>nUSA, das kam als eines <strong>de</strong>r greifbarenErgebnisse <strong>de</strong>r Anhörung etlicherZeugen heraus, ist mit <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten<strong>de</strong>utschen Musterzulassung nichtvergleichbar: Im globalen „Krieggegen <strong>de</strong>n Terror“ setzten die US-Streitkräfte <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r überarbeiteteVersionen <strong>de</strong>s GlobalHawk ein,b<strong>und</strong>enen technischen Unterlagennötig wer<strong>de</strong>n könnten. Bis zu 600Millionen Euro veranschlagten dieB<strong>und</strong>eswehrexperten, unter 200 MillionenEuro, hielt die Industrie dagegen.Doch aus <strong>de</strong>utscher Sicht warenallein für die notwendigen Software-Än<strong>de</strong>rungen schon fast 200 MillionenEuro einzuplanen.Der Mann, bei <strong>de</strong>m formal alleFä<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Rüstungsgeschäfts zusammenlaufen,Staatssekretär StéphaneBeemelmans, hatte zwar für das Vor<strong>de</strong>sSystems. Formal gesehen wur<strong>de</strong>das Projekt, auch das wur<strong>de</strong> aus BeemelmansAnhörung <strong>de</strong>utlich, jedochgar nicht been<strong>de</strong>t. Son<strong>de</strong>rn soll nach<strong>de</strong>r planmäßigen Erprobung <strong>de</strong>s AufklärungssystemsISIS En<strong>de</strong> Septemberebenso planmäßig zu En<strong>de</strong>gehen.Neu ist nur <strong>de</strong>r Verzicht auf <strong>de</strong>nKauf <strong>de</strong>r vier weiteren Maschinen.Und die Überlegung <strong>und</strong> Prüfung,auf welches SIGINT-System dieB<strong>und</strong>eswehr künftig hoffen kann.meter <strong>de</strong>s EuroHawk ausgelegt sei.Vor allem auf die Flughöhe, in <strong>de</strong>rsich mögliche Alternativen wie einebemannte Maschine nur eingeschränktbewegten.Der Ausschuss war, natürlichauch <strong>de</strong>n Wahlkampfzeiten geschul<strong>de</strong>t,mit <strong>de</strong>r politischen Frage angetreten,ob Minister <strong>de</strong> Maizière <strong>und</strong>seine Staatssekretäre angesichts <strong>de</strong>rSchwierigkeiten <strong>und</strong> Kosten <strong>de</strong>s Projektsnicht viel eher ihre Reissleinehätten ziehen müssen. Absehbar ist,Foto: BombekeDer Prototyp <strong>de</strong>s EuroHawk. VielStaub haben die Unst<strong>im</strong>migkeitenum die Beschaffung dieses Aufklärungssystemsaufgewirbelt.mit einer Art Kriegszulassung <strong>de</strong>r AirForce. Für <strong>de</strong>n Dauerbetrieb einessolchen Systems über zwei Jahrzehnte,so die einhellige Meinung <strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen Experten, könne die B<strong>und</strong>eswehraus rechtlichen Grün<strong>de</strong>n sonicht verfahren.Dass wegen dieser schnellenKriegszulassung auch die Dokumentation<strong>de</strong>s Fluggeräts nicht Schritthielt, dämmerte <strong>de</strong>n Deutschen allerdingserst sehr viel später – als sie versuchten,die überschlägigen Kostenzu berechnen, die für das <strong>de</strong>utscheZulassungssystem <strong>und</strong> die damit vergehen<strong>de</strong>r US-Streitkräfte Verständnis– während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs,so meinte er vor <strong>de</strong>m Ausschuss,hätten sicherlich auch dieDeutschen nicht je<strong>de</strong>s neue Waffensystem<strong>de</strong>m strengen Prozess vonMuster- <strong>und</strong> Güteprüfung unterzogen.Die Entscheidung, die „Reißleine“zu ziehen <strong>und</strong> das Projekt zubeen<strong>de</strong>n, habe er getroffen, als einesklar gewor<strong>de</strong>n sei: Die Kosten für dieZulassung, die <strong>de</strong>n Betrieb einerEuroHawk-Flotte <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrermöglicht hätten, wären höhergewesen als die AnschaffungskostenDenn die letzte Breguet Atlantic,<strong>de</strong>ren Nachfolge <strong>de</strong>r EuroHawkantreten sollte, wur<strong>de</strong> vor drei Jahrenausgemustert.Ob wie erhofft das ISIS-Gerät<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Herstellers, <strong>de</strong>rEADS-Tochter Cassidian, <strong>de</strong>mnächstin einem an<strong>de</strong>ren Flieger dieseFähigkeitslücke schließen kann –das wird dann Stoff für die nächsteBeschaffungsgeschichte. Kritiker<strong>de</strong>s Projekts wie Rechnungshof-PrüferinBauch wiesen die Abgeordnetendarauf hin, dass das Aufklärungssystemsehr exakt auf die Flugparadassdie Opposition das uneingeschränktbejahen wird – <strong>und</strong> dieKoalitionsfraktionen <strong>de</strong>m ebensouneingeschränkt wi<strong>de</strong>rsprechen wer<strong>de</strong>n.Doch jenseits dieser politischgeprägten Urteilsfindung bleibtnach <strong>de</strong>n Zeugenanhörungen <strong>de</strong>sEuroHawk-Untersuchungsausschussesvor allem Eines hängen:Nach oben wird scheinbar <strong>im</strong>mernur Erfolg gemel<strong>de</strong>t. Bis die Problemeals unlösbar angesehen wer<strong>de</strong>nmüssen – <strong>und</strong> viel Geld versenktwur<strong>de</strong>.■


20 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Gastbeitrag1. ProblemstellungWenn Millionen Euro „in <strong>de</strong>n Sandgesetzt“ wer<strong>de</strong>n, ist das für dieOpposition ein Thema, das aufgeklärtgehört, zumal in Wahlkampfzeiten.Wenn dann <strong>de</strong>r zuständigeMinister hierzu Erklärungen abgibt,wer<strong>de</strong>n diese peinlichst auf Wi<strong>de</strong>rsprüchehin abgeklopft, um seineUnglaubwürdigkeit zu belegen <strong>und</strong>seinen Rücktritt zu for<strong>de</strong>rn. Und <strong>de</strong>rÖffentlichkeit wird bei alle<strong>de</strong>m dieWahrnehmung vermittelt, dass sichdas EuroHawk-Projekt aufgr<strong>und</strong>von Fehleinschätzungen hinsichtlich<strong>de</strong>r Zulassung zunehmend alsFass ohne Bo<strong>de</strong>n erwiesen hat <strong>und</strong>dass die „Reißleine“ schon vielfrüher hätte gezogen wer<strong>de</strong>n müssen.Dies funktioniert naturgemäßnicht ohne die Unterstellung, dasses von vornherein das Ziel <strong>de</strong>s Vorhabenswar, nicht erst für eine eventuelleSerie, son<strong>de</strong>rn bereits <strong>im</strong>Zuge <strong>de</strong>r Entwicklung einesDemonstrators eine Musterzulassungzu erhalten. Dass die Erreichungeines solchen Ziels bereitsBestandteil <strong>de</strong>s Auftrags zur Entwicklungeines Demonstrators war,ist – vorsichtig formuliert – zumin<strong>de</strong>stzweifelhaft. Nach <strong>de</strong>n Erkenntnissen<strong>de</strong>s parlamentarischenElmar GiemullaDeutscher <strong>und</strong> amerikanischer Jurist mit <strong>de</strong>r Spezialisierungauf das Luftrecht. Professor an <strong>de</strong>r Technischen UniversitätBerlin, Institut für Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt. Regierungsberater.Verfasser zahlreicher Bücher <strong>und</strong> Abhandlungen zu luftrechtlichenFragestellungen.entwickeln<strong>de</strong> Demonstratorzunächst als „Einzelstück“ zugelassenwer<strong>de</strong>n sollte. Dabei hat <strong>de</strong>rAuftraggeber allerdings unberücksichtigtgelassen, dass diese Optionvon seinen eigenen Zulassungsvorschriftennicht vorgesehen ist.2. Die Möglichkeiten <strong>de</strong>r Zulassungvon militärischem FluggerätDie Möglichkeiten <strong>de</strong>r Zulassungvon militärischem Fluggerät ergebensich bekanntlich aus internen Verwaltungsvorschriften<strong>de</strong>s BMVg,konkret <strong>de</strong>r ZDv 19/1. Diese best<strong>im</strong>menaufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Ermächtigung <strong>de</strong>s§ 30 Abs. 1 LuftVG die militärischnotwendigen Abweichungen vomallgemeinen Luftrecht. Die einschlägigenZulassungsvorschriften <strong>de</strong>rZDv 19/1, die auch in <strong>de</strong>m vomBMVg veranlassten „Bericht <strong>de</strong>rAdhoc Arbeitsgruppe EUROHAWK“ zutreffend dargestellt sind,gehen davon aus, dass die von <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr betriebenen Luftfahrzeugegr<strong>und</strong>sätzlich in Serie produziertwer<strong>de</strong>n (sollen). Denn nach diesenVorschriften erfolgt die Zulassungvon Luftfahrzeugen in <strong>de</strong>m <strong>im</strong>Luftrecht üblichen zweistufigen Verfahren,nach <strong>de</strong>m zunächst einMuster entwickelt <strong>und</strong> zugelassenFoto:dpaEr wird wohl nicht fliegen,je<strong>de</strong>nfalls nicht in einer zugelassenenSerienversion: <strong>de</strong>r Euro-Hawk. Doch das Beschaffungsverfahrenhätte nicht so <strong>de</strong>saströsverlaufen müssen.Untersuchungsausschusses war dasThema Musterzulassung <strong>und</strong> Serienämlich nur eine politische Zielstellung<strong>und</strong> sollte <strong>de</strong>shalb nicht bereitsmit <strong>de</strong>r Entwicklung eines EuroHawk-Demonstratorserreicht sein.Dies haben die Zeugen aus <strong>de</strong>r Verteidigungsverwaltung(Schnei<strong>de</strong>rhahn,Knöpfel <strong>und</strong> Steiger) über -einst<strong>im</strong>mend erklärt. Die Entscheidungüber die Serie sollte erst nach<strong>de</strong>r Herstellung <strong>de</strong>s Demonstratorserfolgen.Dies be<strong>de</strong>utet, dass es ebensoklar gewesen sein muss, dass <strong>de</strong>r zuDer EuroHawkmüsste keinDebakel seinwird, auf <strong>de</strong>ssen Basis sodann diekonkreten Luftfahrzeuge hergestellt<strong>und</strong> schließlich zum Verkehr zugelassenwer<strong>de</strong>n. Für Luftfahrzeuge,die sich noch in <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>und</strong>Erprobung befin<strong>de</strong>n, kann eine „VorläufigeVerkehrszulassung“ erteiltwer<strong>de</strong>n (Prototyp); dies allerdings (u.a.) nur unter Bezug auf die noch laufen<strong>de</strong>Musterprüfung. Auch die bei<strong>de</strong>nan<strong>de</strong>ren, in <strong>de</strong>n ZDv 19/1 vorgesehenenAusnahmemöglichkeiten,nämlich die „Genehmigung zumEinsatz <strong>im</strong> Flugbetrieb“ sowie die„Fluggenehmigung“, nehmen


Gastbeitrag Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 21jeweils auf ein (in <strong>de</strong>r Entwicklungbefindliches) Muster Bezug. DieZulassung eines Einzelstücks ohneBezug auf ein Muster ist in <strong>de</strong>n ZDv19/1 dagegen nicht vorgesehen.Es liegt auf <strong>de</strong>r Hand, dass diesertraditionelle Zulassungsweg beieiner Zukunftstechnologie wieeinem unbemannten Luftfahrzeugsystemauf Schwierigkeiten stößt. Ineiner Entwicklungsphase, in <strong>de</strong>r fürdie Definition <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen aneine Musterzulassung erst noch dieentsprechen<strong>de</strong>n Erfahrungen gesammelt<strong>und</strong> Lösungen <strong>de</strong>finiertwer<strong>de</strong>n müssen, muss es möglichsein, nicht zuletzt zu eben diesemZweck (zunächst) ein Einzelstück zuentwickeln <strong>und</strong> es unter – entsprechen<strong>de</strong>ngen – Beschränkungen zubetreiben (beispielsweise in reserviertenLufträumen). Auch diesesBedürfnis ist in <strong>de</strong>n militärischenVorschriften nicht abgebil<strong>de</strong>t. DieChance, dies zu än<strong>de</strong>rn, hat man bei<strong>de</strong>r Neufassung <strong>de</strong>r ZDv 19/1 <strong>im</strong>Jahre 2009 (also während <strong>de</strong>r Projektlaufzeit)verpasst.3. Alternative Zulassungsmöglichkeitenfür <strong>de</strong>n DemonstratorDamit scheint sich die Frage nachalternativen Zulassungs- <strong>und</strong>entsprechen<strong>de</strong>n internen Abweichungsanweisungen.Wür<strong>de</strong> es sich bei <strong>de</strong>n ZDv 19/1um Rechtsverordnungen han<strong>de</strong>ln,dann wür<strong>de</strong>n diese die militärischeZulassungsthematik abschließendbeschreiben; für die vorliegen<strong>de</strong>Problematik wäre dies dann wegen<strong>de</strong>r darin nicht vorgesehenen notwendigenAlternativen in <strong>de</strong>r Tat einDesaster. So ist es jedoch gera<strong>de</strong>nicht. Vielmehr folgt aus § 30LuftVG, dass die allgemeinen Zulassungsvorschriften<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esverkehrsministersvon <strong>de</strong>n „militärischenVorschriften“ nicht verdrängtwer<strong>de</strong>n. Wäre dies <strong>de</strong>r Fall, dannkönnte von ihnen ja nicht „abgewichen“wer<strong>de</strong>n.Diese Rechtskonstruktion hatzur Folge, dass alle Tatbestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>sallgemeinen Luftrechts, von <strong>de</strong>nendie ZDv 19/1 nicht abweichen,unverän<strong>de</strong>rt auch <strong>im</strong> militärischenBereich gelten. Diese s<strong>im</strong>pleErkenntnis führt zu <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>nSchlussfolgerungen:• So könnte insbeson<strong>de</strong>re dieMöglichkeit <strong>de</strong>r <strong>im</strong> allgemeinenLuftrecht vorgesehenen Einzelstückzulassunggeprüft wer<strong>de</strong>n.Einzelstücke (d. h. Luftfahrtgerät,<strong>de</strong>ssen Nachbau nichtvorgesehen ist) sind von <strong>de</strong>rMusterzulassung, son<strong>de</strong>rnsogar von <strong>de</strong>r Verkehrszulassungbefreit.Diese „Großzügigkeit“ hat allerdingsihren Preis: UnbemannteLuftfahrzeuge von mehr als 25kg Gesamtmasse dürfen nur in<strong>de</strong>r Platzr<strong>und</strong>e o<strong>de</strong>r in Flugbeschränkungsgebietenbetriebenwer<strong>de</strong>n (§ 15 a Abs. 3 LuftVO).Dies dürfte allerdings für <strong>de</strong>nEuroHawk-Demonstrators keinHin<strong>de</strong>rnis darstellen, da dieserfür die für ihn vorgesehenenAufgaben ohnehin vom allgemeinenVerkehr separiert wer<strong>de</strong>nmuss.Anzeige4. SchlussfolgerungenBei Licht besehen, bleibt <strong>de</strong>shalbvom sog. EuroHawk-Desasternichts an<strong>de</strong>res übrig als die folgen<strong>de</strong>n,wenig überraschen<strong>de</strong>nErkenntnisse:• Angesichts <strong>de</strong>ssen, dass es sichbe<strong>im</strong> EuroHawk um eineZukunftstechnologie han<strong>de</strong>lt,war es sachgerecht, das Projektzunächst auf die Entwicklungeines Demonstrators zubeschränken <strong>und</strong> die Entscheidungüber eine Serie von <strong>de</strong>nErkenntnissen <strong>de</strong>r Projektentwicklungabhängig zu machen.• Es ist kein „Desaster“, dass dieEntscheidung über die Serienegativ ausgefallen ist, nach<strong>de</strong>mdie Musterzulassung sichals zunehmend komplex <strong>und</strong>kostenträchtig herausgestellthatte. Im Gegenteil: Entscheidungen– zumal bei Zukunftstechnologien– kann man verantwortlicherst treffen, wennman die Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagenkennt.• Es ist allerdings kritisch zusehen, dass die Verteidigungsverwaltungoffensichtlich aufdie in <strong>de</strong>n ZDv 19/1 nie<strong>de</strong>rgelegten,begrenzten Zulassungsmöglichkeitenfixiert war. DerZusammenhang <strong>de</strong>r ZDV 19/1mit <strong>de</strong>m allgemeinen Luftrechthätte zu <strong>de</strong>r Erkenntnis führenmüssen, auch die <strong>im</strong> allgemeinenLuftrecht existieren<strong>de</strong>nZulassungsalternativen zuerwägen. Man hätte sich somöglicherweise viel Aufregungersparen können.Elmar M. GiemullaBetriebsmöglichkeiten von selbst zubeantworten. Dies allerdings nur,wenn man unberücksichtigt lässt,dass die ZDv 19/1 nun einmal keine„Rechtsvorschriften“ sind. An<strong>de</strong>rsals <strong>de</strong>r Verkehrsminister (in § 32LuftVG) ist <strong>de</strong>r Verteidigungsministerin § 30 LuftVG nämlich gera<strong>de</strong>nicht zum Erlass von Rechtsverordnungenermächtigt wor<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rnhat dort lediglich die Erlaubnisbekommen, für die militärischenZwecke vom allgemeinen („zivilen“)Luftrecht abzuweichen. DieZDV 19/1 sind nichts an<strong>de</strong>res als dieMusterzulassung befreit (§ 1Abs. 3 LuftVZO bzw. §§ 1 <strong>und</strong>3 LuftGerPV). Dies gilt naturgemäßauch dann, wenn einNachbau – wie offensichtlichbe<strong>im</strong> EuroHawkDemonstrator -noch nicht vorgesehen war o<strong>de</strong>rmittlerweile nicht mehr vorgesehenist.• Auch die folgen<strong>de</strong> Möglichkeitsollte ausgelotet wer<strong>de</strong>n: Nachallgemeinem Luftrecht (§ 1Abs. 4 Nr. 2 <strong>und</strong> § 6 Abs. 2 Luft-VZO) sind unbemannte Luftfahrtsystemenicht nur von <strong>de</strong>r


22 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013AuslandseinsatzBotschafter Egon Kochanken<strong>im</strong>mt das Amt <strong>de</strong>sAfrika-Beauftragten <strong>im</strong>Auswärtigen Amt seit Juli vergangenenJahres wahr. Zuvorwar er für vier Jahre als Botschafterin Namibia.Die B<strong>und</strong>eswehr: Nur sechsMonate nach <strong>de</strong>r MilitärinterventionFrankreichs wur<strong>de</strong>n in MaliPräsi<strong>de</strong>ntschaftswahlen abgehalten.War das Land schon bereit fürdiese Wahlen?Egon Kochanke: Die Amtszeit <strong>de</strong>rÜbergangsregierung war zeitlichbefristet. Mali braucht eine vomganzen Volk neu legit<strong>im</strong>ierteRegierung, um <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>rVersöhnung mit <strong>de</strong>n bewaffnetenGruppen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>sLan<strong>de</strong>s voranzubringen.Es gibt in Mali eine lange Tradition<strong>de</strong>mokratischer Wahlen,Botschafter Egon KochankeFoto: dpaEntwicklungsplan für die kommen<strong>de</strong>nMonate in enger Zu -sammenarbeit mit <strong>de</strong>n Gebernumgesetzt wird. Die Erwartungenan <strong>de</strong>n neuen Präsi<strong>de</strong>nten sindhoch.Die B<strong>und</strong>eswehr: Die internationaleGemeinschaft hat Mali nachDurchführung <strong>de</strong>mokratischerWahlen sowie politischer <strong>und</strong> wirtschaftlicherReformen drei Milliar<strong>de</strong>nEuro Hilfsgel<strong>de</strong>r zugesagt. Wowird Ihrer Ansicht nach am dringendstenHilfe benötigt?Egon Kochanke: Die <strong>de</strong>utscheEntwicklungszusammenarbeit istvor allem in <strong>de</strong>n Bereichen Landwirtschaft<strong>und</strong> Wasserversorgungsowie Dezentralisierung tätig. Dassind alles Schlüsselbereiche fürdas große Land, das eines <strong>de</strong>r ärmsten<strong>de</strong>r Welt ist. Da es aber Entwicklungohne Sicherheit nichtgeben kann, beteiligt sich Deutschlandmit bis zu 180 <strong>de</strong>utschen Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten an <strong>de</strong>r EUTraining Mission zur Ausbildung<strong>de</strong>r malischen Streitkräfte sowie an<strong>de</strong>r UN-StabilisierungsmissionMINUSMA.Wichtig ist, dass mittelfristig<strong>de</strong>n vielen jungen Menschen Perspektivengegeben wer<strong>de</strong>n. Dieskann die Entwicklungszusammenarbeitnicht allein leisten. Hierzumüssen Investitionsbedingungenverbessert wer<strong>de</strong>n, wozu in ersterLinie Sicherheit gehört.Die B<strong>und</strong>eswehr: Seit Anfang Julisind die von Ihnen angesprochenenBlauhelmtruppen <strong>im</strong> Rahmen vonMINUSMA <strong>im</strong> Einsatz mit <strong>de</strong>m Ziel,Mali zu stabilisieren <strong>und</strong> die staatlicheAutorität wie<strong>de</strong>rherzustellen.Vor welchen Herausfor<strong>de</strong>rungenstehen die Frie<strong>de</strong>nstruppen dabei?Die Bemühungen <strong>de</strong>r afrikanischenStaaten unterstützen, nicht ersetzenBotschafter Egon Kochanke, Regionalbeauftragter <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esregierung fürSubsahara-Afrika <strong>und</strong> Sahel, <strong>im</strong> <strong>Interview</strong> mit „Die B<strong>und</strong>eswehr“ über die aktuelleLage in <strong>de</strong>r Krisenregion <strong>und</strong> <strong>de</strong>n <strong>de</strong>mokratischen Übergangsprozess in Mali.somit waren viele Vorarbeitenbereits geleistet. Die Präsi<strong>de</strong>ntschaftswahlenwur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>nMaliern mit großem Engagementvorbereitet. Die höchste dortjemals erreichte Wahlbeteiligungvon über 50 Prozent – trotz Regenzeit,Ramadan <strong>und</strong> langen Schlangenin großer Hitze – zeigt, wiewichtig <strong>de</strong>n Menschen diese Wahlenwaren.Foto: B<strong>und</strong>eswehr/BierDie B<strong>und</strong>eswehr: Erfüllen dieWahlergebnisse die Erwartung,<strong>de</strong>n Weg zu einer verfassungsmäßigenOrdnung in <strong>de</strong>m westafrikanischenLand zu ebnen?Egon Kochanke: Die Präsi<strong>de</strong>ntschaftswahlenam 28. Juli <strong>und</strong> 11.August sind <strong>im</strong> Wesentlichen ruhig<strong>und</strong> ohne größere Sicherheitsvorfälleo<strong>de</strong>r gravieren<strong>de</strong> Mängeldurchgeführt wor<strong>de</strong>n. Die hoheWahlbeteiligung hat die Erwartungenübertroffen <strong>und</strong> zeigt <strong>de</strong>ngroßen Willen <strong>de</strong>r MenschenMalis, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>mokratischen Neuanfangzu unterstützen. Wichtig istjetzt, dass in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>nMonaten auch die Parlamentswahlendurchgeführt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>rEin <strong>de</strong>utscher Pionierausbil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r EUTM Mali bei <strong>de</strong>r Kraftfahrausbildung für die malischen Soldaten.


Auslandseinsatz Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 23Foto: dpaKürzlich macht sich auch Generalinspekteur Volker Wieker ein Bild vom Einsatz <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Soldaten in <strong>de</strong>m westafrikanischen Land.Egon Kochanke: Ein Ziel, das sieschon gemeistert haben, war dieSicherung <strong>de</strong>r Wahlen <strong>im</strong> Nor<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s gemeinsam mit malischenSicherheitskräften <strong>und</strong> französischenSoldaten. Hierzu habenauch die bei<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Rahmen vonMINUSMA eingesetzten Transall-Maschinen <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr mitmehreren Transportflügen nachKidal <strong>und</strong> Tessalit einen wichtigenBeitrag geleistet. Noch befin<strong>de</strong>tsich die Mission <strong>im</strong> Aufwuchs. Vongroßer Be<strong>de</strong>utung ist die engeAbst<strong>im</strong>mung mit <strong>de</strong>r malischenRegierung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Gebergemeinschaft.Das funktioniert ganz hervorragend.Langfristig wird die Unterstützungfür <strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>raufbau <strong>de</strong>sSicherheitssektors <strong>und</strong> die Unterstützungfür <strong>de</strong>n Übergangsprozess<strong>und</strong> <strong>de</strong>n nationalen Dialog entschei<strong>de</strong>ndsein. Bei bei<strong>de</strong>m sindwir sehr engagiert, insbeson<strong>de</strong>remit <strong>de</strong>m zweiten wichtigen Element<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Engagements,<strong>de</strong>r Beteiligung an <strong>de</strong>r AusbildungsmissionEUTM. Ich habe be<strong>im</strong>einen Besuchen in Mali die Leistungenunserer Soldaten in <strong>de</strong>rgroßen Hitze zwar noch nichtselbst beobachten können, dochhöre ich von <strong>de</strong>n Kollegen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschenBotschaft <strong>und</strong> <strong>de</strong>r EU-Delegationgroßes Lob.Die B<strong>und</strong>eswehr: Wie lange wir<strong>de</strong>s voraussichtlich dauern, ausMali ein stabiles <strong>und</strong> vor allemsicheres Land zu machen?Egon Kochanke: Es ist zuvor<strong>de</strong>rstdie Aufgabe <strong>de</strong>r malischen Regierung<strong>und</strong> <strong>de</strong>r afrikanischen Regionalorganisationen,Mali wie<strong>de</strong>rstabil <strong>und</strong> sicher zu machen. Wirunterstützen dabei. Ganz entschei<strong>de</strong>ndwird die Zusammenarbeitzwi schen <strong>de</strong>n Staaten <strong>de</strong>s gesamtenSahelraums sein, um OrganisierteKr<strong>im</strong>inalität <strong>und</strong> Terrorismuszu unterbin<strong>de</strong>n.Die Stabilität wird hoffentlichauch die wirtschaftliche Entwicklungwie<strong>de</strong>r in Gang bringen. Aberwir haben in Mali keinen „failedstate“, son<strong>de</strong>rn ein armes Land, dasmit extremen externen Schockskonfrontiert ist.Die B<strong>und</strong>eswehr: Wie hat sich <strong>de</strong>rBürgerkrieg in Mali auf die gesamteSahelzone ausgewirkt? Sind nunauch Nachbarlän<strong>de</strong>r von islamistischenGruppen bedroht, nach<strong>de</strong>mdiese weitestgehend aus Mali vertriebenwur<strong>de</strong>n?Egon Kochanke: Ich halte dieBezeichnung Bürgerkrieg für verfehlt.Die Gefahr <strong>de</strong>s Terrorismus,ob islamistisch o<strong>de</strong>r nicht, bestehtfür die gesamte Region. Die Terroristensind großteils keine Malier,son<strong>de</strong>rn kommen aus Nachbarlän<strong>de</strong>rn<strong>und</strong> bewegen sich über dieschwierig zu sichern<strong>de</strong>n Grenzenhinweg. Die Anschläge in Algerien<strong>und</strong> Niger haben dies gezeigt. Siedürfen keine Rückzugsräume mehrfin<strong>de</strong>n.Die B<strong>und</strong>eswehr: Was macht dieSahelzone so wichtig für Europa?Egon Kochanke: Die Sahelzoneerstreckt sich quer durch Afrikavon Westen nach Osten <strong>und</strong> hatzum Teil ebenfalls unruhige Nachbarstaaten<strong>im</strong> Maghreb. Die Terroristenbedrohen eine Region, dieEuropa benachbart jenseits <strong>de</strong>sMittelmeeres liegt.Deutschland hat zurzeit nochkeine beson<strong>de</strong>ren wirtschaftlichenInteressen in <strong>de</strong>r Region. Unabhängigdavon wollen wir zu einerVerbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingungen<strong>de</strong>r Menschen in <strong>de</strong>r Sahelzonebeitragen, um ihnen so Perspektivenfür eine selbstbest<strong>im</strong>mteZukunft in ihren He<strong>im</strong>atlän<strong>de</strong>rn zueröffnen. Es gilt, daran mitzuwirken,humanitäre Krisen zu verhin<strong>de</strong>rn.Denn diese zwingen dieMenschen zur gefährlichen Flucht– sowohl <strong>im</strong> eigenen Land aberauch bis nach Europa. Entwicklung<strong>und</strong> Stabilität sind wichtigeGr<strong>und</strong>voraussetzungen nicht nurfür die Sicherung <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns <strong>im</strong>jeweiligen Land, son<strong>de</strong>rn auch fürdie Bewahrung <strong>de</strong>r Stabilität in <strong>de</strong>rganzen Region Westafrikas wiezum Beispiel Nigeria, Senegal <strong>und</strong>Ghana.Die B<strong>und</strong>eswehr: Wie soll es langfristigin <strong>de</strong>r Sahelzone weitergehen?Wäre es nicht Zeit für eineüberarbeitete Strategie für dieSahelzone mit einer Zielbeschreibungfür 2025?Egon Kochanke: Die Sahelstrategie<strong>de</strong>r EU, an <strong>de</strong>ren Umsetzungwir beteiligt sind, ist von 2011. Siezeigt, dass schon vor <strong>de</strong>m Beginn<strong>de</strong>r Krise in Mali die Notwendigkeitfür einen regionalen Ansatzgesehen wur<strong>de</strong>. Wir wer<strong>de</strong>n in Kürze<strong>de</strong>n jährlichen Umsetzungsberichtvorgelegt bekommen <strong>und</strong>dann gemeinsam mit <strong>de</strong>n europäischenPartnern entschei<strong>de</strong>n, ob <strong>und</strong>wo Anpassungen nötig sind. ZumBeispiel kann ich mir eine Ausweitung<strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r vorstellen,die Unterstützung erhaltenkönnen, wenn sie diese möchten.Entschei<strong>de</strong>nd bleibt, dass dieEU <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re internationaleAkteure, die eigene Strategienhaben wie die Vereinten Nationen,die Bemühungen <strong>de</strong>r afrikanischenStaaten unterstützen, aber nichtersetzen.Die Fragen stellte „Die B<strong>und</strong>eswehr“-RedakteurinChristineHepner.


24 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Auslandseinsatz„Die <strong>de</strong>utsche Unterstützung ist mehr als willkommen“<strong>Interview</strong> mit <strong>de</strong>m ersten Kontingentführer bei <strong>de</strong>r Mali-Mission MINUSMAEin neues Mandat, eine neue Führung, ein neuerName: Am 1. Juli begann die neue MissionMINUSMA (United Nations Integrated StabilizationMission in Mali) unter Führung <strong>de</strong>rVereinten Nationen in Mali. Sie löste die bisherigeafrikanisch geführte Mission AFISMA ab.Nach <strong>de</strong>m Beschluss <strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>estagesvom 28. Juni beteiligt sich Deutschland mitbis zu 150 Soldaten an <strong>de</strong>r internationalen Frie<strong>de</strong>nsmission.Oberstleutnant Torsten Höpfnerführt seit <strong>de</strong>m 14. Juni das <strong>de</strong>utsche Einsatzkontingentin Dakar. Im <strong>Interview</strong> mit „einsatz.b<strong>und</strong>eswehr.<strong>de</strong>“zieht er Bilanz <strong>de</strong>s bisherigenEinsatzes <strong>und</strong> erläutert die Auswirkungen<strong>de</strong>s Wechsels unter das Dach <strong>de</strong>r VereintenNationen.Foto: B<strong>und</strong>eswehrSeine Soldatensind über ganzWestafrika verstreut– eine <strong>de</strong>rHerausfor<strong>de</strong>rungen,die OberstleutnantTorstenHöpfner als KontingentführervonMINUSMA bewältigenmuss.Foto: B<strong>und</strong>eswehr/WilkeRedaktion - „Einsatz.b<strong>und</strong>eswehr.<strong>de</strong>“: HerrOberstleutnant Höpfner, seit <strong>de</strong>m 14. Juni stehenSie an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>s Einsatzes <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr inDakar. Wie ist Ihr erster Eindruck vom Einsatz <strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen Soldaten <strong>im</strong> Senegal zur Unterstützung<strong>de</strong>r internationalen Bemühungen zur Stabilisierungin Mali?Oberstleutnant Höpfner: Schon bei <strong>de</strong>n erstenBegegnungen <strong>und</strong> Gesprächen mit <strong>de</strong>n Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten war ein <strong>de</strong>utlicher Stolz unverkennbar,Stolz auf eine anerkannt gute Leistung.In <strong>de</strong>n vergangenen Tagen konnte ich mich unteran<strong>de</strong>rem bei einem Besuch <strong>im</strong> Hauptquartier <strong>de</strong>rDie Kernaufgabe bleibt <strong>de</strong>r Lufttransport: Hier verla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>utsche <strong>und</strong> nigerianische Soldaten Lebensmittel ineine Transall.Vereinten Nationen davon überzeugen, wie wertvollihr Beitrag tatsächlich erachtet wird <strong>und</strong> dassdie <strong>de</strong>utsche Unterstützung mehr als nur willkommenist.Wie beurteilen Sie die Rahmenbedingungen <strong>de</strong>sEinsatzes Ihrer Männer <strong>und</strong> Frauen vor Ort? Wiekommen sie mit <strong>de</strong>n kl<strong>im</strong>atischen Bedingungenzurecht? Wie ist <strong>de</strong>r Kontakt zur Bevölkerung?Das Einsatzkontingent in Dakar unterliegt ganzspeziellen Herausfor<strong>de</strong>rungen, die sicherlichauch <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>r kl<strong>im</strong>atischen Bedingungenliegen. Die Tagestemperatur liegt schon morgensbei knapp 30 Grad <strong>im</strong> Schatten <strong>und</strong> die Luftfeuchtigkeitoberhalb von 80 Prozent, was sich mitEinsetzen <strong>de</strong>r Regenzeit in <strong>de</strong>n nächsten Wochennoch erhöhen wird. Viele <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichenArbeiten, wie das Bela<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r das Warten <strong>de</strong>rLuftfahrzeuge, wer<strong>de</strong>n unter freiem H<strong>im</strong>meldurchgeführt <strong>und</strong> auch für die erfor<strong>de</strong>rlichen Pausensteht überwiegend nur ein nicht kl<strong>im</strong>atisierterSonnenschutz zur Verfügung. Aber das ist nur einAspekt. Afrika ist nicht nur ein paar Grad heißerals Europa. Afrika ist an<strong>de</strong>rs. An<strong>de</strong>rerseits sindmit <strong>de</strong>r Möglichkeit, aus Dakar heraus zu operieren,für uns auch Vorteile verb<strong>und</strong>en. So bestehthier kaum eine Gefährdung durch Terrorismuso<strong>de</strong>r durch Gewaltkr<strong>im</strong>inalität. Die Bevölkerungist religiös tolerant, insgesamt offen <strong>und</strong> ausgesprochenfre<strong>und</strong>lich. Wir wer<strong>de</strong>n hierals Gäste betrachtet <strong>und</strong> auch sobehan<strong>de</strong>lt.Der Einsatz in Westafrika begannAnfang <strong>de</strong>s Jahres 2013. Welche Leistungenwur<strong>de</strong>n bislang von <strong>de</strong>n Kontingentangehörigen<strong>im</strong> Lufttransport<strong>und</strong> bei <strong>de</strong>r Luftbetankung erreicht?Unser Mandat lag in <strong>de</strong>r logistischenUnterstützung <strong>de</strong>r afrikanischen Län<strong>de</strong>r<strong>und</strong> Frankreichs mittels Lufttransport<strong>und</strong> Luftbetankung. Bis zumEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Einsatzes zur Unterstützungvon AFISMA wur<strong>de</strong>n 560 Unterstützungsflügemit 1900 Flugst<strong>und</strong>endurchgeführt. Insgesamt sind dabeiknapp 1900 Personen <strong>und</strong> über 1100Tonnen Material transportiert wor<strong>de</strong>n.Der Airbus A-310 MRTT hat in diesem Zeitraumfast 300 Luftbetankungen vorgenommen <strong>und</strong>mehr als 1000 Tonnen Treibstoff abgegeben.Während in <strong>de</strong>n letzten Monaten die Unterstützungvon AFISMA, <strong>de</strong>r afrikanischen Mission inMali <strong>im</strong> Mittelpunkt stand, wechselte das <strong>de</strong>utscheKontingent nun unter die Führung <strong>de</strong>r VereintenNationen bei MINUSMA. Welche Verän<strong>de</strong>rungenerwarten Sie? Welche Konsequenzen ergeben sichdaraus? Was bleibt aber auch konstant?Gr<strong>und</strong>sätzlich liegt unser Ziel auch weiterhin in<strong>de</strong>r Stabilisierung <strong>de</strong>r Lage in Mali <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rherstellung<strong>de</strong>r staatlichen Autorität. Mit <strong>de</strong>mWechsel unter die Führung <strong>de</strong>r VN wird <strong>de</strong>r bisherige,multinationale Konsens aber auf eineerweiterte Basis gestellt. Auch hier ist Deutschlandbereit, Verantwortung zu übernehmen <strong>und</strong>wird <strong>de</strong>n VN zukünftig auch Personal fürFührungs- <strong>und</strong> Verbindungsaufgaben zur Verfügungstellen. Die Kernaufgabe <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschenKontingents bleibt aber <strong>de</strong>r Lufttransport.Insbeson<strong>de</strong>re die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n französischenStreitkräften <strong>im</strong> Senegal hat sich alsErfolgsgarant <strong>de</strong>r bisherigen Mission erwiesen.Sehen Sie diese erfolgreiche Kooperation auch alsGr<strong>und</strong>stein einer erfolgreichen Arbeit beiMINUSMA?Frankreich hat auf Bitten Malis eine herausragen<strong>de</strong>Funktion wahrgenommen <strong>und</strong> Deutschland hatmit <strong>de</strong>n Luftbetankungen dazu beigetragen, dassdie Einsätze <strong>de</strong>r französischen Luftstreitkräfte indiesem Umfang <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r geplanten Art <strong>und</strong> Weisedurchgeführt wer<strong>de</strong>n konnten. Im umgekehrtenFall konnten wir uns auch genauso auf französischeUnterstützung verlassen, die zum Beispieldas Abfertigen <strong>de</strong>r Luftfahrzeuge am Bo<strong>de</strong>nwesentlich vereinfacht hat. Diese Erfahrung – einZiel gemeinsam aktiv zu verfolgen – hat Vertrauengeschaffen, auf das wir auch in Zukunft bauen.Neben <strong>de</strong>n bisherigen Kernelementen Lufttransport<strong>und</strong> Luftbetankung wer<strong>de</strong>n nunmehr auch<strong>de</strong>utsche Soldaten für Führungs- <strong>und</strong> Verbindungsaufgabeno<strong>de</strong>r in Stabsfunktionen beiMINUSMA eingesetzt. Wie wird das zukünftigumgesetzt? Und wie bewerten Sie dies persönlich?Mit <strong>de</strong>r Umsetzung haben wir bereits begonnen,in<strong>de</strong>m wir ein vorläufiges Verbindungselement zu<strong>de</strong>m Hauptquartier <strong>de</strong>r VN etabliert haben. Sokonnten wir die erste Hilfslieferung in <strong>de</strong>n Nor<strong>de</strong>nMalis bereits durchführen, obwohl noch nicht alleVerträge zwischen <strong>de</strong>n VN <strong>und</strong> Deutschlandgeschlossen sind. Die dafür eingesetzten Soldatenstammen momentan noch aus <strong>de</strong>m Kontingent inDakar <strong>und</strong> sind <strong>de</strong>m Hauptquartier beigestellt.Zukünftig wird das Personal die Stabsaufgabenunmittelbar <strong>im</strong> Auftrag <strong>de</strong>r VN wahrnehmen. Diesist sicherlich pr<strong>im</strong>är ein politisches Signal, aberdie mit <strong>de</strong>utschen Soldaten besetzten Positionen –Gefährdungsanalyse <strong>und</strong> Einsatzkoordination <strong>de</strong>rLuftfahrzeuge – sind auch <strong>im</strong> Hinblick auf die


Auslandseinsatz Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 25Umsetzung unseres Auftrags relevant. Hier wer<strong>de</strong>nwir mit Sicherheit von <strong>de</strong>n kurzen Wegen profitieren.Ihre Soldaten sind ab Juli über ganz Westafrikaverstreut. Ihre Flugzeugbesatzungen in <strong>de</strong>r Luftüber Westafrika, die Techniker zur Wartung <strong>de</strong>rMaschinen in Dakar <strong>und</strong> <strong>im</strong> HauptquartierMINUSMA in Mali weitere Soldaten. Wie wollenSie die Herausfor<strong>de</strong>rungen, <strong>de</strong>r großen die Entfernungenallein entstehen meistern?Das ist in <strong>de</strong>r Tat eine <strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rungen, aufdie ich meinen beson<strong>de</strong>ren Fokus richte, auchwenn Ihre Frage dramatischer klingt, als sich dieSituation letztendlich darstellt. Die Besatzungenselbst bleiben ja nicht dauerhaft außerhalb, son<strong>de</strong>rnkehren <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r nach Dakar zurück, sodass <strong>de</strong>r persönliche Kontakt erhalten bleibt.Bamako ist aber in je<strong>de</strong>m Fall die Drehscheibeunserer Lufttransporte <strong>und</strong> es sind Vorkehrungengetroffen, die es mir ermöglichen, vor Ort auchBesuche abzustatten <strong>und</strong> mich bei diesen Gelegenheitenmit <strong>de</strong>m Personal, das <strong>im</strong> Hauptquartier<strong>de</strong>r VN arbeitet, auszutauschen.Was für Verbindungen gibt es zu <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschenSoldaten in Koulikoro, Mali, wo Pioniere <strong>de</strong>rmalischen Streitkräfte ausgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> einLuftlan<strong>de</strong>rettungszentrum durch <strong>de</strong>utsche Sanitäterbetrieben wird?Die bei<strong>de</strong>n Mandate sind politisch unabhängigvoneinan<strong>de</strong>r <strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n auch getrennt geführtDavon unabhängig nutzen wir die Möglichkeit,uns auszutauschen <strong>und</strong> von <strong>de</strong>n Erfahrungen <strong>de</strong>sjeweils an<strong>de</strong>ren zu profitieren o<strong>de</strong>r auf Fachpersonal<strong>und</strong> Expertise zurückzugreifen, was unszum Beispiel bei <strong>de</strong>r ersten Kontaktaufnahme mit<strong>de</strong>n VN in Mali die Arbeit sehr erleichterte.Wie haben Sie sich auf <strong>de</strong>n Einsatz vorbereitet? Istes Ihr erster Einsatz? Wie hat sich Ihre Familie aufdiesen Einsatz vorbereitet?Mein erster Einsatz kam für uns ziemlich überraschend.Der eigentlich geplante Kontingentführerfiel sehr kurzfristig vor <strong>de</strong>r Verlegung nach Dakaraus <strong>und</strong> musste innerhalb weniger Tage ersetztwer<strong>de</strong>n. Da ich für NRF 2012 zertifiziert war,erfüllte ich zwar einige Voraussetzungen, aber esblieb in <strong>de</strong>r Kürze <strong>de</strong>r Zeit doch noch Einiges zutun.Mit welchen persönlichen Erwartungen gingenSie in diesen Einsatz? Haben Sie sich persönlicheZiele vorgenommen <strong>und</strong> wann betrachten Sie dieseals erfüllt?Zuallererst möchte ich natürlich die Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten ges<strong>und</strong> wie<strong>de</strong>r nach Hause zurückbringen<strong>und</strong> ihnen vor Ort ein Umfeld bieten, dasdie Zeit <strong>de</strong>r Trennung von Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>enetwas erträglicher gestaltet. Danach steht sicherlich<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Beitrag zum Gelingen <strong>de</strong>r Mission<strong>im</strong> Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>. Hier haben unsere Transall,mit <strong>de</strong>r Möglichkeit auch auf unbefestigten o<strong>de</strong>rteilweise beschädigten Pisten zu lan<strong>de</strong>n, momentanein Alleinstellungsmerkmal. Wenn es mitunserer Unterstützung gelingt, über die Versorgungmit Hilfsgütern hinaus, die Flugplätze auchfür an<strong>de</strong>re wie<strong>de</strong>r nutzbar zu machen, erachte ichunseren Beitrag als durchaus gelungen.einsatz.b<strong>und</strong>eswehr.<strong>de</strong>Foto: B<strong>und</strong>eswehr/BierDeutsche Pioniere bil<strong>de</strong>n zweitemalische Battle Group ausAm 22. Juli haben die <strong>de</strong>utschen Pioniere wie<strong>de</strong>rmit <strong>de</strong>r Ausbildung eines malischen Pionierzugesbegonnen. Die Motivation bei <strong>de</strong>nAusbil<strong>de</strong>rn sowie bei <strong>de</strong>n malischen Soldatenist unverän<strong>de</strong>rt hoch. Die zweite Battle Groupträgt <strong>de</strong>n Namen „HELOU“. Auf Tamaschek,<strong>de</strong>r Sprache <strong>de</strong>r Tuareg, be<strong>de</strong>utet dies Elefant.Dieser Name <strong>de</strong>r zweiten Battle Group sollsomit auch ein Zeichen <strong>de</strong>r Integration allerVolksgruppen setzen.Koulikoro. Nach <strong>de</strong>m Unterricht stand am erstenTag das Vorstellen <strong>de</strong>r Ausrüstung auf <strong>de</strong>m Programm.Fortgesetzt wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Bau vonSchützengräben als erstem praktischem Ausbildungsabschnitt.Oberfeldwebel Ralf S. fragt alseiner <strong>de</strong>r Ausbil<strong>de</strong>r in die R<strong>und</strong>e, ob jemand wisse,wofür Stellungen gebaut wer<strong>de</strong>n. Gleichmehrere Arme gehen in die Höhe. „Um Soldatenvor Splittern <strong>und</strong> Geschossen zu schützen.“, antworteteiner <strong>de</strong>r malischen Soldaten. Der Oberfeldwebelnickt zust<strong>im</strong>mend <strong>und</strong> führt dann weiteraus, worauf es be<strong>im</strong> Bau einer Stellung beson<strong>de</strong>rsankommt. Anschließend wer<strong>de</strong>n Schaufeln<strong>und</strong> Hacken verteilt, die praktische Ausbildungbeginnt.Anstrengungen in <strong>de</strong>r FastenzeitZwei Kampfstän<strong>de</strong> für jeweils zwei Soldatensollen gegraben wer<strong>de</strong>n. Schon nach wenigenMinuten stehen <strong>de</strong>n Soldaten die Schweißperlenauf <strong>de</strong>r Stirn. Hinzu kommt, dass <strong>im</strong> Augenblick<strong>de</strong>r islamische Fastenmonat begangen wird <strong>und</strong>viele <strong>de</strong>r Soldaten daher tagsüber nicht essen <strong>und</strong>trinken. Trotz<strong>de</strong>m läuft die Ausbildung gut,bestätigt Oberleutnant H.: „Es gibt bisher keineProbleme, die auf die Fastenzeit zurückzuführenwären.“Während die einen Stellungen ausheben,erhalten die Fahrer <strong>de</strong>s Pionierzuges ihre Ausbildungauf <strong>de</strong>n schweren LKWs. Dazu sind extraAusbil<strong>de</strong>r aus Deutschland eingetroffen. „HeuteDeutsche Pionierausbil<strong>de</strong>r<strong>de</strong>r EUTMMali ( EuropeanTrainingMission inMali ) weisendie malischenSoldaten indie Werkzeuge<strong>und</strong> Hilfsmittelein, mit<strong>de</strong>nen späterKampfstän<strong>de</strong>ausgebautwer<strong>de</strong>n.In Theorie <strong>und</strong> Praxis wer<strong>de</strong>n die malischen Soldaten trainierterhalten die Fahrer eine erste Einführung in dieTechnik <strong>de</strong>r Fahrzeuge“, erklärt StabsfeldwebelStefan K. <strong>de</strong>n Ablauf. „Anschließend folgt in <strong>de</strong>nnächsten Tagen die Praxis, so dass am En<strong>de</strong> einerWoche <strong>de</strong>r Fahrer fertig ausgebil<strong>de</strong>t ist“, ergänzter. Für die erste Battle Group „WARABA“(„Löwe“ in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>ssprache Bambara) wur<strong>de</strong>nsechs Fahrer ausgebil<strong>de</strong>t. Dieses Mal sollenes ebenso viele wer<strong>de</strong>n. „Die Fahrer sind sehrstolz auf ihre Fahrzeuge <strong>und</strong> kümmern sich darum,dass sie technisch in Ordnung sind“, fasst<strong>de</strong>r Stabsfeldwebel die ersten Ausbildungsergebnissezusammen.An einer dritten Station geht es zwar etwaslangsamer, aber dafür umso konzentrierter zu.Sechs malische Soldaten wer<strong>de</strong>n hier dazu ausgebil<strong>de</strong>tMinen, alte Munition <strong>und</strong> Sprengfallenzu erkennen <strong>und</strong> zu markieren. „Die Soldatenhaben durch <strong>de</strong>n „United Nations Mine ActionService“ (UNMAS) eine Gr<strong>und</strong>ausbildungerhalten. Wir vertiefen diese Ausbildung jetzt“,erläutert Oberleutnant Björn W. Die sechs Soldatenarbeiten dabei in Drei-Mann-Teams.„Einer <strong>de</strong>r Soldaten ist für die Beseitigungzuständig, die bei<strong>de</strong>n An<strong>de</strong>ren für die Suche“,erklärt <strong>de</strong>r Oberleutnant. Für die Ausbildunghaben die <strong>de</strong>utschen Trainer auf einem abgesperrtenBereich Minenattrappen vergraben. Miteinem Metall<strong>de</strong>tektor gehen die malischen Soldatenjetzt behutsam Schritt für Schritt über dasFeld. Angespannt lauschen sie <strong>de</strong>n Geräuschenaus <strong>de</strong>n Kopfhörern <strong>de</strong>s Suchgerätes. Der Start<strong>de</strong>s zweiten Ausbildungsdurchgangs warerfolgsversprechend.„Ich halte diese Ausbildung für eine guteSache <strong>und</strong> bin froh, dass die <strong>de</strong>utschen Ausbil<strong>de</strong>rhier sind“, fasst Leutnant Saye, Zugführer <strong>de</strong>smalischen Pionierzuges, seine ersten Eindrückezusammen. „Es ist schön, dass es wie<strong>de</strong>r losgeht“, meint auch Oberleutnant H. als einer <strong>de</strong>rVerantwortlichen für die Ausbildung <strong>de</strong>r malischenPioniere.PAO EUTM Mali


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28 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013AuslandseinsatzFotos: Bombeke, Henningrell fest, dass sich in <strong>de</strong>n Regalen <strong>und</strong>Vitrinen keine 455 unterschiedlichenArtikel stapeln. Dies liegt an <strong>de</strong>rZusammenstellung durch die Verantwortlichenvor Ort. Es gibt Waren, dieständig nachgefragt wer<strong>de</strong>n. Darüberhinaus liegt es be<strong>im</strong> Marketen<strong>de</strong>roffizier<strong>und</strong> bei seiner K<strong>und</strong>schaft, was<strong>im</strong> Einzelnen angeboten wird. Hiersind neben <strong>de</strong>r Nachfrage individuellgeäußerte K<strong>und</strong>enwünsche maßgebend,aber auch die Verantwortung<strong>de</strong>s Marketen<strong>de</strong>roffiziers, möglichstwenig La <strong>de</strong>nhüter <strong>und</strong> ein stets interessantesAngebot zu präsentieren.Ob Zigaretten, Kosmetik-Artikel o<strong>de</strong>r Unterhaltungselektronik: Im Marketen<strong>de</strong>rshop fin<strong>de</strong>n Soldatenauch <strong>im</strong> Einsatzgebiet – wie hier in Termes, Usbekistan – die kleinen Dinge für <strong>de</strong>n alltäglichen Bedarf.Das Gr<strong>und</strong>sort<strong>im</strong>ent umfasst aktuell 455 Artikel <strong>und</strong> wird <strong>de</strong>r Nachfrage <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r angepasst.„Marketen<strong>de</strong>r“ – auch <strong>im</strong> Einsatz gut versorgtDer Begriff „Marketen<strong>de</strong>r“ ist je<strong>de</strong>m Soldaten, zumin<strong>de</strong>st <strong>de</strong>njenigen mit Einsatzerfahrung,schon einmal begegnet. Doch was versteckt sich hinter diesem Begriff? Wie funktioniert „Marketen<strong>de</strong>r“?Was beinhaltet diese Versorgung? Zu all diesen Fragen ein kleiner Überblick.Der Begriff <strong>de</strong>s „Marketen<strong>de</strong>r“(von <strong>de</strong>m italienischenmercatante o<strong>de</strong>r mercadante,Nebenform zu mercante „Händler“)stammt ursprünglich aus <strong>de</strong>m mittelalterlichenMilitärwesen. Gemäß <strong>de</strong>rDefinition aus <strong>de</strong>m DeutschenRechtswörterbuch be zeichnet <strong>de</strong>rBegriff einen Kleinhändler, <strong>de</strong>r mitAngehörigen <strong>de</strong>s Heeres han<strong>de</strong>lt, in<strong>de</strong>ssen Tross mitzieht <strong>und</strong> <strong>de</strong>rmilitärischen Aufsicht untersteht.Seine Hauptaufgabe bestand darin,Güter <strong>und</strong> Waren zu beschaffen, dieauf <strong>de</strong>m militärischen Weg nichtbereit zu stellen waren. Zusätzlichwar <strong>de</strong>r Marketen<strong>de</strong>r für die medizinischeVersorgung in Teilen zuständig.In unserer Zeit ist „Marketen<strong>de</strong>r“zu einem alltäglichen Begriff gewor<strong>de</strong>n.Er steht für die Einsatzversorgungmit Waren- <strong>und</strong> Verbrauchsgütern<strong>de</strong>s täglichen Be darfs. Gr<strong>und</strong>lagedafür ist die Verpflichtung <strong>de</strong>sDienstherrn zur Versorgung <strong>de</strong>r Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten. Betreuung<strong>und</strong> Fürsorge sind Ausdruck <strong>de</strong>sgegenseitigen Treueverhältnisseszwischen Staat <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eswehrangehörigen.Wenn wir als Soldatinnen <strong>und</strong>Soldaten <strong>de</strong>n Einsatzalltag fre<strong>und</strong>licher<strong>und</strong> auch ein wenig angenehmergestalten wollen, führt uns <strong>de</strong>r Wegoft in <strong>de</strong>n Marketen<strong>de</strong>rshop. Mitstaubigen Stiefeln betritt man eineneher nüchtern eingerichteten Raum,<strong>de</strong>r an die Abstellräume großer Discountererinnert. Hier stapeln sich inteils liebevoll selbstgestalteten Regalen<strong>und</strong> Vitrinen allerhand Markenprodukte<strong>und</strong> ein buntes Sort<strong>im</strong>entvon verschie<strong>de</strong>nen Warengruppen.Es fin<strong>de</strong>n sich so ziemlich alle Produkte,die man sich vorstellen kann:angefangen von Zahnsei<strong>de</strong> über Softgetränkebis hin zu Uhren, Schmuck<strong>und</strong> diversen elektronischen Artikeln.Be<strong>im</strong> Blick durch <strong>de</strong>n Raumfragt sich so mancher: Wie kommenausgerechnet diese Waren hierher?Wer steckt hinter diesem System <strong>und</strong>wie wird es gesteuert?Marketen<strong>de</strong>rwarenversorgungist ein lebendiges autarkes System,dass sich wirtschaftlich selbst trägt<strong>und</strong> keinerlei Zuschüsse aus Haushaltsmittelno<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Budgetserhält. An<strong>de</strong>rs ist es bei <strong>de</strong>n Verkaufsräumen.Diese gehören zurInfrastruktur <strong>de</strong>s Lagers <strong>und</strong> unterliegendafür bestehen<strong>de</strong>n Vorschriftenhinsichtlich Größe <strong>und</strong> Ausstattung.So erklärt sich auch <strong>de</strong>r nüchterneCharme mancher dieser Räume.Wobei dies allerdings nicht überallso sein muss <strong>und</strong> es durchausauch ansprechen<strong>de</strong> Räumlichkeitengibt. Abhängig vom Einsatzland, <strong>de</strong>rLagergröße <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Engagement<strong>de</strong>r Kontingentangehörigen trägtje<strong>de</strong>r Marketen<strong>de</strong>rverkaufsraum seineeigene Handschrift.Nachfrage best<strong>im</strong>mt das AngebotSoweit eine entsprechen<strong>de</strong> Nach -frage besteht <strong>und</strong> <strong>de</strong>r ge wünschteArtikel sich <strong>im</strong> „Warenkorb“ befin<strong>de</strong>t,kann <strong>de</strong>r Marketen<strong>de</strong>roffizieraus <strong>de</strong>m Einsatzland eine entsprechen<strong>de</strong>Or<strong>de</strong>r nach Deutschland sen<strong>de</strong>n.Dabei kann es sein, dass beispielsweisefür Cola nicht die bevor-„Gr<strong>und</strong>sort<strong>im</strong>ent“ <strong>im</strong>mer gleichWenig Unterschie<strong>de</strong> gibt es bei <strong>de</strong>nangebotenen Produkten. Immergleich ist das „Gr<strong>und</strong>sort<strong>im</strong>ent“, dasin Deutschland auf Basis <strong>de</strong>r bisherigenErfahrungen in <strong>de</strong>r Versorgungmit Markten<strong>de</strong>rwaren er mittelt <strong>und</strong>ständig an die geän<strong>de</strong>rten Verhältnisseangepasst wird.In regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n wirdin Zusammenarbeit zwischen <strong>de</strong>mKommando Streitkräftebasis <strong>und</strong><strong>de</strong>m für die Beschaffung zu ständigenVerpflegungsamt <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr inOl<strong>de</strong>nburg ein so genannter Warenkorbzusammengestellt, <strong>de</strong>r dieWaren <strong>de</strong>s Gr<strong>und</strong>sort<strong>im</strong>entes genauerbezeichnet. Dieser dient alsGr<strong>und</strong>lage für die Ausschreibung <strong>de</strong>rLieferantenverträge. Vor <strong>de</strong>r Ausschreibungwird dieser bislang <strong>im</strong>B<strong>und</strong>esministerium <strong>de</strong>r Verteidigungmit <strong>de</strong>r Beteiligung <strong>de</strong>sGesamtvertrauenspersonenausschussesfixiert.Im aktuellen Warenkorb befin<strong>de</strong>nsich <strong>de</strong>rzeit 455 Artikel. Erumfasst ein breitgefächertes Sort<strong>im</strong>ent,das neben Klein- <strong>und</strong> Verbrauchsgüternz.B. auch Elektrogeräte<strong>und</strong> Unterhaltungsmedien beinhaltet.Schaut man sich <strong>im</strong> Marketen<strong>de</strong>rshopum, stellt man jedoch genezugteMarke <strong>im</strong> Warenkorb enthaltenist. Dies liegt daran, dass nach <strong>de</strong>nVorgaben <strong>de</strong>s Vergaberechts eineAusschreibung mit einer best<strong>im</strong>mtenMarke, z. B. nur Coca-Cola o<strong>de</strong>r Pepsi-Cola,respektive begrenzt auf einProdukt nicht erfolgen kann.Sollte trotz aller Bemühungen<strong>und</strong> Absprachen die K<strong>und</strong>schaft einmalunzufrie<strong>de</strong>n sein, stehen neben<strong>de</strong>m Markenten<strong>de</strong>roffizier auch dieVertrauenspersonen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r DBwVzur Verfügung, um beispielsweise <strong>im</strong>Rahmen <strong>de</strong>r SoldatenbeteiligungEinfluss zu nehmen.Beschaffung <strong>und</strong> Transport <strong>de</strong>raus <strong>de</strong>m Warenkorb abgerufenenArtikel übernehmen zu 99 ProzentVertragspartner, für die EinsatzgebieteKFOR <strong>und</strong> ISAF etwa dasUnternehmen Gebr. Heinemann.Sie kümmern sich um Einkauf,Transport <strong>und</strong> Zollabwicklung.Be<strong>im</strong> Transport nach Afghanistanmüssen etwa sechs Län<strong>de</strong>r durchquertwer<strong>de</strong>n. Da verw<strong>und</strong>ert esnicht, dass es hin <strong>und</strong> wie<strong>de</strong>r zu Problemenkommen kann, obwohl dieSpedition alles Er<strong>de</strong>nkliche füreinen reibungslosen Ablauf tut. Sokann es etwa bei Grenzschließungendazu kommen, dass Lieferungennicht o<strong>de</strong>r verspätet <strong>de</strong>n Be -st<strong>im</strong>mungsort erreichen. Für solcheFälle sollte Verständnis aufgebrachtwer<strong>de</strong>n, wenn man die enorme Weg-


Auslandseinsatzstrecke <strong>und</strong> <strong>de</strong>n hohen Aufwandbe<strong>de</strong>nkt.Dem aufmerksamen Leser stelltsich die Frage: Warum wer<strong>de</strong>n dieMarketen<strong>de</strong>rartikel nicht einfachdurch die B<strong>und</strong>eswehr <strong>im</strong> Fliegertransportiert, wenn es <strong>de</strong>rartige Problemegibt?Dies geschieht in Einzelfällen<strong>und</strong> zwar dann, wenn Engpässe beiHygieneartikeln o<strong>de</strong>r Softdrinks(Wasser zählt auch dazu) entsteheno<strong>de</strong>r wenn die Versorgung aus <strong>de</strong>mZentrallager aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r operativenRahmenbedingungen nicht gewährleistetist.Der in diesen Fällen gewählteLufttransport bringt jedoch umfangreicheGenehmigungsverfahren mitsich. Unter an<strong>de</strong>rem sind zusätzlicheEinfuhrgenehmigungen zu beantragen.Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n damit dieweshalb wer<strong>de</strong>n diese Waren nichtzum gleichen Preis wie <strong>im</strong> Marketen<strong>de</strong>rshopverkauft?Aufschläge zur BetreuungWas dies betrifft, so wer<strong>de</strong>n die Aufschläge,die diese Preisunterschie<strong>de</strong>ausmachen, durch die örtliche Versammlung<strong>de</strong>r Vertrauenspersonenberaten <strong>und</strong> beschlossen. Die dabeieingenommenen Gel<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>ngesammelt <strong>und</strong> fließen an die Kontingentangehörigenals Be -treuungsmittel wie<strong>de</strong>r zurück. Hierhat wie<strong>de</strong>rum je<strong>de</strong>r über seine Vertrauenspersonunmittelbaren Einfluss<strong>und</strong> sollte diese Möglichkeitauch nutzen.Wenn wir also das nächste Mal<strong>im</strong> Marketen<strong>de</strong>rshop unseres Vertrauensstehen <strong>und</strong> uns über kleinereDinge ärgern, sollten wir uns <strong>de</strong>nOberstleutnant Thomas Behr (Vorsitzen<strong>de</strong>r Heer) <strong>im</strong> Gespräch mitOberfeldwebel Jan Schmid vor <strong>de</strong>m Marketen<strong>de</strong>r-La<strong>de</strong>n in Termes:Die Mandatsträger <strong>de</strong>s DBwV informieren sich regelmäßig in <strong>de</strong>nEinsatzlän<strong>de</strong>rn.b<strong>und</strong>eswehreigenen Transportkapazitätenbelastet. Auch angesichts <strong>de</strong>rhohen Transportkosten, die sich aufdas Vier- bis Siebenfache <strong>de</strong>r Kostenfür <strong>de</strong>n Landtransport belaufen, istdieser Transportweg keine dauerhafteAlternative.Auch <strong>de</strong>swegen wur<strong>de</strong>n die Verträgezur Marketen<strong>de</strong>rwarenversorgung<strong>im</strong> vergangenen Jahr ange passt.Nunmehr ist <strong>de</strong>r Auftragnehmer beiabsehbaren Engpässen durch Problemeauf <strong>de</strong>m Landweg verpflichtet,die Waren auf eigene Kosten einzufliegen.Aus diesem Gr<strong>und</strong> kam eskürzlich zu Preiserhöhungen bei einigenArtikeln in <strong>de</strong>n Einsatzgebieten,was angesichts <strong>de</strong>s hohen Transportaufwands,egal ob zu Wasser, zu Lan<strong>de</strong>o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Luftweg, kein W<strong>und</strong>erist.Auch für <strong>de</strong>n Verkauf vonGetränken <strong>und</strong> Tabakwaren in <strong>de</strong>nBetreuungseinrichtungen <strong>und</strong> Feldlagerkantinenist die Marketen<strong>de</strong>rwarenversorgungvon Be<strong>de</strong>utung.Ohne diesen Versorgungsweg wärees <strong>de</strong>n Einrichtungen nicht möglich,diese Waren bereit zu stellen. Dochenormen Logistikaufwand vorAugen führen. Vielleicht än<strong>de</strong>rt diesein wenig die Sicht auf die Dinge<strong>und</strong> wir erfreuen uns um so mehr an<strong>de</strong>n angebotenen Waren <strong>und</strong> <strong>de</strong>nAnnehmlichkeiten, die diese für uns<strong>und</strong> auch unsere Familien mit sichbringen. Schließlich haben wir Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten tausen<strong>de</strong>Kilometer von <strong>de</strong>r He<strong>im</strong>at entferntdie Möglichkeit, für unsere FamilienKleinigkeiten <strong>und</strong> Aufmerksamkeitenzu kaufen. All dies ist <strong>de</strong>rArbeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Engagement <strong>de</strong>rAkteure <strong>im</strong> Hintergr<strong>und</strong> zu verdanken.mhIn naher Zukunft än<strong>de</strong>rn sich <strong>de</strong>rRahmenvertrag <strong>und</strong> die Artikel, diesich <strong>im</strong> Warenkorb befin<strong>de</strong>n. Einediesbezügliche Berichterstattungfolgt zeitnah. Sollten weitere Frageno<strong>de</strong>r Anregungen in Bezug zu Marketen<strong>de</strong>raufkommen, stehen <strong>de</strong>r DeutscheB<strong>und</strong>eswehrVerband, VR 5sowie <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Unterausschusses<strong>im</strong> GVPA „Betreuung <strong>und</strong>Fürsorge“, OberstabsfeldwebelArmin Mack, zur Verfügung.


30 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013FamilienbetreuungSpiel <strong>und</strong> Spaß in <strong>de</strong>r Schulz-/Lutz-KaserneMunster. Die Familienbetreuungsstelle <strong>de</strong>r Panzerlehrbriga<strong>de</strong>9 in Munster hat <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rferienprogrammes<strong>de</strong>r Stadt Munster am 16. <strong>und</strong>am 18. Juli interessierte Kin<strong>de</strong>r zum Kegeln <strong>und</strong> zuSigmaringen/München. Das Familienbetreuungszentrumin Sigmaringen hat die Angehörigen<strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>rzeit <strong>im</strong> Auslandseinsatz befindlichenSoldaten am 14. Juli in die Graf-Stauffenberg-Kaserne zu einem sommerlichen Grill- <strong>und</strong> Spieletageingela<strong>de</strong>n. Oberstabsfeldwebel Harald Lott <strong>und</strong>sein Team konnten bei bestem Sommerwetter r<strong>und</strong>40 große <strong>und</strong> kleine Gäste begrüßen. Eine beson<strong>de</strong>reAttraktion war <strong>de</strong>r so genannte „EASy-Truck“<strong>de</strong>r evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenmit Hüpfburg, Kletterwand, Torwandschießen,Spielez<strong>im</strong>mer <strong>und</strong> vieles mehr. Im Kino wur<strong>de</strong> „IceAge 4“ gezeigt. Für das leibliche Wohl war gesorgt:Es gab Kaffee <strong>und</strong> Kuchen sowie allerlei Gegrilltes.Dabei konnten sich die Angehörigen besser kennenlernen<strong>und</strong> ihre Erfahrungen mit <strong>de</strong>m Alleinseinwährend <strong>de</strong>s Auslandseinsatzes ihrer Angehörigenaustauschen.Fahrt an <strong>de</strong>n HesselbergDas FBZ München hat ein gemeinsames Wochenen<strong>de</strong>für die Angehörigen von Einsatzsoldaten organisiert.Es ging mit 42 Teilnehmern an <strong>de</strong>n Hesselberg<strong>im</strong> mittelfränkischen Gerolfingen. Gebotenwur<strong>de</strong> bei strahlen<strong>de</strong>m Sonnenschein ein attraktivesProgramm, an <strong>de</strong>m sich die Familien erfreuen konnten.Die gemütliche Kreuzfahrt auf <strong>de</strong>m nahe gelegenenAltmühlsee bei Gunzenhausen bot die Möglichkeit,sich kennenzulernen <strong>und</strong> untereinan<strong>de</strong>r insGespräch zu kommen. „Ich fin<strong>de</strong> es sehr gut, dassdie B<strong>und</strong>eswehr solche Veranstaltungen durchführt.Und man lernt <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r neue Leute kennen, diedas gleiche Schicksal teilen“, so die Ehefrau einesTag <strong>de</strong>r offenen Tür in <strong>de</strong>r Kurpfalzkaserneeiner spannen<strong>de</strong>n Kasernenrallye in die Schulz-/Lutz-Kaserne eingela<strong>de</strong>n. Dabei stand natürlich <strong>de</strong>rSpaß <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r an vor<strong>de</strong>rster Stelle. Viele <strong>de</strong>r Teilnehmerwaren schon allein durch das Betreten <strong>de</strong>rKaserne hellauf begeistert <strong>und</strong> waren bei bei<strong>de</strong>nVeranstaltungen von Kopf bis Fuß motiviert, <strong>de</strong>mKin<strong>de</strong>rferienprogramm <strong>de</strong>n richtigen Rahmen zuverleihen. Auch das Personal <strong>de</strong>r FamilienbetreuungsstelleMunster freute sich bei bei<strong>de</strong>n Aktionen,ihre „kleinen“ Gäste begrüßen <strong>und</strong> diese am zweitenTag durch die Kaserne begleiten zu dürfen. DieKasernenrallye konnte hierbei als voller Erfolg verbuchtwer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn alle Kin<strong>de</strong>r durchliefen dieStrecke mit viel Elan <strong>und</strong> freuten sich am En<strong>de</strong> überdie gef<strong>und</strong>enen Lösungswörter, tolle Preise <strong>und</strong>Leckeres vom Grill.FBZ MunsterFamilientag mit <strong>de</strong>m „EASy-Truck“in Afghanistan stationierten Soldaten.Auch die Kin<strong>de</strong>r kamen nicht zu kurz, da sievom Kapitän höchstpersönlich zum Steuermannernannt wur<strong>de</strong>n. Anschließend war am Fossiliensteinbruchin Eichstätt mit <strong>de</strong>m Sammeln <strong>und</strong> Ausgrabenvon Fossilienreichlich Actiongeboten. Begleitetwur<strong>de</strong>n die Veranstaltungenvon <strong>de</strong>revangelischen Militärseelsorge,dieGottesdienste anbot.Abger<strong>und</strong>et wur<strong>de</strong>das Wochenen<strong>de</strong> miteiner Führung auf <strong>de</strong>rstaufischen ReichsburgBurg Harburg.Das FBZ MünchenorganisiertAuf <strong>de</strong>m Altmühlsee wur<strong>de</strong>ndie Kin<strong>de</strong>r zum Steuanstaltungfür diemonatlich eine Verermannernannt. Angehörigen vonEinsatzsoldaten. ImUmkreis von München sind es allein 480 Familien,die hierzu eingela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Aber auch für Soldaten,die gera<strong>de</strong> erst aus <strong>de</strong>m Einsatz gekommen sind,sind die Aktionen <strong>de</strong>s FBZ attraktiv. Das FBZ Münchenist Ansprechstelle für jegliche Probleme, diedie Angehörigen von Soldatinnen <strong>und</strong> Soldaten <strong>im</strong>Umkreis Münchens haben. Hierbei steht das Teaman 365 Tagen <strong>im</strong> Jahr r<strong>und</strong> um die Uhr bereit.Leutnant Andreas HornSpeyer. Am 6. Juli konnte das FamilienbetreuungszentrumSpeyer <strong>de</strong>n Angehörigen <strong>de</strong>r sich <strong>im</strong>Auslandseinsatz befindlichen Soldatinnen <strong>und</strong>Soldaten ein einmaliges Programm bieten: An diesemTag veranstaltete das Spezialpionierbataillon464 aus Speyer seinen „Tag <strong>de</strong>r offenen Tür“.Der Tag begann in <strong>de</strong>r Kurpfalzkaserne beischönstem Sonnenschein mit einem Feldgottesdienst.Verschie<strong>de</strong>ne Vorführungen vermittelten<strong>de</strong>n Besuchern ein Bild vom Einsatzspektrum <strong>de</strong>rSpezialpioniere – vom Aufbau eines Checkpoints<strong>im</strong> Einsatzland bis hin zur Sanitätsausbildung. DieBesuchergruppe <strong>de</strong>s FBZ Speyer wur<strong>de</strong> mit Kaffee<strong>und</strong> Kuchen sowie mit Essensgutscheinen fürEintopf <strong>und</strong> Steakbrötchen versorgt. Gleichzeitigstellten sich die neuen Zivilbeschäftigten <strong>de</strong>s FBZ,Maria Mirschel <strong>und</strong> Matthias Schilling, vor.Für etwas Unmut sorgte das Einsatzführungskommando,das die Vi<strong>de</strong>o-Telefon-Konferenz mit<strong>de</strong>n Soldaten <strong>im</strong> Einsatzgebiet kurzfristig eineSt<strong>und</strong>e vorverlegt hatte. Dadurch verpassten einigeBesucher die Schaltung zu ihren Angehörigen.Die nächste Informations- <strong>und</strong> Betreuungsveranstaltungfin<strong>de</strong>t dann am 21. September mit einerKürbisausstellung <strong>und</strong> einem Vortrag aus einem Einsatzlandin <strong>de</strong>r Kurpfalzkaserne statt. FBZ SpeyerOberstleutnant Josef RauchLiebe Kameradinnen,liebe Kamera<strong>de</strong>n,En<strong>de</strong> September ist B<strong>und</strong>estagswahl. Anlass für michdarüber nachzu<strong>de</strong>nken, was uns B<strong>und</strong>eswehrangehörigendiese Legislaturperio<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Koalitionsvertragunserer Regierungsparteien bringen sollte <strong>und</strong> wastatsächlich daraus gewor<strong>de</strong>n ist.Da war zunächst die Re<strong>de</strong> davon, dass am Gr<strong>und</strong>satz<strong>de</strong>r allgemeinen Wehrpflicht festgehalten wer<strong>de</strong>nsoll mit <strong>de</strong>m Ziel, diese <strong>im</strong> Januar 2011 auf sechs Monatezu verkürzen. An diesem Ziel wur<strong>de</strong> gera<strong>de</strong> mal einhalbes Jahr festgehalten bis eben diese Regierungskoalitionoffen über die Aussetzung <strong>de</strong>r Wehrpflicht diskutierthat <strong>und</strong> sie mit Schwung ein weiteres halbes Jahrspäter per Gesetz faktisch been<strong>de</strong>t hat. Von dieser forschenVorgehensweise hat sich die Truppe auch zweieinhalbJahre später noch nicht erholt, weil nämlichkein Konzept dahinterstand, wie die Truppe mit <strong>de</strong>nwenigen verbleiben<strong>de</strong>n Mannschaftsdienstgra<strong>de</strong>n diegleichbleiben<strong>de</strong> Auftragslage erfüllen soll. Hinten <strong>und</strong>vorne zu wenig Personal <strong>und</strong> dann sollen wir auch nochunterfor<strong>de</strong>rt sein …..Die Einsetzung einer Strukturkommission, die Vorschlägezu Eckpunkten einer neuen Organisationsstrukturmachen soll, kann man als erledigt betrachten.Das Bekenntnis zur Inneren Führung ist ebenso positivzu sehen wie das Ziel, dass sich unsere Soldaten auf<strong>de</strong>n Rückhalt in <strong>de</strong>r Gesellschaft verlassen können. Aus<strong>de</strong>m Satz <strong>im</strong> Koalitionsvertrag: „Ihren Leistungen für dieSicherheit unseres Lan<strong>de</strong>s gebührt hohe Anerkennung,“wur<strong>de</strong> „Soldaten gieren nach Anerkennung“! Klingtzwar phonetisch ähnlich, meint aber eigentlich etwasganz an<strong>de</strong>res. Ist es möglich, dass discogeschädigteRedakteure dieses <strong>Interview</strong> geführt haben? Wie könnenwir Rückhalt in <strong>de</strong>r Gesellschaft erwarten, wenn wir uns<strong>de</strong>ssen noch nicht mal bei unserem höchsten Vorgesetzenin <strong>de</strong>r Öffentlichkeit sicher sein können? Ich weiß, wirsollen nicht mehr darüber re<strong>de</strong>n, aber das nagt an mir <strong>und</strong>vielen an<strong>de</strong>ren <strong>im</strong>mer noch. Man gesteht auch einemMinister zuweilen unbedachte Äußerungen zu <strong>und</strong> kanndiese abhaken, wenn eine ernstgemeinte Entschuldigungfolgt. För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Rückhalts für unsere Soldaten in <strong>de</strong>rGesellschaft in dieser Legislaturperio<strong>de</strong>: nach meinerWahrnehmung Fehlanzeige!Die <strong>im</strong> Koalitionsvertrag festgeschriebene Fürsorgepflichtgegenüber <strong>im</strong> Dienst zu Scha<strong>de</strong>n gekommenenSoldaten <strong>und</strong> ihrer Familien wird am Zustan<strong>de</strong>kommen<strong>de</strong>s durch <strong>de</strong>n Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerband initiiertenEinsatzversorgungsverbesserungsgesetzes beson<strong>de</strong>rs<strong>de</strong>utlich: Der harscheste Gegner <strong>de</strong>s Gesetzentwurfes wardas BMVg. Erst die Lobbyarbeit <strong>de</strong>s DBwV über alleFraktionen hat dazu geführt, dass dieses Gesetz zum Wohlvon einsatzgeschädigten Soldaten mit wenigen AbstrichenEn<strong>de</strong> 2011 <strong>im</strong> B<strong>und</strong>estag verabschie<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Dies<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Umstand, dass nach gut 20 Jahren B<strong>und</strong>eswehr<strong>im</strong> Einsatz <strong>im</strong>mer noch wesentliche Erlasse <strong>und</strong> Verwaltungsbest<strong>im</strong>mungennicht an die Realität angepasst sindlassen nicht erkennen, dass die Fürsorgepflicht gegenüberEinsatzgeschädigten wichtig ist. Das zwischenzeitlichentstan<strong>de</strong>ne Traumazentrum vermag diese Wertungnicht aufzubessern.Und dann war da noch das Maßnahmenpaket zurAttraktivitätssteigerung in <strong>de</strong>n Streitkräften <strong>und</strong> das ThemaVereinbarkeit Familie <strong>und</strong> Dienst. Das Erstere in meinenAugen ein klassischer Flop. Da steht viel drin, was für<strong>de</strong>n einzelnen Soldaten mit Attraktivität nichts zu tun hat– aber man kann aus Sicht BMVg vieles davon abhaken,weil daraufhin geplant wur<strong>de</strong>. Außer einer <strong>de</strong>utlichenErhöhung <strong>de</strong>r finanziellen Vergütung für mehrgeleisteteDienste, die Wie<strong>de</strong>rgewährung <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rzuwendung,Gewährung von Verpflichtungsprämien <strong>und</strong> die KpChef-Dotierung A 13 hat sich kaum etwas bewegt. Und dabeiwar in min<strong>de</strong>stens zwei <strong>de</strong>r genannten Fälle <strong>de</strong>r DBwVdie treiben<strong>de</strong> Kraft. Über Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong>


Blickpunkt Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 33Oberstleutnant Johannes Lammel, MilitaryLiaison Officer UNMISS Süd-Sudan (vorherzwe<strong>im</strong>al ISAF, dann Namibia, Uganda); Polizeioberkommissaraus Berlin Olaf Meilicke,Police State Advisor in Jonglei State UNMISS(vorher UNMIK, UNMIS); Nikolai Rogosaroff,Rule of Law + Security Institutions Support OfficeUNMISS (vorher UN DPKO, UNAMID).Die Mo<strong>de</strong>ratorin Christiane Meyer vomARD-Hauptstadtstudio befragt einzelne Ausgezeichnete:Was die Juristin nach Afghanistangebracht habe? Ob sie dort Angst habe? Ob diePolizistin aus Düsseldorf ihrer besten Fre<strong>und</strong>ineinen Einsatz wie <strong>im</strong> Kosovo empfehlen könne?Ob <strong>de</strong>r Oberstleutnant nach seinen vielen Einsätzen„nicht mehr an<strong>de</strong>rs könne“? Man wer<strong>de</strong> dawirklich gebraucht, könne helfen. Über Jahresehe man, dass es voran gehe. Aber <strong>de</strong>r Kulturschockbei <strong>de</strong>r Rückkehr sei min<strong>de</strong>stens genausostark wie <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Ankunft in einem Krisengebiet.Impressionen <strong>und</strong> St<strong>im</strong>mungenZwischen <strong>de</strong>n Blöcken spielt das Streichquartett„Sweet Syncopation“, geben Bil<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>rVi<strong>de</strong>owand vielfältige Blicke auf Menschen <strong>und</strong>Situationen in <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>nseinsätzen. Nach <strong>de</strong>nRe<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Minister <strong>und</strong> von Martin Kobler spielendie Musikerinnen „No Bravery“ von JamesBlunt. Der Song entstand 1999, als <strong>de</strong>r 25-jährigeBlunt als Hauptmann <strong>de</strong>r britischen Armeebe<strong>im</strong> KFOR-Einmarsch dabei war <strong>und</strong> ein Landvoller Zerstörung, Tod, Vergewaltigung, Verschw<strong>und</strong>enen,Traurigkeit erlebte:„There are children standig here, arms outstretchedinto the sky, tears drying on their face.He has been here. Brothers lie in shallow graves.Fathers lost without a trace. A nation blind totheir disgrace, since he`s been here. And I see nobravery, no bravery in your eyes anymore. Onlysadness. (…)“2010 wur<strong>de</strong> bekannt, dass Blunt mit einerBefehlsverweigerung gegenüber <strong>de</strong>m NATO-Oberbefehlshaber am Flughafen Pristina eineunabsehbare Konflikteskalation mit russischenSoldaten verhin<strong>de</strong>rt habe.Kommentare <strong>und</strong> EchoAlle TeilnehmerInnen <strong>de</strong>r Feierst<strong>und</strong>e, die ichnachträglich sprach <strong>und</strong> von <strong>de</strong>nen ich überan<strong>de</strong>re hörte, fan<strong>de</strong>n die Veranstaltung „großartig“,„r<strong>und</strong>um gelungen“, „würdig <strong>und</strong> richtigschön“, „historisch“, „Beginn einer guten Tradition“.Ein GIZ-Mitarbeiter votierte dafür, be<strong>im</strong>nächsten Mal auch EntwicklungshelferInneneinzubeziehen, die nicht durchgängig, aber oft<strong>im</strong> Kontext einer Frie<strong>de</strong>nsmission arbeiten <strong>und</strong>für Frie<strong>de</strong>nsentwicklung wirken.Ich empfand – man erlaube die Emotionalität– die Veranstaltung als „politisch beglückend“.Denn auf <strong>de</strong>m Balkan, in Afrika, Georgien <strong>und</strong>Afghanistan bin ich seit 1996 bei ca. 40 Besuchenvielen H<strong>und</strong>erten Polizisten, Soldaten <strong>und</strong>Zivilexperten (Missionsteilnehmern wie Entwicklungshelfern<strong>und</strong> Frie<strong>de</strong>nsfachkräften)begegnet, die mit langem Atem <strong>und</strong> Bo<strong>de</strong>nhaftungBew<strong>und</strong>ernswertes leisten, Entbehrungen,Strapazen, z.T. höchste Risiken auf sich nehmen– <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r hiesigen Gesellschaft, ja sogar inihren beruflichen Zusammenhängen kaum Aufmerksamkeit,geschweige Anerkennung erfahren.Insofern war ihre Ehrung nicht nur hoch verdient,son<strong>de</strong>rn auch überfällig. Dass sie erstmaligressortgemeinsam geschah, ist Ausdruck <strong>de</strong>rErfahrung aus allen Frie<strong>de</strong>nseinsätzen: Die eigenenMöglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen. Keiner schafftes allein, die Notwendigkeit <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren.Seit Jahren fällt mir auf, dass in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschenÖffentlichkeit, in <strong>de</strong>r sicherheitspolitischenCommunity wie auch unter Frie<strong>de</strong>nsbewegtendie Vereinten Nationen <strong>und</strong> UN-Frie<strong>de</strong>nssicherungkaum Beachtung fin<strong>de</strong>n, ja meistignoriert wer<strong>de</strong>n, dass vermeintliche „Realpolitiker“fast nur von Sicherheit <strong>und</strong> kaum noch vonFrie<strong>de</strong>n re<strong>de</strong>n. Gegenüber diesen Trends war <strong>de</strong>rTag <strong>de</strong>r Peacekeeper eine politisch-persönlicheDemonstration von Frie<strong>de</strong>nspraktikern in verschie<strong>de</strong>nenUniformen <strong>und</strong> Zivil: für <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>nsauftrag<strong>de</strong>utscher Politik, für die VereintenNationen als <strong>de</strong>n Rahmen globaler <strong>und</strong> kollektiverFrie<strong>de</strong>ns- <strong>und</strong> Sicherheitspolitik, für dieWahrnehmung von Frie<strong>de</strong>nschancen.(Dass <strong>de</strong>utsche Politik dabei keinen Gr<strong>und</strong> zurSelbstzufrie<strong>de</strong>nheit hat, steht auf einem nächstenBlatt: Viel zu mager ist die <strong>de</strong>utsche Beteiligungan ausdrücklich UN-geführten Missionen mit zzt.210 Personen, davon 185 Soldaten – das ist Rang50 <strong>de</strong>r UN-Personalsteller; hier gibt es erheblichenNachholbedarf, insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Polizeikomponente;wi<strong>de</strong>r alle Vernunft <strong>und</strong> Erfahrungbesteht weiterhin ein enormes Missverhältniszwischen militärischen Kapazitäten <strong>und</strong> Ressourceneinerseits <strong>und</strong> Kapazitäten <strong>de</strong>r zivilenKonfliktbewältigung an<strong>de</strong>rerseits.)Falsche Prioritäten? In einer Presseerklärungvom 13. Juni kommentierte Heinz Wagner,Geschäftsführer <strong>de</strong>s Forum Ziviler Frie<strong>de</strong>nsdienst,die „Frie<strong>de</strong>nsehrung offenbart falschePrioritäten“, eine gut gemeinte Ehrung wer<strong>de</strong>„zum Offenbarungseid <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Frie<strong>de</strong>nspolitik“(www.forumzfd.<strong>de</strong>/no<strong>de</strong>/898) Selbstverständlichist auch eine kritische Auseinan<strong>de</strong>rsetzungmit <strong>de</strong>m Tag <strong>de</strong>r Peacekeeper zubegrüßen. Offenbar ohne Kenntnis <strong>de</strong>s tatsächlichenAblaufs <strong>de</strong>r Veranstaltung geht die Kritikaber voll an <strong>de</strong>n Intentionen <strong>und</strong> Botschaften <strong>de</strong>rFeierst<strong>und</strong>e vorbei. Die frie<strong>de</strong>nspolitische Chance<strong>de</strong>s Tages wird ignoriert <strong>und</strong> die Leistung insbeson<strong>de</strong>re<strong>de</strong>s ZIF diskreditiert. Das bedauereich gera<strong>de</strong> als langjähriger Unterstützer <strong>de</strong>s ZivilenFrie<strong>de</strong>nsdienstes sehr.Ein Schatten bleibtDie vielen reservierten Plätze für MdB`s <strong>und</strong> dievielen Kameras vor Ort erweckten <strong>de</strong>n Eindruckvon breiter Parlamentarier- <strong>und</strong> Medienpräsenz.Die Wirklichkeit war lei<strong>de</strong>r sehr an<strong>de</strong>rs: AußerKerstin Müller <strong>und</strong> Viola von Cramon sah ichkeine an<strong>de</strong>ren bekannten MdB`s.Wegen <strong>de</strong>r gleichzeitigen Sitzungswoche <strong>und</strong>Ausschusssitzungen war eine geringere Abgeordnetenpräsenzunvermeidlich. Dass aber we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rAuswärtige, noch <strong>de</strong>r Verteidigungs- <strong>und</strong> Innenausschussmit ihren vielen Mitglie<strong>de</strong>rn für eineMin<strong>de</strong>strepräsentanz sorgten, dass auch kein Mitglied<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>estagspräsidiums zugegen war,kann ich nicht nachvollziehen. Angesichts <strong>de</strong>rMitverantwortung <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>estages für Auslandseinsätzeist das – gelin<strong>de</strong> gesagt – irritierend!Neben <strong>de</strong>n Medien <strong>de</strong>r drei Ministerienbrachten mehrere Radioprogramme Beiträge<strong>und</strong> <strong>Interview</strong>s zum Tag <strong>de</strong>r Peacekeeper – DeutscheWelle, Deutschlandradio, RBB, NDR. In<strong>de</strong>n Fernsehnachrichten, in <strong>de</strong>n Printmedien, auf<strong>de</strong>n sicherheitspolitischen Blogs aber erschienfast NICHTS. Die einzigen Ausnahmen: DerSchluss absatz in einem großen Artikel <strong>de</strong>r Weltam Sonntag vom 16. Juni („Die B<strong>und</strong>eswehr,Deutschlands ungeliebte Armee“ von UlrichAuch <strong>de</strong>r DeutscheB<strong>und</strong>eswehrVerbandwar mit VerbandsvizeOberstleutnantAndrè Wüstnerauf <strong>de</strong>m Tag <strong>de</strong>sPeacekeepersvertreten.Exner, Miriam Hollstein <strong>und</strong> S<strong>im</strong>one Meyer)<strong>und</strong> ein Bericht auf www.strategietechnik.blogspot.<strong>de</strong>/2013/06/erstmals-<strong>de</strong>utscher-tag-<strong>de</strong>s-peacekeepers.html#more(„Europäische Sicherheit + Technik“). In je<strong>de</strong>mEinzelfall mag es gute Grün<strong>de</strong> gegeben haben –die Überschwemmung, die Sitzungswoche <strong>de</strong>sB<strong>und</strong>estages, das Euro-Hawk-Desaster, dieGr<strong>und</strong>steinlegung zum Aufbau <strong>de</strong>s Schlosses inSichtweite zum Auswärtigen Amt. Insgesamt istaber die Nichtberichterstattung zum Tag <strong>de</strong>r Peacekeepernotorisch. Genauso war es bei <strong>de</strong>rZehnjahresfeier <strong>de</strong>s ZIF <strong>im</strong> Mai 2012, <strong>de</strong>r internationalhochangesehenen frie<strong>de</strong>nspolitischenInnovation.Hätte es einen Zwischenfall bei <strong>de</strong>r Feierst<strong>und</strong>egegeben, wäre zumin<strong>de</strong>st auch <strong>de</strong>r Anlasserwähnt wor<strong>de</strong>n. Aber nur ein solches positives,ermutigen<strong>de</strong>s, einmaliges Ereignis mit vielenAnpackern – kein Nachrichtenwert! Gibt es inRedaktionen, unter Journalisten für internationalePolitik eine unausgesprochene Frie<strong>de</strong>nsmüdigkeit,gar Frie<strong>de</strong>nsverachtung?*Der frühere B<strong>und</strong>estagsabgeordnete <strong>und</strong> verteidigungspolitischeSprecher <strong>de</strong>r FraktionBündnis ‘90/Die Grünen, Winfried Nachtwei,ist Mitglied <strong>im</strong> Beirat Zivile Krisenpräventionbe<strong>im</strong> Auswärtigen Amt <strong>und</strong> <strong>im</strong> Vorstand <strong>de</strong>rDeutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen(DGVN)


Bildungswerk September 2013 Die B<strong>und</strong>eswehr 35Rostock. Ganz am Anfang stand dieDebatte um die Marine-Hauptstadt-Frage. Ist Rostock mit <strong>de</strong>m Sitz <strong>de</strong>sMarine-Kommandos die <strong>de</strong>utscheMarine-Hauptstadt, wie es OberbürgermeisterRoland Methling in seinemGrußwort formulierte? O<strong>de</strong>r istes Wilhemshaven als größter Marine-Standort <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, wie es StaatssekretärThomas Kossen<strong>de</strong>y nahe legte?An diesem Tag zumin<strong>de</strong>st war esganz ein<strong>de</strong>utig: Die <strong>de</strong>utsche Marine-Hauptstadt hieß Rostock! Mehr als150 hochrangige Vertreter von Politik,Wirtschaft, Wissenschaft <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eswehrwaren auf Einladung <strong>de</strong>s Bildungswerks<strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>es-Der B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>sDBwV <strong>und</strong> Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r KTMSOberst Ulrich Kirsch begrüßtedie zahlreichen Gäste.wehrVerban<strong>de</strong>s <strong>und</strong> <strong>de</strong>s DeutschenMarit<strong>im</strong>en Instituts ins Rathaus <strong>de</strong>rHansestadt gekommen. Das Diskussionsthemabe<strong>im</strong> 13. Marit<strong>im</strong>enSicherheitskolloqium: „Die strategischeBe<strong>de</strong>utung marit<strong>im</strong>er Sicherheitfür Deutschland“.In seiner Begrüßung ver<strong>de</strong>utlichte<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s DeutschenB<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s, OberstUlrich Kirsch, dass Deutschland nochmehr „marit<strong>im</strong>es Verständnis“ brauche<strong>und</strong> verwies auf die Gefahr durchPiratenüberfälle vor Westafrika. Erbenannte als zentrale Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>de</strong>r Zukunft für die Marine diePersonalgewinnung, da bereits jetztdas Fehl in Mangelverwendungen biszu 70 Prozent erreiche. Neben Verzögerungenbei Beschaffungsvorhabensprach er ein beson<strong>de</strong>res Anliegen alsVerbandschef an: „Die Marine mussmehr für die Vereinbarkeit vom Familie<strong>und</strong> Dienst tun!“ Im vergangenenJahr hätte die Zahl <strong>de</strong>r Abwesenheitstageohne Besatzungswechsel bei <strong>de</strong>rMehrzahl <strong>de</strong>r Boote <strong>und</strong> Schiffe zwischen163 <strong>und</strong> 196 Tagen gelegen.Kirsch: „Das ist Gift für je<strong>de</strong> Beziehung<strong>und</strong> je<strong>de</strong> Familie!“Der Parlamentarische StaatssekretärThomas Kossen<strong>de</strong>y hielt dasEinleitungsreferat zum Thema „DieBe<strong>de</strong>utung marit<strong>im</strong>er Sicherheit fürDeutschland“. Er legte dar, warumschon alleine aus wirtschaftlichenGrün<strong>de</strong>n die Sicherheit <strong>de</strong>r Seewegefür unser Land von überragen<strong>de</strong>rAuf <strong>de</strong>m Podium stellten sich die Referenten alle nochmals <strong>de</strong>r Diskussion: v. l. Flottillenadmiral Georg vonMaltzan, Dirk Schattschnei<strong>de</strong>r (BMZ), Staatssekretär Thomas Kossen<strong>de</strong>y, Thomas Wiegold (Mo<strong>de</strong>rator),Heinz Schulte (griephan) <strong>und</strong> Dr. Jasper Wieck (AA).Marit<strong>im</strong>e Sicherheit stehtweiterhin hoch <strong>im</strong> KursAls Inspekteur <strong>de</strong>r Marine neu inRostock, aber bereits erfahrenerSchirmherr <strong>de</strong>s Kolloquiums –Vizeadmiral Axel Sch<strong>im</strong>pf.Be<strong>de</strong>utung ist: Wesentliche Rohstoffefür die Industrie wer<strong>de</strong>n über dasMeer nach Deutschland eingeführt,viele Industrieprodukte auf <strong>de</strong>m Seewegexportiert. Zu<strong>de</strong>m habe die <strong>de</strong>utscheWerftindustrie weltweit eineSpitzenstellung <strong>im</strong> Spezial- <strong>und</strong> Marineschiffbau,die sie nur halten könne,wenn wir uns weiter entwickeln. Kossen<strong>de</strong>yfasste zusammen: „Deutschlandprofitiert als Exportnation <strong>und</strong>als Betreiber einer großen Han<strong>de</strong>lsflottevon Stabilität <strong>und</strong> Sicherheit auf<strong>de</strong>n Weltmeeren <strong>und</strong> muss <strong>de</strong>shalbauch aktiv einen angemessenen Beitragleisten.“Der Admiral für Operationen <strong>im</strong>Kommando Marine, FlotillenadmiralGeorg Freiherr von Maltzanerklärte in seinem Beitrag, was dieSicherheit <strong>im</strong> marit<strong>im</strong>en Umfeldgefähr<strong>de</strong>t: Konflikte, Krisen, Piraterie,<strong>de</strong>r internationale Terrorismus,die Proliferation. Um all diesenGefahren begegnen zu können, seidie erste Voraussetzung ein umfassen<strong>de</strong>smarit<strong>im</strong>es Lagebild. Dasmüsse in Zusammenarbeit zwischen<strong>de</strong>n Nationen möglichst globalerstellt wer<strong>de</strong>n. Der Admiral: „NurNATO <strong>und</strong> EU sind heute in <strong>de</strong>rLage, Systeme aufzustellen, die <strong>de</strong>nAnfor<strong>de</strong>rungen an kollektiver Informationsnutzunggenügen.“ MitBlick auf die innere marit<strong>im</strong>e Sicherheitin Deutschland schlug er vor,„die Küstenwache zu einem marit<strong>im</strong>enExekutivorgan mit BefugnissenDer Oberbürgermeister <strong>de</strong>r HansestadtRostock, Roland Methling,sprach als Repräsentant<strong>de</strong>r Marinehauptstadt Rostock.bis in die ausschließliche Wirtschaftszone“umzugestalten.Die Gefahren, die von zerbrechen<strong>de</strong>nStaaten ausgehen, die zu<strong>de</strong>meinen Zugang zum Meer haben,beschrieb <strong>de</strong>r Abteilungsleiter Planung<strong>und</strong> Koordination <strong>im</strong> B<strong>und</strong>esministeriumfür wirtschaftlicheZusammenarbeit, Dirk Schattschnei<strong>de</strong>r.Seine These: „Langfristig wer<strong>de</strong>ndie Seewege nur sicher, wenn entwickelteLän<strong>de</strong>r ein Interesse daranhaben, dass es so ist.“ Ein Weg, Staatenstabil zu machen, sei, <strong>de</strong>n Wohlstand<strong>de</strong>r Menschen durch <strong>de</strong>n friedlichenAustausch von I<strong>de</strong>en, Informationen,Waren <strong>und</strong> Personen zu mehren.Den „erfor<strong>de</strong>rlichen Instrumentenkasten“dafür stelle vor allem dieEntwicklungspolitik zur Verfügung.Schattschnei<strong>de</strong>r: „Im Jahr 2050 wer<strong>de</strong>nüber eine Milliar<strong>de</strong> Afrikaner <strong>im</strong>Erwerbsalter sein. Wer<strong>de</strong>n sie uns alsK<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partner begegnen – o<strong>de</strong>rals Armutsflüchtlinge?“„Denken in marit<strong>im</strong>en Fähigkeiten“war Titel <strong>de</strong>s Vortrags von HeinzSchulte, Chefredakteur <strong>de</strong>r Griephan-Briefe. Er for<strong>de</strong>rt angesichts von Globalisierung<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Aufstieg Chinaszu einer neuen D<strong>im</strong>ension marit<strong>im</strong>enHan<strong>de</strong>lns zu kommen: Dem Wissenum <strong>und</strong> Denken in Räumen. Berlinsolle sich einen Partner <strong>im</strong> pazifischenRaum suchen, <strong>de</strong>r ähnlicheInteressen verfolgt, <strong>und</strong> sich mit ihmgemeinsam um die Sicherung <strong>und</strong>Gestaltung <strong>de</strong>r globalen Ströme kümmern.Die Kaufleute <strong>de</strong>r Hanse, diesich zwischen <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s 12. <strong>und</strong><strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s 17. Jahrh<strong>und</strong>erts zusammengeschlossen hatten, wür<strong>de</strong>n dieDynamik <strong>de</strong>r Globalisierung alsChance verstan<strong>de</strong>n haben, da ist sichSchulte sicher. Globaliserung, so seinCredo, müsse „erzählt“ wer<strong>de</strong>n. Unddas so, dass Emotionen ausgelöst wer<strong>de</strong>n.Manchmal, so Schulte, gehe esnicht um Informationen, son<strong>de</strong>rn umEmotionen. Als Beispiel nannte erBarack Obama <strong>und</strong> seinen Slogan„Yes, we can!“Dr. Jasper Wieck vom AuswärtigenAmt stellte in seinem Beitrag diemarit<strong>im</strong>e Sicherheit in <strong>de</strong>n Gesamtkontext<strong>de</strong>utscher Außenpolitik. Erbeschrieb die sich wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Prioritätensetzung<strong>de</strong>r USA in <strong>de</strong>r Weltpolitik,für die China mittlerweile zurgrößten Herausfor<strong>de</strong>rung gewor<strong>de</strong>nist, die Auswirkungen <strong>de</strong>s Kl<strong>im</strong>awan<strong>de</strong>ls,durch <strong>de</strong>n die Arktis zunehmendzu einem klassischen marit<strong>im</strong>enTransportweg wird <strong>und</strong> schließlichdas Phänomen <strong>de</strong>s Staatenzerfalls alsHerausfor<strong>de</strong>rungen an die marit<strong>im</strong>eSicherheit.Für alle diese Probleme seienallerdings keine nationalen Lösungenerfor<strong>de</strong>rlich, da sie auch unsere Alliierten<strong>und</strong> Partner betreffen. In <strong>de</strong>rFolge habe sich die NATO bereits aufdie marit<strong>im</strong>en Fragen eingestellt <strong>und</strong>mit <strong>de</strong>r Überwachungsoperation„Active En<strong>de</strong>avour“ gemeinsameErfahrungen gesammelt. Wieck unterstrich,dass sich die Rolle Deutschlandsnicht auf die militärischenBeiträge <strong>im</strong> Bündnis beschränke.Dennoch sei ein Bewusstseinswan<strong>de</strong>lerfor<strong>de</strong>rlich – weg von <strong>de</strong>n eher kontinental-europäischenDefinitionen vonInteressen, hin zu einer Auseinan<strong>de</strong>rsetzungmit weitgefassten geografischenRäumen.In <strong>de</strong>r abschließen<strong>de</strong>n Podiumsdiskussion,mo<strong>de</strong>riert von ThomasWiegold, nicht nur bekannt als Betreibervon „Augen gera<strong>de</strong>aus“, stan<strong>de</strong>ndann alle Redner <strong>de</strong>m Publikum Re<strong>de</strong><strong>und</strong> Antwort. Das passen<strong>de</strong> Schlusswortkam von Thomas Kossen<strong>de</strong>y, <strong>de</strong>rzum Abschluss einer Debatte umDaten zu Weißbuch <strong>und</strong> VerteidigungspolitischenRichtlinien feststellte:„Gut, dass es <strong>de</strong>n DeutschenB<strong>und</strong>eswehrVerband gibt!“ jm


36 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013BlickpunktKomman<strong>de</strong>ur Oberst Richard Drexl während einer Ansprache vor Soldaten <strong>im</strong> Offizierhe<strong>im</strong><strong>de</strong>r Technischen Schule <strong>de</strong>r Luftwaffe 1 in Kaufbeuren.Kaufi a<strong>de</strong>Zweiter Teil <strong>de</strong>s persönlichen Erfahrungsberichtsvon Komman<strong>de</strong>ur Oberst Richard Drexl zur Auflösung<strong>de</strong>s Standorts KaufbeurenVon Richard DrexlDass sich die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschlandmit inzwischen nur mehr 1,4 ProzentAnteil <strong>de</strong>r Verteidigungsausgaben amBSP trotz ihres wirtschaftlichen Gewichts weithinter europäischen Partnern wie Frankreich <strong>und</strong>Großbritannien bewegt, wird gerne verschwiegen.Aber be<strong>de</strong>utet das nicht, dass sich unser Land einennicht unerheblichen Teil seiner Ausgaben für dieäußere Sicherheit von <strong>de</strong>n Partnern bezahlenlässt? Wirft das nicht die Frage auf, wie lange sichdas die besagten Län<strong>de</strong>r, nicht zu vergessen dieUSA, noch leisten können o<strong>de</strong>r wollen? Schließlichsind es wir Deutschen, die <strong>de</strong>m Rest <strong>de</strong>r freienWelt die Sparpistole auf die Brust setzen <strong>und</strong>HH-Kürzungen verlangen!Dass bei dieser Ausgangslage insbeson<strong>de</strong>redie Luftwaffe wür<strong>de</strong> Fe<strong>de</strong>rn lassen müssen, warklar. Und dass eine kleinere Luftwaffe einen geringerenAusbildungsbedarf haben wür<strong>de</strong>, konnteje<strong>de</strong>r ahnen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s kleinen Einmaleins fähig war.Aber einen Traditionsstandort wie Kaufbeurengleich ganz aufzulösen, dafür reichten die kühnstenBefürchtungen nicht aus. Bereits die US-Amerikaner hatten nach <strong>de</strong>m Krieg begonnen, <strong>im</strong>Fliegerhorst technische Ausbildung zu betreiben.Die Luftwaffe hat das mit Gründung <strong>de</strong>r TechnischenSchule 1957 <strong>im</strong> großen Stil nahtlos fortgesetzt.Im Laufe <strong>de</strong>r Jahre entwickelte sich einSchulstandort, <strong>de</strong>n man guten Gewissens als eines<strong>de</strong>r technischen Gehirne einer technisierten Teilstreitkraftbezeichnen kann. Die Kaufbeurer Offi-ziere, Unteroffiziere <strong>und</strong> zivilen Mitarbeiter bil<strong>de</strong>nnicht nur alle Techniker für Kampfflugzeuge sowiedie Fluglotsen <strong>und</strong> Flugberater von B<strong>und</strong>eswehr<strong>und</strong> Österreichischem B<strong>und</strong>esheer aus. Sie sindauch gefragte Ansprechpartner bei allen möglichentechnischen Fragestellungen, ob <strong>im</strong> B<strong>und</strong>esamtfür Wehrtechnik <strong>und</strong> Beschaffung, <strong>de</strong>m Waffensystemkommando<strong>de</strong>r Luftwaffe o<strong>de</strong>r auch in<strong>de</strong>r Industrie.Treffe mich spätabends mit meinem konsterniertenStellvertreter <strong>im</strong> Fliegerhorst, er berichtetvon <strong>de</strong>r Pressekonferenz mit <strong>de</strong>m Oberbürgermeister<strong>de</strong>r Stadt Kaufbeuren. Der OB hat die Stand -ortschließung zutiefst bedauert. Aber wenn dasschon so sei, die unverzügliche Räumung <strong>de</strong>r Liegenschaftdurch die B<strong>und</strong>eswehr gefor<strong>de</strong>rt, damitrasch Platz für Investoren geschaffen wer<strong>de</strong>n könne!Das hat gesessen. Wir entschließen uns, einBier <strong>im</strong> Offizierhe<strong>im</strong> trinken zu gehen. Geholfenhat aber auch das nicht. Wir können uns keinenRe<strong>im</strong> daraus machen <strong>und</strong> über die Grün<strong>de</strong> für dieseAussage nur spekulieren. Die offene W<strong>und</strong>e, diewir seit <strong>de</strong>m Bekanntwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Schließungsentscheidungmit uns herum tragen, ist damit noch tiefergewor<strong>de</strong>n. Wir fühlen uns, als sei uns <strong>de</strong>r Stuhlvor die Tür gestellt wor<strong>de</strong>n – ziemlich allein mitunseren Fragen nach <strong>de</strong>m Warum <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Wohin.27. Oktober 2011Die Chefbesprechung am Morgen mit <strong>de</strong>mFührungspersonal gibt mir ein erstes eigenes Bildvon <strong>de</strong>r Gefühlslage <strong>im</strong> Fliegerhorst. Zu dieserBesprechung wie auch <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n la<strong>de</strong> ichnicht nur das Führungspersonal <strong>de</strong>r TSLw 1, son<strong>de</strong>rnselbstverständlich auch <strong>de</strong>s BwDLZ <strong>und</strong> <strong>de</strong>sSanitätszentrums Kaufbeuren. Auch <strong>de</strong>ren Mitarbeiterwollen die Zusammenhänge erläutertbekommen, so gut es eben geht. Wir rücken allenäher zusammen, tauschen uns offen aus, vonherz erweichen<strong>de</strong>n Szenen ist die Re<strong>de</strong>. Ein Gefühlmacht sich breit: wir sitzen alle in einem Boot,unabhängig von Status, Dienstalter <strong>und</strong> Aufgabe.Die Dienststellenleiter stehen ihren Mann, so istmein Eindruck. Mit ihnen an meiner Seite wer<strong>de</strong>ich <strong>de</strong>n Beschäftigten gegenübertreten. Viel zusagen habe ich nach meiner Einschätzung lei<strong>de</strong>rnicht.Und dann stehe ich vor <strong>de</strong>m schwersten Gangin meiner über 40-jährigen B<strong>und</strong>eswehrdienstzeit.In zwei Durchgängen stellte ich mich mit dürftigen<strong>und</strong> zum Teil selbst zusammengesuchten Informationenals Gr<strong>und</strong>lage vor die komplette Belegschaft<strong>de</strong>s Fliegerhorstes. Vom Podium <strong>de</strong>s Horstkinosherunter schaue ich in mehrere h<strong>und</strong>ert fragen<strong>de</strong>Gesichter, um ihnen die gestrigeSchließungsentscheidung zu erläutern. Alle Stühlesind besetzt, Menschen stehen auf <strong>de</strong>n Gängen,so voll war dieser w<strong>und</strong>erbare Raum noch nie!Das Kino ist mir von zahlreichen Veranstaltungenher vertraut. Für Personalversammlungen,Kaufbeurer Dialog-Veranstaltungen, große Besuchergruppeno<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Mädchen-Zukunftstag wares mir regelmäßig ein guter Ort mit einer positivenAtmosphäre. So unwohl wie heute habe ich michnie vorher gefühlt, das lag aber nicht am Raum …„Meine sehr geehrten Damen <strong>und</strong> Herren, liebeSoldaten <strong>und</strong> Zivilbedienstete, <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esminister<strong>de</strong>r Verteidigung hat entschie<strong>de</strong>n, dass unserFliegerhorst geschlossen wird!“ GespenstischeStille <strong>im</strong> Saal, kein Räuspern <strong>und</strong> kein Flüstern,kein Ton ist zu hören, die berühmte Steckna<strong>de</strong>l hätteman fallen hören können. Was kann, was mussnach diesem Satz kommen, <strong>de</strong>n ich mir vor ein paarTagen noch nicht hätte vorstellen können? Irgendwiegelingt es mir die Kurve zu kriegen. Ich fangean zu sprechen vom Ablauf <strong>de</strong>s vergangenenTages, entschuldige mich dafür, nicht bereitsgestern hier gewesen zu sein, re<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Vorbereitungsphase<strong>de</strong>r Standortentscheidungen, <strong>de</strong>nKonzepten <strong>und</strong> Papieren, mit <strong>de</strong>nen die Wehrpflichtausgesetzt <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Personalumfang <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr auf bis zu 185000 Soldaten <strong>und</strong>55000 Zivilbedienstete festgelegt wor<strong>de</strong>n ist.Im Erläutern neuer Umfangszahlen hatte sichin <strong>de</strong>n letzten zwei Jahrzehnten eine gewisse Routineeingestellt. Einige behaupten, das sei die sechsteStrukturreform seit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung. Ichhabe zu zählen aufgehört, irgendwie helfen Zahlenauch nicht weiter. Das Gefühl, auf einer Dauerbaustellezu leben, beschreibt die Situation hinreichend.Dem eigentlichen Punkt um <strong>de</strong>n bei es je<strong>de</strong>mTeilnehmer dieser Veranstaltungen geht, eine halbwegsverstehbare Erklärung zu liefern für dieSchließungsentscheidung, kann <strong>und</strong> will ich nichtausweichen. Mein Inspekteur hat auf die Fragenach <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n für die Schließung auf die Politikverwiesen, auf die drastische Reduzierungunserer Teilstreitkraft, die schwerpunktmäßigeStationierung <strong>de</strong>r Luftwaffe <strong>im</strong> fliegerisch wenigerfrequentierten Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Republik <strong>und</strong> auf diehohen Kosten für die Erneuerung <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>in-


Blickpunkt Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 37frastruktur. Ich füge hinzu, dass man verstehenkönne, dass sich je<strong>de</strong> Luftwaffe auf die fliegerischvoll nutzbaren Plätze konzentrieren müsse (gut,dass mir dieser Punkt noch rechtzeitig eingefallenist) <strong>und</strong> ernte – auch bei <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Frager<strong>und</strong>e– we<strong>de</strong>r großen Protest noch Gefühlsausbrüche.Die Beschäftigten nehmen die Erläuterungenbetroffen, aber eher reglos hin, von großenEmotionen ist bereits am ersten Tag nach <strong>de</strong>r Entscheidungnichts zu spüren. Ich selbst bin aufgewühltob <strong>de</strong>r Tragweite <strong>de</strong>r Entscheidung, in <strong>de</strong>nHerzen vieler Fliegerhorstangehöriger dürfte esnicht an<strong>de</strong>rs ausgesehen haben. Es hagelt <strong>im</strong>merhinzahlreiche Fragen, die ich versuche, zu beantworten.Alle Beiträge bleiben jedoch konstruktiv,we<strong>de</strong>r Defätismus noch abfällige o<strong>de</strong>r Weltuntergangsst<strong>im</strong>mungausstrahlen<strong>de</strong> Bemerkungenmachen die R<strong>und</strong>e.Über die Erfolgswahrscheinlichkeit meinesAppells an die Loyalität <strong>de</strong>m Dienstherrn gegenüber,sich nicht hängen zu lassen, <strong>de</strong>n Ausbildungsauftragweiterhin ernst zu nehmen <strong>und</strong> Haltung zubewahren, mache ich mir keine Illusionen. MeineBefürchtung, dass sich die allgemeine St<strong>im</strong>mungso schnell nicht wer<strong>de</strong> heben lassen <strong>und</strong> dieSchüler in <strong>de</strong>r ersten Zeit nach <strong>de</strong>r Schließungsentscheidungdie Leidtragen<strong>de</strong>n sein wür<strong>de</strong>n,bewahrheitete sich nicht. Ich habe von keinem Fallgehört, dass sich Lehrgangsteilnehmer über mangelhafteMotivation <strong>de</strong>s Lehrpersonals beklagthätten. Dies st<strong>im</strong>mt mich noch heute froh <strong>und</strong>dankbar meinen Mitarbeitern gegenüber.Im Übrigen ergaben meine kurzfristig angesetztenBesuche bei <strong>de</strong>n Luftwaffenmusikkorps inNeubiberg <strong>und</strong> Karlsruhe ein ähnlich positivesBild. Bei<strong>de</strong> Orchester hatten kurz danach, am 26.Oktober, musikalische Auftritte zu bewältigen.Musiker auf <strong>de</strong>m Podium mit hängen<strong>de</strong>n M<strong>und</strong>winkelngeben kein gutes Bild, die Stücke wärenschnell eine Zumutung für das Publikum. Auchdort war das Gegenteil <strong>de</strong>r Fall: kein falscher Tonschlich sich ein, keiner ließ sich hängen <strong>und</strong> dieMusik klang genauso schwungvoll wie ehe<strong>de</strong>m!Wie ist das zu erklären, frage ich mich bereits<strong>im</strong> Verlauf <strong>de</strong>r Versammlungen. Wo bleiben dieEmotionen? Kein Teilnehmer verweist auf Frau<strong>und</strong> Kind, die durch die Entscheidung möglicherweiseum ihre He<strong>im</strong>at gebracht wer<strong>de</strong>n. Sindbereits jetzt alle Beteiligten so abgestumpft, dasssie zur Emotion gar nicht mehr in <strong>de</strong>r Lage sind?Was ist die Ursache?Nach meiner Selbsteinschätzung bin ich zwarals knorriger Vorgesetzter bekannt, <strong>de</strong>r aus seinemHerzen keine Mör<strong>de</strong>rgrube macht <strong>und</strong> Mitarbeiterngera<strong>de</strong> heraus gegenüber tritt. Mein Wort hatGewicht, als billigen Schwätzer kennt mich keiner.Vielleicht hat dies verb<strong>und</strong>en mit gefühlvollenWorten zur Entspannung <strong>de</strong>r Situation beigetragen.Aber Volkes Seele in einer <strong>de</strong>rartig explosivenSituation beruhigen zu können, das hätte ich mirnoch vor ein paar Tagen selbst kaum zugetraut.Zwischendurch geht mir <strong>de</strong>r Gedanke durch<strong>de</strong>n Kopf, ob ich mich damit nicht zum Komplizen<strong>de</strong>r Entschei<strong>de</strong>r bzw. <strong>de</strong>r Entscheidung gemachthabe? Ist es wirklich meine Sache, einer <strong>de</strong>rartigenGr<strong>und</strong>entscheidung gegen <strong>de</strong>n Lebensmittelpunktvon in <strong>de</strong>r Größenordnung tausend Beschäftigten,von <strong>de</strong>n Angehörigen <strong>und</strong> mittelbar Betroffenenganz zu schweigen, quasi die Vernunftargumenteumzuhängen <strong>und</strong> zur Einsicht in das Unvermeidli-che beizutragen? Kann es tatsächlich meine Aufgabesein, die rationalen Argumente zu bemühenin einer Situation, die ich we<strong>de</strong>r gewünscht nochinnerlich akzeptiert habe?Die Antwort auf diese Fragen empfin<strong>de</strong> ich alseinfacher, als es zunächst scheint. Als loyalerStabsoffizier, verantwortlicher Komman<strong>de</strong>ur <strong>und</strong>Dienststellenleiter musste es meine Führungsaufgabesein, auch in schwierigen Situationen komplizierteEntscheidungen zu vertreten, verständlichzu machen <strong>und</strong> zu übersetzen. Krisenmanagement,Krisenkommunikation, Durchhaltefähigkeit<strong>und</strong> Belastbarkeit – diese Anfor<strong>de</strong>rungen galtes zu erfüllen.Darauf hat <strong>de</strong>r Dienstherr ein Anrecht, dafürbil<strong>de</strong>t er Soldaten mit hohem Aufwand aus, bis sie<strong>de</strong>nn mal Komman<strong>de</strong>ur wer<strong>de</strong>n können. Das musszumal für Entscheidungssituationen gelten, dienach Recht <strong>und</strong> Gesetz zustan<strong>de</strong> gekommen sind.Und das war unbestritten bei <strong>de</strong>r Stationierungsentscheidung<strong>de</strong>r Fall.Dass sich <strong>de</strong>nnoch viele Zeitgenossen übereinige Dinge in diesem Zusammenhang w<strong>und</strong>ern,Kontrollturm zu ermöglichen. Zu dieser Entspannungtrug sicherlich auch bei, dass sich in <strong>de</strong>r Zwischenzeitherumgesprochen hatte, dass <strong>de</strong>r größteTeil <strong>de</strong>r Schule, die Luftfahrzeugtechnikausbildung,nach Untermeitingen bzw. Lechfeld verlegtwer<strong>de</strong>n soll. Dieser Standort liegt in fahrbarer Entfernungvon Kaufbeuren knapp 50 km entfernt.Von Routine konnte aber noch längst keineRe<strong>de</strong> sein. Das bayerische Fernsehen hatte zumBürgerforum <strong>im</strong> Stadtsaal eingela<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Sendung„Jetzt red i“ wer<strong>de</strong>n Politiker mit Sachverhaltenkonfrontiert, <strong>de</strong>r Bürger kommt mit seinenFragen <strong>und</strong> Meinungen direkt zu Wort. Die Stand -ortentscheidung hatte rasch Kaufbeuren als Beispielfür eine schwer angeschlagene Kommune indie Schlagzeilen gebracht. Dass dieses Forum aus<strong>de</strong>r Wertachstadt gesen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, war folglichkein Zufall. Staatssekretäre <strong>und</strong> Abgeordnetegaben sich die Ehre, 40 Plätze waren für Soldaten<strong>und</strong> zivile B<strong>und</strong>eswehrmitarbeiter reserviert. DieErwartungen waren groß, nunmehr endlich direktvon kompetenter Stelle die genauen Grün<strong>de</strong> für dieEntscheidung zur Standortschließung zu erfahren.Der Starfighter auf <strong>de</strong>m Kasernengelän<strong>de</strong> steht für die lange Geschichte <strong>de</strong>r Bildungseinrichtung.muss dabei nicht unerwähnt bleiben. Zum Beispielweshalb die bayerische Staatsregierung die Luftwaffeso ungehin<strong>de</strong>rt ziehen lässt. Wo doch dieLuft- <strong>und</strong> Raumfahrtindustrie angeblich einen so<strong>im</strong>mens hohen Stellenwert besitzt!2. November 2011Der Kalen<strong>de</strong>r wollte es so. Zahlreiche Flieger -horst angehörige hatten ein langes Wochenen<strong>de</strong>verbringen können. Der 1. November fiel auf einenDienstag, <strong>de</strong>n Montag vorher haben viele freigemacht <strong>und</strong> Urlaub genommen. Am 1. Novembergehen zahlreiche Bürger auf <strong>de</strong>n Friedhof <strong>und</strong>ge<strong>de</strong>nken ihrer Verstorbenen. Bei dieser Gelegenheitkommt kein fühlen<strong>de</strong>r Mensch an <strong>de</strong>r Fragevorbei, was wirklich zählt <strong>im</strong> Leben. Vielleicht wardies mit ein Gr<strong>und</strong>, weshalb die St<strong>im</strong>mung bei vielenFliegerhorstangehörigen zumin<strong>de</strong>st nachaußen hin rasch wie<strong>de</strong>r drehte <strong>und</strong> eine allmählicheRückkehr zur Tagesordnung zu beobachtenwar. Immerhin hatte sich <strong>de</strong>r Auftrag <strong>de</strong>r TechnischenSchule <strong>de</strong>r Luftwaffe keinen Deut geän<strong>de</strong>rt:Im Jahresablauf tausen<strong>de</strong> Schüler technisch auszubil<strong>de</strong>n,um ihnen eine eigenverantwortliche Aufgabenwahrnehmungam Flugzeug o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>mPolitisch Verantwortliche re<strong>de</strong>n gerne von erklären<strong>und</strong> mitnehmen, vom Aufzeigen von Zusammenhängen<strong>und</strong> vom mündigen Bürger. Dass die bohren<strong>de</strong>Frage nach <strong>de</strong>n tatsächlichen Grün<strong>de</strong>n fürdie Entscheidung zur Schließung <strong>de</strong>s StandortesKaufbeuren aber nur <strong>de</strong>n lapidaren Hinweis auf„militärisch-funktionale Grün<strong>de</strong>“ als Antwort hervorrief,haben viele Teilnehmer als enttäuschendbezeichnet. Viele fühlten sich nicht ernst- <strong>und</strong>schon gar nicht mitgenommen.Die zahllosen Einzelgespräche <strong>de</strong>r erstenWochen waren <strong>de</strong>nn möglicherweise für dieBeschäftigten wichtiger, als Fernseh- o<strong>de</strong>r Nachrichtensendungen.Nahezu je<strong>de</strong>r Mitarbeiter wolltekonkrete Fragen stellen können <strong>und</strong> seine Vorgesetztenan seiner Seite wissen. Fragen auchschnell in die Richtung, wann wird <strong>de</strong>r Flugplatzgeschlossen <strong>und</strong> wie geht es mit mir weiter? Fragen,die zu diesem Zeitpunkt nicht beantwortetwer<strong>de</strong>n konnten. Eine Realisierungsplanung miteinem aufeinan<strong>de</strong>r aufbauen<strong>de</strong>n Zeitkonzeptkonnte es zu diesem Zeitpunkt noch nicht geben.Erst <strong>im</strong> Juni 2012 war es soweit, die Realisierungsplanung<strong>de</strong>r Luftwaffe wur<strong>de</strong> mit einer Zeitschieneveröffentlicht. Fortsetzung folgtFotos: privat


38 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013HeerSommerreise führt <strong>de</strong> Maizière zurPanzergrenadierbriga<strong>de</strong> 41 „Vorpommern“Torgelow. Die Panzerketten rollen über <strong>de</strong>nTruppenübungsplatz „Jägerbrück“. Vier„Leopard 2A5“-Kampfpanzer <strong>und</strong> vierSchützenpanzer <strong>de</strong>s Typs „Mar<strong>de</strong>r 1A3“nähern sich unter gegenseitiger Sicherungeiner Ortschaft. Ein aufgeklärter feindlicherPanzerzug wird <strong>im</strong> Feuerüberfall vernichtet,dann bekämpfen die bei<strong>de</strong>n angreifen<strong>de</strong>nZüge die verbliebene feindliche Infanterie<strong>und</strong> einen feindlichen Jagdpanzer. Schließlichwird die Ortschaft von <strong>de</strong>n eigenen Kräfteneingenommen. Mit dieser Vorführung auf <strong>de</strong>mTruppenübungsplatz „Jägerbrück“ <strong>de</strong>monstriertedie Panzergrenadierbriga<strong>de</strong> 41 „Vorpommern“Verteidigungsminister Thomas <strong>de</strong> Maizièreihre Einsatzbereitschaft.Stellvertretend für die nach <strong>de</strong>r Neuausrichtung<strong>de</strong>s Heeres verbleiben<strong>de</strong>n sechs mechanisiertenHeeresbriga<strong>de</strong>n besuchte <strong>de</strong> MaizièreAnfang August die Panzergrenadierbriga<strong>de</strong> 41 inTorgelow. „Ich besuche mal richtig die Truppe“,so <strong>de</strong>r sichtlich beeindruckte Minister nach <strong>de</strong>rVorführung. In seinen Gesprächen mit <strong>de</strong>n Soldaten<strong>de</strong>s Bataillons erhielt er einen Eindrucküber die aktuelle Lage <strong>und</strong> St<strong>im</strong>mung in <strong>de</strong>rTruppe. De Maizière nutzte die Gelegenheit auchdazu, sich in <strong>de</strong>n Schützenpanzer „Mar<strong>de</strong>r“ einweisenzu lassen. „Ich wollte nur noch einmalmachen, was ich vor 40 Jahren gemacht habe“,verkün<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r ehemalige Oberleutnant aus <strong>de</strong>mdamaligen Panzergrenadierbataillon142 stolz, nach<strong>de</strong>mer wie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>mKampfraum <strong>de</strong>s Schützenpanzersausstieg.Neben <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>ausbildungmuss die Panzergrenadierbriga<strong>de</strong>die Einsatzbereitschaft<strong>de</strong>r Soldaten für Operationen<strong>im</strong> gesamten Aufgabenspektrumsicherstellensowie alle Truppenteile fürnationale <strong>und</strong> multinationaleEinsätze ausbil<strong>de</strong>n <strong>und</strong> vorbereiten.Dieser Auftrag kommt<strong>im</strong> Leitspruch <strong>de</strong>r Panzergrenadierbriga<strong>de</strong>41 „Vorpommern“zum Ausdruck: „Bereitzu Helfen – Fähig zu Kämpfen“.Gegenwärtig gehörenihr r<strong>und</strong> 2 500 Soldaten an.Der Verband ist <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r Neuausrichtungbereits seit Juli <strong>de</strong>r 1. Panzerdivision in Hannoverunterstellt. Der Stab <strong>de</strong>r Briga<strong>de</strong> wird <strong>im</strong>ersten Halbjahr 2014 von Torgelow nach Neubran<strong>de</strong>nburgverlegen.Das elementare Ziel <strong>de</strong>s zukünftigen Heeresist es, neben <strong>de</strong>r neuen Luftlan<strong>de</strong>briga<strong>de</strong> 1, <strong>de</strong>rDeutsch-Französischen Briga<strong>de</strong> <strong>und</strong> <strong>de</strong>m KommandoSpezialkräfte sechs in sich ausbildungs-Thomas <strong>de</strong> Maizière mit Briga<strong>de</strong>general Andreas Marlow (l.),Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>r Panzergrenadierbriga<strong>de</strong> 41 „Vorpommern“in Torgelow.Deutsche Gr<strong>und</strong>schule in Le Luc gewünschtStabsfeldwebel StefanLysk (2. v. r.) mitOberst Uwe Klein(r.), Komman<strong>de</strong>urDEU/FRA HFlg-AusbZ TIGER,Hartmut Raddatz,GruppensprecherBeamte, <strong>und</strong>Oberfeldarzt Dr.Roland Fla<strong>de</strong>, Vorsitzen<strong>de</strong>rPersonalrat<strong>und</strong> GruppensprecherSoldaten(v. l.).<strong>und</strong> übungsfähige mechanisierte Briga<strong>de</strong>n zuschaffen, die Einsatzkontingente für die gesamteAufgaben- <strong>und</strong> Intensitätsfülle stellen können.Die Briga<strong>de</strong> ist somit künftig das wesentlicheManöverelement für Landoperationen mit <strong>de</strong>mvollen Spektrum an Kampftruppe, verstärkterinfanteristischer Befähigung <strong>und</strong> ausgewogenenorganischen Aufklärungs-, Pionier- <strong>und</strong> Versorgungskräften.andré kanzler, ebgen <strong>de</strong>s südfranzösichen Standortes.Das Deutsch-Französische Heeresfliegerausbildungszentrumwur<strong>de</strong> 2003 mit <strong>de</strong>r Aufgabein Dienst gestellt, die <strong>de</strong>utschen <strong>und</strong> französischenTiger-Hubschrauberbesatzungen auszubil<strong>de</strong>n.Außer<strong>de</strong>m wirkt das Zentrum mit an <strong>de</strong>rHerstellung <strong>de</strong>r Einsatzbereitschaft <strong>de</strong>s WaffensystemsTiger in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen <strong>und</strong> französischenHeeresfliegertruppe, an <strong>de</strong>n Arbeiten <strong>de</strong>rNutzergemeinschaft <strong>de</strong>s Tigers <strong>und</strong> an <strong>de</strong>r Integration<strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r europäischen Verteidigung.Seit 2006 wer<strong>de</strong>n hier auch spanischeHubschrauberbesatzungen ausgebil<strong>de</strong>t. slFoto: B<strong>und</strong>eswehrLe Luc. Der stellvertreten<strong>de</strong> Vorsitzen<strong>de</strong> Heer <strong>im</strong>DBwV, Stabsfeldwebel Stefan Lysk, nahm einePersonalversammlung zum Anlass, um dasDeutsch-Französische HeeresfliegerausbildungszentrumTIGER (DEU/FRA HFlgAusbZ TIGER)<strong>im</strong> südfranzösischen Le Luc zu besuchen.Stabsfeldwebel Lysk überbrachte einGrußwort <strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>san die in Le Luc stationierten Soldaten <strong>und</strong> informierteüber die aktuelle Verbandspolitik. DieVereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Dienst war einweiteres Hauptthema <strong>de</strong>r Personalversammlung.Da die Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Soldaten <strong>de</strong>rzeit nureine französische Schule besuchen können, setztsich <strong>de</strong>r Personalrat für <strong>de</strong>n Aufbau einer <strong>de</strong>utschenGr<strong>und</strong>schule in Le Luc ein. Der Personalratsvorsitzen<strong>de</strong>,Oberfeldarzt Roland Fla<strong>de</strong>,zeigte sich opt<strong>im</strong>istisch, dass die Ausbildung in<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Schule mit <strong>de</strong>m Schuljahr 2015starten könne.In einem anschließen<strong>de</strong>n Gespräch diskutiertenStabsfeldwebel Lysk <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>r Ausbildungseinrichtung, Oberst UweKlein, die Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>und</strong> Herausfor<strong>de</strong>run-Luftbild <strong>de</strong>s Deutsch-Französischen Heeres -fliegerausbildungszentrums TIGER inSüdfrankreich.Foto: EFA/ADC Bruno Nidauqe


Heer Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 39Foto: Heer/Christoph StockampDeutsches Heer be<strong>im</strong> Vier-Daagse-Marsch in NijmegenNijmegen. Mitte Juli stand das nie<strong>de</strong>rländischeNijmegen zum 97. Mal <strong>im</strong> Mittelpunkt <strong>de</strong>s traditionellen4-Tage-Marsches. Unter <strong>de</strong>n 42 000Teilnehmern waren auch Marschierer <strong>de</strong>r 1. Panzerdivision<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Panzergrenadierbriga<strong>de</strong> 37.Vom 16. bis 19. Juli legten die r<strong>und</strong> 200 Marschiereraller Teilstreitkräfte <strong>und</strong> militärischenOrganisationsbereiche <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr täglich40 Kilometer Fußweg mit einer Belastung vonzehn Kilogramm Gepäck zurück. Weitere Soldatenhalfen in <strong>de</strong>r Organisation <strong>und</strong> <strong>de</strong>r sanitätsdienstlichenVersorgung. Das Heer stellte in <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr<strong>de</strong>legation zwei Mannschaften, dievon Generalmajor Carsten Jacobson, Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>r 1. Panzerdivision in Hannover, <strong>und</strong>Oberst Edgar Wagner, stellvertreten<strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>r Panzergrenadierbriga<strong>de</strong> 37 „FreistaatSachsen“ aus Frankenberg/Sachsen, vorOrt unterstützt wur<strong>de</strong>n.Im Jahr 1909 erstmals veranstaltet, entwickeltensich die 4-Tage-Märsche bis heute zueinem multikulturellen Fest <strong>de</strong>r Völkerverständigung<strong>und</strong> zur größten Sportveranstaltung in<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n Anfängen war es vorallem ein Leistungsmarsch für das Militär. Seit1916, nach einer Unterbrechung durch <strong>de</strong>nErsten Weltkrieg, nahmen aber <strong>im</strong>mer mehr Bürgerteil. Die ersten internationalen Marschiererkamen anlässlich<strong>de</strong>r OlympischenSpielein Amsterdam1928 nach Nijmegen.j. horstmann,ebGeneralmajorCarstenJacobson (M.)mit einerMarschgruppe<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr.Fallschirmspringerüber <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>nseeAm Bo<strong>de</strong>nsee. Für die Bewohner <strong>de</strong>s Ortes Langenargenist <strong>de</strong>r Besuch <strong>de</strong>r Fallschirmspringeraus Merzig <strong>im</strong>mer etwas Beson<strong>de</strong>res. Je<strong>de</strong>s Jahr<strong>im</strong> Juli trainieren die Soldaten <strong>de</strong>s Luftlan<strong>de</strong> -unterstützungsbataillons 262 (LLUstgBtl 262)das „Notverfahren Wasserlandung“. Seit 1994 istes Tradition, dass die 4. Kompanie anlässlich <strong>de</strong>sUferfestes zu ihrer Patengemein<strong>de</strong> an <strong>de</strong>nBo<strong>de</strong>nsee kommt.Das Fallschirmspringen <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr istinzwischen zu einem festen Bestandteil <strong>de</strong>s Fes -tes gewor<strong>de</strong>n. Mit Musik <strong>und</strong> Mo<strong>de</strong>ration wur<strong>de</strong>auch in diesem Jahr das Springen <strong>de</strong>r r<strong>und</strong> 260Soldaten aus einer Höhe von 400 Metern begleitet.Am Nachbarstand, <strong>im</strong> Informationszelt <strong>und</strong>am Karrieretruck <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr informiertensich die Besucher über die beruflichen Möglichkeiten<strong>de</strong>s Arbeitgebers B<strong>und</strong>eswehr.Fotos (2): B<strong>und</strong>eswehr/Marc EwersFeierliches Gelöbnis in WildsteigWildsteig. Am 1. August legten 116 Rekruten <strong>de</strong>r 6. Kompanie <strong>de</strong>s Gebirgsjägerbataillons 233aus Mittenwald ihr Gelöbnis in <strong>de</strong>r Patengemein<strong>de</strong> Wildsteig <strong>im</strong> Pfaffenwinkel ab. Neben Vertreternaus Politik, Feuerwehr, Vereinen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr waren auch zahlreiche Familienangehörige<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e <strong>de</strong>r Rekruten, die teilweise sehr weite Anfahrtswege in Kauf genommenhatten, <strong>de</strong>r Einladung gefolgt.In seiner Re<strong>de</strong> sprach <strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s Mittenwal<strong>de</strong>r Gebirgsjägerbataillons, OberstleutnantWerner Vosseler, <strong>de</strong>n angetretenen Rekruten Respekt <strong>und</strong> Anerkennung für ihre Entscheidungaus: „Auch wenn mein feierliches Gelöbnis als Rekrut bereits schon nahezu 25 Jahrezurückliegt – dieser beson<strong>de</strong>re Tag ist mir in guter Erinnerung geblieben. Ich <strong>de</strong>nke heute mitStolz daran zurück.“ Der Dienst in <strong>de</strong>r Gebirgstruppe erfor<strong>de</strong>re beson<strong>de</strong>re körperliche <strong>und</strong> geis -tige Fähigkeiten, so Vosseler. Hinzu komme die steigen<strong>de</strong> sicherheitspolitische VerantwortungDeutschlands <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Einsätze in aller Welt. Bei <strong>de</strong>n Angehörigen bedanktesich <strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>shalbauch für <strong>de</strong>renRückhalt <strong>und</strong> dieUnterstützung<strong>de</strong>r Rekruten.m. harter, ebDie Fahnenabordnung<strong>de</strong>rRekruten be<strong>im</strong>Ablegen <strong>de</strong>sGelöbnisses.Foto: B<strong>und</strong>eswehr/Marco HarterJetzt gibt es kein Zurück mehr: Die Soldaten<strong>de</strong>s LLUstgBtl 262 springen direkt über <strong>de</strong>mBo<strong>de</strong>nsee aus einer Transall.„Der Fallschirmsprung ins Wasser ist wirklichetwas Beson<strong>de</strong>res“, erklärte HauptgefreiterMax Klein, „<strong>und</strong> dann ist das auch noch meinerster Sprung nach <strong>de</strong>m Fallschirmspringerlehrgang.“Die Aufregung war ihm anzumerken.Wenn die Soldaten die Transall C-160D verlassen,ist das Flugzeug 240 km/h schnell. Noch in<strong>de</strong>r Luft, kurz vor <strong>de</strong>r Landung, wird bereits einTeil <strong>de</strong>s Fallschirmgurtzeugs geöffnet. Es erfor<strong>de</strong>rteinige Übung, die Gurte sofort nach <strong>de</strong>mLan<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Wasser abzulegen, sich nicht in <strong>de</strong>nLeinen <strong>de</strong>s Schirms zu verfangen o<strong>de</strong>r von ihmunter Wasser gezogen zu wer<strong>de</strong>n. „Bei <strong>de</strong>r Hitzeist die Landung aber eine willkommene Abkühlung“,so Hauptgefreiter Klein nach seinemerfolgreichen Sprung. marc ewers, eb


40 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013LuftwaffeNeues vom Vorstand LuftwaffeAndreas SteinmetzHeiko StotzSehr geehrte Leser, die Erstellung dieserAusgabe <strong>de</strong>s Verbandsmagazins fällt in dieUrlaubszeit <strong>und</strong> in die Vorbereitung zueinem Truppenbesuch in Afghanistan (in <strong>de</strong>rnächsten Ausgabe mehr dazu).Viele Vorgänge r<strong>und</strong> um die B<strong>und</strong>eswehrerfahren Sie zur Zeit tagesaktuell aus Presse <strong>und</strong>Fernsehnachrichten. Der Wahlkampf für dieB<strong>und</strong>estagswahlen sorgte auch dafür, dass <strong>de</strong>rUntersuchungsausschuss zum Euro Hawk medialkommuniziert wur<strong>de</strong>. Am Ergebnis, nämlichdass uns die Fähigkeit zur luftgestützten SIGINT-Aufklärung nach <strong>de</strong>r zu frühen Außerdienststellung<strong>de</strong>r Breguet Atlantic fehlt, hat er nichtsgeän<strong>de</strong>rt. Dass wir auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Verträge zurEMAR (European Military Airworthiness Requirement,militärische EASA) ein Amt für nationalemilitärische Flugsicherheit benötigen, dürftesich herumgesprochen haben, <strong>und</strong> dass das dafürnotwendige Personal nicht überzählig vorhan<strong>de</strong>nist, macht die Lage nicht einfacher. Doch <strong>de</strong>rHel<strong>de</strong>nklau als ein übliches Verfahren bei <strong>de</strong>rNeuausrichtung wird wohl auch dort angewen<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n. Die notwendige Einführung <strong>de</strong>s Professionalisierungsnachweises,ohne dass <strong>de</strong>rdadurch entstehen<strong>de</strong> Mehraufwand personellhinterlegt wird, kann am En<strong>de</strong> dazu führen, dasseine gute Sache als Nachteil <strong>und</strong> Erschwernisempf<strong>und</strong>en wird.So langsam kommt die Neuausrichtung in<strong>de</strong>r Breite <strong>de</strong>r Truppenbasis an. Dies führt abereher zur Auftragsverwirrung als zur Aufgabenklarheit.Viele Schnittstellen zwischen Dienststellen,Tätigkeiten <strong>und</strong> gleisteter Zuarbeit wer<strong>de</strong>nerst nach ihrer Auflösung sichtbar. DieseSynergien müssen zukünftig teuer eingekaufto<strong>de</strong>r mit einem erheblichen Mehraufwand neugeschaffen wer<strong>de</strong>n.Da wären wir bei <strong>de</strong>r lange angekündigtenFehlerkultur zur Neuausrichtung. Bisher: Fehlanzeige!Vielleicht ist sie aber auch noch nichtwirksam, <strong>de</strong>nn gut Ding will schließlich Weilehaben. Sie wird wohl noch bis weit nach <strong>de</strong>r Wahlauf sich warten lassen. Als gutes Beispiel geht<strong>de</strong>r Minister erneut voran: Unlängst stellte erfest, dass Burnout auch durch Unterfor<strong>de</strong>rungentstehen kann. Das ist an sich nichts Neues.Aber ist dies wirklich ein akutes Problem in <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> was macht er mit dieserErkenntnis? Als Ergebnis wird die konstruktiveKritik vieler militärischer Führer, Interessenverbän<strong>de</strong><strong>und</strong> Gewerkschaften in Teilen <strong>de</strong>r Presseals Genörgel diskreditiert. Der Kommunikationzur Neuausrichtung je<strong>de</strong>nfalls setzt <strong>de</strong>r Ministerjetzt die Krone auf. Noch <strong>im</strong>mer ist er <strong>de</strong>r Meinung,dass er einen besseren Einblick in die Truppehat als die Interessenvertretungen, <strong>de</strong>ren Einschätzungenauf persönlichem Erleben <strong>und</strong> aufwissenschaftlich f<strong>und</strong>ierten Umfragen unter <strong>de</strong>nTruppenführern fußen. WIR wollen ja die Wahrheithören <strong>und</strong> auf ihrer Gr<strong>und</strong>lage agieren. DieBewertung <strong>de</strong>s Ministers hingegen ist auf Flurgespräche,Truppenbesuche <strong>und</strong> Vorlagenlyrik<strong>im</strong> Ministerium gegrün<strong>de</strong>t. Ich überlasse es <strong>de</strong>mLeser, die Verwertbarkeit <strong>und</strong> Objektivität vonVorlagen zu beurteilen...Nun hat uns <strong>de</strong>r Minister prophezeit: „Wenndie Organisationsgr<strong>und</strong>lagen erst einmal gelegtsind <strong>und</strong> Klarheit über die Perspektiven gegebenist, dann kehrt auch Zufrie<strong>de</strong>nheit ein.“ Da istwohl <strong>de</strong>r Wunsch Vater <strong>de</strong>s Gedankens <strong>und</strong> nichtdas Wissen <strong>und</strong> die Erfahrung um die Neuordnung<strong>de</strong>r Streitkräfte in Europa. Ich kann nureines versprechen: Die nächste Reform stehtbereits vor <strong>de</strong>r Tür, <strong>und</strong> da sich Streitkräfte ständigumorganisieren, wäre es nur sinnvoll, diesmit Sorgfalt <strong>und</strong> ohne Hast zu tun <strong>und</strong> eben auchnur dort die Truppen zu bewegen, wo esmilitärisch notwendig ist. Scheinbar sind wirendgültig zu einem Spielball von Politik <strong>und</strong>Wirtschaft gewor<strong>de</strong>n. Der eigentliche Auftrag<strong>und</strong> die Menschen, die ihn erfüllen sollen, stehennicht mehr <strong>im</strong> Mittelpunkt <strong>de</strong>r Betrachtung. Weraber die Menschen nicht mitn<strong>im</strong>mt, kann <strong>de</strong>nAuftrag nicht erfüllen.Es bleibt wohl nur noch, <strong>de</strong>n Anspruch zurAuftragserfüllung <strong>de</strong>n Möglichkeiten <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lnsanzupassen, <strong>und</strong> da sind wir mitten drin,siehe Flugst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Afghanistaneinsatz. Fürdie neue Leitung <strong>de</strong>s Ministeriums wird es vielArbeit geben <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Vorstand Luftwaffe hofft,dass die von Thomas <strong>de</strong> Maizière bereits fürWeihnachten 2011 angekündigte Planungssicherheit<strong>und</strong> Familienfre<strong>und</strong>lichkeit dann dochnoch zur Wirkung kommt. Sollte es tatsächlichBeschäftigte <strong>und</strong> Soldaten in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrgeben, die von einem Burnout durch Unterfor<strong>de</strong>rungbedroht sind, so lege ich ihnen nahe, sichbe<strong>im</strong> Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerband zu engagieren<strong>und</strong> um die Angehörigen <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrzu kümmern. Denn dass wir uns engagieren,kann je<strong>de</strong>r am Erfolg erkennen. Der VorstandLuftwaffe steht, wie <strong>im</strong>mer, für Sie – unsere Mitglie<strong>de</strong>r– ein.Mit fre<strong>und</strong>lichen GrüßenGlück ab <strong>und</strong> Hals- <strong>und</strong> Beinbruch.Andreas SteinmetzVorsitzen<strong>de</strong>r LuftwaffeMilitärischer Segelflugwett -bewerb war ein ErfolgOberstleutnantJörgZinnert(M.)nahm dieSiegerehrungvor.Holzdorf. Vom Vom 15.-25. Juli fand <strong>de</strong>r 16.Internationale militärische Segelflugwettbewerbauf <strong>de</strong>m Fliegerhorst Holzdorf statt. An<strong>de</strong>r Veranstaltung unter Schirmherrschaft <strong>de</strong>sInspekteurs <strong>de</strong>r Luftwaffe, GeneralleutnantKarl Müllner, nahmen 54 Segelflugzeugeaus Belgien, Tschechien,Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>, Großbritannien,Frankreich <strong>und</strong> Deutschland teil.Um die verschie<strong>de</strong>nen Flugzeugtypenvergleichbar zu machen,gingen sie in unterschiedlichenKlassen an <strong>de</strong>n Start: in <strong>de</strong>r Clubklasse(ältere Flugzeuge, egal welchen Typs), in<strong>de</strong>r Standardklasse (starres Flügelprofil, 15Meter Spannweite) sowie in <strong>de</strong>r gemischtenKlasse (Doppelsitzerklasse, Seglflugzeugegrößer 15 Meter).An neun Flugtagen, darunter acht Wertungstage,wur<strong>de</strong>n insgesamt r<strong>und</strong> 550 Starts auf <strong>de</strong>mFliegerhorst gezählt. Der Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr-Flugsportvereinigung,OberstleutnantJörg Zinnert, sagte zur gelungenen Veranstaltung:„Hervorragen<strong>de</strong>s Wetter <strong>und</strong> besteBedingungen auf <strong>de</strong>m Flugplatz Holzdorfwaren Garant für einen super Wettbewerb.“bfv, ebFotos (2): BFV


Foto: SanAkBw MünchenFernausbildung (FA) <strong>und</strong> Wissensmanagement(WiMgmt) sind auch in <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr längst keine Fremdwortemehr. Mit <strong>de</strong>m sogenannten Opt<strong>im</strong>iertenEigenmo<strong>de</strong>ll (OEM) wur<strong>de</strong>n diese Themenbereiche2008 erstmals an einer Ausbildungseinrichtung<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr, an <strong>de</strong>r TechnischenSchule <strong>de</strong>r Luftwaffe 1 (TSLw 1) inKaufbeuren, eingeführt.Wissensmanagement ist ein wesentlicherBestandteil <strong>de</strong>r Führungsaufgabe <strong>de</strong>s militärischenFührers. Unter Fernausbildung in<strong>de</strong>s verstehtman eine eigenständige Ausbildungsform,die die herkömmliche Ausbildung durch die Nutzungmo<strong>de</strong>rner Technologien unterstützt,(AECMA 1000 D) versehen, verschlagwortet<strong>und</strong> <strong>de</strong>n Ausbil<strong>de</strong>rn über eine ZentraleBild- /Mediendatenablage zugänglich gemacht.Diese Zentrale Bild-/Mediendatenablage enthältschon jetzt eine Vielzahl von Bil<strong>de</strong>rn, Vi<strong>de</strong>os <strong>und</strong>an<strong>de</strong>ren mult<strong>im</strong>edialen Ausbildungsmitteln <strong>und</strong>wächst durch das kontinuierliche Einpflegenvorhan<strong>de</strong>ner Ausbildungsmedien ständig weiter.Auf diese Weise entsteht bei TSLw 1 eine zeitgemäßeAusbildungsumgebung.Alle in <strong>de</strong>r Datenablage enthaltenen Mediendurchlaufen zunächst eine Prüfschleife, diesicherstellt, dass es sich um aktuelles <strong>und</strong> urheberrechtlichunbe<strong>de</strong>nkliches Material han<strong>de</strong>lt.Damit die Ausbildungsmittel universell einsetzbarsind, sollten sie netzlauffähig <strong>und</strong> browserbasiertaufrufbar sein. Über eine zentrale Rollen<strong>und</strong>Rechte-Vergabe können sie künftig an je<strong>de</strong>mComputer <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr, ob <strong>im</strong> Büro o<strong>de</strong>r <strong>im</strong>Ausbildungsbereich, nutzbar gemacht wer<strong>de</strong>n.Das erlaubt <strong>de</strong>n Verzicht auf teure IT-Peripheriesowie Son<strong>de</strong>r-IT <strong>und</strong> spart so Haushaltsmittelein. Um die neuen Ausbildungsmedien in <strong>de</strong>rPraxis – sowohl in <strong>de</strong>r Präsenz- als auch in <strong>de</strong>rFernausbildung – zielführend einsetzen zu können,bedarf es allerdings auch entsprechend differenziertermethodisch-didaktischer Konzepte.Award für Serious GameEines <strong>de</strong>r bereits in <strong>de</strong>r gesamtentechnischen Eurofighter-Ausbildungeingesetzten Ausbildungsmittelist <strong>de</strong>r Virtuelle Verfahrenstrainer(VVT) Eurofighter. Dieser wur<strong>de</strong> inZusammenarbeit verschie<strong>de</strong>nerGruppen <strong>und</strong> Bereiche unter <strong>de</strong>rFe<strong>de</strong>rführung von FA/WiMgmt an<strong>de</strong>r TSLw 1 entwickelt <strong>und</strong> in seinerGr<strong>und</strong>version als sogenanntesSerious Game hergestellt. DiesesGame spricht gera<strong>de</strong> die junge Generation<strong>de</strong>r Ausbildungsteilnehmer an<strong>und</strong> nutzt ihre Medienkompetenzganz <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>s angestrebten Aus-Luftwaffe Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 41Einführung Fernausbildung/Wissensmanagementan <strong>de</strong>r TechnischenSchule <strong>de</strong>r Luftwaffe in Kaufbeurenergänzt <strong>und</strong> flexibilisiert. Die organisatorischeKombination bei<strong>de</strong>r Gebiete in einem gemeinsamenOrganisationselement war von Beginn annicht unproblematisch. So gab es beispielsweisezum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Einführung für <strong>de</strong>n BereichWissensmanagement lediglich konzeptionelleGr<strong>und</strong>vorstellungen <strong>de</strong>r Luftwaffe. Für <strong>de</strong>nBereich Fernausbildung existierte anfangs nureine Rahmenweisung <strong>de</strong>s Generalinspekteurs.Aus <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>s Auftrages <strong>de</strong>r Schuleentwickelte die Teileinheit FA/WiMgmt als Teil<strong>de</strong>r Stabsgruppe ein entsprechen<strong>de</strong>s Konzept,das zunächst in zwei Schulbefehlen mün<strong>de</strong>te.Darin hieß es unter an<strong>de</strong>rem: „Durch geeigneteMaßnahmen ist dieses Wissen allen in die LehreEingeb<strong>und</strong>enen mit <strong>de</strong>m Ziel zur Verfügung zustellen, ihre jeweilige Aufgabenerfüllung zuopt<strong>im</strong>ieren <strong>und</strong> mo<strong>de</strong>rne Metho<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Inhalte,bis hin zur Fernausbildung, in ihre Arbeit einzubeziehen.Die konstruktive Mitarbeit allerAngehörigen <strong>de</strong>r TSLw 1 ist Voraussetzung zurErfüllung <strong>de</strong>s Auftrages“.Zeitgemäße AusbildungsumgebungIn <strong>de</strong>r praktischen Umsetzung <strong>de</strong>s Auftrageswur<strong>de</strong>n seither zunächst alle Lernunterlagenerfasst, mit einer zielführen<strong>de</strong>n NomenklaturGeneralleutnant Karl Müllner (l.), Inspekteur <strong>de</strong>r Luftwaffe,informiert sich bei Oberstleutnant Martin Topf(M.) <strong>und</strong> einem Teletutor über die Fernausbildung.Screenshot: TSLw 1, MATDem Nutzer <strong>de</strong>sVirtuellen VerfahrenstrainersEurofightersteht in virtuellenLernräumeneine Vielzahlvon Informationsmöglichkeiten<strong>und</strong>Übungstoolszur Verfügung.bildungserfolgs. Die TSLw 1 hat <strong>im</strong> Jahr 2012mit diesem Projekt <strong>de</strong>n EureleA (EuropeanAward for Technology Supported Learning) in<strong>de</strong>r Kategorie „Beste technische Umsetzung“gewonnen.Im Rahmen <strong>de</strong>r Umsetzung von FA/WiMgmtbei TSLw 1 wur<strong>de</strong>n noch viele weitere Projekteeingeleitet <strong>und</strong> teilweise bereits umgesetzt. DieErgebnisse sollen künftig auch <strong>de</strong>m neuen TechnischenAusbildungszentrum Luftwaffe (TAusb-ZLw) zur Verfügung stehen, das 2014 aus <strong>de</strong>mZusammenschluss <strong>de</strong>r TSLw 1 Kaufbeuren <strong>und</strong><strong>de</strong>r TSLw 3 Faßberg entsteht. Eine Öffnung nachaußen – das ist <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>gedanke von WiMgmt– ist ebenfalls geplant, beispielsweise über einenAusbildungsverb<strong>und</strong> innerhalb <strong>de</strong>r Luftwaffebzw. <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr. Auf <strong>de</strong>r Agenda stehtzu<strong>de</strong>m die Umsetzung eines Leuchtturmprojektes,das das „mobile Lernen“ in <strong>de</strong>r Präsenzausbildungzum Ziel hat.Langfristige PerspektiveDie Einrichtung <strong>de</strong>r Teileinheit FA/WiMgmt an<strong>de</strong>r TSLw 1 hat sich in <strong>de</strong>r Praxis bewährt. Langfristig<strong>und</strong> pragmatisch eingesetzt spart die mitKonsequenz durchgeführte Einführung <strong>und</strong>Anwendung sowohl von WiMgmt als auch vonFA (nach neuester Terminologie besser: TechnologiegestützteAusbildung insgesamt) nachweisbarZeit <strong>und</strong> Ressourcen, also Geld. WeiteresPotenzial ist nicht nur bei <strong>de</strong>r TSLw 1 vorhan<strong>de</strong>n.Wir sollten es gemeinsam in <strong>de</strong>r Luftwaffe <strong>und</strong>in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr insgesamt nutzen. Ob jedochalleine durch die Einrichtung eines ReferatesTechnologiegestützte Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungin <strong>de</strong>r Abteilung IV <strong>im</strong> neuen Bildungszentrum<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr eine langfristige <strong>und</strong>tragfähige Perspektive geschaffen wer<strong>de</strong>n kann,ist fraglich.martin topfDer Autor, Oberstleutnant Dipl.-Ing. (FH) MartinTopf, ist seit 2010 Leiter Fernausbildung/Wissensmanagementan <strong>de</strong>r Technischen Schule <strong>de</strong>rLuftwaffe 1 in Kaufbeuren.


42 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013SanitätsdienstFoto: B<strong>und</strong>eswehr/Wichelmann50 Jahre Sanitätsaka<strong>de</strong>mie<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrGroßes Festprogramm am 13. /14. September <strong>und</strong> Besuch <strong>de</strong>sVerteidigungsministersMünchen. Die Sanitätsaka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrfeiert in diesem Jahr ihr 50-jährigesBe stehen als zentrale Ausbildungsstätte <strong>de</strong>sSanitätsdienstes. Im Oktober 1963 war dieSanitätsschule durch <strong>de</strong>n damaligen VerteidigungsministerKai-Uwe von Hassel in „Aka<strong>de</strong>mie<strong>de</strong>s Sanitäts- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesens <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr“ umbenannt wor<strong>de</strong>n. Seit 1980 hatdie Ausbildungseinrichtung ihren Sitz in <strong>de</strong>rErnst-von-Bergmann-Kaserne. Nach<strong>de</strong>m 1995<strong>im</strong> Bereich „Studien <strong>und</strong> Wissenschaft“ die dreiInstitute „Radiobiologie“, „Mikrobiologie“sowie „Pharmakologie <strong>und</strong> Toxikologie“ entstan<strong>de</strong>n,erhielt die Aka<strong>de</strong>mie zwei Jahre späterihren jetzigen Namen: „Sanitätsaka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr“.Das diesjährige Jubiläum wird mit einemgroßen Festprogramm gefeiert. Der 13. Septemberstartet mit einem Festakt <strong>im</strong> AuditoriumMax<strong>im</strong>um „Hans Scholl“, an <strong>de</strong>m auch VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> Maizière <strong>im</strong> Rahmenseiner Sommerreise teilnehmen wird. WeitereHöhepunkte <strong>de</strong>s Tages sind <strong>de</strong>r Empfang in <strong>de</strong>rResi<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r Stadt München <strong>und</strong> ein festlichesAbendkonzert <strong>im</strong> Hofgarten.Am 14. September folgt ein Tag <strong>de</strong>r offenenTür für Jung <strong>und</strong> Alt. Oberstleutnant RolandWillert, Projektoffizier <strong>de</strong>r Jubiläumsveranstaltung,erläutert das Programm: „Wir wer<strong>de</strong>n technologiegestützteAusbildung, soziale Netzwerke<strong>und</strong> Serious Games vorstellen, ebenso lebensretten<strong>de</strong>Sofortmaßnahmen <strong>und</strong> ein Luftlan<strong>de</strong> -rettungszentrum. Live kann man taktische Verw<strong>und</strong>etenversorgung<strong>und</strong> die Diensth<strong>und</strong>e beiihrer Arbeit erleben. Darüber hinaus gibt es nochviel mehr zu sehen <strong>und</strong> zu erleben, wie zum Beispieleinen Feldgottesdienst.“ Für das leiblicheWohl wird eine Feldküche mit Erbseneintopfsorgen. Und auch die Kleinen wer<strong>de</strong>n ihren Spaßhaben: Eine Kin<strong>de</strong>rbetreuung wird ebenfalls vorOrt sein.roland willert, ebBefragung zur Attraktivitätssteigerung ist ein ErfolgIm Juni erhielt ein großer Teil <strong>de</strong>rAngehörigen <strong>de</strong>s Sanitätsdienstes – Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten, aber auch zivileMitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter – einenFragebogen <strong>de</strong>r Firma KPMG. Hintergr<strong>und</strong>ist die <strong>de</strong>rzeit laufen<strong>de</strong> Studie zur Evaluierung<strong>de</strong>r Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung<strong>de</strong>s Sanitätsdienstes <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr.Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Befragung, die sich aufetwa 5 600 Mitarbeiter, also r<strong>und</strong> ein Drittel <strong>de</strong>sSanitätspersonals <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr in einer repräsentativenVerteilung erstreckte, wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeiterfas st <strong>und</strong> ausgewertet. Eine sehr hohe Rücklaufquotevon 41,3 Prozent zeigt die Akzeptanz<strong>de</strong>r Studie <strong>und</strong> die konstruktive Teilnahme allerMitarbeiter. Auf ihrer Gr<strong>und</strong>lage wird eine f<strong>und</strong>ierte,in allen Stichprobengruppen repräsentativeAuswertung möglich sein.Die Studie stellt eine wichtige Basis für eineStandortbest<strong>im</strong>mung <strong>und</strong> die Einleitung geeigneterMaßnahmen zur Attraktivitätssteigerungdar. Nach Abschluss <strong>de</strong>r Studie En<strong>de</strong> Septemberwer<strong>de</strong>n die Ergebnisse in geeigneter Form veröffentlicht.piz sanitätsdienst, ebGrafik: SanAkBw


Sanitätsdienst Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 43Foto: B<strong>und</strong>eswehr/Kay HoffmeisterFührungswechsel be<strong>im</strong>Kommando Schnelle EinsatzkräfteSanitätsdienst ,,Ostfriesland“Leer. Der Kommandobereich IEF (Initial EntryForce) innerhalb <strong>de</strong>s Kommandos SchnelleEinsatzkräfte Sanitätsdienst (Kdo SES)„Ostfriesland“ steht nach knapp elf Monatenunter neuer Führung. Im Rahmen eines feierlichenAppells mit zahlreichen Ehrengästen in<strong>de</strong>r Evenburg-Kaserne übertrug <strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s Kdo SES „Ostfriesland“, OberstarztDr. Ralf Hoffmann, <strong>de</strong>n KommandobereichIEF von Oberstarzt Dr. Kai-Siegfried Schlolautan Oberfeldarzt Dr. Kai Schmidt.„Ich muss mich lei<strong>de</strong>r von Ihnen verabschie<strong>de</strong>n“,sagte Oberfeldarzt Schlolaut <strong>und</strong> dankteseinen Soldaten für ihr hervorragen<strong>de</strong>s Engagement.Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n Einsatz in Mali hob er hervor:„Das haben wir super zusammen gemeis -tert!“ Schlolaut wechselt zum KommandoSanitätsdienst <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr nach Koblenz.Oberfeldarzt Schmidt kommt vom Lazarettreg<strong>im</strong>ent21 aus Rennerod nach Leer. Für ihn seidie Führung einer Truppe eine Herzensangelegenheit,so <strong>de</strong>r Zahnarzt. Be<strong>im</strong> anschließen<strong>de</strong>nEmpfang verabschie<strong>de</strong>ten sich Soldaten <strong>und</strong>gela<strong>de</strong>ne Ehrengäste noch persönlich vonOberst arzt Schlolaut <strong>und</strong> begrüßten <strong>de</strong>n neuenKomman<strong>de</strong>ur IEF. a. van <strong>de</strong>r schüür, ebKommandoübergabe in <strong>de</strong>r Evenburg-Kaserne in Leer.Straßenbau in BlankenburgBlankenburg. Anfang Juli war es soweit: DieHarz-Kaserne hatte ihren Kampf um eineStraßenanbindung unter Umgehung <strong>de</strong>rStadt Blankenburg gewonnen. Nach<strong>de</strong>m 2011die Struktursicherheit <strong>de</strong>s Versorgungs- <strong>und</strong>Instandsetzungszentrums Sanitätsmaterial <strong>und</strong>damit auch <strong>de</strong>r Kaserne feststand, wur<strong>de</strong>n dieerfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen eingeleitet, um dieStadt Blankenburg/Harz vom die Kaserne anfahren<strong>de</strong>nIndividualverkehr <strong>und</strong> vor allem von <strong>de</strong>ntäglich etwa 40 Lastkraftwagen zu entlasten.Den ersten Spatenstich nahmen <strong>de</strong>r ParlamentarischeStaatssekretär <strong>im</strong> Verteidigungsministerium,Thomas Kossen<strong>de</strong>y, <strong>de</strong>r Standortälteste,Oberfeldapotheker Hartmut Berge, <strong>de</strong>rBürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Blankenburg, Hanns-Foto: B<strong>und</strong>eswehr/Johann HoogestraatMichael Noll, sowie <strong>de</strong>r amtieren<strong>de</strong> Landrat <strong>de</strong>sHarzkreises, Martin Skiebe, gemeinsam vor.Staatssekretär Kossen<strong>de</strong>y betonte die hervorragen<strong>de</strong>Verwurzelung <strong>de</strong>r Soldaten in <strong>de</strong>r StadtBlankenburg <strong>und</strong> verwies darauf, dass dieserUmstand, neben wirtschaftlichen Aspekten,maßgeblich zum Standorterhalt beigetragenhabe.Im Anschluss an <strong>de</strong>n Spatenstich führten <strong>de</strong>rChef <strong>de</strong>s Stabes <strong>de</strong>s Kommandos SanitätsdienstlicheEinsatzunterstützung, Oberstarzt Dr.Andreas Hölscher, <strong>und</strong> Oberfeldapotheker BergeStaatssekretär Kossen<strong>de</strong>y durch die Untertage-Anlage<strong>und</strong> wiesen auf <strong>de</strong>n Wert dieser einmaligenEinrichtung für <strong>de</strong>n Zentralen Sanitätsdienst<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr hin. h. berge, ebSymbolischerSpatenstichmit StaatssekretärThomasKossen<strong>de</strong>y inBlankenburg.Als Veterinärmedizinerin <strong>de</strong>n Einsatzgebieten<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrDjibouti. Der Begriff „Veterinär“ umfasstneben Tieren auch Verpflegung <strong>und</strong> Hygiene.Das beweist Oberstabsveterinär Dr. SabineK., die für drei Tage be<strong>im</strong> Atalanta-Einsatz<strong>de</strong>r Deutschen Marine weilt, wo momentanr<strong>und</strong> 30 Soldaten <strong>de</strong>r Deutschen Verbindungs-<strong>und</strong> Unterstützungsgruppe stationiertsind <strong>und</strong> vor Ort verpflegt wer<strong>de</strong>n.In Deutschland n<strong>im</strong>mt die Veterinärmedizinerinpr<strong>im</strong>är öffentlich-rechtliche Aufgaben wiedie Überwachung von Verpflegungs- <strong>und</strong>Betreuungseinrichtungen in Kasernen <strong>und</strong> aufSchiffen, die Leitung <strong>de</strong>r Prüfkommission für dieDiensth<strong>und</strong>eleistungsprüfung <strong>und</strong> die Erstellungvon Gutachten wahr. Aber auch in <strong>de</strong>n Einsatzgebietenist ihre Expertise gefragt. In Djiboutihat die Veterinärin einen temporären Dienstposten,ist somit nur für einige Tage pro Jahr vorOrt. Dabei prüft sie unter lebensmittelhygienischenAspekten die Küche sowie die Lieferbetriebein <strong>de</strong>m ostafrikanischen Land.Oberstabsveterinär Dr. Sabine K. bei ihremtemporären Einsatz in Djibouti.„In Afghanistan <strong>und</strong> <strong>im</strong> Kosovo sind wir hingegenpermanent mit einem leiten<strong>de</strong>n Veterinär<strong>und</strong> einem Leiter <strong>de</strong>s VeterinärmedizinischenLabors“, so Oberstabsveterinär K. Für die B<strong>und</strong>eswehrtierärztinzählt Afghanistan mit zu <strong>de</strong>ninteressantesten Einsätzen: „Stationiert war ichin Masar-e-Sharif, habe aber auch die einzel -nen Lager <strong>und</strong> <strong>de</strong>n OP North besucht <strong>und</strong> <strong>de</strong>renTruppen- beziehungsweise Feldküchen begutachtet.“Auch bei <strong>de</strong>r Materialrückführung aus <strong>de</strong>mEinsatz nach Deutschland ist die Veterinärmedizineringefragt: „Dann beraten wir <strong>und</strong> überwachen,dass die tierseuchenprophylaktischenMaßnahmen durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Hintergr<strong>und</strong>ist, dass das rückzuführen<strong>de</strong> Material erst wie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen Bo<strong>de</strong>n berühren darf, wenn es <strong>de</strong>nVorgaben <strong>de</strong>r für die Einfuhr zuständigen Län<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>nentspricht.“„Das Schöne daran ist, dass die Arbeit sovielfältig ist. Das macht richtig Spaß“, resümiertOberstabsveterinär K. am En<strong>de</strong> ihres erfolgreichver laufenen „Kurzeinsatzes“ am Hornvon Afrika.piz djibouti, ebFoto: PIZ Djibouti


44 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013StreitkräftebasisMill<strong>im</strong>eterarbeit mit <strong>de</strong>m PionierpanzerDachs. Auf <strong>de</strong>r „Suecia Seaways“ befin<strong>de</strong>tsich eine bunte Mischung aus Dachs, Dingo,Eagle <strong>und</strong> Fennek.Von Ralf WilkeTrabzon. Die „Suecia Seaways“ ist ein sogenanntesRoRo-Schiff. Im Roll-on-Roll-off-Verfahren kann <strong>de</strong>r knapp 200 Meter langeFrachter bis zu 24 200 Bruttoregistertonnentransportieren. Nur solche Schiffstypen sindin <strong>de</strong>r Lage, mehrere h<strong>und</strong>ert Fahrzeuge anBord zu nehmen. „Man stelle sich das Parkhauseines Einkaufscenters vor – nur schw<strong>im</strong>mend“,erklärt Hauptmann Volker Pütz vom Logis -tikzentrum <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr in Wilhelmshaven.Er leitet <strong>und</strong> koordiniert die Verladung von 151Fahrzeugen <strong>und</strong> etwa 80 Containern.Auf geht’s – ab nach Hause!Der Logistische Umschlagpunkt Trabzon schickt <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r ISAF-Rückführung die ersten151 Fahrzeuge auf <strong>de</strong>m Seeweg nach Deutschland.Seit drei Monaten ist <strong>de</strong>r LogistischeUmschlagpunkt Trabzon in Betrieb. Die Einrichtunggilt jetzt bereits als das mo<strong>de</strong>rnste Depot <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr, was die logistischen Verfahrensowie seine Kapazitäten betrifft. In <strong>de</strong>r Türkeiwird das Material nicht nur ausgela<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rngesichtet, gebucht, kommissioniert <strong>und</strong> verpackt.Fachgerecht gelagert wartet es auf <strong>de</strong>nAbtransport auf Linienfrachtern o<strong>de</strong>r – wie <strong>im</strong>Falle <strong>de</strong>r Fahrzeuge – auf die „Suecia Seaways“.Seit November 2006 besteht ein Kooperationsvertragzwischen <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> <strong>de</strong>n dänischenStreitkräften zum strategischen Seetransportmit <strong>de</strong>r dänischen Ree<strong>de</strong>rei.Kräfte <strong>de</strong>r 6. Kompanie <strong>de</strong>s Logistikbataillons161 aus Delmenhorst verbrachten die Fahrzeugeauf die Decks – präzise <strong>und</strong> mill<strong>im</strong>etergenau.Sie sind Spezialisten für <strong>de</strong>n Hafenumschlag.Am Vortag hatten die Soldaten die Fahrzeugeauf eine Fläche gefahren – die Vorstau -fläche – von wo aus sie über die La<strong>de</strong>luke aufeines <strong>de</strong>r drei Decks <strong>de</strong>r „Suecia Seaways“gefahren wur<strong>de</strong>n.Unteroffizier Tobias Kümmel ist einer vonihnen. An Bord <strong>de</strong>s Frachtschiffs verzurrt er mitseinen Kamera<strong>de</strong>n die verschie<strong>de</strong>nstenGefechtsfahrzeuge, wie Dachs, Dingo, Eagleo<strong>de</strong>r Fennek. Dicht an dicht stehen Pioniergerät,Bergepanzer <strong>und</strong> Spezialfahrzeuge, teilweise mitAnhängern nebeneinan<strong>de</strong>r. „Eine richtige‚Plackerei‘, aber es macht wirklich Spaß. Wirkönnen zeigen, was wir können.“ Der Kapitän<strong>de</strong>r Suecia Seaways, Paul Erik Nielsen, bestätigt<strong>de</strong>n B<strong>und</strong>eswehrsoldaten: „Die Jungs beherrschenihr Handwerk. Wir können sogar früherauslaufen als geplant.“ Als erfahrener Seemann<strong>im</strong> Frachtverkehr weiß er, wovon er spricht, wenner die Spezialisten <strong>de</strong>r Streitkräftebasis lobt.Auch <strong>de</strong>r Inspekteur <strong>de</strong>r Streitkräftebasis,Vizeadmiral Manfred Nielson, zeigt sich zufrie<strong>de</strong>nmit <strong>de</strong>r Leistung „seiner“ Logistiker, die dasGeschäft brummen lassen, wie er umschreibt.Vom Schwarzen Meer durch das Marmarameerin die Ägäis, das Mittelmeer über Gibraltarvorbei an Portugal <strong>und</strong> schließlich an <strong>de</strong>r SüdspitzeEnglands entlang in die Nordsee gelangtdiese erste Schiffsladung mit Material ausAfghanistan schließlich nach Em<strong>de</strong>n. Die Soldatenaus Delmenhorst fliegen <strong>de</strong>m Schiff mit einerTransall <strong>de</strong>r Luftwaffe voraus. Am 10. Augustsehen sie die Fahrzeuge wie<strong>de</strong>r, um sie zu entla<strong>de</strong>n.Inzwischen läuft in Trabzon <strong>de</strong>r Betrieb aufHochtouren weiter. Bis zu 60 Flugzeuge ausAfghanistan können die Logistiker monatlichabwickeln. Der nächste Termin für die Verladungauf <strong>de</strong>r „Suecia Seaways“ ist für Mitte Oktobergeplant.■Fotos (2): B<strong>und</strong>eswehr/Ralf Wilke127 B<strong>und</strong>eswehrfahrzeuge sowie jeweils zwölf norwegische <strong>und</strong> belgische Fahrzeuge wartenEn<strong>de</strong> Juli in Trabzon auf <strong>de</strong>n Transport mit <strong>de</strong>r einlaufen<strong>de</strong>n „Suecia Seaways“.Gelungene PremiereEm<strong>de</strong>n. Am 10. August machte die „SueciaSeaways“ in <strong>de</strong>r ostfriesischen Hafenstadtfest. Alle 127 gela<strong>de</strong>nen B<strong>und</strong>eswehrfahrzeugeerreichten wie<strong>de</strong>r wohlbehalten <strong>de</strong>utschenBo<strong>de</strong>n. Dieser erste von mehrerengeplanten Schiffstransporten <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>rISAF-Rückführung hat gezeigt, dass dielogis tischen Prozesse funktionieren. Die weiterenTransporte können nun aufgr<strong>und</strong> dieserErfahrungen sicher geplant, organisiert <strong>und</strong>durchgeführt wer<strong>de</strong>n.Insgesamt müssen in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>nMonaten 1 200 Fahrzeuge aus Afghanistanüber <strong>de</strong>n Seeweg nach Deutschland zurückgebrachtwer<strong>de</strong>n. Waffen <strong>und</strong> Panzerhaubitzenwer<strong>de</strong>n dagegen aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>ndirekt per Flugzeug nach Deutschland transportiert.piz skb, eb


Streitkräftebasis Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 45Fünf Fragen an…Vizeadmiral Manfred NielsonDer Inspekteur <strong>de</strong>r Streitkräftebasis <strong>im</strong> <strong>Interview</strong> zu seinen Eindrücken vor Ort <strong>im</strong>türkischen Trabzon <strong>und</strong> zu seiner Einschätzung <strong>de</strong>s Gesamtauftrages.Vizeadmiral Manfred Nielson verantwortetals Inspekteur <strong>de</strong>r Streitkräftebasis auch dieMaterialrückführung aus Afghanistan. Inregelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n besucht er „seine“Truppe am Logistischen UmschlagpunktTrabzon, um sich einen eigenen Eindrucküber <strong>de</strong>n Fortgang dieser Riesenherausfor<strong>de</strong>rungzu verschaffen. Während seines letztenBesuches En<strong>de</strong> Juli beantwortete Nielson <strong>de</strong>mRedakteur <strong>de</strong>r PIZ SKB Ralf Wilke einigeFragen.Ralf Wilke: Sie konnten beobachten, wie dieersten Fahrzeuge an Bord verbracht wur<strong>de</strong>n. Wasist Ihr Eindruck?Manfred Nielson: Wer dabei sein konnte, <strong>de</strong>mgeht ganz sicher wie mir regelrecht das Herz auf.Diese erste Schiffsladung mit Fahrzeugen istzwar ein Baustein von vielen in <strong>de</strong>r logistischenKette – in dieser Größenordnung hat es das insgesamtjedoch bisher nicht gegeben. Mich begeistertdie Professionalität, mit <strong>de</strong>r das Personal<strong>de</strong>s Logistischen Umschlagpunktes Trabzon dieVorbereitungen getroffen hat, so auch die <strong>de</strong>rHafenumschlagkräfte aus Delmenhorst. In Trabzonlässt sich eindrucksvoll beobachten, wie in<strong>de</strong>m Prozess Rückverlegung die Faktoren Raum,Zeit, Kräfte <strong>und</strong> Material aufeinan<strong>de</strong>r abgest<strong>im</strong>mtwer<strong>de</strong>n.Ralf Wilke: Wie sieht diese Zusammenarbeit ausIhrer Sicht bezogen auf die Materialrückführungkonkret aus?Manfred Nielson:Viele Rädchen müssen in diesemkomplizierten Getriebe ineinan<strong>de</strong>r greifen.In Deutschland ist das Logistikzentrum <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrin Wilhelmshaven mit <strong>de</strong>r Planung <strong>und</strong>Organisation betraut. Im Einsatzland Afghanistansorgen die Kräfte an <strong>de</strong>r Materialschleuse inMasar-e-Sharif für die zügige Beladung von biszu 60 Frachtflugzeugen monatlich. 10 000 Stückunterschiedlichstes Material – egal ob Panzero<strong>de</strong>r Heizgerät – gelangten so in <strong>de</strong>n vergangenendrei Monaten nach Trabzon <strong>und</strong> konntenbereits bearbeitet <strong>und</strong> in die richtigen Kanäle in<strong>de</strong>r He<strong>im</strong>at gesteuert wer<strong>de</strong>n. Hier wird nichtsgehortet – hier brummt das Geschäft!Ralf Wilke: Welche Rolle spielen dabei die türkischenGastgeber?Manfred Nielson: Nach meiner Einschätzungbefin<strong>de</strong>n wir uns gemeinsam mit <strong>de</strong>r Türkei aufeinem erfolgreichen Weg. Ich erlebe in Trabzoneine sehr vertrauensvolle Atmosphäre, welche in<strong>de</strong>n letzten sechs Monaten gewachsen ist. Mankann von einem regelrechten Kleinod <strong>de</strong>s Vertrauenssprechen. Ob Zoll, Polizei o<strong>de</strong>r die Verwaltung,Hafen- <strong>und</strong> Flughafenleitung, sie alleVizeadmiral Manfred Nielson bei seinemBesuch <strong>de</strong>s Logistischen UmschlagpunktesTrabzon.haben eine große Bereitschaft, mit uns <strong>de</strong>n Auftragin Trabzon zum Erfolg zu führen. Hinzukommt die fre<strong>und</strong>liche Aufnahme <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrangehörigenin <strong>de</strong>r Stadt <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Umgebung.Ralf Wilke: Lassen sich aus <strong>de</strong>r MaterialrückführungErkenntnisse ziehen?Manfred Nielson: Dieser Auftrag, <strong>de</strong>r auch nachEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ISAF-Mandats noch nicht been<strong>de</strong>t seinwird, ist <strong>de</strong>r Lackmustest für die Logistik. Es istdie wohl schwierigste logistische Operation in<strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr. Hier wird sichzeigen, ob die Verfahren, die wir oft nur amReißbrett skizzieren können, am En<strong>de</strong> passen. Esgibt für die Rückführung <strong>de</strong>s Materials ausAfghanistan keine Blaupause, keine Schubla<strong>de</strong>aus <strong>de</strong>r wir Tricks, Kniffe <strong>und</strong> Verfahren hervorholenkönnen. Ich ermuntere meine Führer vorOrt, Entscheidungen zu treffen, <strong>und</strong> bin bereit, inlogistische Verfahren einzugreifen, wenn dieseauf die neuesten Anfor<strong>de</strong>rungen zurechtgeschnei<strong>de</strong>rtwer<strong>de</strong>n müssen. Das ist auch <strong>de</strong>rGr<strong>und</strong>, warum ich selbst gerne hier bin. Ich willerfahren, wo <strong>und</strong> was läuft, <strong>und</strong> helfen, wenn esklemmt.Ralf Wilke: Was geben Sie <strong>de</strong>n Soldaten mit auf<strong>de</strong>n Weg?Manfred Nielson: Ich weiß, dass wir viel von<strong>de</strong>n Männern <strong>und</strong> Frauen verlangen. Das Tempoist hoch. Dank <strong>de</strong>s Einsatzes <strong>und</strong> <strong>de</strong>r hohen Motivation<strong>de</strong>r eingesetzten Kräfte gewinnt die Rückführung<strong>im</strong>mer mehr an Professionalität <strong>und</strong>Kontur. Ich setze volles Vertrauen in unsere Logistiker,in die Soldaten <strong>und</strong> zivilen Mitarbeiter.Man spürt förmlich <strong>de</strong>n Teamgeist <strong>und</strong> auch ichfühle mich in dieses Team integriert, wenn ichvor Ort bin. Um <strong>de</strong>n Auftrag Rückführung zubewältigen, kann die Zahl <strong>de</strong>r Soldaten von <strong>de</strong>rzeitetwa 140 auf bis zu 250 aufgestockt wer<strong>de</strong>n,wenn die Schlagzahl sich erhöht. Das sind wirunseren Frauen <strong>und</strong> Männern schuldig. ■Das Verhältnis zu <strong>de</strong>n türkischen Behör<strong>de</strong>n lobt Vizeadmiral Nielson (3. v. r.) als sehr vertrauensvoll<strong>und</strong> engagiert.Fotos (2): B<strong>und</strong>eswehr/Ralf Wilke


46 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Personal/AIN/IUDMinister besucht B<strong>und</strong>esamt für Infrastruktur,Umweltschutz <strong>und</strong> DienstleistungenBonn. Verteidigungsminister Thomas <strong>de</strong> Maizièrebesuchte Anfang August <strong>im</strong> Rahmen seinerSommerreise das B<strong>und</strong>esamt für Infrastruktur,Umweltschutz <strong>und</strong> Dienstleistungen <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr(BAIUDBw). Das Amt trägt die Verantwortungfür alle nicht ministeriellen, zentralenAufgaben aus <strong>de</strong>n Bereichen Finanzen, Controlling,Infrastruktur, Gesetzliche Schutzaufgaben,Dienstleistungen <strong>und</strong> Recht. Hierbei nehmen dieMitarbeiter ihre Aufgaben in zivil-militärischgemischten Strukturen wahr.Matthias Leckel, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s BAIUDBw,begrüßte <strong>de</strong>n Minister auf <strong>de</strong>r BonnerHardthöhe, um ihm die neu aufgestellte B<strong>und</strong>es -oberbehör<strong>de</strong> vorzustellen. Dazu informierteLeckel ihn gemeinsam mit seinem Führungs -team über die Rolle <strong>de</strong>s BAIUDBw <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>betrieb<strong>und</strong> <strong>im</strong> Einsatz. Auch wur<strong>de</strong>n erste Erfahrungen<strong>de</strong>r Neuausrichtung diskutiert, bereitsErreichtes ausgewertet <strong>und</strong> weiterer Handlungsbedarfthematisiert. Im anschließen<strong>de</strong>nGespräch mit <strong>de</strong>n Mitarbeitern zeigte <strong>de</strong> MaizièreVerständnis für <strong>de</strong>ren Sorge, dass nach <strong>de</strong>rkommen<strong>de</strong>n B<strong>und</strong>estagswahl eine „Neuausrichtungnach <strong>de</strong>r Neuausrichtung“ folge. Er betonte,dass diese Neuausrichtung auf Konsens ausgelegtsei. Auch wenn es Kritik an Details gäbe,so doch nicht an <strong>de</strong>r Systematik. Die neuenStrukturen seien flexibel. Deshalb glaube ernicht an große Verän<strong>de</strong>rungen. Kleine Neuerungenlägen jedoch in <strong>de</strong>r Natur <strong>de</strong>r Dinge.Beeindruckt von <strong>de</strong>r Motivation <strong>de</strong>r Mitarbeiter,<strong>de</strong>ren Amt bei laufen<strong>de</strong>m Betrieb neu aufgebautwird, hob <strong>de</strong> Maizière hervor: „Ohne dieerfolgreiche Arbeit dieses Amtes könnten dieKoblenz. Auch be<strong>im</strong> B<strong>und</strong>esamt für Ausrüstung,Informationstechnik <strong>und</strong> Nutzung <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr (BAAINBw) machte Thomas <strong>de</strong>Maizière Station auf seiner Sommerreise. Dabeiwar als Ort <strong>de</strong>s Besuches die WTD 41, die WehrtechnischeDienststelle für Kraftfahrzeuge <strong>und</strong>Panzer Außenstelle Koblenz, gewählt wor<strong>de</strong>n.Im vergangenen Jahr waren die B<strong>und</strong>esämterfür Wehrtechnik <strong>und</strong> Beschaffung sowie fürInformationsmanagement <strong>und</strong> Informationstechnik<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr zum BAAINBw zusammengeführtwor<strong>de</strong>n. Eine <strong>de</strong>r großen Herausfor<strong>de</strong>rungenbestand in <strong>de</strong>r neuen,engeren Zusammenarbeit zwischen<strong>de</strong>m militärischen <strong>und</strong>zivilen Personal <strong>de</strong>r Einrichtung.Empfangen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong> Maizièrevom Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>sBAAINBw, Harald Stein, <strong>und</strong><strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Vizepräsi<strong>de</strong>nten,Generalmajor Klaus Veit <strong>und</strong>Thomas War<strong>de</strong>cki. Mitarbeiter<strong>de</strong>r Forschungsabteilung Robotikpräsentierten <strong>de</strong>m Ministereine Auswahl ihrer <strong>de</strong>rzeitigenProjektarbeiten. Dabei wur<strong>de</strong>nautonom agieren<strong>de</strong> Systeme alsSchwerpunkt <strong>de</strong>r Forschungenvorgestellt, unter an<strong>de</strong>rem Roboter,die durch Laserscans ein 3D-Mo<strong>de</strong>ll ihrer Umgebung erstellen<strong>und</strong> sich so selbstständig an Hin<strong>de</strong>rnissen vorbeibewegenkönnen.In einer großen Gesprächsr<strong>und</strong>e, zu <strong>de</strong>rneben <strong>de</strong>n Interessenvertretungen etwa 250 Mitarbeiterinnen<strong>und</strong> Mitarbeiter aus allen Abteilungen<strong>de</strong>s BAAINBw erschienen waren, ging<strong>de</strong>r Minister auf die Fragen <strong>de</strong>r Amtsangehörigenein. Zentrale Themen waren dabei dieNeuausrichtung, die Nachwuchsför<strong>de</strong>rungsowie Ausbildungsfragen. Erfreut zeigte sich <strong>de</strong>Maizière über die bereits erreichten Ziele <strong>und</strong><strong>de</strong>n großen Einsatz aller Beteiligten bei <strong>de</strong>rStreitkräfte ihre Aufgaben nicht erfüllen, sowohl<strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>betrieb als auch <strong>im</strong> Einsatz“. Als Beispielführte er Afghanistan an, wo <strong>de</strong>rzeit r<strong>und</strong>200 Mitarbeiter <strong>de</strong>s Organisationsbereiches IUD<strong>im</strong> Einsatz seien.Dem BAIUDBw nachgeordnet sind das Zentrumfür Brandschutz <strong>und</strong> das Verpflegungsamt<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr, sieben regionale Kompetenzzentrenfür Baumanagement <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Zielstruktur41 B<strong>und</strong>eswehr-Dienstleistungszentrensowie acht Verwaltungsstellen <strong>im</strong> Ausland. In <strong>de</strong>rBehör<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n Aufgaben aus <strong>de</strong>m bisherigenB<strong>und</strong>esamt für Wehrverwaltung, <strong>de</strong>m B<strong>und</strong>esamtfür Wehrtechnik <strong>und</strong> Beschaffung, <strong>de</strong>nWehrbereichsverwaltungen, <strong>de</strong>m Streitkräfteunterstützungskommandosowie <strong>de</strong>m Streitkräfteamt<strong>und</strong> <strong>de</strong>ssen nachgeordneten Infrastrukturstäbenzusammengeführt. Das neue Amt stelltdie Einsatzunterstützung sicher <strong>und</strong> vertritt <strong>im</strong>Rahmen seiner Zuständigkeit die Interessen <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr gegenüber an<strong>de</strong>ren Nationen, B<strong>und</strong>eslän<strong>de</strong>rn,Verbän<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Wirtschaft. ImBereich <strong>de</strong>s BAIUDBw ist auch ein Kompetenz -zentrum Travel Management <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrfür Strategie <strong>und</strong> Planung am Standort Bonn eingerichtet.baiudbwWeitere Station auf <strong>de</strong>r Sommerreise: B<strong>und</strong>esamtfür Ausrüstung, Informationstechnik <strong>und</strong> NutzungPressegespräch mit <strong>de</strong>n Oberbürgermeistern von Lahnstein<strong>und</strong> Koblenz, Peter Labonte <strong>und</strong> Joach<strong>im</strong> Hofmann-Göttig,Verteidigungsminister Thomas <strong>de</strong> Maizière <strong>und</strong> <strong>de</strong>mPräsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s BAAINBw, Harald Stein (v. l.).Thomas <strong>de</strong> Maizière <strong>im</strong> Gespräch mit <strong>de</strong>nMitarbeitern <strong>de</strong>s BAIUDBw.Foto: B<strong>und</strong>eswehr/Marcus RottNeuausrichtung. „Schulter an Schulter, Schreibtischan Schreibtisch“ wolle man zusammenarbeiten,um die neue Behör<strong>de</strong> zum Erfolg zuführen, so <strong>de</strong>r Konsens.Im Gespräch mit Pressevertretern betonte<strong>de</strong>r Verteidigungsminister, dass er eine Kostenexplosionbei großen Rüstungsprojekten künftigbremsen wolle. „Es war ein Systemfehler, dassKosten angestiegen sind <strong>und</strong> hinterher war keinerschuld, we<strong>de</strong>r die Industrie noch die Verwaltungalleine“, sagte <strong>de</strong> Maizière <strong>und</strong> ergänzte,dass Än<strong>de</strong>rungen in laufen<strong>de</strong>n Verfahren massiverschwert wer<strong>de</strong>n sollten.baainbwAmtspräsi<strong>de</strong>nt Harald Stein (r.) überreichtThomas <strong>de</strong> Maizière das neue Wappen <strong>de</strong>sBAAINBw als Gastgeschenk.Fotos (2): BAAINBw/Anneken


Foto: B<strong>und</strong>eswehr/Torsten KraatzWechsel in <strong>de</strong>r Führungsspitze<strong>de</strong>r MarineAbschreiten <strong>de</strong>r Front: Die Vizeadmirale Axel Sch<strong>im</strong>pf (M.),Andreas Krause (l.) <strong>und</strong> Heinrich Lange (r.).Rostock. Nach vier Jahren als Stellvertreter <strong>de</strong>sInspekteurs <strong>de</strong>r Marine übergab VizeadmiralHeinrich Lange am 31. Juli seine Dienstgeschäftean Vizeadmiral Andreas Krause. Diefeierliche Zeremonie unter Leitung <strong>de</strong>s Inspekteurs<strong>de</strong>r Marine, Vizeadmiral Axel Sch<strong>im</strong>pf,fand in Anwesenheit von Repräsentanten ausPolitik, Behör<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r marit<strong>im</strong>en Wirtschaft <strong>und</strong><strong>de</strong>n Kommandobehör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr <strong>im</strong>Marinekommando in Rostock statt.Vizeadmiral Sch<strong>im</strong>pf bedankte sichzunächst bei <strong>de</strong>n zahlreichenGästen, die durch ihre Anwesenheiteine enge Verb<strong>und</strong>enheitmit <strong>de</strong>r Marine <strong>de</strong>mons -trierten. An Admiral Langegewandt, hob Sch<strong>im</strong>pfbeson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>ssen Rolle bei<strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>rMarine hervor. Er habe sich<strong>de</strong>r gewaltigen Herausfor<strong>de</strong>runggestellt <strong>und</strong> „das neueGesicht unserer Marine maßgeblichgestaltet“.An Vizeadmiral Krausegerichtet, betonte AdmiralSch<strong>im</strong>pf die große Verantwortung,die mit <strong>de</strong>r Amtsübernahme einhergehe:„Als Stellvertreter <strong>de</strong>s Inspekteurs <strong>de</strong>r Marineliegt das Herz <strong>de</strong>r Marine ab heute auch in <strong>de</strong>inerHand. Es wird nun an dir sein, die Zukunft<strong>de</strong>r Marine entlang <strong>de</strong>r Linien Einsatzfähigkeit,Durchhaltefähigkeit <strong>und</strong> Zukunftsfähigkeitgemeinsam mit uns zu gestalten.“ Auf <strong>de</strong>n Appellan die angetretenen Soldaten, die Aufgabengemeinsam anzunehmen, um eine zukunftsfähigeMarine zu schaffen, folgte die Amtsübergabe.piz marine, ebMarine Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 49Stilecht mit Sekt taufte die amtieren<strong>de</strong>Bo<strong>de</strong>nsee-Apfelkönigin das Flugzeug.Seefernaufklärerauf „Friedrichshafen“getauftFriedrichshafen. Während militärische Luftfahrzeugenormalerweise nur mit einer Nummerbezeichnet wer<strong>de</strong>n, erhielt Mitte Juli ein Seefernaufklärervom Typ P-3C „Orion“ einenNamen. Im Beisein zahlreicher Gäste wur<strong>de</strong> dieson<strong>de</strong>rlackierte Maschine 60+01 auf „Friedrichshafen“getauft. Anlass ist das 100-jährigeBestehen <strong>de</strong>s Marinefliegergeschwa<strong>de</strong>rs 3 „GrafZeppelin“ aus Nordholz, <strong>de</strong>ssen Partnerstadteben jenes Friedrichshafen am Bo<strong>de</strong>nsee ist.Dort war <strong>im</strong> Jahr 1899 das erste <strong>de</strong>utsche Starrluftschiffnach I<strong>de</strong>en <strong>und</strong> Entwürfen von GrafZeppelin gebaut wor<strong>de</strong>n.In seiner Ansprache erinnerte <strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s Marinefliegerkommandos, Kapitänzur See Andreas Horstmann, an die Geschichte<strong>de</strong>r Marineflieger: „Es war eine spannen<strong>de</strong>Zeit, die <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r von einem ständigen Auf<strong>und</strong> Ab geprägt war.“ In <strong>de</strong>n letzten 45 Jahren seieine enge Fre<strong>und</strong>schaft zwischen <strong>de</strong>m Marine -fliegergeschwa<strong>de</strong>r 3 <strong>und</strong> Friedrichshafen entstan<strong>de</strong>n.Es habe daher nahe gelegen, Friedrichshafenin die Jubiläumsfeierlichkeiten <strong>de</strong>r Marinefliegermit einzubeziehen. Horstmann sagteweiter: „Es ist das erste Mal, dass ein Flugzeug,das militärisch eingesetzt wird, <strong>de</strong>n Namen einerStadt trägt.“ Die Namensgebung sei sowohl Ausdruckals auch Wertschätzung für die langjährigeenge Zusammenarbeit. Sichtlich stolz auf dieNamenspatenschaft überbrachte FriedrichshafensBürgermeister Peter Hauswald die Glückwünscheseiner Stadt <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>rates.piz marine, ebUnsere Marine <strong>im</strong> EinsatzOperation UNIFIL● Schnellboot S79 Wiesel● Schnellboot S76 FrettchenOperation ATALANTA● Fregatte Nie<strong>de</strong>rsachsenStändige Einsatzverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nato● Ten<strong>de</strong>r Mosel● Minentauchereinsatzboot Rottweil● Minenjagdboot Dillingen● Fregatte SachsenAuslandsauftragsfahrten● Flottendienstboot OkerFoto: Stadt Friedrichshafen/A. Gärtner


Foto: B<strong>und</strong>eswehr/Björn Wilke50 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Marineflieger<strong>im</strong> EinsatzAnlässlich ihres 100-jährigen Bestehensblicken die Marineflieger auf ihre jüngereEinsatzgeschichte zurück. Seitüber zwei Jahrzehnten beteiligen sie sich zusammenmit <strong>de</strong>r schw<strong>im</strong>men<strong>de</strong>n Flotte weltweit anEinsätzen <strong>de</strong>r UN, <strong>de</strong>r Nato <strong>und</strong> <strong>de</strong>r EU. Damithat sich <strong>de</strong>r Fokus ihrer Arbeit mehr <strong>und</strong> mehrvon <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Außengrenzenhin zu Szenarien von Seeraumüberwachung <strong>und</strong><strong>de</strong>m bewaffneten Schutz <strong>de</strong>r Schifffahrt fern <strong>de</strong>rHe<strong>im</strong>at gewan<strong>de</strong>lt. Beispiele dafür sind <strong>de</strong>r aktuelleKampf gegen die Piraterie am Horn von Afrika,aber auch <strong>de</strong>r jahrelange Einsatz <strong>de</strong>utscherSeefernaufklärer bei <strong>de</strong>r Embargoüberwachungvor <strong>de</strong>r Küste <strong>de</strong>s ehemaligen Jugoslawiens, dieriskante Rettung <strong>de</strong>utscher Heeressoldaten aus<strong>de</strong>m umkämpften Mogadischu <strong>im</strong> Jahr 1994 <strong>und</strong>die Einsätze von Marinehubschraubern bei <strong>de</strong>rMinenräumung nach <strong>de</strong>m ersten Golfkrieg1990/91.Die Marineflieger sind sowohl Auge <strong>und</strong> Ohrals auch verlängerter Arm <strong>de</strong>r Seefahrer. Je nachLuftfahrzeug fallen <strong>de</strong>n Marinefliegern dabeiverschie<strong>de</strong>ne Aufgaben zu. So erk<strong>und</strong>en dieHubschrauber „Sea Lynx“ <strong>und</strong> „Sea King“ fürihre Mutterschiffe die Umgebung, transportierenMaterial <strong>und</strong> Personal, bekämpfen Über- <strong>und</strong>Unterwassereinheiten <strong>und</strong> bergen Verletzte. IhreFähigkeit, auf <strong>de</strong>r Stelle zu schweben sowie aufsehr engen Flächen zu manövrieren <strong>und</strong> zu lan<strong>de</strong>nmacht sie zum unverzichtbaren Bestandteil<strong>de</strong>r Fregatten <strong>und</strong> größeren Versorgungsschiffe.Das Seefernaufklärungsflugzeug P-3C „Orion“<strong>und</strong> sein Vorgänger BR 1150 „Atlantic“ hingegensind durch ihre Propellertriebwerke <strong>und</strong> dieausgeklügelte Missionsausrüstung in <strong>de</strong>r Lage,über einen langen Zeitraum effizient große Seegebietezu überwachen.Im Einsatz bil<strong>de</strong>n Schiffe <strong>und</strong> Boote, Hubschrauber<strong>und</strong> Seefernaufklärer eine leistungsfähigeEinheit, die nur vereint alle ihre Möglichkeitenausspielen kann. piz marine, ebMarineSiegerehrung fürSchw<strong>im</strong>mwettbewerbHannover. Der Wettbewerb „Schw<strong>im</strong>men <strong>und</strong>Retten“ für alle Einheiten <strong>und</strong> Dienststellen <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr sowie für die DLRG-OrtsgruppenB<strong>und</strong>eswehr wird jährlich von <strong>de</strong>r DeutschenLebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), <strong>de</strong>mDeutschen B<strong>und</strong>eswehrVerband <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Reservistenverbandveranstaltet.Anlässlich <strong>de</strong>r Siegerehrung Mitte Juli in <strong>de</strong>rSchule für Feldjäger <strong>und</strong> Stabsdienst Hannoverwies Helmut Stöhr, Leiter Ausbildung <strong>de</strong>r DeutschenLebens-Rettungs-Gesellschaft, in seinerFestansprache darauf hin, dass die Auswirkungen<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrreform teilweise einen völligenNeuaufbau <strong>de</strong>r gesamten Schw<strong>im</strong>m- <strong>und</strong>Rettungsschw<strong>im</strong>mausbildung erfor<strong>de</strong>rlichmachten. Um so erfreulicher sei es gewesen, dassdie Zahl <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Soldatinnen <strong>und</strong> Soldaten<strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozentgestiegen sei. reservistenverband, ebDas Seminar für UnteroffiziereTermine:10.02. - 07.03.201402.06. - 27.06.201411.08. - 05.09.201417.11. - 12.12.2014Inhalt:Weltmeister!Bei <strong>de</strong>n 49. Weltmeisterschaften <strong>de</strong>s Marit<strong>im</strong>enFünfkampfes in Brasilien vom 8.-17. Juliholte das <strong>de</strong>utsche Team Gold in <strong>de</strong>r Einzel<strong>und</strong>Silber in <strong>de</strong>r Gesamtwertung. Sieger in<strong>de</strong>r Gesamtwertung wur<strong>de</strong> das Team ausPolen, Gastgeber Brasilien sicherte sich Platzdrei. Hauptbootsmann Matthias Wesemannkonnte zum vierten Mal <strong>de</strong>n Titel <strong>de</strong>rCISM Militärweltmeisterschaft <strong>im</strong> Marit<strong>im</strong>enFünfkampf entgegen nehmen. piz marine, ebWeiterbildungsseminarfür 2014Lehrgangsnummer: 710 187Lehrgangsdauer:4 Wochenab Hauptbootsmann <strong>und</strong> Fw an<strong>de</strong>rerTSK( auch für beor<strong>de</strong>rte Reservisten )Außen– <strong>und</strong> SicherheitspolitikAktuelle politische Problemfel<strong>de</strong>rDeutsche GeschichteB<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> MarineGespräche mit Politikern / Offizieren1 Wo. historische, politische Bildung in BerlinDieses Seminar dient <strong>de</strong>m offenen Gedankenaustausch, einerzeitgemäßen Erwachsenenbildung mit <strong>de</strong>n SchwerpunktenSicherheitspolitik <strong>und</strong> <strong>de</strong>utscher Geschichte. Wir <strong>und</strong> unsereSpitzenreferenten legen wert darauf, dass Sie mitre<strong>de</strong>n <strong>und</strong>nicht nur zuhören !Foto: B<strong>und</strong>eswehr/Lars ApitzFoto: www.golf-b<strong>und</strong>eswehr.<strong>de</strong>2. Strals<strong>und</strong>er Behör<strong>de</strong>n-Golfcup um <strong>de</strong>nWan<strong>de</strong>rpokal <strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>sam 14. September 2013Informationen unter: www.golf-b<strong>und</strong>eswehr.<strong>de</strong>/golf_bw_turnier_strals<strong>und</strong>.phpInformationen über 1./ MUS PLÖNTel: 04522—765—4108Bw: 90—7741—4108Poc: KptLt Reeh / StBtsm Witte


Versorgung <strong>und</strong> Ehemalige Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 51Hauptmann a.D. Rolf MeyerSehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,liebe Kameradinnen<strong>und</strong> Kamera<strong>de</strong>n!Sorge macht uns ERH nach wie vordie Problematik mit <strong>de</strong>r Beihilfe. Hat<strong>de</strong>r Erlass zur Regelung <strong>de</strong>rAbschlagszahlungen bisher Wirkunggezeigt? Der Vorstand ERH ist dankbarfür je<strong>de</strong> Rückmeldung ob positivo<strong>de</strong>r negativ. Nur mit Ihren Rückmeldungenkönnen wir weitere For<strong>de</strong>rungenstellen. Danke, auch allen Kameradschaften,die sich an <strong>de</strong>r Briefaktionan die B<strong>und</strong>eskanzlerin beteiligthaben. Das Echo aus <strong>de</strong>n Kameradschaftenwar durchweg positiv.Einen weiteren Gr<strong>und</strong> zur Sorgehatten wir mit <strong>de</strong>r Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>rZuständigkeit <strong>de</strong>r Zahlung <strong>de</strong>r Versorgungsbezüge.Diese wur<strong>de</strong>bekanntermaßen von <strong>de</strong>n B<strong>und</strong>esfinanzdirektionenWest <strong>und</strong> Südwestübernommen. Bisher sind keine Problememit <strong>de</strong>r Überweisung <strong>de</strong>r Versorgungsbezügean uns herangetragenwor<strong>de</strong>n. Das ist erfreulich!Zur Thematik <strong>de</strong>r Zahlung <strong>de</strong>rVersorgungsbezüge hat es ersteGespräche mit <strong>de</strong>r BFD West in Kölngegeben, die Albrecht Kiesner <strong>und</strong>ich mit <strong>de</strong>n dort zuständigen Verantwortlichengeführt haben. Alle unsereFragen zur Bearbeitung <strong>de</strong>r Versorgungsbezügekonnten zufrie<strong>de</strong>nstellendbeantwortet wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>mwur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r BFD West abgesprochen,sich regelmäßig zu Gesprächenzu treffen.Ebenso wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kontakt zurBFD Südwest in Neustadt an <strong>de</strong>rWeinstraße hergestellt. Ziel ist es, sichauch mit <strong>de</strong>n Verantwortlichen dieserBehör<strong>de</strong> zu treffen, um sich gegenseitigkennenzulernen.Mit großen Schritten eilen wir nunauf die 19. Hauptversammlung zu.Die Delegierten sind benannt. DerKoordinierungsausschuss hat mehrereTage getagt. In einigen Wochen wird<strong>de</strong>r Antragsumdruck <strong>de</strong>n Delegiertenzugesandt. Nun liegt es an uns <strong>und</strong>unserer Vorbereitung, unsere For<strong>de</strong>rungenaus <strong>de</strong>m Bereich EhemaligeSoldaten/Reservisten <strong>und</strong> Hinterbliebenekraftvoll durch zu bringen. Einegute Vorbereitung wird auch guteErfolge bringen.Trotz aller Probleme wünschtIhnen <strong>de</strong>r Vorstand ERH eine sonnigeHerbstzeitBesuch bei <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esfinanzdirektion WestIhrHauptmann a.D. <strong>und</strong> Stabshauptmannd.R. AlbrechtKiesner (Stellverteten<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>rERH), Herr zur Nie<strong>de</strong>n(BFD West), Frau Schmidt(BFD West), Dirk Bluemcke(BFD West) <strong>und</strong> Hauptmanna.D. Rolf Meyer (Vorsitzen<strong>de</strong>rERH) (v.l.n.r.).Adresse <strong>de</strong>s Service CentersDüsseldorf:B<strong>und</strong>esfinanzdirektion WestService Center DüsseldorfWilhelm-Rabe-Straße 4640470 DüsseldorfDie telefonische Erreichbarkeitentnehmen Sie bitte Ihrer letztenBezügemitteilung.Anzeige


52 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Hauptmann a.D. <strong>und</strong> Stabshauptmannd.R. Albrecht Kiesner2013 ist – wen sollte das überraschen– ein wichtiges Jahr, unteran<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>shalb, weil am 22. SeptemberB<strong>und</strong>estagswahl ist. Hierkönnen wir kurz <strong>und</strong> knapp, miteinem kleinen Kreuz, unseren politischenWillen ausdrücken.Alle vier Jahre dasselbe Spiel.Wen soll ich wählen? Das oftmalszitierte „kleinere Übel“ o<strong>de</strong>r vorlauter Zerrissenheit überhauptnicht? Normalerweise hat man jaseinen Favoriten, aber bei dieserWahl gehöre ich bis jetzt zumgroßen Kreis <strong>de</strong>r Unentschlossenen.Aber „nicht wählen“ ist auchkeine Lösung. Menschen die daspraktizieren, haben wir bereits zuviele. Sie sind zum größten Teil von<strong>de</strong>r Politik enttäuscht o<strong>de</strong>r frustriert<strong>und</strong> haben sich von ihr weitestgehen<strong>de</strong>ntfrem<strong>de</strong>t (man schätzt etwaein Drittel <strong>de</strong>r Wahlberechtigten).Versorgung <strong>und</strong> EhemaligeWer die Wahl hat, hat die QualGedanken eines noch <strong>im</strong>mer UnentschlossenenBetrachtet man dazu die Ten<strong>de</strong>nzzur „teilnahmslosen Gesellschaft“(Papst Franziskus) ist <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong> fürdie hohe <strong>und</strong> noch steigen<strong>de</strong> Zahl<strong>de</strong>r „Wahlverweigerer“ leicht zubegrün<strong>de</strong>n.So ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich,dass CDU/CSU, SPD, FDP, DIEGRÜNEN, DIE LINKE <strong>und</strong> weitere32 Parteien mit großem Einsatzum unsere St<strong>im</strong>men werben. Siealle behaupten, <strong>de</strong>n Schlüssel zurLösung <strong>de</strong>r zukünftigen Herausfor<strong>de</strong>rungenzu besitzen, verschweigenaber in eleganter Weise, dass sieselbst zum großen Teil die Verantwortungfür <strong>de</strong>ren Entstehen haben.Probleme, drängen<strong>de</strong> Fragen<strong>und</strong> die damit einhergehen<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungengibt es genug, aberdie Wahlprogramme <strong>de</strong>r einzelnenParteien bieten auch Chancen. DieNotwendigkeit von Reformen istzwingend erfor<strong>de</strong>rlich, das wirdauch von keiner Partei in Abre<strong>de</strong>gestellt. Die damit bezweckten Verän<strong>de</strong>rungenbetreffen sowohlgesellschaftliche als auch wirtschaftlicheGegebenheiten <strong>und</strong> wirkönnen mit unserem Votum dieseGestaltungsprozesse nachhaltigbeeinflussen.Der DBwV gibt aufgr<strong>und</strong> seinerSatzung <strong>und</strong> seines Selbstverständnis,gr<strong>und</strong>sätzlich keine Wahlempfehlungenab. Aber wir stellen Fra-gen – sog. Wahlprüfsteine – um dieElementarpositionen <strong>de</strong>r jeweiligenPartei zu <strong>de</strong>n uns betreffen<strong>de</strong>nBelangen zu erfahren.Nachstehend sehen sie einigeBeispiele <strong>de</strong>r mich bewegen<strong>de</strong>nFragen zur Zukunft <strong>de</strong>r Beihilfe <strong>und</strong><strong>de</strong>r Krankenversicherung sowie diedurch die etablierten Parteien gegebenenAntworten.Die gegenwärtigen Finanzierungsstrukturen<strong>de</strong>r Kranken- <strong>und</strong>Pflegeversicherung wer<strong>de</strong>n vonvielen als ungerecht <strong>und</strong> nicht nachhaltigempf<strong>und</strong>en. Auch wir Beihilfeberechtigtekönnen ein langesLied davon singen. Allerdings wirdauch sehr gerne verdrängt, dass wirtrotz aller Mängel eines <strong>de</strong>r bestenGes<strong>und</strong>heitssysteme <strong>de</strong>r Weltbetreiben.Es geht letztendlich um Sachfragen<strong>und</strong> nicht um bloße St<strong>im</strong>mungsmachefür o<strong>de</strong>r gegen einePartei. Wir wollen unseren Mitglie<strong>de</strong>rnInformationen bieten, die siefür ihre Wahl brauchen. Auch wennnach <strong>de</strong>r Wahl manche WillensäußerungenRealisierungschancenhaben wie <strong>de</strong>r Transrapidin Deutschland, aus <strong>de</strong>n Antworten<strong>de</strong>r Parteien können sie <strong>de</strong>ren politischenWillen erkennen <strong>und</strong> so ihreeigene Meinungsbildung vervollständigen.Obwohl nach wie vor unentschlossen– nicht ob, son<strong>de</strong>rn wen ichwähle – glaube ich nicht, dass bei<strong>de</strong>r Realisierung gleich welchenWahlprogrammes es <strong>de</strong>m aktivenSoldaten <strong>und</strong> auch <strong>de</strong>n Ehemaligennach <strong>de</strong>r Wahl besser als heutegehen wird. Die zukünftigen Erfolge<strong>de</strong>s DBwV wer<strong>de</strong>n eher in <strong>de</strong>rVerhin<strong>de</strong>rung von Verschlechterungenzu fin<strong>de</strong>n sein.Zurück zum Ausganspunkt:„Wer die Wahl hat, hat die Qual“,aber hier gilt auch wie bei einerGleichung „wer die Qual hat, hat dieWahl“.Daher mein Appell „Gehen Siewählen“, sie stärken damit unsereDemokratie.Sollten Sie sich noch nichtumfassend informiert fühlen sobeachten Sie die Erkenntnis <strong>de</strong>sSchweizer Philosophen Amiel:„Wer darauf besteht, alle Faktorenzu überblicken, bevor er sichentschei<strong>de</strong>t, wird sich nie entschei<strong>de</strong>n.“In diesem Sinne wünschen ichmir eine hohe Wahlbeteiligung <strong>und</strong>für je<strong>de</strong>n von uns ein persönlichakzeptables Wahlergebnis.IhrAlbrecht KiesnerFragen zur Ges<strong>und</strong>heitspolitik…1. Welche konkreten Maßnahmen planen Sie zurWeiterentwicklung eines leistungsfähigen <strong>und</strong>bedarfsgerechten Krankenversicherungssystems?2. Falls sie ein einheitliches Versicherungssystemeinführen wollen (Bürgerversicherung), wie<strong>und</strong> wo fin<strong>de</strong>t da <strong>de</strong>r Beihilfeberechtigte seinenPlatz <strong>und</strong> was soll in diesem Fall mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n PKV angesparten Altersrückstellungengeschehen?3. Planen Sie Maßnahmen, um Beitragssteigerungenin <strong>de</strong>r privaten Krankenversicherung – insbeson<strong>de</strong>re<strong>im</strong> Alter – zu begrenzen?… <strong>und</strong> die Antworten <strong>de</strong>rParteienZu 1: Durch erfolgreiche Reformenhaben CDU <strong>und</strong> CSU dieBeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherungstabil gehalten.Krankenkassen <strong>und</strong>Ges<strong>und</strong>heitsfonds haben erheblicheRücklagen. Mit <strong>de</strong>r erweitertenMöglichkeit <strong>de</strong>r Kassen,die Beiträge über Prämienrückerstattungensowie Zusatzbeiträgezu gestalten, haben wir<strong>de</strong>n Wettbewerb gestärkt. DiesenWeg wer<strong>de</strong>n CDU <strong>und</strong> CSUweitergehen. Krankenkassen,<strong>de</strong>ren Rücklagen die gesetzlicheMin<strong>de</strong>streserve um einMehrfaches übersteigen, sollenin Zukunft zur Prämienrückerstattungan ihre Mitglie<strong>de</strong>r verpflichtetwer<strong>de</strong>n.Zu 2: Eine staatliche Einheitsversicherungfür alle lehnen CDU<strong>und</strong> CSU ab. Die private Krankenversicherungmit ihren individuellenKapitalrücklagen, umsteigen<strong>de</strong> Kosten <strong>im</strong> Alter abzudämpfen,leistet einen wichtigenBeitrag zur Nachhaltigkeit<strong>und</strong> Umsetzung von Neuerungen<strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen.Zu 3: Der <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l<strong>und</strong> <strong>de</strong>r medizinische Fortschrittwer<strong>de</strong>n auch bei <strong>de</strong>r privatenKrankenversicherung<strong>de</strong>utlich. Vor allem kleineSelbstständige <strong>und</strong> Beamte sindvon steigen<strong>de</strong>n Beiträgen <strong>im</strong>Alter betroffen. Diese Fragenmüssen aber zuerst innerhalb<strong>de</strong>s PKV-Systems gelöst wer<strong>de</strong>n.Es ist erfreulich, dass dieVerantwortlichen bereit sind,über alternative Wege nachzu<strong>de</strong>nken.


Versorgung <strong>und</strong> Ehemalige Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 53(Zusammengefasste Antwort)Die FDP lehnt die Einführung einerBürgerversicherung entschie<strong>de</strong>n ab.Das Nebeneinan<strong>de</strong>r von gesetzlicher<strong>und</strong> privater Krankenversicherung hatin Deutschland zu guten Ergebnissengeführt. Umfragen belegen: 82 Prozent<strong>de</strong>r Deutschen fin<strong>de</strong>n das <strong>de</strong>utscheGes<strong>und</strong>heitssystem gut o<strong>de</strong>r sehrgut. Die FDP setzt sich dafür ein, dassdas auch so bleibt. Hierfür brauchenwir leistungsstarke gesetzliche <strong>und</strong>private Krankenversicherungen <strong>und</strong><strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r beamtenrechtlichenBeihilfe als eigenständiges Sicherungssystem<strong>im</strong> Krankheitsfall.Angesichts <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografischenEntwicklung <strong>und</strong> steigen<strong>de</strong>r Ausgabenaufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s medizinisch-technischenFortschritts brauchen die Krankenkasseneine soli<strong>de</strong> Basis <strong>und</strong> Verlässlichkeitauf <strong>de</strong>r Einnahmenseite,um für künftige Herausfor<strong>de</strong>rungengewappnet zu sein. Eine nachhaltigeFinanzierung kann in einer älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nGesellschaft nur durch eineAbkoppelung <strong>de</strong>r Krankenversicherungsbeiträgevon <strong>de</strong>n Arbeitskostengelingen. Die FDP setzt dabei auf eineStärkung <strong>de</strong>r Beitragsautonomie <strong>de</strong>rKrankenkassen <strong>und</strong> eine stärkere Beitragserhebungüber einkommensunabhängigePrämienanteile verb<strong>und</strong>en miteinem Sozialausgleich aus Steuermittelnals Schutz vor Überfor<strong>de</strong>rung.Für ein starkes duales Krankenversicherungssystemist es aber auchwichtig, die private Krankenversicherungzukunftsfest zu machen. Dazugehören unter an<strong>de</strong>rem Transparenzbei <strong>de</strong>n Basistarifen <strong>und</strong> Konzeptesowohl zur Beitragsentwicklung alsauch zur Portabilität von Altersrückstellungen.Zu 1: Die SPD will die Bürgerversicherungals Krankenvoll- <strong>und</strong>Pflegeversicherung in <strong>de</strong>r nächstenWahlperio<strong>de</strong> einführen. Wirhalten an einem geglie<strong>de</strong>rten,öffentlich-rechtlichen <strong>und</strong> selbstverwaltetenKassensystem alstragen<strong>de</strong> Säule <strong>de</strong>r gesetzlichenKrankenversicherung fest. Wirwollen mit <strong>de</strong>r Bürgerversicherungdie Solidarität stärken.Arbeitgeber sollen wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ngleichen Beitrag leisten wie Versicherte.Zu 2: Mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r Bürgerversicherungwird niemandgezwungen, seine private Versicherungaufzugeben. Aber allebislang Privatversicherten bekommeneine Option, in die Bürgerversicherungzu wechseln.Die Altersrückstellungen wer<strong>de</strong>nbe<strong>im</strong> Wechsel <strong>im</strong> verfassungsrechtlichzulässigen Rahmenmitgenommen. Die Bürgerversicherungsoll beihilfefähig ausgestaltetwer<strong>de</strong>n, so wür<strong>de</strong>n Beamteihren Beihilfe-Anspruch nichtverlieren.Zu 3: Durch die Einführung <strong>de</strong>r Bürgerversicherunghaben alle Bürgerinnen<strong>und</strong> Bürger die Möglichkeit,sich in einem verlässlichen<strong>und</strong> solidarischen Krankenversicherungssystemzu versichern,in <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Krankenversicherungsbeitragprozentualnach <strong>de</strong>m Einkommen richtet.Dies schützt umfassend vorfinanzieller Überbelastung auch<strong>im</strong> Alter. Daher sind weiter Maßnahmenbezogen auf die PKVnicht notwendig.Mit <strong>de</strong>r solidarischen Bürgerinnen<strong>und</strong>Bürgerversicherung will dieFraktion DIE LINKE. für sozialeGerechtigkeit sorgen <strong>und</strong> Kranken<strong>und</strong>Pflegeversicherung fit für dieZukunft machen:• Eine für alle: Je<strong>de</strong>r Mensch, <strong>de</strong>rin Deutschland lebt, wird Mitglied.• Alle Einkommensarten einbeziehen:Alle, auch die heute privatVersicherten, zahlen entsprechendihrem Einkommenaus Löhnen, Honoraren sowieMiet-, Pacht- <strong>und</strong> Kapitalerträgenin die Bürgerversicherungein.• Beitragsbemessungsgrenzeabschaffen: Der Beitrag richtetsich damit nach <strong>de</strong>r finanziellenLeistungsfähigkeit: Wer wenighat, zahlt wenig, wer mehr hat,zahlt mehr.• Parität herstellen: Die Arbeitgebertragen die Hälfte <strong>de</strong>r Beiträgeihrer Beschäftigten auf Löhne<strong>und</strong> Gehälter.• Private Krankenversicherungals Vollversicherung abschaffen:Die private Krankenversicherungwird auf Zusatzversicherungenbeschränkt. Das inEuropa einzigartige Nebeneinan<strong>de</strong>rvon gesetzlicher <strong>und</strong> privaterKrankenversicherungwird damit been<strong>de</strong>t.• Patientinnen <strong>und</strong> Patienten entlasten:Zuzahlungen, Zusatz<strong>und</strong>Son<strong>de</strong>rbeiträge wer<strong>de</strong>nabgeschafft.Die Fraktion DIE LINKE bietet mit<strong>de</strong>r solidarischen Bürgerinnen- <strong>und</strong>Bürgerversicherung eine soziale<strong>und</strong> gerechte Alternative.Altersrückstellungen:Altersrückstellungen in <strong>de</strong>r privaten Krankenversicherung (PKV) sorgen dafür, dass <strong>de</strong>r Fakt <strong>de</strong>s Älterwer<strong>de</strong>nsnicht automatisch zu steigen<strong>de</strong>n Beiträgen führt. Ziel <strong>de</strong>r PKV-Altersrückstellungen ist es, frühzeitig ein„Polster“ anzusparen, damit auch <strong>im</strong> Ruhestand die Versicherungsprämien bezahlbar bleiben. Die <strong>im</strong> Rahmeneiner Anwartschaft bezahlten Beträge fließen zum Teil dort ein.Zu 1: Wir wollen GKV, PKV <strong>und</strong> Beihilfezu einer Bürgerversicherungzusammenführen. Alle Bürgerinnen<strong>und</strong> Bürger wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>nSolidarausgleich einbezogen. DieBeiträge wer<strong>de</strong>n einkommensabhängigauf alle Einkünfte bis zurBeitragsbemessungsgrenze erhoben.Falls sie ein einheitliches Versicherungssystemeinführen wollen(Bürgerversicherung), wie <strong>und</strong>wo fin<strong>de</strong>t da <strong>de</strong>r Beihilfeberechtigteseinen Platz <strong>und</strong> was soll indiesem Fall mit <strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>n PKVangesparten Altersrückstellungengeschehen?Zu 2: Beihilfeberechtigte wer<strong>de</strong>n indie Bürgerversicherung einbezogen.Allerdings sind für die Versorgung<strong>de</strong>r Beamten in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rnausschließlich die Län<strong>de</strong>rverantwortlich. Wollen diese nichtalle die Beihilfe durch einen hälftigenArbeitgeberbeitrag ersetzen,wird in <strong>de</strong>r Bürgerversicherungein beihilfefähiger Tarif geschaffen.Zu 3: Die in <strong>de</strong>r PKV versicherten Beihilfeberechtigtenkönnen ihre Verträgeaufrecht erhalten, es gilt Vertrauensschutz.Allerdings erhaltensie ein befristetes Wechselrecht indie Bürgerversicherung. Damitkönnen sie <strong>de</strong>n Prämiensteigerungenin <strong>de</strong>r PKV ausweichen. Wiein diesen Fällen mit <strong>de</strong>n Altersrückstellungenzu verfahren ist,wäre noch zu klären. Allerdingswür<strong>de</strong>n diese nicht mehr zurDämpfung steigen<strong>de</strong>r Leistungsaufwendungen<strong>im</strong> Alter benötigt.In <strong>de</strong>r Bürgerversicherung fin<strong>de</strong>tüber die Umlagefinanzierung eingenerationenübergreifen<strong>de</strong>r Ausgleichstatt. Deshalb wür<strong>de</strong> esnaheliegen, die Altersrückstellungenin das Solidarsystem einzuspeisen.Beihilfemisere:Stand <strong>de</strong>r offenen Anträge <strong>im</strong>August 201370 00060 00050 00040 00030 00020 00010 000Fortsetzung folgt …B<strong>und</strong>esfinanzministerium lenkt einNach<strong>de</strong>m bisher das BMF <strong>und</strong> dasBMI die Absicht <strong>de</strong>s Verteidigungsministers,Beihilfefor<strong>de</strong>rungenohne aufwändige Einzelfallprüfungunter Vorbehalt einer Nachberechnungabschlagsweise zu bezahlen, abgelehnthatten, kam es nun auf Druck <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eskanzlerinzu einer Einigung:Mit Weisung vom 5. August 2013hat das BMF das B<strong>und</strong>esamt für zentraleDienste <strong>und</strong> offene Vermögensfragen(seit Juli 2013 zuständig für dieBeihilfebearbeitung für Ehemalige <strong>und</strong>Hinterbliebene) angewiesen, auf offeneBeihilfeanträge ab sofortAbschlagszahlungen in Höhe von 75Prozent auf die zu erwarten<strong>de</strong> Beihilfeaus Fürsorgegrün<strong>de</strong>n zu gewähren.Dies gilt nur für Beihilfeanträge miteiner Gesamtsumme von 1000 Euro bis2500 Euro, soweit sie keine Aufwendungenfür Pflege, Zahnersatz, Sehhilfeno<strong>de</strong>r Aufenthalte in Privatklinikenbetreffen.Um <strong>de</strong>n dadurch entstehen<strong>de</strong>narbeitstechnischen Mehraufwand auszugleichen,hat das BMVg bereits ab 5.August 2013 eine personelle Verstärkungfür die Dienststellen in Stuttgart<strong>und</strong> Düsseldorf veranlasst.Mit dieser, auf einer Gr<strong>und</strong>for<strong>de</strong>rung<strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>sbasieren<strong>de</strong>n Teillösung <strong>und</strong> <strong>de</strong>rbereits bestehen<strong>de</strong>n Regelung, Beihilfeanträgemit einer Gesamtsumme vonmehr als 2500 Euro vorrangig zu bearbeiten,soll gewährleistet wer<strong>de</strong>n, dasszumin<strong>de</strong>st bei hohen Aufwendungendie Antrag stellen<strong>de</strong>n Personen in dieLage versetzt wer<strong>de</strong>n, ihre offenenRechnungen zu begleichen. em


54 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013SaZ-KurierOberfeldwebel B.: Wie wer<strong>de</strong>nmeine Einsatzzeiten als Soldatauf Zeit in <strong>de</strong>r gesetzlichen Rentenversicherungberücksichtigt?Wie ist das bei <strong>de</strong>n Reservisten??Die Frage<strong>de</strong>sMonats ...Antwort: Durch die Än<strong>de</strong>rungen<strong>de</strong>s Einsatzversorgungs-Verbesserungsgesetzesvom 5. Dezember2011 führen Einsatzzeiten zueiner Anrechnung bei <strong>de</strong>r Versorgung<strong>de</strong>r Beamten <strong>und</strong> Berufssoldatensowie bei <strong>de</strong>n FWDL, SaZ <strong>und</strong>Reservisten in <strong>de</strong>r gesetzlichen Rentenversicherung,sofern sie <strong>de</strong>rgesetzlichen Rentenversicherungzuzuordnen sind.Im Gegensatz zur Beamten- <strong>und</strong>Soldatenversorgung gibt es in <strong>de</strong>rgesetzlichen Rentenversicherungkeine Möglichkeit, Zeiten einerbeson<strong>de</strong>ren Auslandsverwendungdoppelt anzurechnen. Die Höhe einerspäter gezahlten Rente ist von <strong>de</strong>nTermineeingezahlten Beiträgen abhängig.Mit <strong>de</strong>m neuen § 76e SGB VI istgeregelt, dass für je<strong>de</strong>n Kalen<strong>de</strong>rmonateiner beson<strong>de</strong>ren Auslandsverwendungein Zuschlag in Höhevon 0,18 Entgeltpunkten gewährtwird. Dieser Zuschlag wird zusätzlichzu <strong>de</strong>n in diesem Monat erworbenenPflichtbeiträgen gewährt(etwa bei <strong>de</strong>n SaZ <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>rNachversicherung).Voraussetzung für dieGewährung dieser Zuschläge isteine Gesamtdauer <strong>de</strong>r Einsatzzeitenvon min<strong>de</strong>stens 180 Tagen nach <strong>de</strong>m30. November 2002. Dabei könnenmehrere kürzere Einsatzzeitenzusammengerechnet wer<strong>de</strong>n, wennsie einzeln ununterbrochen min<strong>de</strong>stens30 Tage gedauert haben. Wenndiese zeitlichen Voraussetzungenerfüllt sind, wer<strong>de</strong>n diese Zuschlägefür Pflichtbeitragszeiten ab <strong>de</strong>m 13.Dezember 2011 gewährt, für die <strong>de</strong>rB<strong>und</strong> Beiträge an <strong>de</strong>n Rentenversicherungsträgerentrichtet. Für Teileeines Monats wer<strong>de</strong>n entsprechendanteilige Zuschläge an Entgeltpunktengewährt.Die Meldung <strong>de</strong>r Anspruchszeitenerfolgt für die SaZ mit <strong>de</strong>r Nachversicherung,für FWDL <strong>und</strong> Reservistenam En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Auslandsverwendungvon Amts wegen.mkB<strong>und</strong>esverkehrsminister for<strong>de</strong>rt raschen Ausbau<strong>de</strong>r Zweibahnstraße B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> WirtschaftB<strong>und</strong>esverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer mit Monika <strong>und</strong> JohannesJakobs-Woltering <strong>und</strong> Soldaten <strong>de</strong>r Logistiktruppe.München. Dr. Peter Ramsauer istsehr an einem weiteren Ausbau <strong>de</strong>sNetzwerks zwischen B<strong>und</strong>eswehr<strong>und</strong> Wirtschaft interessiert. DieserI<strong>de</strong>e hat <strong>de</strong>r Verkehrsminister auf <strong>de</strong>r„transport & logistic“ 2013 in Münchennach einem Treffen mit Vertretern<strong>de</strong>s AkBwW Bayern Nachdruckverliehen. Bei <strong>de</strong>r Eröffnungsveranstaltungwies Ramsauer auf die vielfältigenQualifikationen ehemaligerSoldaten für die zivile Logistikbranchemit ihren r<strong>und</strong> drei MillionenMitarbeitern hin. Gleichzeitig bietedie B<strong>und</strong>eswehr Azubis nach Beendigungihrer zivilberuflichen Logistikausbildunginteressante Perspektivenbei <strong>de</strong>r Logistiktruppe.Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> regteRamsauer eine Intensivierung <strong>de</strong>rKooperation an. B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong>Wirtschaft sollten <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen<strong>de</strong>s Fachkräftebedarfsgemeinsam begegnen. „Denn nurzehn Prozent <strong>de</strong>r Bewerber, die einAssessment Center <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrerfolgreich durchlaufen, könneneines Tages Berufssoldaten wer<strong>de</strong>n“,erläuterte Johannes Jakobs-Woltering,Vorstand AkBwW Bayern. 90Prozent wechseln nach 4 bis 25 JahrenDienst bei <strong>de</strong>n Streitkräftenzurück in die Wirtschaft.AkBwW BayernSeptember05.09.: Informations- <strong>und</strong> Kontaktmesse fürKöche <strong>und</strong> Küchenmeister <strong>de</strong>s BFD Kiel; 9-12 Uhr;MUS Plön, Ausbildungshalle 8 Insp. Der LogistikschuleBw, Ruhleben 30, 24306 Plön; Info:KCKielBFDStoTEutin@b<strong>und</strong>eswehr.org, Tel.:(04521) 7748-202/201/20012.09.:Job- <strong>und</strong> Bildungsmesse <strong>de</strong>s BFD Münster;Unna; Ansprechpartner: Herr Sandhowe, Tel.:(0251) 60948 32519.09.:9. Job- <strong>und</strong> Bildungsmesse <strong>de</strong>s BFD Berlin;Julius-Leber-Kaserne in Berlin (Geb. 33/35); 10-15Uhr; Ansprechpartner: Herr Krieger, Tel.: (030)6794 2157 o<strong>de</strong>r Herr Rose, Tel.: (030) 6794 2181,BFDBerlin@B<strong>und</strong>eswehr.org19.09.: Job- <strong>und</strong> Bildungsmesse <strong>de</strong>s BFD Kiel amStO Hamburg; 9-13 Uhr; Reichspräsi<strong>de</strong>nt-Ebert-Kaserne (Geb. 20), Osdorfer Landstr. 365, 22589Hamburg; Ansprechpartner: KarrCBw Kiel, BFD,StOT Hamburg, André Metzelaers o<strong>de</strong>r MiriamDettmar, (040) 86648-4768 od. -4769, KarrCBwKielBFDStoTHamburg@b<strong>und</strong>eswehr.org24.-25.09.: SaZ-Tagung <strong>de</strong>s LV Ost; Info:Ost@DBwV.<strong>de</strong>25.09.: IT-Messe für SaZ <strong>und</strong> FWDL <strong>de</strong>s BFDKoblenz ; 9-15 Uhr; Falkensteinkaserne, 56070Koblenz; Ansprechpartner: Frau Kehl, BFDKoblenz@b<strong>und</strong>eswehr.org,Tel.: (0261) 896 502626.09.: Jobbörse IT am StO Neuburg/Donau; 13-16.15 Uhr; it-jobboerse.neuburg@arcor.<strong>de</strong>Oktober08.10.: Berufsorientierungstag „ÖffentlicherDienst“ <strong>de</strong>s BFD Köln <strong>und</strong> <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esagentur fürArbeit; 9-15 Uhr; Tagungszentrum Heeresamt, Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Kaserne,Brühler Straße 300, 50968Köln; Ansprechpartner: BFD Köln, BFDKoelnk<strong>und</strong>enservice@b<strong>und</strong>eswehr.org,Frau Geib/ Herr Nolte,(0221) 9371- 4466/-432208.10.:Jobbörse am StO Füssen; ab 12.15 Uhr; Info:Hptm von Falkenhayn, (08362) 509303410.10.: Berufsinformationsmesse „Berchtesga<strong>de</strong>nerLand“ <strong>de</strong>s BFD München; Offizierhe<strong>im</strong>StO Bad Reichenhall, Lange Gasse 6, 83435 BadReichenhall; 9-18.30 Uhr; Ansprechpartner: HerrMeier-Heindl, (086561) 79-3002 od. -3001, BFD-MuenchenStoTBadReichenhall@b<strong>und</strong>eswehr.org14.10.: Soldatentag bei <strong>de</strong>r Deutschen Bahn in Berlin;BFD Berlin <strong>und</strong> DB Mobility Logistics AG; DBMobility Logistics AG, Europaplatz 1, 10557 Berlin(Hbf); 10-16 Uhr; Ansprechpartner: Herr Rose,(030) 6794-2181, KarrCBwBerlinBFD@b<strong>und</strong>eswehr.org15.-16.10.: SaZ-Tagung <strong>de</strong>s LV Süd<strong>de</strong>utschland;Wolnzach; Info: süd@dbwv.<strong>de</strong>19.10.: Unternehmensforum UniBw München;Neubiberg; 10-16 Uhr; Ansprechpartner: MartinaHucl, (089) 6004-222522.-23.10.: SaZ-Tagung <strong>de</strong>s LV Nord; Garlstedt;Info: nord@dbwv.<strong>de</strong>29.10.: Jobmesse <strong>de</strong>s BFD Saarlouis; 9-14 Uhr; VereinshausFraulautern, Saarbrücker Straße 5,66740 Saarlouis; Info: Hr. Ochs, (06831) 1271-2532, DietmarOchs@B<strong>und</strong>eswehr.org bzw.KarrCBwSaarlouisBFD@b<strong>und</strong>eswehr.org30.10.: Jobbörse am Standort Volkach; 10-16 Uhr;Ansprechpartner: BFD Nürnberg, Frau Löber,(0911) 4396233November05.-07.11.: Wirtschafts-Informationsseminar <strong>de</strong>sKC Stuttgart für Offz auf Zeit <strong>und</strong> BO 41; BFD Stuttgart;Aus- <strong>und</strong> Fortbildungsstätte Sigmaringen, In<strong>de</strong>r Vorstadt 35, 72488 Sigmaringen; Ansprechpartner:Herr Petersohn, (0711) 2450-2552,KarrCBwStuttgartBFD@b<strong>und</strong>eswehr.org6.11.: 8. Job- <strong>und</strong> Bildungsmesse <strong>de</strong>s BFD Wilhelmshaven;Wilhelmshaven; Ansprechpartner:Herr Gohl, Tel.: (04421) 49 322313.11.: Job- <strong>und</strong> Bildungsmesse <strong>im</strong> BereichGes<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales <strong>de</strong>s BFD Koblenz; 9-15Uhr; Falkensteinkaserne, 56070 Koblenz;Ansprechpartner: Frau Kehl, BFDKoblenz@b<strong>und</strong>eswehr.org,Tel.: (0261) 896 502625.11.: Beratungstag Kfz-Technik <strong>de</strong>s BFD Erfurtmit <strong>de</strong>m BTZ Rohr-Kloster; 13-15.30 Uhr; Berufsbildungs-<strong>und</strong> Beratungszentrum (BTZ) <strong>de</strong>r HWKSüdthüringen, Kloster 1, 98530 Rohr; Anmel<strong>de</strong>schluss:14.10.2013; Ansprechpartner: BFD Erfurt,Hr. Schnei<strong>de</strong>r, (03621) 511 380, HenrykSchnei<strong>de</strong>r@b<strong>und</strong>eswehr.orgmk


SaZ-Kurier Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 55Bonn. Vom 5. bis 6. Juni tagte die ArbeitsgruppePM zum Thema „SaZ“ in <strong>de</strong>n Räumen <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>esgeschäftsstelle Bonn. Der Vorsitzen<strong>de</strong>Luftwaffe, Hauptmann Andreas Steinmetz, istBeauftragter für die Angelegenheiten <strong>de</strong>r SaZ <strong>im</strong>B<strong>und</strong>esvorstand <strong>und</strong> leitete diese Arbeitsgruppe.Er hatte Vertreter <strong>de</strong>s DBwV <strong>und</strong> externe Referentenzum Austausch von Informationen <strong>und</strong>Erarbeiten <strong>de</strong>r für die SaZ relevanten Themengela<strong>de</strong>n.Im Rahmen <strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrkamen durch wesentliche Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>sSoldatenversorgungsgesetzes (SVG) <strong>und</strong> dieAussetzung <strong>de</strong>r Allgemeinen Wehrpflichtumfassen<strong>de</strong> Neuerungen auch auf <strong>de</strong>n Bereich<strong>de</strong>r Zeitsoldaten zu.Zu <strong>de</strong>n wesentlichen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong> <strong>de</strong>nThemen r<strong>und</strong> um die Organisation <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Auftrag<strong>de</strong>s Berufsför<strong>de</strong>rungsdienstes (BFD), insbeson<strong>de</strong>re<strong>de</strong>s neuen Jobservices, die neue „Konzeption<strong>de</strong>r zivilberuflichen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<strong>de</strong>r Soldatinnen auf Zeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Soldatenauf Zeit“ (ZAW-Konzeption) sowie die KooperationenB<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> Wirtschaft trugen dieReferenten, Regierungsdirektor Dr. Joach<strong>im</strong>Göbbels <strong>und</strong> Regierungsdirektor Richard Koch<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esministeriums <strong>de</strong>r Verteidigung, ReferatP I 7, vor. Der BFD hat die nach <strong>de</strong>m SVG för<strong>de</strong>rungsberechtigtenSoldatinnen <strong>und</strong> Soldatennach Eignung <strong>und</strong> Neigung in allen schulischen<strong>und</strong> beruflichen Fragen zu beraten, ihre individuelleQualifizierung zu för<strong>de</strong>rn sowie ihnen beifinanzieller Absicherung zu einer angemessenenEinglie<strong>de</strong>rung in das zivile Erwerbsleben zu verhelfen.Dies umfasst auch Betreuung <strong>und</strong> Unterstützungbei <strong>de</strong>r Erlangung eines entsprechen<strong>de</strong>nArbeitsplatzes. Kernaufgabe <strong>de</strong>s Job-Servicesist die Vermittlung von Arbeitsplätzen für bishernicht eingeglie<strong>de</strong>rte Soldatinnen auf Zeit <strong>und</strong>Soldaten auf Zeit.Dr. Göbbels trug <strong>de</strong>zidiert zu <strong>de</strong>r neuenZAW-Konzeption vor. ZAW dient <strong>im</strong> Rahmen<strong>de</strong>r militärfachlichen Ausbildung vorrangig <strong>de</strong>mZiel, die Auftragserfüllung <strong>und</strong> Effektivität <strong>de</strong>rSaZ auf <strong>de</strong>m Dienstposten zu verbessern. Darüberhinaus trägt sie zur Steigerung <strong>de</strong>r Attraktivität<strong>de</strong>s Dienstes in <strong>de</strong>n Streitkräften bei <strong>und</strong>soll – in Verbindung mit <strong>de</strong>r Wahrnehmung <strong>de</strong>sBerufsför<strong>de</strong>rungsanspruchs – eine günstige Voraussetzungfür die angemessene Einglie<strong>de</strong>rung<strong>de</strong>r SaZ in das zivile Berufsleben schaffen. Je<strong>de</strong>ZAW-Maßnahme wird in Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>sOrganisationsbereiches (OrgBer) Personal auf<strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>r Bedarfsträgerfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>rStreitkräfte geplant <strong>und</strong> durchgeführt. Dr. Göbbelsbetonte in seinem Vortrag <strong>de</strong>n hohen Stellenwert,<strong>de</strong>n dieses Thema in <strong>de</strong>r Neustruktur <strong>de</strong>sBMVg einn<strong>im</strong>mt.Steinmetz begrüßte mit StudiendirektorinChristtraud Holz eine Referentin aus <strong>de</strong>r AbteilungIV „Bildung, Qualifizierung <strong>und</strong> Zertifizierung“<strong>de</strong>s Bildungszentrums <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr(BiZBw). Die Anwesen<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n über die Aufgaben<strong>und</strong> Zielsetzungen <strong>de</strong>r zum 1. Januar 2013<strong>im</strong> Organisationsbereich Personal in Dienstgestellten Oberbehör<strong>de</strong> informiert.Das BiZBw bün<strong>de</strong>lt die Prozesse <strong>de</strong>r zivilberuflichenAus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung in <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr, bietet allen OrganisationsbereichenBeratung in Angelegenheiten <strong>de</strong>r Bildung<strong>und</strong> Qualifizierung <strong>und</strong> koordiniert die b<strong>und</strong>eswehrgemeinsameFührungskräftefortbildung.Zeitsoldaten <strong>und</strong> <strong>de</strong>r„verän<strong>de</strong>rte“ Weg danachDie Arbeitsgruppe Personalmarketing (PM) „SaZ“ tagte inBonn – Informationen <strong>im</strong> Austausch mit <strong>de</strong>m B<strong>und</strong>esministerium<strong>de</strong>r Verteidigung <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Bildungszentrum <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrMit <strong>de</strong>r Schaffung eines kontinuierlichen <strong>und</strong>anschlussfähigen Bildungs- <strong>und</strong> Qualifizierungssystemssollen allen Beschäftigten <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr hochwertige Bildungs- <strong>und</strong> Berufsaufstiegeermöglicht wer<strong>de</strong>n. Im Sinne einesb<strong>und</strong>eswehrgemeinsamen Ansatzes versteht sichdas BiZBw als Dienstleister <strong>und</strong> Schnittstelleinnerhalb <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr. Gegenüber b<strong>und</strong>eswehrexternenGremien <strong>und</strong> Akteuren <strong>de</strong>r zivilenBerufsbildung vertritt das BiZBw die Interessen<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr in Bildungs- <strong>und</strong> Qualifizierungsfragen<strong>und</strong> bringt sich in <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>rWeiterentwicklung <strong>und</strong> Neuschaffung vonBerufsbil<strong>de</strong>rn ein.Die B<strong>und</strong>eswehr ist ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Bildungsträger<strong>und</strong> Arbeitgeber, mit jährlich bis zu15 000 aus <strong>de</strong>m aktiven Dienst ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nSaZ <strong>de</strong>r größte „Zeitarbeitgeber“. Der <strong>de</strong>mografischeWan<strong>de</strong>l <strong>und</strong> knappe Ressourcen stellen fürdie B<strong>und</strong>eswehr ebenso wie für die Wirtschaft<strong>und</strong> <strong>de</strong>n öffentlichen Dienst zentrale Herausfor<strong>de</strong>rungendar. Bildungs- <strong>und</strong> Qualifizierungsmaßnahmen<strong>de</strong>s zivilen <strong>und</strong> militärischen Personalsleisten einen wesentlichen Beitrag zurSicherung <strong>de</strong>r Einsatzfähigkeit <strong>und</strong> zur Steigerung<strong>de</strong>r Attraktivität <strong>de</strong>s Arbeitgebers B<strong>und</strong>eswehr.Hier heißt es, Bewährtes fortzuführen,innovative Bildungswege zu ergänzen, vorhan<strong>de</strong>neKompetenzen einer zivilberuflichen Anerkennungzuzuführen, Bildungsmaßnahmen für<strong>de</strong>n gesamten, ungeteilten Personalkörper zuerschließen <strong>und</strong> zu erweitern.Um <strong>de</strong>n SaZ künftig noch attraktivere Perspektivenzur Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>n zivilenArbeitsmarkt, auch in <strong>de</strong>n BinnenarbeitsmarktB<strong>und</strong>eswehr, bieten zu können, strebt dasBildungszentrum die zivilberufliche Anerkennungmilitärischer Ausbildungen <strong>und</strong> Verwendungen<strong>im</strong> Rahmen ziviler Berufsbil<strong>de</strong>r an. AuchKompetenzen, die informell, außerhalb formalisierterAus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmenerworben wer<strong>de</strong>n, sollen z.B. in einem Bildungspassdokumentiert <strong>und</strong> zur Anrechnunggebracht wer<strong>de</strong>n. Studiendirektorin Holz erläutertekonkrete Vorhaben zur zivilberuflichenAnerkennung anrechenbarer Ausbildungsteile<strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Verwendung erworbener Kompetenzenfür zivile Berufsbil<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n BereichenSchutz <strong>und</strong> Sicherheit, Logistik, KFZ <strong>und</strong> IT. DieStandards <strong>und</strong> Ordnungsmittel <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschenBerufsbildungssystems wer<strong>de</strong>n hierbei konsequentals Maßstab angelegt. Auch <strong>de</strong>r aktuelleEntwicklungs- <strong>und</strong> Umsetzungsprozess <strong>de</strong>sDeutschen Qualifikationsrahmens für lebenslangesLernen (DQR) fin<strong>de</strong>t Berücksichtigung.In ersten Pilotprojekten wer<strong>de</strong>n die Maßnahmen<strong>und</strong> Prozesse exemplarisch für Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten <strong>de</strong>r kämpfen<strong>de</strong>n Truppe untersucht,um insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n Mannschaftsdienstgra<strong>de</strong>nmit einem „integrierten“ Berufsabschlussattraktive <strong>und</strong> zukunftsfähige Perspektivenauf <strong>de</strong>m zivilen Arbeitsmarkt zu erschließen.Durch zivilberufliche Anrechnungen könnenQualifizierungs- <strong>und</strong> Bildungsaufwendungengemeinsam <strong>im</strong> Verb<strong>und</strong> mit ZAW-Maßnahmen<strong>und</strong> BFD-För<strong>de</strong>rung noch effektiver <strong>und</strong> ressourcenschonen<strong>de</strong>rumgesetzt <strong>und</strong> die Attraktivität<strong>de</strong>s Berufsprofils <strong>de</strong>s Soldaten gesteigertwer<strong>de</strong>n.Für die Arbeitsgruppe SaZ gilt es die Än<strong>de</strong>rungen<strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r in die Agendaaufzunehmen <strong>und</strong> mit entsprechen<strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungenumzusetzen, wie etwa die For<strong>de</strong>rung einesBildungspasses für je<strong>de</strong>n Soldaten. Dieser soll<strong>de</strong>m Soldaten als Nachweis für die erbrachtenLeistungen, erworbenen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeitendienen.Unter <strong>de</strong>m Motto DHD – DIENEN .HELFEN . DASEIN ist <strong>im</strong> Netzwerk XINGeine Gruppe <strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>sfür seine Mitglie<strong>de</strong>r r<strong>und</strong> um das ThemaWegweiser SaZ vorgestellt <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweitonline freigeschaltet wor<strong>de</strong>n. Bisherstand diese Möglichkeit nur <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>sLan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Ost zur Verfügung. Hier fin<strong>de</strong>nInteressierte die Möglichkeit <strong>de</strong>r Information<strong>und</strong> Kommunikation in <strong>de</strong>n Foren. Zu<strong>de</strong>m stehenExperten aus <strong>de</strong>m Verband online zur Verfügung.Nutzen sollten Mitglie<strong>de</strong>r die Möglichkeit,mit <strong>de</strong>m kostenlosen XING Profil <strong>und</strong> <strong>de</strong>rDBwV-Mitgliedsnummer <strong>de</strong>r Gruppe beizutreten.Damit kann man sich aktiv an <strong>de</strong>r Umsetzung<strong>de</strong>r Maßnahmen beteiligen <strong>und</strong> dabei dieMöglichkeit <strong>de</strong>r persönlichen Planung <strong>de</strong>r Zeitdanach nutzen (weitere Informationen aufwww.dbwv.<strong>de</strong>).Der Verband setzt sich weiterhin mit <strong>de</strong>rArbeitsgruppe für die Themen Ausbildung <strong>im</strong>Bereich B<strong>und</strong>eswehr, Betrachtung <strong>de</strong>s Arbeitsmarktessowie von Berufsbil<strong>de</strong>rn, Berufsför<strong>de</strong>rung,Dienstzeitversorgung <strong>und</strong> Einglie<strong>de</strong>rung<strong>de</strong>r SaZ in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m BIZBw <strong>und</strong>z.B. <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit ein. DieArbeitsgruppe schlägt vor, <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r SaZ-Tagungen einen Workshop für „junge Soldaten/Neueinsteiger“ durchzuführen. „Wir sind dieSchnittstelle SaZ – Beschäftigte – Reservisten –B<strong>und</strong>eswehr/Wirtschaft <strong>und</strong> begleiten Sie aufIhrem Weg über das Dienstzeiten<strong>de</strong> hinaus“, sodas Fazit von Steinmetz.sc


56 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013SaZ-KurierZweite ZAW-Börse stand <strong>im</strong> Zeichen <strong>de</strong>r NeuausrichtungEinean <strong>de</strong>n Einsatzerfor<strong>de</strong>rnissen orientierte<strong>und</strong> gleichzeitig attraktive Ausbildunggehört zu <strong>de</strong>n Voraussetzungen für einezukunftsfähige B<strong>und</strong>eswehr. Daher erfolgt – wodies möglich ist – eine enge Verzahnung militärischerAusbildung mit zivilberuflich anerkannterBildung <strong>und</strong> Qualifizierung.Der „Zivilberuflichen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<strong>de</strong>r Soldatinnen auf Zeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Soldatenauf Zeit <strong>im</strong> Rahmen <strong>de</strong>r militärfachlichen Ausbildung“– kurz ZAW genannt – kommt in diesemKontext eine maßgebliche Be<strong>de</strong>utung zu.Die ZAW dient vorrangig <strong>de</strong>m Ziel, bei <strong>de</strong>nSaZ in <strong>de</strong>n Laufbahnen <strong>de</strong>r Feldwebel <strong>de</strong>r Fachdienste<strong>und</strong> in <strong>de</strong>n Laufbahnen <strong>de</strong>r Fachunteroffizieredie Auftragserfüllung <strong>und</strong> Effektivität auf<strong>de</strong>m Dienstposten zu verbessern. Darüber hinausträgt sie zur Steigerung <strong>de</strong>r Attraktivität <strong>de</strong>sDienstes in <strong>de</strong>n Streitkräften bei <strong>und</strong> schafft – inVerbindung mit <strong>de</strong>m Berufsför<strong>de</strong>rungsanspruch– eine günstige Voraussetzung für dieangemessene Einglie<strong>de</strong>rung in das zivile Berufsleben.Das zentrale Koordinations- <strong>und</strong> Steuerungsinstrument<strong>de</strong>r ZAW ist die zwe<strong>im</strong>al jährlichunter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esamtes für dasPersonalmanagement <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr(BAPersBw) – II 4.4 – tagen<strong>de</strong> ZAW-Börse.Ständige Mitglie<strong>de</strong>r dieses Gremiums sind weiterhinBAPersBw-IV 2.5, Streitkräfteamt AbteilungPersonelle Gr<strong>und</strong>satzfor<strong>de</strong>rungen, dieMilitärischen Organisationsbereiche, das Bildungszentrum<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr (BiZBw) sowieBMVg-P I 7. Die Sitzung II/2013 fand vom 17.Die ZAW-Börse tagte auf <strong>de</strong>m Fliegerhorst Erding.bis 20. Juni in <strong>de</strong>r ZAW-Betreuungsstelle <strong>de</strong>sFliegerhorstes Erding statt.Das Beson<strong>de</strong>re an dieser Veranstaltung war,dass sie zum ersten Mal auf <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>ram 24. April 2013 vom Abteilungsleiter Personal,Generalleutnant Wolfgang Born, erlassenenNeufassung <strong>de</strong>r ZAW-Konzeption erfolgte. Neuist, dass alle ZAW-Maßnahmen nunmehr inFe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s Organisationsbereichs Personalauf <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>r Bedarfsträgerfor<strong>de</strong>rungen<strong>de</strong>r Streitkräfte geplant <strong>und</strong> durchgeführtwer<strong>de</strong>n. Vorher verteilten sich dieseZuständigkeiten auf die Teilstreitkräfte <strong>und</strong> <strong>de</strong>nSanitätsdienst <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr.Die Neufassung <strong>de</strong>r ZAW-Konzeption gibtweiterhin vor, dass die operativen Aufgaben <strong>im</strong>Bereich <strong>de</strong>r ZAW, die bislang auch ministeriellDie Zukunft <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrfachschulenÜberlegungen zur Erweiterung <strong>de</strong>s Lehrgangsangeboteswahrgenommen wur<strong>de</strong>n,künftig in die Zuständigkeit<strong>de</strong>s BAPersBw fallen.Dies gilt auch fürObliegenheiten, die <strong>de</strong>mLehrgangsmanagement,<strong>de</strong>r Lehrgangssteuerung<strong>und</strong> -planung zuzuordnensind <strong>und</strong> die bislang von<strong>de</strong>n militärischen Organisationsbereichenwahrgenommenwur<strong>de</strong>n. Einewichtige beraten<strong>de</strong> Funktionin inhaltlichen ZAW-Fragen kommt jetzt auch<strong>de</strong>m Anfang <strong>de</strong>s Jahresaufgestellten BiZBw zu.In personeller Hinsicht blieb die Kontinuität<strong>de</strong>r ZAW-Börse weitgehend bestehen, aber esgab auch einige Verän<strong>de</strong>rungen. So wur<strong>de</strong> dieVertreterin <strong>de</strong>s BiZBw in <strong>de</strong>r „ZAW-Familie“willkommen geheißen, ebenso wie die drei Vertreteraus <strong>de</strong>m neu aufgestellten AusbildungskommandoHeer.Während <strong>de</strong>r Tagung zeigte sich sehr <strong>de</strong>utlich,dass die Teilnehmer <strong>de</strong>r Börse in <strong>de</strong>r neuenStruktur <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r neuen personellen Zusammensetzungschnell wie<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>m Team zusammengewachsensind, das – wie bereits seitJahren – sachorientiert, konstruktiv <strong>und</strong> kameradschaftlich/kollegialzusammenarbeitet. AlsErgebnis <strong>de</strong>r Veranstaltung liegt <strong>de</strong>r ZAW-Katalog2013 einschließlich Planung 2014 auf <strong>de</strong>mTisch.mkVon Markus KrämerDie B<strong>und</strong>eswehr unterhält <strong>de</strong>rzeit zehn B<strong>und</strong>eswehrfachschulen(BwFachS) in <strong>de</strong>nStandorten Hamburg, Hannover, Berlin, Karlsruhe,Kassel, Koblenz, Köln, München, Würzburg<strong>und</strong> Naumburg. Diese Bildungseinrichtungenbil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit das einzige Schulsystem <strong>de</strong>sB<strong>und</strong>es, da die Kulturhoheit bei <strong>de</strong>n einzelnenB<strong>und</strong>eslän<strong>de</strong>rn liegt. Die an <strong>de</strong>n BwFachSerworbenen schulischen Abschlüsse wer<strong>de</strong>n inallen B<strong>und</strong>eslän<strong>de</strong>rn anerkannt – so hat es dieKultusministerkonferenz beschlossen.Die Fachschulen frischen die Allgemeinbildung<strong>de</strong>r Soldatinnen auf Zeit <strong>und</strong> Soldaten aufZeit auf <strong>und</strong> erweitern diese durch staatlich anerkannteSchulabschlüsse (mittlerer Bildungsabschluss/Fachhochschulreife).Ferner wird anausgewählten Schulen ein fachberuflicher Lehrgangangeboten. Dies ist <strong>de</strong>rzeit die dreijährigeAusbildung zum „Staatlich anerkannten Erzieher“.Die Vermittlungsquote <strong>de</strong>r Absolventendieses Lehrganges ist sehr hoch (siehe Bericht„Erzieher: Ein Beruf für Soldaten“).In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren wur<strong>de</strong> die Ten<strong>de</strong>nz<strong>im</strong>mer <strong>de</strong>utlicher, dass sich ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>Zeitsoldatinnen <strong>und</strong> Zeitsoldaten verstärkt füreine berufliche Qualifikation entschie<strong>de</strong>n haben,die gleichzeitig mit <strong>de</strong>m Erwerb eines höherwertigenschulischen Abschlusses verb<strong>und</strong>en war.Dieser Trend wird in Zukunft mit Blick auf <strong>de</strong>nWegfall <strong>de</strong>s Rechtsanspruches auf Freistellungvom militärischen Dienst am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Dienstzeitfür eine Bildungsmaßnahme <strong>de</strong>r neuen SaZ vermutlichfortgesetzt.Der Bedarf für qualifiziertes Personal ist daAus diesen für mich durchaus nachvollziehbarenGrün<strong>de</strong>n sollte man meines Erachtens überweitere fachberufliche Lehrgänge an <strong>de</strong>nBwFachS nach<strong>de</strong>nken, insbeson<strong>de</strong>re weil entsprechen<strong>de</strong>Kapazitäten an Lehrkräften zur Verfügungstehen. So könnte man etwa eine Wie<strong>de</strong>reinführung<strong>de</strong>s Lehrganges „Staatlichgeprüfter Betriebswirt“ ins Auge fassen. DieserLehrgang wur<strong>de</strong> mit unterschiedlichen Schwerpunktenan ausgewählten B<strong>und</strong>eswehrfachschulenbereits erfolgreich durchgeführt. So hatteetwa die B<strong>und</strong>eswehrfachschule Hamburg in <strong>de</strong>rZeit zwischen 1986 <strong>und</strong> 2004 durchschnittlich200 Lehrgangsteilnehmer pro Semester in diesemLehrgang. Die Vermittlungsquote <strong>de</strong>rAbsolventen mit <strong>de</strong>n Schwerpunkten Controllingo<strong>de</strong>r Materialwirtschaft/Logistik lag beineunzig Prozent. Dieser erfolgreiche, beruflichqualifizieren<strong>de</strong> Lehrgang wur<strong>de</strong> unter <strong>de</strong>m ehemaligenVerteidigungsminister Scharping an <strong>de</strong>nBwFachS abgeschafft.Der Bedarf für solcherart qualifiziertes Personalist in <strong>de</strong>r mittelständischen Wirtschaft vorhan<strong>de</strong>n,zumal die Soldatinnen <strong>und</strong> Soldateneine Fülle an Erfahrungen mitbringen, die sie ineventuell vorherigen Ausbildungen o<strong>de</strong>rwährend ihrer Tätigkeit in <strong>de</strong>r Truppe erworbenhaben. Auch über ein erweitertes Angebot anschulischen Abschlüssen sollte nachgedachtwer<strong>de</strong>n. Die Personalgewinnung steht aufgr<strong>und</strong><strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografischen Entwicklung vor neuenAufgaben. So wird neben <strong>de</strong>r Bewältigung <strong>de</strong>sFachkräftemangels die Rekrutierung von Mannschaftensicherlich auf Dauer eine beson<strong>de</strong>reHerausfor<strong>de</strong>rung wer<strong>de</strong>n. Bewerbern dieserLaufbahn, die über keinen Hauptschulabschlussverfügen, könnte man diesen Abschluss während<strong>de</strong>r Dienstzeit an <strong>de</strong>n BwFachS anbieten.Möglichkeiten einer weiteren zweckmäßigenNutzung dieser beson<strong>de</strong>ren <strong>und</strong> bewährtenBildungseinrichtungen <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr gibt esalso genug!■


SaZ-Kurier Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 57Ich weiß noch genau, wann ich beschlossenhabe, dass sich etwas än<strong>de</strong>rn muss“, erzähltFelix Knappe, „es war <strong>im</strong> Einsatz auf <strong>de</strong>rRückkehr ins Feldlager“. Der 27-jährige ehemaligeSoldat auf Zeit erzählt dies, während er seinAbschlusszeugnis <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrfachschuleBerlin in <strong>de</strong>r Hand hält. Er ist glücklich – „meinName ist Programm“, sagt er <strong>und</strong> lacht verschmitzt– <strong>und</strong> er ist erleichtert, auch ein wenigerschöpft. Seine Theatergruppe <strong>und</strong> er habenErzieher –ein Beruf fürSoldatenVon einem reinen Frauenberufkann nicht die Re<strong>de</strong> sein:„Manchmal ein richtigerKnochenjob“ – sagt ein ehemaligerFeldjägereben die Abschlussfeier <strong>de</strong>r Schule um einigeSpielszenen bereichert <strong>und</strong> mächtig Applausdafür bekommen.Zwischen <strong>de</strong>m Schlüsselerlebnis <strong>im</strong> Einsatz<strong>und</strong> <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> seiner Ausbildung zum Staatlichanerkannten Erzieher liegen drei Jahre. Jahre, in<strong>de</strong>nen Knappe viel dazu gelernt hat. Zum Beispiel,mit <strong>de</strong>n Gedanken mal die Richtung zuwechseln. „Erzieher – das ist nicht nur ein Frauenberuf“,sagt er.„Das ist teilweise ein Knochenjob“, bestätigtAndre Schramm. Der 41-jährige ehemalige SaZist Klassenkamerad von Knappe. Als Feldjägerwar er mehrfach <strong>im</strong> Auslandseinsatz, hat vielgesehen. „Menschliches <strong>und</strong> Unmenschliches“,sagt er. Erst Soldat mit all <strong>de</strong>n Erlebnissen, die zudiesem Beruf gehören – jetzt bei kleinen Kin<strong>de</strong>rn– wie passt das? Schramm macht klar, dass dieseArt <strong>de</strong>r Frage mehrere Vorurteile beinhaltet.Erstens: „Die meisten <strong>de</strong>nken bei ‘Erzieher’ anKin<strong>de</strong>rgärtnerin <strong>und</strong> Kleinkin<strong>de</strong>r“, sagtSchramm, „aber <strong>de</strong>r Beruf ist weit mehr als das“.„Als Erzieher kann ich Menschen von 0 bis99 Jahren etwas vermitteln“, erklärt er. „Als Beispiel:‘Ich packe meinen Koffer’ wird von <strong>de</strong>rKita bis zum Altershe<strong>im</strong> gern genutzt, um dasGedächtnis zu trainieren.“ Ein Blick in die Statistik<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrfachschulen bestätigt: Nurr<strong>und</strong> 18 Prozent <strong>de</strong>r Absolventen, die dort dieAusbildung zum Staatlich anerkannten Erziehergemacht haben, gehen in Kitas.Zweites Vorurteil: Soldaten sind rauhe Männer,die man nicht auf die kleinen, zarten Kin<strong>de</strong>rloslassen kann. Werbung für <strong>de</strong>n Soldatenberufschon <strong>im</strong> Sandkasten? „Die Eltern in <strong>de</strong>r Kita, in<strong>de</strong>r ich mein erstes Praktikum absolvierte, wusstenalle, dass ich vorher Soldat war“, sagt Knappe,„<strong>und</strong> es war für sie kein Problem.“ Schrammbestätigt das: „Die Eltern in <strong>de</strong>r Kita haben michsehr herzlich aufgenommen <strong>und</strong> sich ohne Vorurteileein Bild von mir gemacht.“ Bei<strong>de</strong> habenbe<strong>im</strong> Basteln <strong>und</strong> Vorlesen genauso mitgemachtwie be<strong>im</strong> Toben <strong>im</strong> Freien. Schramm erzähltlachend von seiner dritten Woche Praktikum in<strong>de</strong>r Kita. „Da kam eine Theaterpädagogin, diefreien Tanz mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn machte. Ich kam ichmir erstmal richtig doof vor.“ Mitgemacht hat ertrotz<strong>de</strong>m.„Von <strong>de</strong>n kleinen Kin<strong>de</strong>rn habe ich vielgelernt“, sagen Knappe wie Schramm. UnterAn<strong>de</strong>rem das Motto „Ja <strong>und</strong>? Is‘ halt so“, Be<strong>de</strong>nkenabzulegen <strong>und</strong> spontan zu sein. Nach <strong>de</strong>rersten Woche <strong>im</strong> Kin<strong>de</strong>rgarten war Schrammplatt. „Früher habe ich meinen Sohn in die Kitagebracht <strong>und</strong> an Projekten teilgenommen, abermir war trotz<strong>de</strong>m nicht klar, was die Erzieherinnenleisten.“ Schramm sagt, Kita sei nicht fürihn. Er sieht seine künftige Aufgabe <strong>im</strong> BereichJugendarbeit, weil er sich schon früher in <strong>de</strong>r Vereinsarbeitin diesem Bereich engagiert hat.„Der Beruf Soldat <strong>und</strong> <strong>de</strong>r BerufErzieher haben mehr miteinan<strong>de</strong>rgemeinsam, als Viele vermuten.“„Der Beruf Soldat <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Beruf Erzieherhaben mehr miteinan<strong>de</strong>r gemeinsam, als Vieleaufs erste Hören vermuten“, meint Schramm. Ererläutert: „Im Bereich Lebenshilfe geht es zumBeispiel darum, einer 20-jährigen Mutter beizubringen,dass ein geregelter Tagesablauf wichtigfür ein Kind ist. Morgens aufstehen, <strong>de</strong>m TagStruktur geben – das sind Dinge, die wir kennen<strong>und</strong> täglich einfach tun. Für Viele sind sie abernicht selbstverständlich.“ Wie führe ich ein Girokonto,wie koche ich mit wenig Geld ein ges<strong>und</strong>esEssen, wie organisiere ich mich selbst – dieListe <strong>de</strong>r Dinge, die Manche erst <strong>im</strong> Jugend- o<strong>de</strong>rjungen Erwachsenenalter lernen, ist vielfältig<strong>und</strong> spiegelt je<strong>de</strong>n Lebensbereich wie<strong>de</strong>r.Knappe sagt, betreute Jugendwohngruppesei nicht für ihn. „Das ist zwar auch sehr interessantgewesen, aber ich arbeite lieber mit Jüngeren.Dort kann ich Wegweiser sein.“ Wegweisersein versteht Knappe so: „Ich kann einem Menscheneinen Weg zeigen, von <strong>de</strong>m ich <strong>de</strong>nke, dasses <strong>de</strong>r richtige für ihn wäre. Ob er <strong>de</strong>n dann einschlägt,ist aber seine Sache.“ Er wird Erzieheran einer Gr<strong>und</strong>schule in Berlin. „Im BezirkPrenzlauer Berg“, betont er <strong>und</strong> lacht (Vorurteile:siehe oben). „Ich habe letzte Woche einenFreu<strong>de</strong>nschrei losgelassen, als ich <strong>de</strong>n Vertragbekommen habe.“Viele ihrer Lehrgangskollegen wissen nochnicht, wie es mit ihnen weitergeht. Das läge nichtunbedingt an <strong>de</strong>r Nachfrage, <strong>de</strong>nn die Absolventen<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrfachschulen sind auf <strong>de</strong>mArbeitsmarkt begehrt. „Da steht jetzt eben keinerAbschlussfeieran <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrfachschuleBerlin: Die Erzieherinnen<strong>und</strong>Erzieher habenihre Zeugnisseerhalten <strong>und</strong> mit<strong>de</strong>r Theatergruppeeinige Spielszenenzur Feier<strong>de</strong>s Tages aufgeführt.mehr <strong>und</strong> sagt: Du wirst dahin versetzt <strong>und</strong>machst jetzt das. Ab sofort musst dich selbstkümmern“, meint Knappe.„An <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrfachschule wer<strong>de</strong>n wirsehr gut auf <strong>de</strong>n Beruf vorbereitet“, erzähltSchramm. Es gibt fünf Lernbereiche mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>nUnterrichtsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> danebenviele Projekte. „Gitarrenkurs, Töpfern, Medienpädagogik,Theaterpädagogik usw.“, zähltSchramm auf. Er hat Gitarre spielen gelernt <strong>und</strong>ein Projekt zum Thema Medienpädagogikdurchgeführt. Knappe dagegen bezeichnet sichals „Theatermenschen“ <strong>und</strong> seine Augen leuchtendabei. Er hat viele I<strong>de</strong>en, wie an „seiner“Schule künftig mit Theaterpädagogik gearbeitetwer<strong>de</strong>n kann, <strong>und</strong> brennt darauf, sie umzusetzen.Die angehen<strong>de</strong>n Erzieher absolvieren dreiPraktika. Das erste in einer Kita, das zweite ineiner Einrichtung <strong>de</strong>r Jugendhilfe <strong>und</strong> das dritte,zugleich das längste, nach Wahl. Schon dortzeichnet sich ab, wo viele später arbeiten wer<strong>de</strong>n.Das Berufsfeld ist breit gefächert. Von Kin<strong>de</strong>rtagesstättenüber Abenteuerspielplätze über Schulen<strong>und</strong> Internate bis hin zu Jugendzentren, He<strong>im</strong>eno<strong>de</strong>r Einrichtungen für behin<strong>de</strong>rte Menschenreicht das Spektrum an Institutionen, dieErzieher gerne beschäftigen.Ihren Kamera<strong>de</strong>n, die noch <strong>im</strong> aktiven Dienstsind, raten Knappe <strong>und</strong> Schramm, rechtzeitigzum BFD-Berater zu gehen. „Min<strong>de</strong>stens einJahr vor Dienstzeiten<strong>de</strong>“, so Schramm. „Ich ratedavon ab, auf die manchmal wil<strong>de</strong>n Gerüchte <strong>de</strong>rKamera<strong>de</strong>n zu vertrauen“. Auch Knappe sagt:„Es ist wichtig, rechtzeitig <strong>und</strong> bis es passt auchöfter zum BFD zu gehen. Und <strong>im</strong> Intranet schauen“.Schramm ergänzt: „Und auf Jobmessengehen“. Bei<strong>de</strong> können die Erzieherausbildung an<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrfachschule Berlin „für alle, dieeine soziale A<strong>de</strong>r haben“ uneingeschränkt empfehlen.BiZBw / Silke Brand-Scho<strong>de</strong>r


58 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Informations- <strong>und</strong>Kontaktbörse <strong>im</strong>MarinestützpunktReger Andrang <strong>im</strong> Kieler Betreuungshe<strong>im</strong>.Kiel. Der Berufsför<strong>de</strong>rungsdienst (BFD) <strong>de</strong>sKarrierecenters <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr Kiel hat seineneunte Informations- <strong>und</strong> Kontaktbörse <strong>im</strong>Marinestützpunkt Kiel veranstaltet. Aus ganzSchleswig-Holstein <strong>und</strong> Hamburg nutztenannähernd 900 Soldaten die Gelegenheit, sicheinen Überblick über <strong>de</strong>n aktuellen Arbeitsmarkt<strong>und</strong> die regionale Bildungslandschaft zu verschaffen.Mit erneut mehr als 50 Ausstellern konntenerste Kontakte geknüpft <strong>und</strong> informativeGespräche geführt wer<strong>de</strong>n, die teilweise in Vorträgenvertieft wur<strong>de</strong>n. Vertreten waren nicht nurgroße Arbeitgeber wie Derichebourg <strong>im</strong> BereichLuftfahrttechnik, Möbel Kraft <strong>und</strong> Poco, dieSteigenberger Aka<strong>de</strong>mie für die Touristikbranche<strong>und</strong> das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein als größter Arbeitgeber in Schleswig-Holstein, son<strong>de</strong>rn auch Arbeitgeber aus <strong>de</strong>möffentlichen Sektor sowie renommierte Bildungsträgerwie die Wirtschaftsaka<strong>de</strong>mie Kielo<strong>de</strong>r die Fachschule für Lebensmitteltechnik inNeumünster, um nur zwei Beispiele zu nennen.Als neuer Spezialist auf <strong>de</strong>m Bildungsmarktpräsentierte sich die Fachschule für Elektromobilität<strong>de</strong>s Regionalen BerufsbildungszentrumsKiel, die erstmals <strong>im</strong> Frühjahr dieses Jahres mit<strong>de</strong>r zweijährigen Fortbildung staatlich geprüfterTechniker begonnen hat, um <strong>de</strong>m Bedarf an Spezialisten<strong>im</strong> Zukunftsmarkt ElektromobilitätRechnung zu tragen. Für <strong>de</strong>n Bereich marit<strong>im</strong>eSicherheit ist die Agema Services GmbH in Kieletabliert. Als international tätiges Unternehmenist ihre Kernaufgabe <strong>de</strong>r Schutz von Han<strong>de</strong>lsschiffenvor Piraterie.BFD KielSaZ-Kurier/ReservistenFaszination Carbon: Vom Soldatenauf Zeit zum InnovationsmanagerDen Gr<strong>und</strong>wehrdienst ableisten <strong>und</strong> anschließendstudieren, vielleicht Agrarwissenschaften– so sah <strong>de</strong>r Plan von Alexan<strong>de</strong>r Hahnkurz nach <strong>de</strong>m Abitur 1997 aus. Doch es sollteganz an<strong>de</strong>rs kommen – <strong>und</strong> nicht zu seinem Nachteil,wie <strong>de</strong>r heutige Innovationsmanager berichtet.Aus <strong>de</strong>m beschaulichen Kakerbeck <strong>im</strong> Nor<strong>de</strong>nSachsen-Anhalts führte Hahns Weg zunächstwie geplant zum Heer nach Nienburg an <strong>de</strong>rWeser, wo er als Vermesser eingesetzt wur<strong>de</strong>. „ImLaufe <strong>de</strong>s Dienstes hatte ich Freu<strong>de</strong> an meinerTätigkeit bei <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr gef<strong>und</strong>en, die einesehr abwechslungsreiche war – <strong>und</strong> blieb, als Zeitsoldatfür zwölf Jahre“, erklärt Hahn. Eine Zeit,die ihm neben vielerlei Erfahrungen <strong>und</strong> Fähigkeitenvor allem auch Zielorientierung <strong>und</strong> Disziplingelehrt hat. „Eigenschaften, die sich in meinemanschließen<strong>de</strong>n Studium <strong>und</strong> Beruf sehrbezahlt gemacht haben“, betont <strong>de</strong>r 34-Jährige.2007 verließ <strong>de</strong>r Hauptfeldwebel die B<strong>und</strong>eswehr,um eine aka<strong>de</strong>mische Ausbildung zu beginnen.Entgegen seiner eigentlichen Intention entschiedsich Hahn für ein Studium <strong>de</strong>s Maschinenbausan <strong>de</strong>r Hochschule Mag<strong>de</strong>burg-Stendal:„Viele meiner Bekannten haben dort studiert <strong>und</strong>waren begeistert von <strong>de</strong>r Ausstattung <strong>und</strong> <strong>de</strong>rBetreuung am dortigen Institut für Maschinenbau.Zu<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r Maschinenbau eine soli<strong>de</strong> <strong>und</strong>gleichzeitig sehr vielseitige Branche“, sagt Hahn.Es sei ihm allerdings auch von Beginn an klargewesen, dass ein solches Studium ein hartesStück Arbeit wer<strong>de</strong>. „Die Unterstützung durch<strong>de</strong>n BFD kam mir dabei sehr zu Gute. So konnteich mich ganz auf die Studieninhalte, Belege <strong>und</strong>Hausarbeiten konzentrieren“, ergänzt er.Im dritten Semester hat es ihn dann erwischt –die Faszination für Faserverb<strong>und</strong>werkstoffe, auchComposite genannt. „In <strong>de</strong>r Vorlesung für Werkstofftechnikhabe ich das erste Mal von Compositengehört, also Kunststoffen, die mit synthetischhergestellten, sehr festen Fasern verstärkt sind.Und sie haben mich bis heute nicht losgelassen“,schmunzelt Hahn, <strong>de</strong>r seit 2011 als Innovationsmanager<strong>im</strong> Zentrum für Faserverb<strong>und</strong>e <strong>und</strong>Leichtbau (ZFL) Hal<strong>de</strong>nsleben für seinen ehemaligenWerkstofftechnik-Dozenten, Prof. Dr.-Ing.Jürgen Häberle, tätig ist.Am ZFL, einem An-Institut <strong>de</strong>r HochschuleMag<strong>de</strong>burg-Stendal, befasst sich das Team umProf. Häberle <strong>und</strong> Hahn mit <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>und</strong>Fertigung von Faserverb<strong>und</strong>bauteilen bzw. Halbzeugenaus Compositen, von <strong>de</strong>r technologischenBeratung über Materialprüfungen bis zur Prototypenentwicklung.Aktuell beschäftigt sich Hahnmit <strong>de</strong>r Entwicklung von Basaltstäben als Ersatzfür Bewehrungsstahl. „Ein gänzlich neues, vielversprechen<strong>de</strong>sFeld,“ unterstreicht er <strong>und</strong> erklärt:„Die Kunstfasern, die wir verwen<strong>de</strong>n – Basaltfasern,Carbonfasern, Glasfasern – sind zehn Maldünner als menschliches Haar, aber sehr steif. Dadie Fasern nur in ihre Richtung Kräfte aufnehmen,ist es am Ingenieur, die Bauteile so zu konstruieren<strong>und</strong> die Fasern so zu legen, dass alle Beanspruchungenaufgenommen wer<strong>de</strong>n können. Manmuss sich also in das Material hinein<strong>de</strong>nken, musswissen, wie die Bauteile gefertigt, die Werkstoffegeprüft <strong>und</strong> die Konstruktionen berechnet wer<strong>de</strong>n.Mit einem Großteil <strong>de</strong>r Lösungen, die wirentwickeln, betreten wir daher Neuland <strong>und</strong> stehenständig vor neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen. Dastreibt mich an.“„Davon träumt je<strong>de</strong>r Unternehmer“Prof. Häberle sieht seine damalige Wahl durchHahns positive Entwicklung bestätigt: „HerrHahn zeichnet sich durch Zuverlässigkeit, Loyalität<strong>und</strong> Organisationstalent aus. Er betrachteteine Aufgabe erst dann als been<strong>de</strong>t, wenn das Zielerreicht ist. Von solchen Mitarbeitern träumt je<strong>de</strong>rUnternehmer.“ Auch mit an<strong>de</strong>ren ehemaligenSoldaten hat Häberle gute Erfahrungen gemacht:„Zwei ähnlich geschnittene Persönlichkeitenkonnte <strong>und</strong> kann ich an <strong>de</strong>r Hochschule beschäftigen.Sie waren wie Herr Hahn lange Jahre in verantwortungsvollenPositionen bei <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr.Weit entfernt vom Habitus <strong>de</strong>s Kommisskopfssind sie alle kreative, fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> ergebnisorientierteMenschen. Ist das ein Ergebnis <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehrerfahrungen o<strong>de</strong>r gehen Menschensolcher Prägung bevorzugt zur B<strong>und</strong>eswehr? Wieauch <strong>im</strong>mer, ich bin zufrie<strong>de</strong>n.“An <strong>de</strong>r Hochschule Mag<strong>de</strong>burg-Stendal wur<strong>de</strong>in enger Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen<strong>de</strong>r Composite-Branche <strong>im</strong> Herbst 2011<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschlandweit einmalige duale StudiengangMaschinenbau/Composite-Technologien insLeben gerufen. Das Studium vermittelt f<strong>und</strong>ierteKenntnisse <strong>de</strong>s Maschinenbaus mit einer Spezialisierungin Leichtbau, Faserverb<strong>und</strong>-, Kunststoff<strong>und</strong>Klebtechnik. Interessenten wen<strong>de</strong>n sich bittedirekt an Prof. Jürgen Häberle, juergen.haeberle@hs-mag<strong>de</strong>burg.<strong>de</strong>,Tel. (0391) 886 4966. ■Informationen für Reservistinnen <strong>und</strong> ReservistenHaben Sie Fragen zum Thema „Reservisten“? Dann informieren Sie sich <strong>im</strong> offiziellen Portal <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr unter www.reservisten.b<strong>und</strong>eswehr.<strong>de</strong>.Auf dieser Internetseite fin<strong>de</strong>n Sie auch die neue Information für Reservistinnen <strong>und</strong> Reservisten „RESERVE aktuell“. Diese ersetzt<strong>de</strong>n bisherigen „Informationsdienst für Reservisten <strong>und</strong> Reservistinnen“. Telefonisch o<strong>de</strong>r per Mail können Sie sich auch an die zentrale Info-Hotlinefür Reservisten <strong>und</strong> Arbeitgeber wen<strong>de</strong>n. Die Telefonnummer lautet 02241-155155 (Mo.-Do. 8-17 Uhr, Fr. 8-14 Uhr), die Mailadresse ist info@b<strong>und</strong>eswehr.org.Ihre Anfragen wer<strong>de</strong>n dort schnellstmöglich bearbeitet bzw. an die zuständigen Stellen weitergeleitet, von <strong>de</strong>nen Sie eine Antwort erhalten.Die Personal bearbeiten<strong>de</strong> Stelle für Reservistinnen <strong>und</strong> Reservisten ist seit <strong>de</strong>m 1. Dezember 2012 die Abteilung VI <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esamtes für Personalmanagement<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr (ehemals SDBw Abt IV bzw. PersABw Abt V), erreichbar bis auf weiteres über die Mail-Adresse bapersbwvielektrakte@b<strong>und</strong>eswehr.org(Mannschaften/Unteroffiziere) bzw.persabwresoffz@b<strong>und</strong>eswehr.org (Offiziere/ROA). Nähere Informationen erhalten Sieals Mitglied <strong>de</strong>s DBwV natürlich auch gerne in <strong>de</strong>r BGSt Bonn, Abteilung Verbandspolitik <strong>und</strong> Recht, 0228/3823-222 bzw. VR-6@DBwV.<strong>de</strong>. mk


66 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013GleichstellungGleichstellung <strong>im</strong> Blick:Tagung mit <strong>de</strong>n militärischenGleichstellungsbeauftragten <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrBerlin. Die Neuausrichtung <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrwird auch das Amt <strong>de</strong>r militärischen Gleichstellungsbeauftragtenverän<strong>de</strong>rn. Vom 25. bis27. Juni kam <strong>de</strong>r DBwV in Berlin mit amtieren<strong>de</strong>nmilitärischen Gleichstellungsbeauftragtenins Gespräch <strong>und</strong> diskutierte über dasSoldatengleichstellungsgesetz, anstehen<strong>de</strong>Neuwahlen <strong>und</strong> die Wahrnehmung <strong>de</strong>r wichtigenInstitution <strong>de</strong>r militärischen Gleichstellungsbeauftragteninsgesamt.Nach mehreren Jahren war es wie<strong>de</strong>rsoweit: Auf Initiative <strong>de</strong>s DeutschenB<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s tagten diemilitärischen Gleichstellungsbeauftragten(GleiBmil) <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr in Berlin. Ziel <strong>de</strong>rZusammenkunft war es, sich über Aufgaben <strong>und</strong>Selbstverständnis <strong>de</strong>r Amtsinhaberinnen auszutauschen.Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> aus juristischer Perspektivedie mittlerweile vom Deutschen B<strong>und</strong>estagverabschie<strong>de</strong>te Novelle <strong>de</strong>s Soldatengleichstellungsgesetzeserörtert.Oberstabsfeldwebel a.D. Andreas Hubert,Vorsitzen<strong>de</strong>r Fachbereich Beteiligungsrechte,leitete die Tagung. Dr. Andreas Gron<strong>im</strong>us, AbteilungsleiterArbeits- <strong>und</strong> Beteiligungsrechtesowie Verbandssyndikus, regte eine kontroverse,aber fruchtbare Diskussion über die Än<strong>de</strong>rungsvorschläge<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s zum Entwurffür das Soldatengleichstellungsgesetz(SGleiG) an.Diskussion mit viel InputErgänzend referierte Hauptmann d.R. MalinaWeindl aus <strong>de</strong>r Abteilung Verbandspolitik <strong>und</strong>Recht über die Arbeit <strong>de</strong>s Referats VR-4 Betreuung,Fürsorge <strong>und</strong> Soziale Angelegenheiten <strong>im</strong>Bereich Gleichstellung <strong>und</strong> Vereinbarkeit vonFamilie <strong>und</strong> Dienst. Anschließend diskutiertenmit viel Input die militärischen Gleichstellungsbeauftragtenüber das Selbstverständnis,die Wahrnehmung <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Amtsauftrag <strong>de</strong>rGleiBmil, die Abgrenzung <strong>de</strong>r Gleichstellungvon Themen wie „Vereinbarkeit“, die Frauenquoteals auch über mögliche Auswirkungen<strong>de</strong>s verabschie<strong>de</strong>ten Gesetzentwurfs SGleiG.Der Einladung <strong>de</strong>s DBwV zur Tagung folgtenprominente Gäste, so <strong>de</strong>r Wehrbeauftragte<strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>estages, Hellmut Königshaus,<strong>und</strong> die Beauftragte für Vereinbarkeit vonFamilie <strong>und</strong> Dienst <strong>im</strong> BMVg Berlin, SabineIm angeregten Gespräch: Oberstleutnant Katja Roe<strong>de</strong>r, Sabine Bastek <strong>und</strong> HauptmannMona Stuber (v.l.).GleichstellungsbeauftragteObermaat BrittaGeffert mitMarineinspekteurVizeadmiralAxel Sch<strong>im</strong>pf(l.), <strong>de</strong>m B<strong>und</strong>estagsabgeordnetenIngoGä<strong>de</strong>chens(2.v.r.) <strong>und</strong> <strong>de</strong>mVorstand Marinemit OberstabsbootsmannKai Kästel (M.)<strong>und</strong> FregattenkapitänJensTischer.


Gleichstellung Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 67Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Fachbereichs Beteiligungsrechte, Oberstabsfeldwebela.D. Andreas Hubert, <strong>und</strong> Sabine Bastek, Beauftragte für die Vereinbarkeitvon Familie <strong>und</strong> Dienst <strong>im</strong> BMVg.Zögerliche Umsetzung <strong>de</strong>r Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong>Dienst, zu wenig Rücksichtnahme auf Soldaten mit Kin<strong>de</strong>rn:Hellmut Königshaus sparte nicht mit Kritik.Bastek. In Bezug auf die Vereinbarkeit vonfamiliären <strong>und</strong> dienstlichen Belangen, soBastek, hätte je<strong>de</strong>r einen an<strong>de</strong>ren Abholpunkt.Das Verständnis reiche von Kin<strong>de</strong>rbetreuungüber Pflege naher Angehöriger bis zur Pendlerproblematik.Es müsse ein lebensphasenorientiertesKonzept <strong>de</strong>r „Vereinbarkeit“ von <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr als Arbeitgeber entwickelt wer<strong>de</strong>n,um mit an<strong>de</strong>ren Arbeitgebern konkurrenzfähigzu sein.Königshaus: Defizite bei <strong>de</strong>r Vereinbarkeitvon Familie <strong>und</strong> DienstHöhepunkt <strong>de</strong>r Veranstaltung war <strong>de</strong>r Dialogmit <strong>de</strong>m Wehrbeauftragten. Im Kern seiner Aussagenging <strong>de</strong>r Wehrbeauftragte auf aktuelleEntwicklungen ein <strong>und</strong> sprach die Nichteinhaltung<strong>de</strong>r Einsatzzeiten, die mangeln<strong>de</strong> Konkurrenzfähigkeit<strong>de</strong>r Dienstbedingungen <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr<strong>im</strong> Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Bedarfsträgern,die zögerliche Umsetzung <strong>de</strong>r Vereinbarkeitvon Familie <strong>und</strong> Dienst als auch die mangeln<strong>de</strong>Rücksichtnahme auf Soldaten mit Kin<strong>de</strong>rnan.Auf <strong>de</strong>m sich anschließen<strong>de</strong>n ParlamentarischenAbend in <strong>de</strong>r Berliner B<strong>und</strong>esgeschäftsstelle<strong>de</strong>s DBwV war Gelegenheit, sich mit Entscheidungsträgernaus <strong>de</strong>m politischen Raumauszutauschen.Die anstehen<strong>de</strong>n Neuwahlen zur militärischenGleichstellungsbeauftragten sowie Unsicherheitenin Bezug auf Auflösung von Dienststellen<strong>und</strong> Schaffung neuer Org-Bereichebeweisen, wie sehr sich die Neuausrichtungauch auf dieses Amt auswirkt. Die B<strong>und</strong>eswehrsieht in <strong>de</strong>r neuen Struktur nach <strong>de</strong>rzeitigemStand 39 Soldatinnen für das Amt <strong>de</strong>r Gleichstellungsbeauftragtenvor, dazu kommen sechsfreigestellte Stellvertreterinnen.Die Tagung <strong>de</strong>s DBwV mit <strong>de</strong>n militärischenGleichstellungsbeauftragten 2013 zeigteeinmal mehr, wie wichtig gemeinsame Abst<strong>im</strong>mungsgespräche<strong>und</strong> ein konstruktiver Dialogsind.Um <strong>de</strong>m wichtigen Thema <strong>de</strong>r Gleichstellungauch in Zukunft einen angemessenen Stellenwertin <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s DBwV zukommen zulassen, ist eine weitere Intensivierung <strong>de</strong>rZusammenarbeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Ausbau <strong>de</strong>s Dialogesmit <strong>de</strong>n militärischen Gleichstellungsbeauftragtenvorgesehen.■B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong>r Oberst Ulrich Kirsch mit <strong>de</strong>n Gleichstellungsbeauftragten OberleutnantJacqueline Kirch (l.), Oberleutnant Aphrodite Flohr (2.v.l.), Oberstleutnant Katja Roe<strong>de</strong>r(2.v.r.) <strong>und</strong> Hauptmann Mona Stuber (r.).


68 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Personalvertretungen/VertrauenspersonenOberstabsfeldwebela.D.AndreasHubertLiebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser!die Menschen in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrsind 2013 in einem ständigenWahlmarathon. Überall in <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitDienststellen aufgelöst, umgeglie<strong>de</strong>rt<strong>und</strong> neu aufgestellt, sodass zahlreiche Personalratswahlen„außer <strong>de</strong>r Reihe“ fälligwur<strong>de</strong>n. Voraussichtlich erst <strong>im</strong>November wird die Riege <strong>de</strong>rBezirkspersonalräte mit <strong>de</strong>n BPRbei BAPersBw, BAIUDBw <strong>und</strong>BiZBw komplettiert wer<strong>de</strong>n können.Im September verschiebt sichin<strong>de</strong>s für einige Wochen <strong>de</strong>rSchwerpunkt <strong>de</strong>s Interesses aufdie politische Bühne. Am 15. Septemberwählt Bayern einen neuenLandtag, eine Woche später folgtdie Wahl <strong>de</strong>s 18. Deutschen B<strong>und</strong>estagesam 22. September.Viel ist darüber schongeschrieben wor<strong>de</strong>n. Der Wahlkampfkomme wegen <strong>de</strong>r Feriennicht in die Gänge. Das AuftretenWer die Wahl hat, hat die Qual!<strong>de</strong>r hergebrachten Parteien vergrauledie Menschen <strong>und</strong> för<strong>de</strong>re dieParteienverdrossenheit. Es gebeWechselst<strong>im</strong>mung (o<strong>de</strong>r auchnicht). Die Wahl sei schon entschie<strong>de</strong>n(o<strong>de</strong>r auch nicht).Die Menschen in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrhat <strong>de</strong>r Wahlkampf bishernicht wirklich vom Hocker gerissen.Obwohl die B<strong>und</strong>eswehr mitThemen wie „Euro-Hawk“ o<strong>de</strong>rQualitätsproblemen bei A-400M,NH-90 o<strong>de</strong>r G 36 Themen beisteuerte,n<strong>im</strong>mt die Bewältigung <strong>de</strong>rlaufen<strong>de</strong>n „Neuausrichtung“ dieAufmerksamkeit <strong>de</strong>r Arbeitnehmer,Beamten <strong>und</strong> Soldaten wesentlichmehr in Anspruch als die vermeintlicheno<strong>de</strong>r tatsächlichen Skandale,die daraus in Berlin gemacht wer<strong>de</strong>n.Wie <strong>de</strong>m auch sei: Am 22. September,18.01 Uhr, wissen wir allemehr. Ein paar Wochen später wir<strong>de</strong>s dann wohl eine neue (o<strong>de</strong>r alte)Koalition mit einem neuen Koalitionsvertraggeben. Dort wer<strong>de</strong>n wirdann vielleicht in groben Zügennachlesen können, wie es mit uns in<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>nvier Jahren bis 2017 weiter gehensoll.Das for<strong>de</strong>rt auch die Staatsbürgerinnen<strong>und</strong> Staatsbürger mit <strong>und</strong>ohne Uniform, Verantwortung fürihren Staat zu übernehmen. DasSchlagwort behauptet: Je<strong>de</strong>s Volkwählt sich die Regierung, die es verdient(o<strong>de</strong>r: … verdient die Regierung,die es sich gewählt hat). Einealte Erfahrung besagt, dass Bürger,die nicht zur Wahl gehen, häufiggera<strong>de</strong> die Regierung bekommen,die sie eigentlich nicht wollten.Ganz egal, welcher ÜberzeugungSie persönlich anhängen: DiesesLand ist unser aller Staat! Je<strong>de</strong>rist – <strong>im</strong> Guten wie <strong>im</strong> Schlechten –für sein Han<strong>de</strong>ln ebenso verantwortlichwie für sein Nichthan<strong>de</strong>ln.Verantwortlichkeit heißt: Nur werzur Wahl gegangen ist, hat hinterhereinen moralischen Anspruch, sichüber das Wahlergebnis zu erregen.Wer sich nicht aufraffen konnte zu<strong>de</strong>m kurzen Spaziergang ins Wahllokal,<strong>de</strong>m war das Ergebnis hinreichen<strong>de</strong>gal, dass er mit je<strong>de</strong>mer<strong>de</strong>nklichen Ergebnis klaglosleben sollte. Dies gilt selbstre<strong>de</strong>ndnicht nur für Wähler, son<strong>de</strong>rn auchfür Wählerinnen.In diesem Sinne wünsche ichIhnen allen die Energie <strong>und</strong> dieGelassenheit, besagten Spaziergangauf sich zu nehmen. Uns allenwünsche ich eine Regierung, dieWertschätzung <strong>und</strong> Respekt für dieMenschen in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr nichtnur in Pressemitteilungen o<strong>de</strong>rRe<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn vor allem <strong>im</strong> tagtäglichenRegierungshan<strong>de</strong>lnglaubwürdig vorlebt.Vor über zehn Jahren schriebGeneralinspekteur Hartmut Baggerseinen Offizieren ins Poesiealbum:„Wer Menschen führen will,muss Menschen mögen.“ Dashaben einige „Führungspersönlichkeiten“gründlich vergessen.Mehr als einmal hatten die Menschendas Gefühl, lediglich alsKostenstellen mit zwei Ohrenwahrgenommen <strong>und</strong> behan<strong>de</strong>lt zuwer<strong>de</strong>n.Hoffen wir also, dass die politische<strong>und</strong> militärische Führung<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr dieses einfacheMotto Baggers in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>nJahren zur Leitschnur ihres Denkens<strong>und</strong> Han<strong>de</strong>lns macht. Wir <strong>im</strong>Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerbandwer<strong>de</strong>n vor <strong>und</strong> nach <strong>de</strong>n Wahlengleichermaßen streiten – „für dieMenschen in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr“.Machen Sie mit! Am Wahltag <strong>und</strong>in <strong>de</strong>n Jahren, die vor uns liegen.HerzlichstVorsitzen<strong>de</strong>r FachbereichBeteiligungsrechteGekürztes Kilometergeld bei Personalrätennicht verbotenLeipzig/Dres<strong>de</strong>n. Mitglie<strong>de</strong>r einesPersonalrats, die außerhalb ihresregelmäßigen Dienstortes Aufgaben<strong>de</strong>r Stufenvertretung wahrnehmen,sollen bei <strong>de</strong>r Abrechnung <strong>de</strong>rdadurch veranlassten Fahrkostennicht schlechter, aber auch nicht bessergestellt wer<strong>de</strong>n als „gewöhnliche“Beschäftigte. Ein Lehrerhauptpersonalratin Sachsen begehrte, dass seinenMitglie<strong>de</strong>rn stets <strong>de</strong>r höchsteStand <strong>de</strong>r WahlenHier haben Sie noch die Wahl!BPR BAIUDBw:Wahl am 4./ 7. November 2013BPR BAPersBwWahl am 5./ 7. November 2013Wählen Sie Liste DBwV!Für die Menschen in <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehrWählen gehen!Kilometergeldsatz von 0,30 Euro zugewähren sei. Die Verwaltung beharrtedagegen darauf, <strong>de</strong>n niedrigerenSatz von 0,25 Euro anzuwen<strong>de</strong>n,wenn <strong>de</strong>m Beschäftigten eine täglicheRückkehr an <strong>de</strong>n Wohnort mittels Privat-Pkwnicht zuzumuten sei, er aber<strong>de</strong>nnoch diese Reiseform wähle.Sowohl das Oberverwaltungsgericht(OVG) Bautzen als auch als B<strong>und</strong>esverwaltungsgericht(BVerwG)bestätigten dies als rechtens. We<strong>de</strong>rhan<strong>de</strong>le es sich bei <strong>de</strong>r Geschäftsführungeines Hauptpersonalrats umeine „typischerweise <strong>im</strong> Außendienstausgeübte Tätigkeit“, noch sei eszwingend, dass <strong>de</strong>ssen Mitglie<strong>de</strong>r keinesfallsetwas „zuschießen“ müssten.Bei Vorliegen <strong>de</strong>r <strong>im</strong> Besoldungsrechtfestgelegten Voraussetzungen bestehekein Anspruch auf eine Abfindung aufVollkostenbasis; vielmehr könnedann ein Ersatz <strong>de</strong>r anfallen<strong>de</strong>n„Grenzkosten“ ausreichend sei.(Beschluss <strong>de</strong>s BVerwG vom 19.Juni 2013 – 6 PB 18.12)Unterrichtungsanspruchbei mitbest<strong>im</strong>mungsfreienEinstellungenLeipzig/Bautzen. Ebenso wie § 77Absatz 1 B<strong>und</strong>espersonalvertretungsgesetz(BPersVG) sehen auchetliche Lan<strong>de</strong>sgesetze (wie z.B. inSachsen) vor, dass die Einstellungvon künstlerischen o<strong>de</strong>r wissenschaftlichenBeschäftigten mitbest<strong>im</strong>mungsfreio<strong>de</strong>r aber nur aufAntrag beteiligungspflichtig sind.Ein sächsischer Personalrat verlangte,bei fehlen<strong>de</strong>r Mitbest<strong>im</strong>mungmüsse er <strong>de</strong>nnoch vor <strong>de</strong>rEinstellung vorab über <strong>de</strong>n Vorgangunterrichtet wer<strong>de</strong>n, damit er eigenständigprüfen <strong>und</strong> beurteilen könne,ob die Maßnahme tatsächlichunter die Mitbest<strong>im</strong>mungsmaßnahmefalle.Das Oberverwaltungsgericht(OVG) Bautzen <strong>und</strong> das B<strong>und</strong>esverwaltungsgericht(BVerwG) sprachen<strong>de</strong>m Personalrat einen Unterrichtungsanspruchzu, verneintenaber <strong>de</strong>n Anspruch auf eine Unterrichtungvor Abschluss <strong>de</strong>s Arbeitsvertrages.Die B<strong>und</strong>esrichter erklärten: Zu<strong>de</strong>n gesetzlichen Aufgaben <strong>de</strong>s Personalratsgehöre, die zugunsten <strong>de</strong>rBeschäftigten gelten<strong>de</strong>n Gesetze zuüberwachen (siehe § 68 Absatz 1 Nr.2 BPersVG). Dazu zählten auch dieRegelungen über die Mitbest<strong>im</strong>mungspflichtigkeitbest<strong>im</strong>mterMaßnahmen.Diese Überwachung sei abergr<strong>und</strong>sätzlich auch dann gewährleistet,wenn eine Klärung <strong>de</strong>r Mitbest<strong>im</strong>mungspflichtnachträglicherfolge.Die Überwachung <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>nSchutzgesetze verlange beiEinstellungen nicht zwingend einevorherige Unterrichtung.(Beschluss <strong>de</strong>s BVerwG vom28. Juni 2013 – 6 PB 8.13)


Klaus-HermannScharfArbeitnehmer <strong>und</strong> Beamte Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 69Beihilfebearbeitung aus Stuttgarter SichtSeit Monaten ist die Misere <strong>de</strong>r Beihilfebearbeitungein Schwerpunktthema<strong>im</strong> Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerband.Über die Folgen fürBeihilfeberechtigte, die Postkartenaktion<strong>und</strong> die Reaktionen unseres Ministeriumsbis hin zur B<strong>und</strong>eskanzlerinist <strong>im</strong> Verbandsmagazin, <strong>im</strong> Internet<strong>und</strong> nun zunehmend auch in <strong>de</strong>nMedien umfangreich berichtet wor<strong>de</strong>n.Dabei hat <strong>de</strong>r DBwV <strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>rauf das Organisationsversagenhingewiesen, für das die Führung <strong>und</strong>nicht die Beihilfebearbeiter verantwortlichsind. Gera<strong>de</strong> die Situation <strong>de</strong>rBeihilfebearbeiter, die seit <strong>de</strong>m 1. Juli2013 zunächst fachlich <strong>de</strong>m B<strong>und</strong>esverwaltungsamt(BVA) <strong>und</strong> <strong>de</strong>m B<strong>und</strong>esamtfür zentrale Dienste <strong>und</strong> offeneVermögensfragen (BADV) zugeordnetsind, ist bisher wenig berichtetwor<strong>de</strong>n.Die St<strong>im</strong>mung bei <strong>de</strong>n Mitarbeiternin Stuttgart, in <strong>de</strong>r neben Düsseldorfbeson<strong>de</strong>rs viele Beihilfeanträgeaufgelaufen sind <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Bearbeitungmehr als acht Wochen dauert, istalles an<strong>de</strong>re als gut. Zwar ist ihneninzwischen weitgehend klar, wo siezukünftig ihren Arbeitsplatz haben,auch wenn <strong>de</strong>r Zeitpunkt <strong>de</strong>r personellenVersetzung zum BVA <strong>und</strong> BADVDer Mensch als Mittelpunkt?O<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mensch als Mittel. Punkt?Über die vielfältigen Auswirkungen<strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr auf die Zivilbeschäftigtenist bereits viel berichtet <strong>und</strong> kommentiertwor<strong>de</strong>n. Dabei wird relativwenig über das Schicksal <strong>de</strong>rjenigenBeschäftigten berichtet, die sich in<strong>de</strong>n unteren Einkommensgruppenbefin<strong>de</strong>n <strong>und</strong> auf Gr<strong>und</strong> von Standorto<strong>de</strong>rDienststellenschließungen zigo<strong>de</strong>r h<strong>und</strong>erte Kilometer pen<strong>de</strong>lnmüssen. Der Schwerpunkt <strong>de</strong>rBerichterstattung über das Zivilpersonalin <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr liegt zurzeitvielmehr auf <strong>de</strong>r Auslagerung <strong>de</strong>r Personalabrechnung.Trotz vieler ungeklärterFragen <strong>und</strong> nicht ausgeräumterBe<strong>de</strong>nken ist die Personalabrechnunghinsichtlich <strong>de</strong>r sozialen Härten nichtso betroffen wie es beispielsweisenach Schließung einer Truppenküchedie Küchenkräfte sind.Der Gr<strong>und</strong> ist die Kumulation <strong>de</strong>rverschie<strong>de</strong>nen Folgen <strong>de</strong>r Neuausrichtung.Nicht nur die Auswirkungenauf die in <strong>de</strong>r Personalabrechnung eingesetztenBeschäftigten son<strong>de</strong>rn auchauf das Personal, für das sie dieDienstleistung zu erbringen haben –also allen B<strong>und</strong>eswehrangehörigen<strong>und</strong> zum Teil auch <strong>de</strong>ren Familienangehörigen.Ein weiterer Gr<strong>und</strong> sindaber auch die Umstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Auslagerung<strong>de</strong>r Personalabrechnung <strong>und</strong><strong>de</strong>ren Umsetzung.Wir erinnern uns: Es war die Entscheidung<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esministers Thomas<strong>de</strong> Maizière, das Zivilpersonal<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr auf 55 000 zu reduzieren.Eine willkürliche Zahl, <strong>de</strong>renBegründung bis heute fehlt. Expertenhatten schließlich <strong>de</strong>n Bedarf bei62 000 gesehen. Um die 55 000 zuerreichen, ohne Fähigkeiten zu verliereno<strong>de</strong>r zu gefähr<strong>de</strong>n, musstegetrickst wer<strong>de</strong>n. Daher die Auslagerung<strong>de</strong>r Personalabrechnung – <strong>und</strong>zu einem späteren Zeitpunkt auch die<strong>de</strong>s Travelmanagements – in an<strong>de</strong>reRessorts. Und als i-Tüpfelchen dasFesthalten auf Teufel komm herausan <strong>de</strong>n 1. Juli 2013 als Auslagerungstermin,ohne rechtzeitig alleModalitäten <strong>de</strong>r Versetzung <strong>de</strong>sbetroffenen Personals festgelegt,wegen <strong>de</strong>r nicht abgeschlossenen personalvertretungsrechtlichenBeteiligungnoch <strong>im</strong>mer unklar ist. Jedochdas Bemühen, zügig <strong>de</strong>n Antragsbergabzuarbeiten, wird andauernd gestörtdurch Kompetenzgerangel dreier Ressorts<strong>und</strong> dadurch bedingt ständig neuerVorgaben.Denn die Beihilfebearbeitung istnicht mehr in einer Hand. Das zumB<strong>und</strong>esministerium <strong>de</strong>s Innerngehören<strong>de</strong> BVA ist für die Beihilfebearbeitung<strong>de</strong>r aktiven B<strong>und</strong>eswehrangehörigenzuständig, für die <strong>de</strong>r Ehemaligendas zum B<strong>und</strong>esministerium<strong>de</strong>r Finanzen gehören<strong>de</strong> BADV. Undauf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Bearbeitungsrückstän<strong>de</strong>fühlt sich natürlich auch noch dasBMVg verantwortlich.Die gegenüber <strong>de</strong>m DBwVursprünglich gemachten Zusagen <strong>de</strong>sBMVg hinsichtlich einer zunächstungeprüften Erstattung <strong>und</strong> einer späterengenaueren Antragsprüfung, dievon <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren bei<strong>de</strong>n Ressortsgleich wie<strong>de</strong>r einkassiert wur<strong>de</strong>, hatteAuswirkung auf die Bearbeitung.Auch jetzt sind ständige Lageän<strong>de</strong>rungenan <strong>de</strong>r Tagesordnung.„Zunächst Abschlagszahlungen<strong>und</strong> eine darauf folgen<strong>de</strong> abschließen<strong>de</strong>Festsetzung <strong>de</strong>r Beihilfe, helfen unsohne die zuständigen Personalvertretungenausreichend beteiligt <strong>und</strong>ohne die Arbeitsverfahren insbeson<strong>de</strong>re<strong>im</strong> Übergang hinreichend geregeltzu haben.Kein W<strong>und</strong>er also, dass die Verlagerungholprig verlief, mit teilweisewi<strong>de</strong>rsprüchlichen Erlassen <strong>im</strong> Vorfeld.Kein W<strong>und</strong>er also, dass wegen <strong>de</strong>rlangen unsicheren Zeit nach <strong>de</strong>mMinisterentscheid zur Auslagerungviele Zivilbeschäftigte sich liebereinen sicheren Arbeitsplatz innero<strong>de</strong>raußerhalb <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr suchteno<strong>de</strong>r es mit <strong>de</strong>r Inanspruchnahme<strong>de</strong>r Regelungen für <strong>de</strong>n Härtefall o<strong>de</strong>rnach <strong>de</strong>m BwRefBeglG versuchten.Kein W<strong>und</strong>er also, dass dies fataleAuswirkungen auf die Beihilfebearbeitunghat.Ergänzend <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>r Beihilfebearbeitungkommt da Kompetenzgerangelzwischen drei Ministerienhinzu. Ohne Rücksicht auf dieMenschen, die die Anträge zu bearbeitenhaben. Ohne Rücksicht auf dieMenschen, die auf Beihilfe angewiesensind. „Die wichtigste Ressourcenicht weiter“, so eine Sachbearbeiterin<strong>de</strong>r Beihilfestelle Stuttgart. „Dennje<strong>de</strong>r Antrag muss dann zwe<strong>im</strong>al angefasstwer<strong>de</strong>n.“ Eher wäre eine befristetegroßzügige Bearbeitung, alsoeine oberflächliche Prüfung <strong>de</strong>r Anträgehilfreich, bis das Antragsaufkommenwie<strong>de</strong>r Normalmaß angenommenhat.Ihre Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegenbeklagen auch die große Anzahl <strong>de</strong>rper Telefon, Email <strong>und</strong> Post eingehen<strong>de</strong>nNachfragen <strong>und</strong> Klagen <strong>de</strong>r Beihilfeberechtigten.Sie verstehen zwarihre durch die lange Bearbeitungszeitentstan<strong>de</strong>nen Sorgen <strong>und</strong> Nöte, jedochstören sie erheblich <strong>de</strong>n Arbeitsablauf.Je<strong>de</strong> Anfrage muss bearbeitet wer<strong>de</strong>n<strong>und</strong> lässt keine Zeit für die eigentlicheAntragsbearbeitung.Der entstan<strong>de</strong>ne Stress hinterlässtinzwischen erste Spuren bei <strong>de</strong>nBeihilfebearbeitern. Erste krankheitsbedingteAusfälle wegen Burnoutsind zu verzeichnen, weitereabsehbar. Das Bemühen, <strong>de</strong>mAntragsaufkommen auch durch –tatsächlich freiwillige – SamstagsarbeitHerr zu wer<strong>de</strong>n, lässt zurzeit einwenig nach. Zum einen auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>rUrlaubszeit, zum an<strong>de</strong>ren aber auch,„weil die Arbeit <strong>im</strong> privaten Haushaltist <strong>de</strong>r Mensch.“ „Der Mensch steht<strong>im</strong> Mittelpunkt.“ Zwei oft propagierteSätze zu Beginn <strong>de</strong>r Neuausrichtung.Heute hört <strong>und</strong> sieht man kaumnoch etwas davon. Und gera<strong>de</strong> dasVorgehen mit <strong>de</strong>r Auslagerung <strong>de</strong>rPersonalabrechnung sowie <strong>de</strong>rUmgang mit <strong>de</strong>ren Mitarbeiternsowie die Auswirkungen auf alleMenschen in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr stehenhierzu <strong>im</strong> Wi<strong>de</strong>rspruch. Mit Fürsorge<strong>de</strong>s Dienstherrn <strong>und</strong> Arbeitgebers hatdas nicht wirklich zu tun, trotz vielergetroffener sozialverträglicher Regelungen.Trotz dieser Umstän<strong>de</strong>, trotz <strong>de</strong>rFolgen nicht nachvollziehbarer politischerEntscheidungen auf die Beihilfebearbeitung<strong>und</strong> trotz <strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeitigenStresses sind die Kolleginnen <strong>und</strong>Kollegen <strong>de</strong>r Beihilfestellen unterZuhilfenahme zusätzlicher Arbeitzeitenam Wochenen<strong>de</strong> bereit, dieDienstleistung zum Wohl für die Menschenin <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr zu erbringen.Dies verdient unser aller Anerkennung,insbeson<strong>de</strong>re aber die <strong>de</strong>rpolitisch Verantwortlichen.Klaus-H. Scharfdann am Sonntag erledigt wer<strong>de</strong>nmuss <strong>und</strong> man so keinen Erholungstagin <strong>de</strong>r Woche mehr hat“, klagt einebetroffene Kollegin.Was man benötige, sei erheblichmehr Personal. Nicht nur zur Abarbeitung<strong>de</strong>s Antragbergs, son<strong>de</strong>rn auchauf Dauer. Insbeson<strong>de</strong>re wird für dieFestsetzer mehr Unterstützungspersonalgefor<strong>de</strong>rt. Auf <strong>de</strong>m Personalmangelwur<strong>de</strong> viel zu spät reagiert, beklagendie Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen <strong>de</strong>rBeihilfestelle.Der Mangel ist nicht nur durchfreiwillige Abgänge entstan<strong>de</strong>n, die<strong>de</strong>n erzwungenen Ressortwechselnicht mitmachen wollten. Der Personalschlüsselbasiert <strong>im</strong>mer noch aufdas Antragsaufkommen von 2004.Dieser muss dringend angepasst wer<strong>de</strong>n.Den Opt<strong>im</strong>ismus hat man in <strong>de</strong>rBeihilfestelle Stuttgart noch nichtganz verloren. Im ersten Halbjahr2014 hofft man wie<strong>de</strong>r auf normaleBearbeitungszeiten zu kommen. Vorausgesetzt,die Kompetenzen zwischen<strong>de</strong>n Ressorts wer<strong>de</strong>n bald klarverteilt <strong>und</strong> die Abarbeitung <strong>de</strong>rAntragsrückstän<strong>de</strong> wird in <strong>de</strong>n Vorgabenvereinfacht. Und einen großenWunsch haben die Kolleginnen <strong>und</strong>Kollegen: Von Anfragen nach <strong>de</strong>mBearbeitungsstand ihrer Anträge nachMöglichkeit abzusehen.


70 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Arbeitnehmer <strong>und</strong> BeamteAllein form- <strong>und</strong> fristgerechte Übernahmeverlangen sind wirksamErfurt. Das B<strong>und</strong>esarbeitsgericht(BAG) entschied, dass allein form<strong>und</strong>fristgerechte Übernahmeverlangenwirksam sind <strong>und</strong> so ein Arbeitsverhältniskraft gesetzlicher Fiktionbegrün<strong>de</strong>n kann.Dem Verfahren vorausgegangenwar die Klage eines JAV-Mitglieds.Aufgr<strong>und</strong> verschie<strong>de</strong>ner Pflichtverstößewährend <strong>de</strong>r Ausbildung teilte<strong>de</strong>r Arbeitgeber <strong>de</strong>m Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nmit, dass er ihn nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ausbildungnicht übernehmen wer<strong>de</strong>.Fünf Monate vor En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ausbildung– also nicht innerhalb <strong>de</strong>rgesetzlich vorgesehenen Dre<strong>im</strong>onatsfrist– wandte sich <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>an <strong>de</strong>n Arbeitgeber <strong>und</strong> verlangteunter Berufung auf seine JAV-Mitgliedschaft die Übernahme nachseiner Ausbildung. Daraufhin teilteNeuer Erlass zur Arbeitszeit für <strong>de</strong>n Schichtdienstbetrieb <strong>de</strong>r FeuerwehrDas BAIUDBw versammelteAnfang August die Leiter <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr-Feuerwehren bzw. <strong>de</strong>renVertreter, um sie über <strong>de</strong>n neuenErlass zur Arbeitszeit für die BwFwzu informieren. Hintergr<strong>und</strong> ist dieErhöhung <strong>de</strong>r wöchentlichen Regelarbeitszeit<strong>de</strong>r Beamten <strong>im</strong> Einsatzdienst<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrfeuerwehrenauf 48 St<strong>und</strong>en sowie die Neuregelung<strong>de</strong>r Vergütung durch <strong>de</strong>n neuen§ 79 BBesG, <strong>de</strong>r Anfang August inKraft getreten ist. Das Interesse an<strong>de</strong>r Informationsveranstaltung warsehr groß – trotz <strong>de</strong>r Urlaubszeitwaren praktisch alle Feuerwehrenvertreten. Die Vertreter <strong>de</strong>s BMVg,die für <strong>de</strong>n Erlass verantwortlichzeichnen, wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mentsprechendmit zahlreichen Fragen zu <strong>de</strong>m erstzwei Wochen alten Erlass konfrontiert.Die Teilnehmer machten <strong>de</strong>utlich,dass das Fehlen einer Übergangsregelungals Problem angesehenwird. Dies stelle die Verantwortlichenvor die große Herausfor<strong>de</strong>rung,<strong>de</strong>n neuen Erlass bei <strong>de</strong>rDienstplangestaltung <strong>und</strong> <strong>de</strong>nAbrechnungen sehr kurzfristigumsetzen zu müssen.Der Erlass selbst ist laut Aussage<strong>de</strong>s Vertreters von BMVg P II 4 nurvorläufig, da er wegen <strong>de</strong>r Auszahlungsregelungennach <strong>de</strong>r Gesetzesän<strong>de</strong>rungmöglichst schnell in Kraftzu setzen war. Auch die Beteiligung<strong>de</strong>s Hauptpersonalrates steht nochaus, wie ein Vertreter <strong>de</strong>s HPR bei <strong>de</strong>rVeranstaltung <strong>de</strong>utlich machte. DerLeiter Zentrum Brandschutz <strong>de</strong>r Bw,Oberst Schuch, versicherte, dass zurGestaltung <strong>de</strong>r Ausführungsbest<strong>im</strong>mungenalle Feuerwehren, auch dieNachweisführung bei fiktiver BeurteilungMünster/Bonn. Liegt für Beamte(<strong>und</strong> Soldaten) keine aktuelle Beurteilungvor, weil sie aus best<strong>im</strong>mtenGrün<strong>de</strong>n nicht auf Dienstposten verwen<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n, dann dürfen sie <strong>de</strong>swegennicht benachteiligt wer<strong>de</strong>n,aber auch nicht bevorzugt.Diese Faustregel gilt für freigestelltePersonalräte, Schwerbehin<strong>de</strong>rtenvertreter<strong>und</strong> Gleichstellungsbeauftragte,aber auch für <strong>im</strong> Son<strong>de</strong>rurlaubbefindliche Bedienstete inElternzeit, familienbedingtem Son<strong>de</strong>rurlaubo<strong>de</strong>r in Verwendung beiinternationalen Einrichtungen o<strong>de</strong>r<strong>de</strong>n B<strong>und</strong>estags-Fraktionen.Am Beispiel einer Beamtin inBetreuungsurlaub beleuchtete dasOberverwaltungsgericht (OVG) Münsternun <strong>de</strong>n Aspekt <strong>de</strong>s Begünstigungsverbots.Die Beurteilung <strong>de</strong>rBeamtin wur<strong>de</strong> nachgezeichnet.Dagegen ging ein Mitbewerber mittelsKonkurrentenklage vor. Das OVG verbot<strong>im</strong> Wege einer einstweiligen Verfügungdie Beför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r beurlaubtenBeamtin.Das Ergebnis <strong>de</strong>r fiktiven Laufbahnnachzeichnungzu ihren Gunstensei we<strong>de</strong>r schlüssig in <strong>de</strong>n Akten dokumentiert,noch könne das Gericht dieAnnahme <strong>de</strong>r Verwaltung, für dieBeamtin sei fiktiv ein besseres Leistungsbildals bei <strong>de</strong>n Konkurrentenanzunehmen, nachvollziehen. Diesverstoße seinerseits gegen <strong>de</strong>renGr<strong>und</strong>rechte aus Artikel 19 Absatz 4<strong>und</strong> 33 Absatz 2 Gr<strong>und</strong>gesetz.(Beschluss <strong>de</strong>s OVG Münster vom 5.Oktober 2012 – 1 B 681/12)<strong>de</strong>r Arbeitgeber sowohl gegenüber<strong>de</strong>m Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n, als auchgegenüber <strong>de</strong>r Gewerkschaft mit,dass er <strong>de</strong>n Betroffenen weiterbeschäftigten wer<strong>de</strong>, soweit er seinenPflichten bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ausbildungordnungsgemäß nachkommenwer<strong>de</strong>. Es kam in <strong>de</strong>r Folgezeit jedochzu weiteren Pflichtverstößen.Nach erfolgreichem Bestehen <strong>de</strong>rAbschlussprüfung erneuerte das JAV-Mitglied mit gewerkschaftlichemSchreiben sein Übernahmeverlangen,woraufhin <strong>de</strong>r Arbeitgeber dasnunmehr erfolgreiche gerichtlicheBeschlussverfahren betrieb zur Feststellung,dass ein Arbeitsverhältnisnach Been<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Ausbildung nichtbegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Das BAG stelltefest, dass aufgr<strong>und</strong> nicht fristgerechtemÜbernahmeverlangen <strong>de</strong>s Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nein Arbeitsverhältnisnicht kraft gesetzlicher Fiktion nach §78a Abs. 2 Satz 1 BetrVG begrün<strong>de</strong>twur<strong>de</strong>.Das JAV-Mitglied könne dieÜbernahme erst drei Monate vor En<strong>de</strong><strong>de</strong>r Ausbildung verlangen <strong>und</strong> nichtschon früher. Die Sechsmonatsfrist<strong>de</strong>s § 12 Abs. 1 Satz 2 BBiG sei insoweitnicht entsprechend anwendbar.Ein Übernahmeverlangen, das früherals drei Monate vor En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ausbildunggestellt wird, ist unwirksam.Dass <strong>de</strong>r Arbeitgeber sich auf dieFrist berufe, sei nicht treuwidrig. DasVerhalten <strong>de</strong>s Arbeitgebers habe nichtdarauf abgezielt, <strong>de</strong>m Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>neine form- <strong>und</strong> fristgerechte Geltendmachung<strong>de</strong>s Übernahmeverlangenszu erschweren. Der Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>durfte nicht schon aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>sbis dahin noch nicht <strong>de</strong>m Zentrumunterstellten, zusammen gezogenwer<strong>de</strong>n sollen, gemeinsam mit <strong>de</strong>nPersonalvertretungen, um einvernehmlicheRegelungen zu fin<strong>de</strong>n.Die Teilnehmer sprachen ein weiteresProblem an, das anscheinend in<strong>de</strong>r Fläche besteht: Derzeit wan<strong>de</strong>rnviele Beamte zu <strong>de</strong>n kommunalenFeuerwehren ab. Hinzu kommt, dassdie Beamten <strong>de</strong>r BwFw <strong>im</strong> Hinblickauf die Gesetzesän<strong>de</strong>rung zu großenTeilen (bis zu 100 Prozent in einzelnenDienststellen) ihre Zust<strong>im</strong>mungzum sog. „Opt-out“ zurückgezogenhaben. Be<strong>im</strong> Opt-out han<strong>de</strong>lt es sichum die Bereiterklärung, länger als 48St<strong>und</strong>en die Woche zu arbeiten. Aufgr<strong>und</strong><strong>de</strong>r Neuregelung <strong>de</strong>s § 79BBesG fin<strong>de</strong>n jedoch viele Beamte<strong>de</strong>r BwFw, dass sich dieser freiwilligezusätzliche Dienst finanziell nichtSchreibens <strong>de</strong>s Arbeitgebers daraufvertrauen, dass dieser ihn ungeachtetseines weiteren Verhaltens weiterbeschäftige,noch dass ein fristgerechtesÜbernahmeverlangen entbehrlich sei.Eine Hinweispflicht habe <strong>im</strong> konkretenFall nicht bestan<strong>de</strong>n, da <strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>gewerkschaftlich vertretenwar. Eine abschließen<strong>de</strong> Entscheidungzur allgemeinen Hinweispflicht<strong>de</strong>s Arbeitgebers traf das BAG darüberhinaus jedoch nicht.Aufgr<strong>und</strong> wortgleicher Vorschriften<strong>im</strong> BetrVG <strong>und</strong> BPersVG(vgl. § 9 BPersVG) dürfte die vorliegen<strong>de</strong>Entscheidung auch für JAV-Mitglie<strong>de</strong>r <strong>im</strong> Geschäftsbereich <strong>de</strong>sBMVg Relevanz entfalten. Die Dre<strong>im</strong>onatsfristist mithin zwingend zubeachten. (BAG Beschluss vom5. Dezember 2012 – 7 ABR 38/11)mehr lohnt. Das heißt, selbst das vorhan<strong>de</strong>nePersonal steht oft nicht mehrin <strong>de</strong>m bisherigen Umfang zur Verfügung.Dies verschärft die angespanntePersonalsituation.Auf allen Ebenen scheint dieErkenntnis zu bestehen, dass dieSituation in <strong>de</strong>r BwFw über kurzo<strong>de</strong>r lang zu Einschränkungen <strong>im</strong>Dienstbetrieb führt. Ein Attraktivitätsprogrammfür <strong>de</strong>n Dienst bei<strong>de</strong>r BwFw wird zwar in Aussichtgestellt – allerdings soll dies nachAussage aus <strong>de</strong>m BMVg – IUD II 6erst in einigen Jahren greifen. Bei<strong>de</strong>r Veranstaltung war das Bemühenersichtlich, auf die Fragen <strong>de</strong>r Teilnehmerzum neuen Erlass einzugehen,jedoch sind viele <strong>de</strong>r Meinung,dass sie mit <strong>de</strong>n Umsetzungsproblemenvor Ort bisher ziemlich alleinegelassen wer<strong>de</strong>n.sfFristablauf trotz falscher RechtsmittelbelehrungLeipzig/Meppen. Etwas zu hochpokerte <strong>de</strong>r Anwalt zweier Jugend<strong>und</strong>Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n-Vertreter einerRüstungs-Dienststelle, <strong>de</strong>nen dieB<strong>und</strong>eswehr die Übernahme nach § 9B<strong>und</strong>espersonalvertretungsgesetzverweigerte (BPersVG). Das OberverwaltungsgerichtLüneburg verneinteeinen Weiterbeschäftigungsanspruchnach § 9 BPersVG, ließ aberdie Rechtsbeschwer<strong>de</strong> zu. DieRechtsbehelfsbelehrung gab die Fristfür die Rechtsbeschwer<strong>de</strong>begründungnicht korrekt mit zwei Monatenab Zustellung an, son<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>r veraltetenAngabe „eines weiterenMonats nach Einlegung <strong>de</strong>r Rechtsbeschwer<strong>de</strong>“(d.h. einige Tage zukurz). Der Anwalt ließ sowohl diefalsche als auch die richtige Frist verstreichen<strong>und</strong> beantragte dann „Wie<strong>de</strong>reinsetzungin <strong>de</strong>n vorigen Stand“.Er machte geltend, wegen <strong>de</strong>r falschenRechtsbehelfsbelehrung sei dieRechtsbeschwer<strong>de</strong>begründung nach§ 9 Absatz 5 Arbeitsgerichtsgesetz einJahr lang möglich. Das B<strong>und</strong>esverwaltungsgericht(BVerwG) trat <strong>de</strong>mentgegen. Die einige Tage zu kurzangegebene Frist habe <strong>de</strong>n Anwaltnicht daran gehin<strong>de</strong>rt, die tatsächliche(längere) Frist einzuhalten. Der Fehler<strong>de</strong>r Rechtsbehelfsbelehrung sei alsofür die Versäumung <strong>de</strong>r Frist nichtursächlich, <strong>de</strong>r junge Kollege habediese folglich nicht unverschul<strong>de</strong>t versäumt.Der Anwalt zockte, die Mandantenmüssen die Folgen tragen.(Beschluss <strong>de</strong>s BVerwG vom 17. April2013 – 6 P 9.12 <strong>und</strong> 6 P 10.12)


Personalvertretungen Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 71Bezirksschwerbehin<strong>de</strong>rtenvertretung be<strong>im</strong>Kommando Streitkräftebasis stellt sich vorNeue Bezirksvertrauensperson <strong>de</strong>r Schwerbehin<strong>de</strong>rten <strong>de</strong>r SKB ist DBwV-Mitglied Udo Büchel. Als Rollstuhlfahrer kennt er die Nöte <strong>de</strong>r Schwerbehin<strong>de</strong>rtenaus eigener unmittelbarer Erfahrung. Hier stellt er sich seinenWählern vor:„Am 19. Juni 2013 haben die schwerbehin<strong>de</strong>rten Menschen <strong>im</strong> KommandoStreitkräftebasis mir ihr Vertrauen ausgesprochen <strong>und</strong> mich zur Bezirksschwerbehin<strong>de</strong>rtenvertretung<strong>im</strong> Kommando Streitkräftebasis gewählt.Mein Name ist Udo Büchel. Ich bin als Arbeitnehmer tätig be<strong>im</strong> KommandoStrategische Aufklärung. Das Ehrenamt nehme ich in Bonn be<strong>im</strong> KommandoStreitkräftebasis wahr.In einem zweiten Wahlgang wur<strong>de</strong>n 23 Stellvertreter gewählt. Auf <strong>de</strong>rStellvertreterliste sind alle Statusgruppen vertreten. Doch gleich welcherStatusgruppe die Stellvertreter angehören, setzen sie sich auf Bezirksebenefür die alle Statusgruppen verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Interessen <strong>de</strong>r Schwerbehin<strong>de</strong>rtenMenschen <strong>im</strong> Kommando SKB ein.Als von <strong>de</strong>n 59 Vertrauenspersonen <strong>de</strong>r schwerbehin<strong>de</strong>rten Menschengewählte Bezirksschwerbehin<strong>de</strong>rtenvertretung vertreten wir die InteressenUdo Büchelvon zurzeit ca. 1800 schwerbehin<strong>de</strong>rten <strong>und</strong> gleichgestellten Menschen <strong>im</strong>Kommando Streitkräftebasis, darunter ca. 360 Soldaten.Dabei liegt mir das Wohl je<strong>de</strong>s einzelnen schwerbehin<strong>de</strong>rten Menschen beson<strong>de</strong>rs am Herzen. Ich achte beson<strong>de</strong>rsauf die Einhaltung <strong>de</strong>r zu Gunsten <strong>de</strong>r behin<strong>de</strong>rten <strong>und</strong> schwerbehin<strong>de</strong>rten Menschen gelten<strong>de</strong>n Gesetze, Verordnungen<strong>und</strong> Erlasse. Im Mittelpunkt dabei steht die beson<strong>de</strong>re Fürsorge, welche <strong>de</strong>n schwerbehin<strong>de</strong>rten Menschen<strong>im</strong> Kommando Streitkräftebasis zu Teil wer<strong>de</strong>n soll.“Udo BüchelMitbest<strong>im</strong>mung bei Einführung von VoIP-TelefonieBerlin. Die Einführung neuer Informationstechnologiebietet <strong>im</strong>merwie<strong>de</strong>r Anlass sich neu Gedankenüber Mitbest<strong>im</strong>mungsrechte <strong>de</strong>rPersonalvertretungen zu machen.Genau so hatte sich kürzlich dasOberverwaltungsgericht Berlin-Bran<strong>de</strong>nburg damit zu beschäftigen,ob die Dienststelle ohne Beteiligung<strong>de</strong>s Personalrats die Umstellungvon herkömmlicher Telefonieauf Internettelefonie (auch Voiceover-Internet-Protocol,kurz: VoIP)vollziehen kann.Internettelefonie ist das Telefonierenüber Computernetzwerke,welche nach Internet-Standardsaufgebaut sind. Dabei wer<strong>de</strong>n fürTelefonie typische Informationen,d. h. Sprache <strong>und</strong> Steuerinformationenbeispielsweise für <strong>de</strong>n Verbindungsaufbau,über ein auch fürDatenübertragung nutzbares Netzübertragen. Die Überwachungsmöglichkeit<strong>de</strong>r Beschäftigten liegtauf <strong>de</strong>r Hand. Dies sah auch dasangerufene Oberverwaltungsgerichtso, <strong>und</strong> bejahte ohne weitereUmschweife ein Mitbest<strong>im</strong>mungsrecht<strong>de</strong>s zuständigen Personalratsnach § 75 Abs. 3 Nr. 17 BPersVG.Hierzu führte das Gericht aus:„Einrichtungen <strong>de</strong>r Informations-<strong>und</strong> Kommunikationstechniksind zur Überwachung geeignet,wenn sie mit einem entsprechen<strong>de</strong>nWachwechsel <strong>im</strong> GPR be<strong>im</strong> BMVgBonn. Für 40 JahreMitgliedschaft <strong>im</strong>DBwV wur<strong>de</strong> Obersti.G. (seit 1. Juli 2013a.D.) Stefan A. Heurichanlässlich einesArbeitsgespräches in<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleWest durch <strong>de</strong>nVorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>sDBwV, Oberst UlrichKirsch, <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nWest, Oberstleutnant Thomas Sohst, geehrt. Heurich war zuletzt als Vertreter<strong>de</strong>s DBwV Gruppensprecher <strong>de</strong>r Soldaten <strong>und</strong> 2. stellvertreten<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>r<strong>im</strong> Gesamtpersonalrat BMVg. Diese Funktion hat nunmehr <strong>de</strong>rVorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Personalrats BMVg Bonn, Oberst i.G. Harald Hennen,übernommen.Programm zur Verhaltens- bzw. Leistungskontrolleversehen sind o<strong>de</strong>rversehen wer<strong>de</strong>n können. Dass diesbei VoIP möglich ist, ist aus Sicht<strong>de</strong>s Senats offenk<strong>und</strong>ig. VoIPermöglicht ohne weiteres einenZugriff auf Nutzungsdaten <strong>de</strong>r mitihm arbeiten<strong>de</strong>n Beschäftigten.Diese Zugriffsmöglichkeit anhandvon Protokolldateien hat zwar <strong>im</strong>Wesentlichen datensicherungstechnischeGrün<strong>de</strong>, um z.B. Arbeitsschritte<strong>de</strong>s Nutzers bei einer Fehlersuche<strong>im</strong> Programm, bei einemAngriff auf das Programm vonaußen u.a.m. rückverfolgen zu können.Das än<strong>de</strong>rt in<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>r objektivenEignung <strong>de</strong>s Programms zurVerhaltens- <strong>und</strong> Leistungskontrollenichts.“Davon unabhängig steht <strong>de</strong>rPersonalvertretung auch ein Mitbest<strong>im</strong>mungsrechtunter <strong>de</strong>m AspektMaßnahmen zur Arbeitsplatzgestaltunggem. § 75 Abs. 3 Nr. 16BPersVG zu. Nach Auffassung <strong>de</strong>sGerichts stehe dabei nämlich <strong>de</strong>rmit <strong>de</strong>r Einführung einhergehen<strong>de</strong>Austausch <strong>de</strong>r Endgeräte <strong>und</strong> dieVerbindung zum Arbeitsplatz-PC<strong>im</strong> Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>. Bei diesen Än<strong>de</strong>rungenstellen sich Fragen <strong>de</strong>rErgonomie <strong>de</strong>r Telefonapparate<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Software, die best<strong>im</strong>mteDienste über <strong>de</strong>n PC zur Verfügungstellt.(OVG Berlin-Bran<strong>de</strong>nburg,Beschluss vom 14. März2013 – 62PV 13.12)Termine 2013 für unsereGr<strong>und</strong>schulungen:41. KW 7.10. – 11.10.13 Moritzburg43. KW 21.10. – 25.10.13 Tossens46. KW 11.11. – 15.11.13 L<strong>im</strong>burg47. KW 18.11. – 22.11.13 Königswinter48. KW 25.11. – 29.11.13 Freising48. KW 25.11. – 29.11.13 Travemün<strong>de</strong>49. KW 2.12. – 6.12.13 MoritzburgTermine 2013 für unsereSpezialschulungen:42. KW 14.10. – 18.10.13Geschäftsführung <strong>im</strong>Personalrat(Königswinter)43. KW 21.10. – 23.10.13Akt. Entwicklung in Gesetzgebung<strong>und</strong> Rechtsprechungzum Arbeitsrecht(Königswinter)46. KW 11.11. – 15.11.13Soldatenbeteiligungsrecht/Soldatendienstrecht(Königswinter)49. KW 2.12. – 6.12.13Arbeitssicherheit(Königswinter)Fachtagungen 2014:14. KW 31.3. – 2.4.2013Tagung für Dienststellenleitero<strong>de</strong>r Vertreter <strong>im</strong> Amt inFragen <strong>de</strong>s BPersVG/ SBG(Königswinter)Termine 2014 für unsereGr<strong>und</strong>schulungen:5. KW 27.1. – 31.1.14 Freising9. KW 24.2. – 28.2.14 Tossens12. KW 17.3. – 21.3.14 L<strong>im</strong>burg13. KW 24.3. – 28.3.14 Moritzburg15. KW 7.4. – 11.4.14 Freising20. KW 12.5. – 16.5.14 Travemün<strong>de</strong>26. KW 23.6. – 27.6.14 Tossens27. KW 30.6. – 4.7.14 Moritzburg27. KW 30.6. – 4.7.14 L<strong>im</strong>burg37. KW 8.9. – 12.9.14 L<strong>im</strong>burg39. KW 22.9. – 26.9.14 Freising43. KW 20.10. – 24.10.14 L<strong>im</strong>burg45. KW 3.11. – 07.11.14 Moritzburg47. KW 17.11. – 21.11.14 Freising49. KW 1.12. – 5.12.14 Travemün<strong>de</strong>Nähere Informationen zu <strong>de</strong>nSchulungen erhalten Sie direktüber unsere Geschäftsstelle inBonn:Manfred-Grodzki-Institut e.V.,Südstraße 123,53175 Bonn,Telefon: (0228) 38 23 103/ - 195,Fax. (0228) 38 23 – 250,E-Mail: mgi@dbwv.<strong>de</strong>


72 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Neue Gesetze für die TruppeÄn<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Soldatengleichstellungsrechts verabschie<strong>de</strong>tBerlin.Der Gesetzentwurf zur Än<strong>de</strong>rung<strong>de</strong>s „Soldatinnen- <strong>und</strong> Soldatengleichstellungsgesetzes“hat –ungeachtet <strong>de</strong>r umfangreichen Kritikan fortbestehen<strong>de</strong>n Diskr<strong>im</strong>inierungen<strong>de</strong>r Soldaten gegenüber <strong>de</strong>n übrigenB<strong>und</strong>eswehr-Bediensteten –unverän<strong>de</strong>rt die parlamentarischenInstanzen durchlaufen.Nach <strong>de</strong>r öffentlichen Anhörung<strong>im</strong> Verteidigungsausschuss am 13.Mai lehnte die Regierungsmehrheitaus CDU/ CSU <strong>und</strong> FDP <strong>im</strong> B<strong>und</strong>estagalle Än<strong>de</strong>rungsvorschläge <strong>de</strong>rOpposition aus SPD, Grünen <strong>und</strong>Linke ab. Im Gesetzentwurf <strong>de</strong>rKoalition war we<strong>de</strong>r für erleichterteTeilzeitmöglichkeiten noch für TelearbeitPlatz (B<strong>und</strong>estag, Plenarprotokoll17/244 vom 7. Juni). Auch einEntschließungsantrag, diese Punktenach <strong>de</strong>n Wahlen weiter zu verhan<strong>de</strong>ln,wur<strong>de</strong> abgelehnt. Etwas merkwürdig,dass dann die Ministerparteiin ihrem fast zeitgleich veröffentlichten„Regierungsprogramm 2013 –2017“ eben dies zu politischen Kernanliegenfür die Zeit nach <strong>de</strong>r Wahl<strong>de</strong>klariert.Während die OppositionsfraktionenSPD <strong>und</strong> Grüne <strong>im</strong> B<strong>und</strong>estag<strong>de</strong>n Gesetzentwurf noch massivkritisiert <strong>und</strong> abgelehnt hatten,winkten sie ihn anschließend <strong>im</strong>B<strong>und</strong>esrat ohne Debatte durch(B<strong>und</strong>esrat, Plenarprotokoll 912vom 5. Juli). Auch diese Logikerschließt sich nicht je<strong>de</strong>rfrau/je<strong>de</strong>rmann sogleich.Seither liegt das Gesetz be<strong>im</strong>B<strong>und</strong>espräsi<strong>de</strong>nten zur Ausfertigung,die vermutlich noch <strong>im</strong> Julierfolgen wird. Es bleibt also dabei:• Die von ursprünglich 40 auf gut30 gesunkene Anzahl an Gleichstellungsbeauftragtenbewegtsich in Richtung 40. Das ist löblich.Freilich: Bis 2015 fallennochmals <strong>im</strong> Sanitätsdienstzwei, in <strong>de</strong>r Marine eine, <strong>im</strong>Heer auch zwei <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Luftwaffevier Beauftragte weg, dieWählergruppen blähen sich entsprechendauf. Als Ausgleichgibt es dafür etliche neue Beauftragtebei <strong>de</strong>n neuen B<strong>und</strong>esämtern,mit Wählergruppen um die20 Wählerinnen. Das hilft in <strong>de</strong>nFamilienpflegezeitgesetz (nur) für BeamteUm die Leistungsfähigkeit <strong>und</strong>Attraktivität <strong>de</strong>s öffentlichenDienstes auch in Zeiten <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischenWan<strong>de</strong>ls aufrechterhalten zukönnen, ist nunmehr das „Gesetz zurFamilienpflegezeit <strong>und</strong> zum flexiblerenEintritt in <strong>de</strong>n Ruhestand fürBeamtinnen <strong>und</strong> Beamte <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>es“in Kraft getreten. Das Gesetz überträgtdie Regelungen <strong>de</strong>s Familienpflegezeitgesetzes(welches fürBeamte bisher nicht galt) auf die B<strong>und</strong>esbeamten.Darüber hinaus ist eineFlexibilisierung <strong>de</strong>r individuellenDienstzeitverlängerung enthalten.Kritisch stellte sich dabei vorallem dar, dass das Hinausschieben<strong>de</strong>s Ruhestan<strong>de</strong>s auf Antrag <strong>de</strong>sBeamten nur mit Zust<strong>im</strong>mung <strong>de</strong>sDienstherrn möglich sein sollte. Solltejedoch <strong>de</strong>r Dienstherr eine Dienstzeitverlängerungaus dienstlichenGrün<strong>de</strong>n verlangen, benötigte er nach<strong>de</strong>r ursprünglich geplanten Gesetzesfassungnicht die Zust<strong>im</strong>mung <strong>de</strong>sbetroffenen Beamten. Dies wi<strong>de</strong>rsprachZusagen, die <strong>im</strong> Vorfeld zu<strong>de</strong>m Gesetzentwurf auf <strong>de</strong>m Demografiegipfel<strong>und</strong> auch noch in <strong>de</strong>rersten Fassung <strong>de</strong>s Gesetzentwurfes<strong>de</strong>n Interessenvertretungen gegenübergemacht wor<strong>de</strong>n waren. Dennochsah sich das Innenministerium späternicht mehr genötigt, die selbstverständlichaufkommen<strong>de</strong> Kritik <strong>de</strong>rVerbän<strong>de</strong> zu berücksichtigen.Auf Betreiben <strong>de</strong>s zuständigenAusschusses <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>estages wur<strong>de</strong>dann die entsprechen<strong>de</strong> Passage wie<strong>de</strong>rin das Gesetz aufgenommen, sodass nun auch eine Verlängerung <strong>de</strong>rDienstzeit auf Initiative <strong>de</strong>sDienstherrn hin nur <strong>im</strong> Einvernehmenmit <strong>de</strong>m betroffenen Beamten möglichist.Sollte sich ein Beamter für einelängere Dienstzeit entschei<strong>de</strong>n wollen,wird ihm diese Entscheidung nunauch noch in finanzieller Hinsichtschmackhaft gemacht. So steht diesenBeamten ein sog. „Bleibezuschlag“nach <strong>de</strong>m neu geschaffenen § 7a <strong>im</strong>BBesG zu, <strong>de</strong>r 10 Prozent <strong>de</strong>s Gr<strong>und</strong>gehaltesbeträgt, allerdings nichtruhegehaltsfähig ist.Regelungen für die Inanspruchnahmeeiner Familienpflegezeitenthält nun für die B<strong>und</strong>esbeamten<strong>de</strong>r neu geschaffene § 92 a B<strong>und</strong>esbeamtengesetz.Bedarf <strong>de</strong>r Beamtezur Pflege eines nahen Angehörigenin häuslicher Umgebung Freizeit,kann er hierzu nun für die Dauer vonlängstens 48 Monaten Teilzeit beantragen.Soll ein solcher Antrag abgelehntwer<strong>de</strong>n, steht <strong>de</strong>m zuständigenPersonalrat ein Mitbest<strong>im</strong>mungsrechtnach § 76 Abs. 1 Nr. 8 BPersVG zu.Die Regelung gilt auch für B<strong>und</strong>eswehr-Beamte.Soldaten in gleicherfamiliärer Lage bleiben ausgesperrt,auf Betreiben <strong>de</strong>s BMVg.unübersichtlichen Wählergruppennicht wirklich.• Für Soldaten, die außerhalb <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr Dienst leisten,bleiben die Gesetzeslücken, wiesie sind, weil das neue Gesetz fürsie auch weiter nicht gilt.• Die verfahrensmäßigen Regeln,die einen benachteiligungsfreienAufstieg von Frauen, beson<strong>de</strong>rsmit Familienpflichten, beiB<strong>und</strong>eswehr-Beamtinnensichern sollen, wer<strong>de</strong>n für dieSoldatinnen <strong>de</strong>r gleichenDienststelle nicht in das SGleiGübernommen.• Es bleibt dabei, dass Teilzeitarbeitbei Beamtinnen nur auszwingen<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n abgelehntwer<strong>de</strong>n kann, für Soldatinnen<strong>de</strong>r gleichen Dienststelle dagegenschon aus „wichtigen“Grün<strong>de</strong>n.• Es bleibt dabei, dass Telearbeitgesetzlich nur für Arbeitnehmer<strong>und</strong> Beamte mit Familienpflichteneine Option ist, während siefür Soldaten <strong>de</strong>r gleichenDienststelle ein je<strong>de</strong>rzeit wi<strong>de</strong>rruflicherGna<strong>de</strong>nakt bleibt.• Es bleibt dabei, dass Personalratsmitglie<strong>de</strong>rn(auch Soldaten),Vertrauenspersonen,Schwerbehin<strong>de</strong>rtenvertretungen<strong>und</strong> zivile Gleichstellungsbeauftragtegesetzlich garantiertenSchutz gegen zwangsweiseVersetzung <strong>und</strong> Kommandierunghaben, währendmilitärische Gleichstellungsbeauftragtein <strong>de</strong>rselben Dienststellesich weiter auf je<strong>de</strong>rzeitwi<strong>de</strong>rrufliche Inaussichtstellungenauf <strong>de</strong>m Erlassweg verlassenmüssen.• Es bleibt dabei, dass die zivileGleichstellungsbeauftragte <strong>und</strong>auch die Vertrauensperson nach<strong>de</strong>m SBG volle Akteneinsichterhält, während <strong>de</strong>r militärischenGleichstellungsbeauftragtenin <strong>de</strong>rselben Dienststelledie Einsicht in Ges<strong>und</strong>heitsunterlagenverwehrt wird, selbstwenn es darauf für die Beurteilung<strong>de</strong>r Rechtmäßigkeit einerMaßnahme ankommt.• Es bleibt dabei, dass sich die zivileGleichstellungsbeauftragte(o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Personalrat) je<strong>de</strong>rzeitan das zuständige Ministeriumwen<strong>de</strong>n kann, während dies <strong>de</strong>rmilitärischen Gleichstellungsbeauftragtenin <strong>de</strong>rselbenDienststelle verwehrt wird.Auf diesem Wege schützt dasMinisterium (<strong>und</strong> die Regierung)nach eigener Einlassung die Einsatzbereitschaft<strong>de</strong>r Streitkräfte.„Na dann kämpft mal schön!“ –pflegte Alt-B<strong>und</strong>espräsi<strong>de</strong>nt TheodorHeuss 1956 zu sagen. agAltersgeld: für Beamte <strong>und</strong> Berufssoldatenja, für Zeitsoldaten neinSeit etlichen Jahren beklagen wir,dass Zeitsoldaten, die mit blitzsauberemDisziplinarbuch von <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr aus dienstlichen Grün<strong>de</strong>nverabschie<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, in diesogenannte „Nachversicherung“ fallen.Sie wer<strong>de</strong>n damit in <strong>de</strong>r Altersversorgegenauso behan<strong>de</strong>lt wie Soldaten,die vom Truppendienstgerichtmit <strong>de</strong>r disziplinaren Höchstmaßnahmenunehrenhaft aus <strong>de</strong>m Dienst entferntwer<strong>de</strong>n.Nun soll <strong>de</strong>r personelle Austauschzwischen Wirtschaft <strong>und</strong>öffentlichem Dienst erleichtert wer<strong>de</strong>n.Aus formellen Grün<strong>de</strong>n alsGesetzentwurf <strong>de</strong>r RegierungsfraktionenCDU/ CSU betrieben, bleibtdies künftig Beamten, die auf eigenenWunsch ausschei<strong>de</strong>n, erspart. Siesollen wählen können zwischen <strong>de</strong>rinfamen „Nachversicherung“ <strong>und</strong>einem neuen „Altersgeld“, das sichan <strong>de</strong>r zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Ausschei<strong>de</strong>nserdienten Pensionsanwartschaftausrichtet.Ursprünglich sollte das nur fürBeamte gelten. Auf entsprechen<strong>de</strong>Rügen vor allem <strong>de</strong>s DBwV wur<strong>de</strong>nspäter die Berufssoldaten in die Regelungeinbezogen (siehe B<strong>und</strong>estags-Drucksachen 17/ 12479 <strong>und</strong> 17/13132, auf www.b<strong>und</strong>estag.<strong>de</strong>).Den Zeitsoldaten, an die manzuallererst hätte <strong>de</strong>nken müssen, wirddiese Verbesserung verweigert. Manhöre <strong>und</strong> staune: Vor allem, weil daseigentlich zur Fürsorge verpflichteteVerteidigungsministerium sich sperrte<strong>und</strong> die Zeitsoldaten weiter kurzhalten möchte.Die Opposition hat dies nichtgroß gestört. Nach<strong>de</strong>m die Regelungauf B<strong>und</strong>esbeamte beschränkt wor<strong>de</strong>nwar, winkte sie mit ihrer B<strong>und</strong>esrats-Mehrheit<strong>im</strong> Vermittlungsausschussdieses böse Foul gegen dieZeitsoldaten durch (siehe B<strong>und</strong>esrats-Plenarprotokoll910, Seite 308).Nun liegt die Regelung be<strong>im</strong>B<strong>und</strong>espräsi<strong>de</strong>nten zur Ausfertigung<strong>und</strong> Verkündigung.


Personalvertretungen Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 73Auflösung, Einglie<strong>de</strong>rung, NeuaufstellungFolgen <strong>de</strong>r Strukturreform <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Auswirkungen auf die PersonalvertretungPersonalvertretungsrecht istOrganisationsfolgerecht. DieserLeitsatz führt unter an<strong>de</strong>remdazu, dass <strong>de</strong>r Bestand eines Personalrats<strong>im</strong>mer vom Schicksal <strong>de</strong>rDienststelle abhängt. Insbeson<strong>de</strong>re<strong>im</strong> Zuge <strong>de</strong>r Strukturreform kommtes vermehrt zu Auflösungen ganzerDienststellen, zu Einglie<strong>de</strong>rungeneinzelner Dienststellen in eine an<strong>de</strong>re,zu Zusammenlegungen mehrererDienststellen sowie zu vollständigenNeuaufstellungen.Dieser Begriffscocktail führt zu<strong>de</strong>n unterschiedlichsten Problemstellungen,welche ebenso unterschiedlichzu lösen sind. Der Knackpunktje<strong>de</strong>r Problemstellung ist dabei, dietatsächlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Maßnahmezunächst zu best<strong>im</strong>men, um sodanndas Schicksal <strong>de</strong>s Personalrates in dieHand zu nehmen. Denn § 78BPersVG bil<strong>de</strong>t personalvertretungsrechtlicheigenständige Begriffe, dievom Sprachgebrauch <strong>de</strong>r Organisatorenabweichen. Auflösungsbefehle<strong>und</strong> Org-Weisungen können alsohierzu nur Anhaltspunkte liefern,führen jedoch nicht <strong>im</strong>mer zu <strong>de</strong>nrichtigen Lösungen, was <strong>im</strong> Systembegrün<strong>de</strong>t liegt.So kann z.B. in SASPF eine reineUmbenennung nicht an<strong>de</strong>rs dargestelltwer<strong>de</strong>n, als die Dienststellemit altem Namen aufzulösen <strong>und</strong> dieDienststelle mit neuem Namen neuaufzustellen. Daher sollte je<strong>de</strong>r einzelnePersonalrat <strong>im</strong> eigenen Interessedie konkrete Maßnahme anhand<strong>de</strong>r unten genannten Kriterien überprüfen,bevor er sich seinem Schicksalergibt.1. AuflösungDie Auflösung einer Dienststelle istausschließlich dann gegeben, wenndie Aufgaben <strong>und</strong> Zwecke <strong>de</strong>r aufzulösen<strong>de</strong>nDienststelle vollständigwegfallen. Die Umbenennung o<strong>de</strong>rUmglie<strong>de</strong>rung bei bloßer Än<strong>de</strong>rungvon Dienststellenbezeichnung <strong>und</strong>-nummer berührt <strong>de</strong>n Bestand <strong>de</strong>rDienststelle nicht.Die Auflösung einer Dienststellehat auch die „Auflösung“ <strong>de</strong>s Personalrateszur Folge. Für die aufzulösen<strong>de</strong>Dienststelle besteht ein Restmandat<strong>de</strong>s gewählten Personalrates,solange die Dienststelle personalratspflichtigist.D.h. solange die aufzulösen<strong>de</strong>Dienststelle min<strong>de</strong>stens fünf zivileBeschäftigte hat, bleibt <strong>de</strong>r ursprünglichgewählte Personalrat <strong>im</strong> Amt <strong>und</strong>muss in beteiligungspflichtigenAngelegenheiten beteiligt wer<strong>de</strong>n.Die Personalratsmitglie<strong>de</strong>r genießenweiterhin <strong>de</strong>n Schutz aus § 47 Abs. 2BPersVG. Etwaige Versetzungen <strong>de</strong>rMitglie<strong>de</strong>r haben keine Auswirkungenauf <strong>de</strong>n Bestand <strong>de</strong>s Personalrats;§ 27 BPersVG fin<strong>de</strong>t insoweit keineAnwendung, sodass es <strong>im</strong> Extremfallzu einem 1-Mann/Frau-Gremiumkommen kann.2. NeuaufstellungEine „Aufstellung“ einer Dienststelle,die nach § 27 Abs. 2 Nr. 5BPersVG eine Neuwahl <strong>de</strong>s Personalratserfor<strong>de</strong>rt, liegt nur dann vor,wenn die Dienststelle wirklich neuist. Die in SASPF beliebte „Auflösung“mit gleichzeitiger „Neuaufstellung“ist dagegen in <strong>de</strong>r Regelpersonalvertretungsrechtlich nureine Umglie<strong>de</strong>rung, die <strong>de</strong>n Personalratam Leben lässt. Dies gilt vielfachselbst bei geän<strong>de</strong>rtem Namen<strong>de</strong>r Dienststelle.3. Einglie<strong>de</strong>rung <strong>und</strong> ZusammenlegungDie Einglie<strong>de</strong>rung einer Dienststellein eine an<strong>de</strong>re führt dazu, dass <strong>de</strong>rPersonalrat <strong>de</strong>r eingeglie<strong>de</strong>rtenDienststelle sofort wegfällt. DieBeschäftigten <strong>de</strong>r eingeglie<strong>de</strong>rtenDienststelle wer<strong>de</strong>n vom Personalrat<strong>de</strong>r „aufnehmen<strong>de</strong>n“ Dienststellevertreten, eine Neuwahl fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>rRegel nicht statt (Ausnahme: § 27Abs. 2 Nr. 1 BPersVG).Eine Einglie<strong>de</strong>rung ist zu bejahen,wenn eine strukturell kleinereDienststelle in eine größere Dienststelleintegriert wird. Bei echtenZusammenlegungen zweier „gleichberechtigter“Dienststellen fallen allebeteiligten Personalräte weg, <strong>und</strong> eingemeinsamer neuer Personalrat istnach § 27 Abs. 2 Nr. 5 BPersVG zuwählen.4. UnterstellungswechselEin Unterstellungswechsel liegt vor,wenn die Dienststelle einer neuenvorgesetzten Dienststelle unterstelltwird. Ausschlaggebend für dasSchicksal <strong>de</strong>s Personalrates ist dieFrage <strong>de</strong>r Aufgaben, <strong>de</strong>s Zweckssowie <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>r sodann neuunterstellten Dienststelle. Soweit diesesich mit <strong>de</strong>m Unterstellungswechselnicht än<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> auch die Dienststelleneigenschaftnicht betroffen ist,hat <strong>de</strong>r Unterstellungswechsel keinenEinfluss auf die Amtszeit <strong>de</strong>sursprünglich gewählten Personalrates.Wer<strong>de</strong>n dagegen unselbständige„weiter nachgeordnete Stellen“ (vorallem Teileinheiten) einer an<strong>de</strong>renDienststelle unterstellt, dann wechseltdas betroffene Personal in <strong>de</strong>nZuständigkeitsbereich <strong>de</strong>s Personalratsdieser Dienststelle, ohne dassdies eine „Versetzung“ erfor<strong>de</strong>rt.In je<strong>de</strong>m Fall lohnt sich jedochdas genaue Hinsehen <strong>und</strong> Prüfen <strong>de</strong>rgeplanten Maßnahmen. Bei Unsicherheiteno<strong>de</strong>r verbleiben<strong>de</strong>nRestzweifeln steht Ihnen die AbteilungAB gern zur Seite.Sozialplan <strong>und</strong> TrennungsgeldLeipzig/Dres<strong>de</strong>n. § 75 Absatz 3Nr. 13 B<strong>und</strong>espersonalvertretungsgesetz(BPersVG) best<strong>im</strong>mt,dass Sozialpläne zum Ausgleichvon wirtschaftlichen Nachteilenbei Rationalisierungsmaßnahmenmitbest<strong>im</strong>mungspflichtig sind; §70 Absatz 1 BPersVG knüpft daranein Initiativrecht <strong>de</strong>s Personalrats.Als in Sachsen durch einekommunale Gebietsreform Landkreisezusammengelegt wur<strong>de</strong>n,begehrte ein Personalrat, <strong>im</strong> Wegeeines Sozialplans sollten dieBeschäftigten Wegstreckenentschädigungals Trennungsgeldüber die Best<strong>im</strong>mungen <strong>de</strong>s sächsischenTrennungsgeldrechts hinauserhalten.Das Oberverwaltungsgericht(OVG) Bautzen verneinte einenMitbest<strong>im</strong>mungstatbestand, ließaber die Rechtsbeschwer<strong>de</strong> zu. Der6. Senat <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esverwaltungsgerichts(BVerwG) wies dieRechtsbeschwer<strong>de</strong> als unbegrün<strong>de</strong>tzurück.Dabei blieb offen, ob dieGebietsreform eine Rationalisierungsmaßnahmewar. Denn einMitbest<strong>im</strong>mungsrecht besteheje<strong>de</strong>nfalls nur, wenn <strong>und</strong> soweiteine gesetzliche Regelung nichtbestehe. Die angemessene Höheberuflich veranlasster Fahrkostenwer<strong>de</strong> durch die Trennungsgeldverordnunggesetzlich geregelt.Eine Zubilligung von Trennungsgeldüber die gesetzlichenBeträge hinaus sei daher nichtsozialplanfähig. Der Sozialplankönne lediglich gesetzlich nichtgeregelte Leistungen vorsehen<strong>und</strong> beschreiben.(Beschluss <strong>de</strong>s BVerwG vom16. April 2013 – 6 P 11.12)Auswahl von Hilfspersonal <strong>de</strong>s PersonalratsLeipzig/Hamburg. Nach § 44 <strong>de</strong>sB<strong>und</strong>espersonalvertretungsgesetzes(BPersVG) <strong>und</strong> entsprechen<strong>de</strong>nLan<strong>de</strong>sregelungen hat dieDienststelle <strong>de</strong>m Personalrat dasvon ihm benötigte Hilfspersonalzur Verfügung zu stellen. Ein Personalrat<strong>de</strong>r Freien <strong>und</strong> HansestadtHamburg verlangte auf dieserGr<strong>und</strong>lage, dass die Dienststelleihm einen best<strong>im</strong>mtenSachbearbeiter als Internet-Redakteur für <strong>de</strong>n Internet-Auftritt<strong>de</strong>s Personalrats zur Verfügungstelle.Das Oberverwaltungsgericht(OVG) Hamburg wies <strong>im</strong> Februar<strong>de</strong>n Antrag als überzogen zurück;das B<strong>und</strong>esverwaltungsgericht(BVerwG) verwarf <strong>im</strong> Juni diedagegen gerichtete Nichtzulassungsbeschwer<strong>de</strong>.Es bedürfe keiner Prüfung, ob<strong>de</strong>r Personalrat einen Anspruchhabe, dass ihm ein Internet-Redakteur zur Verfügung gestelltwird. Denn selbst bei Bestehendieses Anspruchs stehe <strong>de</strong>m Personalratkein Recht zu, die Bereitstellungbest<strong>im</strong>mter, namentlichbenannter Mitarbeiter zu verlangen.Vielmehr stehe es gr<strong>und</strong>sätzlich<strong>im</strong> Ermessen <strong>de</strong>r Dienststelle,welchen fachlich geeigneten Mitarbeitersie für die angefor<strong>de</strong>rtenUnterstützungsleistungen für <strong>de</strong>nPersonalrat auswähle.Aus Sicht <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esrichterwar es offensichtlich so, dass dasAuswahlermessen <strong>de</strong>r Dienststellenicht auf <strong>de</strong>n vom Personalratbenannten Kollegen zwingendbeschränkt war.Daher hielt sich die Weigerung<strong>de</strong>r Dienststelle noch <strong>im</strong>Rahmen zulässigen Ermessens.(Beschluss <strong>de</strong>s BVerwG vom18. Juni 2013 – 6 PB 14.13)


74 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Justitia | Neue Blätter für Wehr- <strong>und</strong> DienstrechtBVerwG hebt Urteil <strong>de</strong>s Truppendienstgerichts(TDG) auf <strong>und</strong> stellt das gerichtlicheDisziplinarverfahren gegen <strong>de</strong>n Soldaten einB<strong>und</strong>esverwaltungsgericht, Urteil vom 17. Januar 2013 – 2 WD 25.111. SachverhaltDas Truppendienstgericht (TDG) verhängtegegen <strong>de</strong>n Soldaten, einen Hauptmann, wegeneines Dienstvergehens durch Urteil vom … einBeför<strong>de</strong>rungsverbot für die Dauer von vier<strong>und</strong>zwanzigMonaten. Die Bemessung <strong>de</strong>rDisziplinarmaßnahme war <strong>im</strong> Wesentlichenvon <strong>de</strong>r Erwägung getragen, so das TDG, dass<strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>r Verfehlung in <strong>de</strong>r Erteilungeines rechtswidrigen Befehls liege. Diesstelle eine ernstzunehmen<strong>de</strong> Verfehlung dar.Auch <strong>de</strong>r Verstoß gegen die Fürsorgepflichtwiege nicht leicht, weil die Fürsorge zu <strong>de</strong>nvornehmsten Pflichten eines Vorgesetztengehöre. Die Beachtung <strong>de</strong>r Kameradschaftspflichtsei nicht min<strong>de</strong>r wichtig, da <strong>de</strong>r Zusammenhaltin <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr auf Kameradschaftberuhe. Erhebliche Be<strong>de</strong>utung erlange bei <strong>de</strong>rBemessung <strong>de</strong>r Disziplinarmaßnahme auch,dass <strong>de</strong>r Soldat zum Zeitpunkt seiner VerfehlungenKompaniechef <strong>und</strong> damit Disziplinarvorgesetztergewesen sei.Auf die – unbeschränkte – Berufung <strong>de</strong>sSoldaten hat <strong>de</strong>r 2. WD-Senat <strong>de</strong>s BVerwG dasgerichtliche Disziplinarverfahren mit Zust<strong>im</strong>mung<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>eswehrdisziplinaranwalts nach§ 108 Abs. 3 Satz 2 WDO eingestellt. Zwarerbrachte das Disziplinarverfahren <strong>de</strong>n Nachweiseines Dienstvergehens; die Verhängungeiner Disziplinarmaßnahme hielt <strong>de</strong>r Senatjedoch nicht mehr für angebracht.2. Entscheidungsgrün<strong>de</strong> <strong>de</strong>s BVerwGDer Senat ging bei <strong>de</strong>m Dienstvergehen voneinem mittelschweren Fall aus, <strong>de</strong>r mit einerlaufbahnhemmen<strong>de</strong>n Maßnahme noch angemessengeahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n könne. Fest steheauch, dass sich <strong>de</strong>r Soldat in einem ganz außeror<strong>de</strong>ntlichenMaße nachbewährt <strong>und</strong> in <strong>de</strong>rBerufungshauptverhandlung Reue habeerkennen lassen.Im Unterschied zum Urteil <strong>de</strong>s TDG war<strong>de</strong>r Senat jedoch <strong>de</strong>r Auffassung, dass diePflichtenmahnung eines allenfalls <strong>im</strong> mittlerenBereich zu bemessen<strong>de</strong>n Beför<strong>de</strong>rungsverboteshier schon durch die Belastung <strong>de</strong>s Verfahrensals solchem, eine bereits entgangeneBeför<strong>de</strong>rung <strong>und</strong> ein schon eingetretenem faktischenBeför<strong>de</strong>rungsverbot erreicht sei. DerSenat führt hierzu <strong>im</strong> Wesentlichen aus:Das Bild, das <strong>de</strong>r Senat in <strong>de</strong>r Berufungs-Unsere Vertragsanwälte zeichnen sich durch eine hohe Sachkenntnisin b<strong>und</strong>eswehr spezifischen Rechtsfragen aus. Bei ihnen könnenMitglie<strong>de</strong>r – wie auch über die zuständige Kameradschaft –Rechtsschutz beantragen. Die Vertragsanwälte bieten überdies einekostenlose Erstberatung in dienstlichen Angelegenheiten an.VertragsanwälteKlaus LübkeCalvinstraße 5 A10557 BerlinTel.: +49 (0)30 / 39 74 45 70o<strong>de</strong>r -39 74 45 75Fax: +49 (0)30 /39 74 45 80E-Mail: email@raklausluebke.<strong>de</strong>Gerhard KurschusRechtsanwälte Kölbl, Kurschus,LanghofKranichstraße 917034 Neubran<strong>de</strong>nburgTel.: +49 (0)395/43 01 00Fax: +49 (0)395/43 01 02 2E-Mail: kurschus@kkl-nb.<strong>de</strong>Jörgen BreckwoldtRathausallee 3122846 Nor<strong>de</strong>rstedtTel.: +49 (0)40/88 17 18 88Fax:+49 (0)40/20 90 86 11E-Mail:mail@breckwoldt-recht.<strong>de</strong>Hans-Joach<strong>im</strong> HeineRechtsanwälte Heine & HeineAdalbertstraße 1126382 WilhelmshavenTel.: +49 (0)4421/2 78 98 o<strong>de</strong>r 2 62 91Fax: +49 (0)4421/2 62 92E-Mail: rae-heine@t-online.<strong>de</strong>Volker ThüraschRechtsanwälte Rothardt & PartnerWilhelmstraße 729614 SoltauTel.: +49 (0)5191/98 31-0Fax: +49 (0)5191/98 31-34E-Mail: rechtsanwaelte@rothardt.<strong>de</strong>Dr. Heinrich Breuer, Dieter L. HemmenRechtsanwälte Dr. Breuer & HemmenSchlossplatz 1848143 MünsterTel.: +49 (0)251/51 10 61Fax: +49 (0)251/47 93 5E-Mail: rae.breuer-hemmen@t- online.<strong>de</strong>Carsten SchwettmannRechtsanwälte WinterO<strong>de</strong>nthaler Straße 213-21551467 Bergisch GladbachTel.: +49 (0)2202 93 30-0Fax: +49 (0)2202 93 30-20E-Mail:schwettmann@rechtsanwaeltebergisch-gladbach.<strong>de</strong>Christopher Hilgert, Dr. Ira DitandyRechtsanwälte Neuhaus, Massenkeil,Zeller & PartnerSchloßstraße 156068 KoblenzTel.: +49 (0)261/91 16 70 0Fax: +49 (0)261/91 16 72 5E-Mail: info@n-partner.<strong>de</strong>Andreas-Christian Sey<strong>de</strong>lSchubertstraße 876185 KarlsruheTel.: +49 (0)721/84 40-21 o<strong>de</strong>r -22Fax: +49 (0)721/84 91 71E-Mail: raesey<strong>de</strong>l@t-online.<strong>de</strong>Willi A. WeberRechtsanwälte Weber & KollegenAmalienstraße 6280799 MünchenTel.: +49 (0)89/33 46 76 o<strong>de</strong>r 33 47 44Fax: +49 (0)89/33 46 78E-Mail: willi-a.weber@gmx.<strong>de</strong>Thomas MaurerRechtsanwälte Mössner & PartnerBahnhofstraße 189073 UlmTel.: +49 (0)731 / 14 15 0Fax: +49 (0)731 / 14 15 16E-Mail: rae@moessner.<strong>de</strong>Gerd ZirovnikWittelsbacher Straße 493049 RegensburgTel.: +49 (0)941 / 29 68 30Fax: +49 (0)941 / 29 68 32 0E-Mail: rae-zirovnik@t-online.<strong>de</strong>Thomas Me<strong>de</strong>rRechtsanwälte Spengler & KollegenWörthstraße 1397082 WürzburgTel.: +49 (0)931 / 99 13 16 60Fax: +49 (0)931 / 99 13 16 699E-Mail:thomas.me<strong>de</strong>r@kanzleispengler.<strong>de</strong>Christian SteffgenHumboldtstraße 2207545 GeraTel.: +49 (0)365 / 55 22 59 0Fax: +49 (0)365 / 55 22 59 1E-Mail: info@kanzlei-steffgen.<strong>de</strong>Stand: 01.08.2013


Justitia | Neue Blätter für Wehr- <strong>und</strong> Dienstrecht Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 75hauptverhandlung vom Soldaten gewonnenhabe, entspreche <strong>de</strong>m fachärztlich von ihmgezeichneten. Das gerichtliche Disziplinarverfahrenhabe <strong>de</strong>n Soldaten in seinem Selbstwertgefühl<strong>de</strong>rart erschüttert, dass allein schondieses Verfahren be<strong>im</strong> Soldaten eine <strong>de</strong>rartstarke disziplinarische Wirkung gezeigt habe,dass unter spezialpräventiven Gesichtspunktenkein Handlungsbedarf mehr bestehe. Diesgelte namentlich für die allein in Re<strong>de</strong> stehen<strong>de</strong>Disziplinarmaßnahme eines Beför<strong>de</strong>rungsverbotsfür die Dauer von zwei Jahren.Der Soldat sehe sich zu<strong>de</strong>m seit Einleitung<strong>de</strong>s gerichtlichen Disziplinarverfahrens <strong>im</strong>Juni 2010 einem faktischen Beför<strong>de</strong>rungsverbotausgesetzt. Da er bereits seit April 2010formal alle Voraussetzungen für eine Beför<strong>de</strong>rungzum Major erfülle, habe das Disziplinarverfahrenals solches bereits Auswirkungenauf <strong>de</strong>n dienstlichen Wer<strong>de</strong>gang <strong>de</strong>s Soldatengezeitigt (vgl. dazu: Urteil vom 16. Februar2012 – BVerwG 2 WD 7.11 -).Der Zeitraum bis zum (nunmehr) rechtskräftigenAbschluss <strong>de</strong>s gerichtlichen Disziplinarverfahrensreiche zu<strong>de</strong>m mit gut zweieinhalbJahren sechs Monate über <strong>de</strong>n Zeitraumhinaus, <strong>de</strong>n das Truppendienstgericht fürangemessen erachtet habe. Hätte <strong>de</strong>r Senat dieerstinstanzliche Entscheidung bestätigt, wür<strong>de</strong><strong>de</strong>r Soldat damit <strong>im</strong> Ergebnis einem Beför<strong>de</strong>rungsverbotunterworfen wor<strong>de</strong>n sein, das über<strong>de</strong>n gesetzlichen Höchstzeitraum von (gem. §60 Abs. 2 Satz 1 WDO) vier Jahren hinausreichte.Zwar ist <strong>de</strong>r Zeitraum <strong>de</strong>r faktischenBeför<strong>de</strong>rungssperre vorliegend nicht durch einerfolgloses Rechtsmittel <strong>de</strong>r Wehrdisziplinaranwaltschaft,son<strong>de</strong>rn ausschließlich vom Soldatenverlängert wor<strong>de</strong>n (vgl. dazu Urteilevom 13. September 2011 – BVerwG 2 WD15.10 -, vom 16. Februar 2012 – BVerwG 2WD 7.11 – <strong>und</strong> vom 13. Dezember 2012 –BVerwG 2 WD 29.11 -); <strong>de</strong>r Senat berücksichtigtejedoch insoweit zugunsten <strong>de</strong>s Soldaten,dass die bereits für September 2012 anberaumteBerufungshauptverhandlung ausGrün<strong>de</strong>n aufgehoben wur<strong>de</strong>, die in <strong>de</strong>r Sphäre<strong>de</strong>s Gerichts lagen.Da die Pflichtverletzungen bereits mehr alsdrei Jahre zurücklagen <strong>und</strong> sowohl durch dieVersetzung <strong>de</strong>s Soldaten als auch durch dasgerichtliche Disziplinarverfahren <strong>de</strong>utlichgewor<strong>de</strong>n sei, dass <strong>de</strong>r Dienstherr Pflichtverletzungen<strong>de</strong>r vom Soldaten begangenen Artgr<strong>und</strong>sätzlich nicht dul<strong>de</strong>, wür<strong>de</strong>n durch die Einstellung<strong>de</strong>s Verfahrens auch generalpräventiveErwägungen nicht vernachlässigt (vgl. Urteilvom 2. April 2008 – BVerwG 2 WD 13.07 -).Anmerkung <strong>und</strong> Hinweise für die PraxisTrotz <strong>de</strong>s erwiesenen Dienstvergehens hielt esdas BVerwG aus <strong>de</strong>n vorgenannten Grün<strong>de</strong>n zuRecht nicht mehr für angebracht, eine Disziplinarmaßnahmezu verhängen. § 108 Abs. 3 Satz2 WDO ermächtigt („kann“) das Gericht, dasgerichtliche Disziplinarverfahren auch danneinzustellen, wenn zwar nicht bereits zwingen<strong>de</strong>Einstellungsgrün<strong>de</strong> <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>s § 108 Abs.3 Satz 1 WDO vorliegen (vgl. Urteil vom 27.Januar 2011 – BVerwG 2 WD 39.09 -), ihmjedoch die Verhängung einer Disziplinarmaßnahmenicht mehr „angebracht“ erscheint <strong>und</strong>auch die Wehrdisziplinaranwaltschaft sich <strong>de</strong>mnicht verschlossen hat. Der Begriff <strong>de</strong>s „Angebrachtseins“eröffnet <strong>de</strong>n Weg zu einer Opportunitätsentscheidungin Abwägung <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>in <strong>de</strong>r Person <strong>de</strong>s Soldaten, <strong>de</strong>r Art <strong>und</strong> Weise<strong>de</strong>s Dienstvergehens <strong>und</strong> seinen Auswirkungenmit <strong>de</strong>n Interessen <strong>de</strong>s Dienstherrn an <strong>de</strong>r Aufrecht-erhaltung<strong>de</strong>r Disziplin in <strong>de</strong>n Streitkräften(vgl. Dau, WDO, Kommentar, 6. Auflage2013, § 108 Rn. 10).Anzeige


76 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Von Helmut Michelis41 Teams aus neun Nationen startetenbe<strong>im</strong> traditionellen Vielseitigkeitswettkampf<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>skommandosNordrhein-Westfalen<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Kreisgruppe Nie<strong>de</strong>rrhein<strong>im</strong> Reservistenverband.Die aktiven B<strong>und</strong>eswehrsoldatenwur<strong>de</strong>n mit Siegerpokalen <strong>de</strong>sB<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s ausgezeichnet.Mönchengladbach. Drei Buchstaben– viele Nationen: Der IMM, <strong>de</strong>rIm Blickpunkt: IMM 2013Das beste NATO-Team kam wie<strong>de</strong>r aus DeutschlandInternationaler Mönchengladbacher MilitärwettkampfReservisten <strong>und</strong> aktive Soldaten nehmenam IMM teil.AnzeigeHeereslogistik – für Erfolg <strong>im</strong> Einsatz„Internationale MönchengladbacherMilitärwettkampf“, bestehtallen weltpolitischen Verän<strong>de</strong>rungenzum Trotz seit drei Jahrzehnten<strong>und</strong> ist inzwischen Europas be<strong>de</strong>utendstermilitärischer Vielseitigkeitswettkampf.Er stand diesmalnicht nur unter einem guten, son<strong>de</strong>rnauch gleich zwei gol<strong>de</strong>nenSternen: Die Briga<strong>de</strong>generale PeterGorgels, Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>skommandosNordrhein-Westfalen,<strong>und</strong> Reinhard Golks als Beauftragterfür Reservistenangelegenheitenin <strong>de</strong>r Streitkräftebasisschauten sich die insgesamt 16Wettkampfaufgaben vom Schießenüber Erste Hilfe bis Uniformenerkennung<strong>und</strong> Eilmarsch an <strong>und</strong>waren zur Freu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Organisatorenvoll <strong>de</strong>s Lobes.1984 hatte eine kleine Gruppefreiwilliger MönchengladbacherB<strong>und</strong>eswehr-Reservistendie I<strong>de</strong>e zu dieserVölker verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nVeranstaltung, nach<strong>de</strong>ssen Vorbild Wettbewerbein Großbritannien<strong>und</strong> Brasilien entstan<strong>de</strong>nsind. „Es freutuns, dass wir unser Ziel,das Brückenbauen überVeranstaltungendie Grenzen, bis heuteerreichen“, berichtetDie Technische Schule Landsysteme <strong>und</strong>Fachschule <strong>de</strong>s Heeres für Technik lädt ein zumTag <strong>de</strong>r Heereslogistiksere sin <strong>de</strong>r redniLützow -KaserneTrierer rereirT Straße445, 52078AACHEN E NHCAam Donnerstag, 19. September 2013von 15:30 -16:15 Uhr Appell llepArhab 16:30 UhrStandortbiwakProgramm:: mSchulappell mitFahnenabordnungen aller Heereslogistikverbän<strong>de</strong>Patenschaftsfeier 20 JahrePatenschaft mit<strong>de</strong>n französischen SchulenÉcolesMilitaires<strong>de</strong>Bourges(EM)M (EDynamische <strong>und</strong> statische tischeGeräteschau, anschließendStandortbiwakk aOberstleutnant d.R. Markus Guhlvom Organisationsstab, <strong>de</strong>r zivil <strong>im</strong>Schulministerium in Düsseldorftätig ist. „Etliche Fre<strong>und</strong>schaftensind entstan<strong>de</strong>n <strong>und</strong> sogar Familien.“Der 1. Sergeant Jürgen Margraffaus <strong>de</strong>m Hohen Venn war diesmaleiner <strong>de</strong>r Ehrengäste: Bei <strong>de</strong>n erstenbei<strong>de</strong>n MM hatte <strong>de</strong>r belgischeAr<strong>de</strong>nnenjäger mit seiner Mannschaftdie Wertungsgruppe „ReservistenAusland“ gewonnen. Der belgischeStabsfeldwebel d.R. GustaafGijsemans, be<strong>im</strong> ersten WettkampfFührer einer Wettkampfgruppe <strong>de</strong>rbelgischen Raketenflugabwehr,hält bereits seit Jahrzehnten Kontaktnach Mönchengladbach <strong>und</strong>nahm stellvertretend für ein bereitsabgereistes belgisches Gewinnerteamam Abend einen <strong>de</strong>r Siegerpokaleentgegen.Das beste Militärwettkampf-Team <strong>de</strong>r NATO kam wie<strong>de</strong>r ausDeutschland: Mit <strong>de</strong>m Sieg einervierköpfigen aktiven B<strong>und</strong>eswehr-Mannschaft, die unter <strong>de</strong>m Dach<strong>de</strong>r 1. Infanterie-RK München-Nord gestartet war, en<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r kräftezehren<strong>de</strong>Wettbewerb mit Hin<strong>de</strong>rnisbahn,Schlauchboot-Rennen,einem Zwölf-Kilometer-Marsch<strong>und</strong> Aufgaben aus Auslandseinsatz<strong>und</strong> Katastrophenhilfe. Der IMMwar keineswegs reine Männersache:Das erfolgreiche Team, das von Briga<strong>de</strong>generalGorgelsstolz <strong>de</strong>n traditionellenEhrenteller <strong>de</strong>sVerteidigungsministers<strong>und</strong> <strong>de</strong>n Sieger-Als Teilnehmer sind alle aktiven <strong>und</strong> ehemaligen emali Angehörige<strong>und</strong> <strong>und</strong> geFre<strong>und</strong>e <strong>de</strong>r Schule sowie <strong>de</strong>r Instandsetzungs- <strong>und</strong> pokal <strong>und</strong> <strong>de</strong>s tandsetz Deutschen ungsNachschubtruppe herzlich willkommen.eB<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>sentgegennahm,wur<strong>de</strong> von HauptmannCarolin Werthgeführt. Sie hat <strong>de</strong>nbe<strong>de</strong>utendsten Vielseitigkeitswettbewerb<strong>de</strong>r VerteidigungsallianzbereitsKeinErnstfall:Erste Hilfegehörtebenfallszu <strong>de</strong>nWettkampfaufgabenbe<strong>im</strong>IMM.zum zweiten Mal gewonnen. Platz 2belegte das 7./ObjektschutzbataillonLuftwaffe, Platz 3 das Team <strong>de</strong>sKarrierecenters <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr.Die Wertungsgruppe „ReservistenB<strong>und</strong>eswehr“ gewann die RKMarbach vor <strong>de</strong>r RK Möhnesee 2<strong>und</strong> <strong>de</strong>r RK Westmünsterland. Denersten Platz bei ausländischenReservisten teilten sich das Team<strong>de</strong>s ANPCV Menen (Belgien) <strong>und</strong><strong>de</strong>r 2624 Squadron <strong>de</strong>r Royal AirForce (England). Sieger bei <strong>de</strong>nausländischen Aktiven wur<strong>de</strong> dieHaerens Kampskole aus Dänemark.Insgesamt waren diesmal 41 Teamsaus neun Nationen an <strong>de</strong>n Startgegangen, darunter Wettkämpfervon B<strong>und</strong>espolizei <strong>und</strong> Zoll. DieWertungsgruppe ziviler Organisationengewann das TechnischeHilfswerk.Erstmals musste <strong>de</strong>r IMM komplettaußerhalb <strong>de</strong>s Hauptquartiersin Rheindahlen stattfin<strong>de</strong>n. DieAnlage, die einst bis zu 12 000 Soldatenaus 17 Nationen beherbergthatte <strong>und</strong> Schaltzentrale für die Verteidigungvon ganz West- <strong>und</strong> Nor<strong>de</strong>uropagewesen ist, wur<strong>de</strong> wenigeTage später mit einer Abschlusspara<strong>de</strong><strong>und</strong> einem Zapfenstreich nach60 Jahren für <strong>im</strong>mer geschlossen.Weitere Infos zum Wettkampfinklusive Siegerlisten <strong>und</strong> Fotosgibt es unter www.<strong>im</strong>m-b<strong>und</strong>eswehr.<strong>de</strong>.■Völkerverbin<strong>de</strong>nd: Neun Nationen waren be<strong>im</strong>IMM 2013 dabei.


Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 77Werben Sie Mitglie<strong>de</strong>rfür <strong>de</strong>n DeutschenB<strong>und</strong>eswehrVerbandNur mit einer großen Zahl von Mitglie<strong>de</strong>rn kann <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrVerbandals gefragter Partner von Verteidigungsministerium, Regierung <strong>und</strong> Parlamentetwas für Sie erreichen.Zu <strong>de</strong>n jüngsten Verbandserfolgen zählt die Wie<strong>de</strong>rgewährung <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rzahlung.Die umgangssprachlich Weihnachtsgeld genannte Zahlung ist wie<strong>de</strong>r anteilig inGr<strong>und</strong>gehalt <strong>und</strong> Pension eingearbeitet wor<strong>de</strong>n. Wir haben zurückerkämpft, was unsjahrelang vorenthalten wur<strong>de</strong> – entgegen vollm<strong>und</strong>iger Versprechen. Höhepunkt <strong>de</strong>rAktionen war die Übergabe von mehr als 120 000 Protestpostkarten am 16. Dezember2010 <strong>im</strong> Kanzleramt in Berlin.Ein Riesenplus für die Soldaten ist außer<strong>de</strong>m die künftig bessere Einsatzversorgung.Erleichterung gibt es vor allem für Einsatzversehrte: Für die Weiterverwendungreicht nun eine Beschädigung von 30 Prozent aus (bisher 50 Prozent). Dashilft vor allem jenen, die mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)he<strong>im</strong>kehren.Endlich – nach 15-jähriger Stagnation – gibt es auch mehr Geld für mehrgeleistetenDienst. Im günstigsten Fall wer<strong>de</strong>n die gelten<strong>de</strong>n Vergütungssätze verdoppelt.Angestrebt hatten wir freilich die Anhebung um das 2,6-fache. Es bleibt also nochallerhand zu tun. Wir kämpfen weiter für die stufenweise Anhebung <strong>und</strong> Dynamisierung<strong>de</strong>r „Vergütung für Soldaten mit beson<strong>de</strong>rer zeitlicher Belastung".Die jüngste Verlängerung <strong>de</strong>s Strukturerlasses gestattet <strong>de</strong>n Pendlern drei Jahre Ruhe. Der Strukturerlass, <strong>de</strong>r die freie Wahl zwischen Trennungsgeld<strong>und</strong> Umzugskostenvergütung erlaubt, ist erstmals um mehr als ein Jahr verlängert wor<strong>de</strong>n. Die vom Verband hartnäckig verteidigte Verbesserung<strong>de</strong>r Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Dienst, die auch <strong>de</strong>n Arbeitgeber B<strong>und</strong>eswehr attraktiver macht, ist so bis En<strong>de</strong> 2014 gesichert.Jetzt kommt <strong>de</strong>r Spielspaß für die Hosentasche! Mitglie<strong>de</strong>r können in <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rauslosung eine PlayStation Portable (PSP)von Sony – inklusive 2 Spiele – gewinnen! Mit <strong>de</strong>r PSP können Sie Spiele, Vi<strong>de</strong>os, Musik <strong>und</strong> Fotos wie<strong>de</strong>rgeben <strong>und</strong> diesesogar mit Fre<strong>und</strong>en teilen. Spielvergnügen bieten das mitgelieferte Actionspiel Ratchet & Clank sowie die Fahrs<strong>im</strong>ulationGran Turismo. Pro geworbenem Mitglied kann ein Coupon eingesen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Mehrere geworbene Mitglie<strong>de</strong>r <strong>und</strong> eingesen<strong>de</strong>teCoupons erhöhen die Gewinnchancen!Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleNord Ost West Süd<strong>de</strong>utschlandWaschpohl 5 – 7 Schönhauser Allee 59 Südstraße 123 Prager Straße 324534 Neumünster 10437 Berlin 53175 Bonn 82008 UnterhachingSen<strong>de</strong>n Sie diesen Coupon <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Mitgliedsantrag an Ihre Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleTeilnahmebedingungen:Werben Sie ein neues Mitglied <strong>im</strong> Status SaZ/BS o<strong>de</strong>rBeamte/Arbeitnehmer <strong>im</strong> Geschäftsbereich <strong>de</strong>s BMVg.Heften Sie <strong>de</strong>n Coupon an die Beitrittserklärung <strong>de</strong>s vonIhnen geworbenen Neumitglie<strong>de</strong>s <strong>und</strong> sen<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>san <strong>de</strong>njeweiligen Lan<strong>de</strong>sverband, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Werber seinenDienstort hat, Nord, Ost, West o<strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utschland,Anschriften siehe oben.Alle von Ihnen eingesandten Coupons nehmen an <strong>de</strong>njeweiligen monatlichen Verlosungen teil. Der Werberist damit einverstan<strong>de</strong>n, dass sein Dienstgrad <strong>und</strong>Name sowie die Zugehörigkeit zur Kameradschaft <strong>im</strong>Verbandsmagazin <strong>und</strong> <strong>im</strong> Internet veröffentlichtwer<strong>de</strong>n. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Coupon!Gültig ab 1. September bis 31. Dezember 2013Vor- <strong>und</strong> Zuname, Geb.-Datum geworbenes Mitgliedtelefonische Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Werbers✂Unterschrift <strong>de</strong>s WerbersVor– <strong>und</strong> Zuname, Mitgliedsnummer Werber✂


78 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013DerLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,OberstleutnantThomas SohstLan<strong>de</strong>sverband WestNeues Team auf <strong>de</strong>r HardthöheVerehrte Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DBwV <strong>im</strong> LV West, <strong>de</strong>rMonat September ist wichtig für Deutschland. DieBürgerinnen <strong>und</strong> Bürger wählen die Abgeordnetenfür einen neuen B<strong>und</strong>estag. Viele For<strong>de</strong>rungen<strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s konntengemeinsam mit <strong>de</strong>n Parlamentariern in <strong>de</strong>r abgelaufenenLegislaturperio<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Weg gebrachtwer<strong>de</strong>n. Dabei haben die Abgeordneten aller Parteien<strong>de</strong>utlich gemacht, wo <strong>und</strong> wie wichtig ihnendie Beschäftigten in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr sind. Daswird bei <strong>de</strong>r persönlichen Entscheidung an <strong>de</strong>rWahlurne eine Rolle spielen.Für viele wird auch das Thema „Beihilfe“ eineRolle spielen. Im Magazin <strong>de</strong>s vergangenenMonats haben wir dargestellt, mit wie viel Langmutdie Betroffenen die seit Anfang 2012 <strong>im</strong>merschlechter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Bearbeitungssituation <strong>de</strong>rAnträge ertragen haben. Man hat <strong>de</strong>m Dienstgeber<strong>im</strong>mer wie<strong>de</strong>r eine Chance gegeben, die Problemezu lösen. Man hat beobachtet, wie die Verantwortlichenmit <strong>de</strong>n Vorschlägen <strong>de</strong>s DeutschenB<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s umgegangen sind. Ich binstolz darauf, wie die Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r KERH <strong>im</strong>Lan<strong>de</strong>sverband durch ihre Schreiben an die Kanzlerin<strong>de</strong>n Druck unterstützen, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esvorstand<strong>und</strong> <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong> aufgebauthaben. Hier zeigt sich, dass wir alle <strong>de</strong>r DeutscheB<strong>und</strong>eswehrVerband sind. Mandatsträger allerEbenen können gemeinsam Politik machen. Wenndie Basis sich beteiligt, dann ist das wichtigeUnterstützung. Das ist kein Zeichen <strong>de</strong>rSchwäche – das ist ein Zeichen <strong>de</strong>r Stärke einergroßen Gemeinschaft.Das Agieren <strong>de</strong>r Basis hat sich eingereiht indas kritisch-konstruktive Agieren <strong>de</strong>s gesamtenVerban<strong>de</strong>s. Manchmal ist das anstrengend, sehranstrengend, für alle. Das kritisch-konstruktiveAgieren braucht einen langen Atem. Dieser langeAtem kann nur in <strong>de</strong>r Gemeinschaft ausgehaltenwer<strong>de</strong>n.Der lange Atem <strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehr-Verban<strong>de</strong>s hat sich in <strong>de</strong>r letzten Wahlperio<strong>de</strong> <strong>de</strong>sB<strong>und</strong>estages vielfach bewährt. Wir haben gemeinsamErfolg gehabt.Klamauk machen kann fast je<strong>de</strong>r – konstruktivePolitik machen, ist schwieriger, aufwendiger,anstrengen<strong>de</strong>r. Ich sehe, dass Mitglie<strong>de</strong>r <strong>und</strong>Mandatsträger <strong>im</strong> LV West diese Kunst beherrschen,weil wir miteinan<strong>de</strong>r re<strong>de</strong>n, weil wir unsaustauschen. Dieser Weg ist langfristig erfolgreich.Und ich wünsche mir, dass wir auf diesem Wegauch das Thema Beihilfe auf einen Weg bringen,<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Sorgen <strong>de</strong>r Betroffenen Rechnung trägt.Ehrlich nach innen – offensiv nach außen.Bonn. Die umfassen<strong>de</strong> Neustrukturierung <strong>de</strong>s Ministeriums in Verbindung mit <strong>de</strong>r Aufstellungneuer Dienststellen auf <strong>de</strong>r Hardthöhe ging erwartungsgemäß mit einem erheblichen Personalwechsel<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Wahl neuer Kameradschaften <strong>de</strong>s DBwV einher. So wur<strong>de</strong> am 18. Juli auch in <strong>de</strong>rStandortkameradschaft Bonn neu gewählt. Der Geschäftsführen<strong>de</strong> Vorstand setzt sich nun wiefolgt zusammen: Oberstleutnant Dr. Linus Strelau (2.v.r) als Vorsitzen<strong>de</strong>r, Fregattenkapitän a.D.Wolfgang Windolph (1. stellvertreten<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>r, M.), Stabshauptmann Andreas Möller (2.stellvertreten<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>r, l.), Hauptfeldwebel Andreas Reppel (Schriftführer, r.) <strong>und</strong> AmtsinspektorinDagmar Grubert als Kassenverwalterin. Als erste Amtshandlung <strong>de</strong>s neuen Vorstan<strong>de</strong>sstand die Planung eines Sommerfestes an, um <strong>de</strong>n vielen Mitglie<strong>de</strong>rn aller Statusgruppen <strong>de</strong>s DeutschenB<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s am Standort Bonn eine passen<strong>de</strong> Plattform zum gegenseitigen Kennenlernen,<strong>de</strong>r Kontaktpflege <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Gedankenaustausch zu bieten. Die Veranstaltung fin<strong>de</strong>t amDonnerstag, 12. September, ab 15 Uhr, in <strong>de</strong>r Liegenschaft Bonn-Hardthöhe statt.■Aus <strong>de</strong>n KameradschaftenAachen. Die Aktivitäten <strong>de</strong>s DBwV in Sachenüberlange Bearbeitungszeiten bei <strong>de</strong>r Beihilfewer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Hauptbetroffenen an <strong>de</strong>r Basis<strong>im</strong>mer häufiger direkt an die örtlichen Abgeordnetenherangetragen. So auch in Aachen, wo sich<strong>de</strong>r ERH-Vorsitzen<strong>de</strong>, Oberstabsfeldwebel a.D.Wilhelm Schäfer, mit <strong>de</strong>r Bitte um Unterstützungan die B<strong>und</strong>estagsabgeordneten <strong>de</strong>r Regiongewandt hatte. Ihm war ein schneller Erfolgbeschie<strong>de</strong>n: Rudolf Henke, CDU-MdB, ludSchäfer aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s Briefes zu einem Gesprächein. An diesem Gespräch nahm auch <strong>de</strong>r Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>,Hauptmann a.D. Andreas Sowa, teil.Henke hat sich nach Erhalt <strong>de</strong>s Briefes ausführlichmit <strong>de</strong>m Thema beschäftigt <strong>und</strong> schon durchverschie<strong>de</strong>ne Stellen sachk<strong>und</strong>ig gemacht. Ausführlichwur<strong>de</strong> ihm nochmals die Entwicklung<strong>und</strong> augenblickliche Lage dargelegt. Henke versprach,<strong>im</strong> politischen Rahmen in Berlin diezuständigen Abgeordneten anzusprechen. Zuvoraber plant er einen Termin mit <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten<strong>de</strong>s BADV Düsseldorf.Wilhelm Schäfer, Rudolf Henke <strong>und</strong> AndreasSowa (v.l.) <strong>im</strong> Gespräch.Weitere Berichte <strong>im</strong> Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>Rheine. Zu einem Gespräch überdie berufsspezifischen Beson<strong>de</strong>rheitenin <strong>de</strong>r Krankenversicherung <strong>und</strong> Versorgungehemaliger Berufssoldaten hat die AGSoziales <strong>de</strong>r ERH-Rheine die B<strong>und</strong>estagsabgeordneteMaria Klein-Schmeink von <strong>de</strong>n Grüneneingela<strong>de</strong>n. Schwerpunkt <strong>de</strong>s Gespräches wardie von SPD <strong>und</strong> Grünen geplante Bürgerversi-Maria Klein-Schmeink <strong>und</strong> ihre Gesprächspartner<strong>de</strong>r KERH Rheine: Ullrich Brinker,Günter Kohlmorgen, Wolfgang Wieberneit<strong>und</strong> Peter Krenz (v.l.).cherung. Die Vertreter <strong>de</strong>r Ehemaligen wolltenwissen, wie die Bürgerversicherung für die aktivenSoldaten umgesetzt wer<strong>de</strong>n soll. Dazu schil<strong>de</strong>rtensie <strong>de</strong>tailliert die für aktive Soldaten <strong>und</strong>Versorgungsempfänger sowie Familienangehörigegelten<strong>de</strong>n Regelungen. Klein-Schmeink erkannte, dass die Beson<strong>de</strong>rheiten beiSoldaten wohl noch genauer analysiert wer<strong>de</strong>nmüssten, wie <strong>und</strong> ob diese in die Bürgerversicherungintegriert wer<strong>de</strong>n können. Für die akti-


Lan<strong>de</strong>sverband West Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 79Aus <strong>de</strong>n KameradschaftenWeitere Berichte <strong>im</strong> Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>ven Soldaten (unentgeltliche truppenärztlicheVersorgung) wer<strong>de</strong> sich wohl nichts än<strong>de</strong>rn. Imweiteren Verlauf <strong>de</strong>s Gespräches verwiesen dieVertreter <strong>de</strong>r AG nochmals darauf, dass <strong>de</strong>r oftangeführte Vergleich zwischen einer „Eckrente“<strong>und</strong> einer „Eckpension“, ohne Differenzierung<strong>de</strong>r Gesamtumstän<strong>de</strong> irreführend ist. So fehltenaus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r Privatwirtschaft die meistgut verdienen<strong>de</strong>n Freiberufler (Ärzte, Anwälte,Apotheker), die statt in die Rentenversicherungin eigenständige Versorgungswerke einzahlten.Zum an<strong>de</strong>ren wer<strong>de</strong> die „Deckelung“ <strong>de</strong>r Beiträgedurch die Beitragsbemessungsgrenze von5800 Euro stets unterschlagen. Auch zahlten Soldaten<strong>und</strong> Versorgungsempfänger entgegen <strong>de</strong>rlandläufigen Meinung bis auf Arbeitslosenversicherungsehr wohl Sozialabgaben. Frau Klein-Schmeink sicherte zu, sich <strong>de</strong>s Themas Bürgerversicherungfür Soldaten, <strong>de</strong>ren Angehörige<strong>und</strong> Ehemalige nochmals anzunehmen.Ehrung in Düseldorf: Uwe Börner, WinfriedCrevaux, Andreas Sowa <strong>und</strong> Horst Kunz (v.l.).Düsseldorf. Strahlen<strong>de</strong> Sonne beschien dasdiesjährige Grillfest <strong>de</strong>r KERH Düsseldorf - BergischesLand. Einigen Mitglie<strong>de</strong>rn war die großeHitze offenbar zu viel <strong>de</strong>s Guten, weshalb diesesMal nur r<strong>und</strong> 60 von ihnen <strong>de</strong>n sonnigen Nachmittag,die Leckereien von Rolands Grillwagen<strong>und</strong> <strong>de</strong>n Service von Lachen Helfen genossen.Auch <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> wehrüben<strong>de</strong> Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>,Hauptmann Andreas Sowa, war aus Aachenangereist. Und das nicht nur aus Höflichkeit,son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r angenehmen Pflicht wegen, einenverdienten Mandatsträger auszuzeichnen. DemOberbootsmann d.R. Winfried Crevaux verlieher zusammen mit <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n, Oberstleutnanta.D. Uwe Börner, die Verbandsmedaille für20-jährige Mandatstätigkeit <strong>im</strong> Vorstand <strong>de</strong>rKameradschaft. Und noch ein weiterer Jubilarwur<strong>de</strong> geehrt: Hauptmann a.D. Ernst Küstererhielt aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>n dieDankurk<strong>und</strong>e für 50 Jahre Mitgliedschaft.Lan<strong>de</strong>sverband WestGeschäftsstelleSüdstraße 123, 53175 BonnTelefon: 02 28 / 3823-111,Fax: 02 28 / 3823-233Email: West@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P.: Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>rPressebeauftragter:Oberstleutnant a.D. Andreas P. SchnellbachTel.: 0212/335338E-Mail: andreas.schnellbach@dbwv.<strong>de</strong>Viele Besucher informierten sich in Unnaüber <strong>de</strong>n DBwV.Unna. Unter günstigen Rahmenbedingungen,bei angenehmen Temperaturen, be<strong>de</strong>cktem H<strong>im</strong>mel,aber trockenem Wetter fand <strong>de</strong>r diesjährigeStandorttag in <strong>de</strong>r Glückauf-Kaserne in Unnastatt. Geschätzte 7500 Besucher hatten sich auf<strong>de</strong>n Weg zur Kaserne gemacht, um sich ein Bildvom Soldatenleben zu machen. Auch <strong>de</strong>r DeutscheB<strong>und</strong>eswehrVerband war mit einem Informationsstandvertreten. Für Gespräche, Hilfen<strong>und</strong> Beratungen stan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r örtliche Truka-Vorsitzen<strong>de</strong>,Stabsfeldwebel Frank Dißmer, <strong>de</strong>rStandortbeauftragte, Stabsfeldwebel a.D. KurtNiepmann, Stabsfeldwebel a.D. Lothar Goerke<strong>und</strong> weiteres Unterstützungspersonal bereit.Interessierten Besuchern wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Verband vorgestellt.Zu<strong>de</strong>m konnten sie an einer Tombolateilnehmen. Ziel war es, <strong>de</strong>n Besuchern die Aufgaben<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s zu erklären <strong>und</strong> vor allem<strong>de</strong>ssen Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n 2014 bevorstehen<strong>de</strong>nAuslandseinsatz <strong>de</strong>s Logistikbataillons 7 zu ver<strong>de</strong>utlichen.Die vielfältigen Informationsstän<strong>de</strong><strong>und</strong> Vorführungen boten für je<strong>de</strong>n etwas, Reservisten,aktive Soldaten, Eltern, Kin<strong>de</strong>r, jung <strong>und</strong>alt – alle konnten profitieren.Mainz/Wiesba<strong>de</strong>n. Braunfels bei Weilburg wardas Ziel einer Tagesfahrt <strong>de</strong>r KERH Mainz/Wiesba<strong>de</strong>n. Die Stadtführerin führte die Ehemaligenvorbei am Herrengarten, einem Kultur<strong>de</strong>nkmalmit altem Baumbestand, zum Marktplatz.Ein R<strong>und</strong>gang durch die reizvolle Altstadtmit vielen Fachwerkhäusern been<strong>de</strong>te <strong>de</strong>n Vormittag.Nachmittags erfolgte <strong>de</strong>r Aufstieg zumSchloss, das bereits 1246 als Castellum Bruninvelserwähnt wur<strong>de</strong>. Durch <strong>de</strong>n eindrucksvollenInnenhof gelangt man in <strong>de</strong>n Rittersaal mit seinenRüstungen <strong>und</strong> Waffen aus <strong>de</strong>m 13. bis 19.Jahrh<strong>und</strong>ert. Über <strong>de</strong>n Kanonenplatz mit schönemAussichtspunkt <strong>und</strong> Blick auf Stadt <strong>und</strong>Umgebung ging es wie<strong>de</strong>r zurück zum Ausgangspunkt<strong>de</strong>r Führung. Vor <strong>de</strong>r Rückfahrt bliebnoch Zeit für <strong>de</strong>n Besuch eines <strong>de</strong>r zahlreichenkleinen Cafes r<strong>und</strong> um <strong>de</strong>n Marktplatz <strong>und</strong> einenBummel durch die malerische Altstadt.DerKanonenplatzvonSchlossBraunfeldbieteteineschöneAussicht.Mayen. Der letzte Stammtisch <strong>de</strong>rKERH Mayen-An<strong>de</strong>rnach-Mendigvor <strong>de</strong>r Sommerpause stand unter <strong>de</strong>m Thema„Soldatenbetreuung heute“. Der Leiter <strong>de</strong>r Familienbetreuungsstelle,Oberstabsfeldwebel Joach<strong>im</strong>Hermesdorf, stellte <strong>de</strong>n Ehemaligen dasTriogebäu<strong>de</strong> als Betreuungseinrichtung für alleSoldaten vor. Ausgestattet mit einem zentralenWirtschafts- <strong>und</strong> Versorgungsbereich bietet diesesneue Gebäu<strong>de</strong> in verschie<strong>de</strong>nen RäumlichkeitenVoraussetzungen für Veranstaltungen <strong>im</strong>dienstlichen <strong>und</strong> geselligen Rahmen. In <strong>de</strong>r <strong>im</strong>selben Gebäu<strong>de</strong> untergebrachten Familienbetreuungsstellekümmert man sich um die Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten <strong>im</strong> Einsatz sowie um <strong>de</strong>renFamilien. Man unterstützt die Zurückgebliebenenbei <strong>de</strong>r Lösung von Problemen, informiertüber beson<strong>de</strong>re Ereignisse <strong>und</strong> veranstaltet allerleiEvents. Unterstützt durch <strong>de</strong>n Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>n,Stabsfeldwebel Holger Wahl, sowie <strong>de</strong>nVorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stoka Mayen, OberstleutnantDr. Dirk Drews, ehrte <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> Hans Grünewaldwährend <strong>de</strong>r Veranstaltung Oberstleutnanta.D. Rudolf Hasse aus Kottenhe<strong>im</strong> für 40Jahre treue Mitgliedschaft <strong>im</strong> Verband.Coupon-WerbungDie EhemaligenausMayen-An<strong>de</strong>r-nach-Mendigin <strong>de</strong>rGeneral-Delius-Kaserne.Kaiserslautern. „Eine erfolgreiche Arbeit <strong>de</strong>sDeutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s ist nur durchlangjährige, treue <strong>und</strong> überzeugte Mitglie<strong>de</strong>r zuerreichen.“ Mit diesen Worten dankte <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>r ERH Kaiserslautern, Oberstleutnanta.D. Matthias Nickel, <strong>de</strong>m Jubilar, Oberstleutnanta.D. Wolfgang Bäumler, <strong>und</strong> überreichteihm die Teueurk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Treuena<strong>de</strong>l <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>sfür seine 50-jährige Mitgliedschaft. Beiherrlichem Sonnenschein <strong>und</strong> in gemütlicherR<strong>und</strong>e wur<strong>de</strong>n aus diesem Anlass wie<strong>de</strong>r einmalviele Erinnerungen <strong>und</strong> Anekdoten aus früherenDienstzeiten in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr ausgetauscht.Natürlich wur<strong>de</strong>n dabei auch die gegenwärtigenVerän<strong>de</strong>rungen betrachtet, die in vielerlei Hinsichtzu Beunruhigungen in <strong>de</strong>r Truppe geführthaben. Abschließend betonte <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>,dass sich <strong>de</strong>r DBwV weiterhin uneingeschränktfür die Belange <strong>de</strong>r „Menschen in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr“einsetzen wird.■Gewinner einer Lumix Outdoor-Kamera vonPanasonic aus <strong>de</strong>r Verlosung <strong>im</strong> Juli ist StabsfeldwebelKlaus Pollmann aus Holzmin<strong>de</strong>n.


80 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Vor Ort aktivInformationen für Pensionärein speNienburg. Nach erfolgreichen Tagungen <strong>de</strong>sBezirks Nie<strong>de</strong>rsachsen-Süd in mehreren Standortenwur<strong>de</strong> das eintägige Alterssicherungsseminar<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Nord erstmals in Nienburgangeboten. Der Einladung folgten angehen<strong>de</strong> Versorgungsempfängeraus Celle, Wunstorf, Neustadt/Luttmersen,Rotenburg/ Wümme, Min<strong>de</strong>n,Mühlhausen, Munster, Faßberg, Diepholz,Augustdorf, Hannover <strong>und</strong> Nienburg.Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ehemaligen, Reservisten<strong>und</strong> Hinterbliebenen (ERH) <strong>im</strong> Lan<strong>de</strong>sverbandNord, Oberstabsfeldwebel a.D. Armin Koman<strong>de</strong>r,informierte die Teilnehmer <strong>de</strong>r Veranstaltung überdas Versorgungsrecht <strong>de</strong>r Berufssoldaten. Dabeiging er unter an<strong>de</strong>rem auf Ruhegehalt, Einmal<strong>und</strong>Son<strong>de</strong>rzahlungen, Kapitalabfindung, Hinzuverdienstsowie Anschlussarbeitsverhältnisse ein.Dieter Habbe, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Standortkameradschaft<strong>und</strong> <strong>de</strong>r ERH Nienburg, informierteüber die Aktivitäten einer Ehemaligen-Kameradschaftam Beispiel seiner eigenen. Der Oberstabsfeldwebeld.R. erläuterte vielfältige Unternehmungen<strong>und</strong> Veranstaltungen <strong>und</strong> ermunterte dieBildung als ErfolgsfaktorLan<strong>de</strong>sverband NordLan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleWaschpohl 5-7, 24534 NeumünsterTelefon: 0 43 21/4 20 06, Fax: 0 43 21/4 42 33E-Mail: nord@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P: Oberstabsfeldwebel a.D. Hans-Dieter PetersenPressebeauftragter: Oberstabsfeldwebel a.D. Johann FritschTelefon: 05864/987074, Fax: 05864/987078Mobil: 0152/22626675E-Mail: johann-fritsch@web.<strong>de</strong>Lan<strong>de</strong>sverband NordRüdiger Neser, Dieter Habbe,Martin Meyer, Armin Koman<strong>de</strong>r<strong>und</strong> Martin Gebauer (v.l.).Zuhörer, nach <strong>de</strong>r Pensionierung einERH-Mandat zu übernehmen o<strong>de</strong>rzumin<strong>de</strong>st als aktives Mitglied beizutreten.Habbe stellte klar: „Wir lassenunsere Mitglie<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m Eintrittin <strong>de</strong>n Ruhestand nicht <strong>im</strong> Stich.“Über die schwierigen ThemenBeihilfe- <strong>und</strong> Versicherungsrecht <strong>im</strong>Ruhestand referierte Martin Meyer, langjährigerBetreuer <strong>de</strong>r Continentale für die B<strong>und</strong>eswehr <strong>im</strong>Standort Nienburg. Zum wie<strong>de</strong>rholten Male war<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrsozialdienst in ein Alterssicherungsseminar<strong>im</strong> Bezirk 5 integriert. RegierungsamtsfrauGabriele Krings vom B<strong>und</strong>eswehr-Dienstleistungszentrum Wunstorf stellte die Aufgaben<strong>de</strong>s Sozialdienstes <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr vor <strong>und</strong>empfahl <strong>de</strong>n Teilnehmern, das Angebot einerBeratung zum Dienstzeiten<strong>de</strong> wahrzunehmen.Sie ver<strong>de</strong>utlichte, dass <strong>de</strong>r Dienst nicht nur füraktive Beschäftigte <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr zuständig ist,son<strong>de</strong>rn auch für Versorgungsempfänger <strong>und</strong>Rentner sowie <strong>de</strong>ren Familien.Das Seminar wur<strong>de</strong> vom Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>im</strong> BezirkDer Stand <strong>de</strong>s DBwV in Hamburg.Hamburg. Der Deutsche B<strong>und</strong>eswehrVerbandist auch in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r be<strong>im</strong> Fernausbildungskongress<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr in Hamburgdabei. Die Interessenvertretung <strong>de</strong>r Soldaten <strong>und</strong>Zivilbediensteten wird an <strong>de</strong>r Helmut-Schmidt-Universität /Universität <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr durchMandatsträger <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>sNord vertreten.Für <strong>de</strong>n DBwV bietet <strong>de</strong>r 10. Kongress vom3. bis 5. September eine hervorragen<strong>de</strong> Möglichkeit,sich einem breiten Publikum vorzustellensowie Kontakte zu Einrichtungen <strong>und</strong> Firmeninnerhalb <strong>und</strong> außerhalb <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Streitkräftezu knüpfen. Im Mittelpunkt steht dabei <strong>de</strong>rErfahrungsaustausch mit Bildungsträgern,öffentlichen Einrichtungen <strong>und</strong> Unternehmen.Aber nicht nur das, <strong>de</strong>r Verband möchte <strong>und</strong>muss sich mit <strong>de</strong>r technologiegestützten Aus-,Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung auseinan<strong>de</strong>rsetzen. EinGroßteil <strong>de</strong>r Soldatinnen <strong>und</strong> Soldaten verlässtnach En<strong>de</strong> ihrer Dienstzeit die B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong>will auf das zivile Berufsleben vorbereitet wer<strong>de</strong>n.Klar, dass sich die Interessenvertretung umdiese Mitglie<strong>de</strong>r kümmert <strong>und</strong> sich intensiv mitentsprechen<strong>de</strong>n Möglichkeiten befasst.Dazu gehören heute die internationale Vernetzungbei <strong>de</strong>r Erschließung von Bildungsinhaltenebenso wie die grenzüberschreiten<strong>de</strong>Anerkennung von Abschlüssen <strong>und</strong> Fragen <strong>de</strong>rSicherheit. E-Learning, S<strong>im</strong>ulationstechnologie<strong>und</strong> die Personalgewinnung durch potentielleArbeitgeber sind nur einige <strong>de</strong>r Aspekte um diesich <strong>de</strong>r DBwV kümmert. Ehemalige Zeitsoldatensollen nach <strong>de</strong>m Willen <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s alsArbeitnehmer ein Gewinn für je<strong>de</strong> Firma, je<strong>de</strong>Behör<strong>de</strong> <strong>und</strong> je<strong>de</strong> Organisation sein. Der wesentlicheErfolgsfaktor ist dabei die Bildung, <strong>de</strong>nnnur mit qualifizierten Mitarbeitern <strong>und</strong>Führungskräften kann die Wettbewerbs- <strong>und</strong>Zukunftsfähigkeit von Unternehmen, Organisationen<strong>und</strong> Behör<strong>de</strong>n gesichert wer<strong>de</strong>n.Kein W<strong>und</strong>er also, dass die Angehörigen <strong>de</strong>sDeutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s das Kongress-<strong>und</strong> Messeangebot intensiv wahrnehmen.Be<strong>im</strong> Lan<strong>de</strong>sverband Nord genießen die dreiTage an <strong>de</strong>r Helmut-Schmidt-Universität <strong>im</strong>Ringen um eine möglichst gute Ausbildung <strong>de</strong>rSoldatinnen <strong>und</strong> Soldaten hohen Stellenwert. ■5, Oberstabsfeldwebel Martin Gebauer, geleitet<strong>und</strong> mit Unterstützung <strong>de</strong>s Standortbeauftragtenfür <strong>de</strong>n Standort Nienburg, Oberstabsfeldwebela.D. Rüdiger Neser, <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rStandortkameradschaft Celle organisiert.Hauptmann Ulrich Peter, Seminarteilnehmeraus <strong>de</strong>m CIMIC-Zentrum Nienburg betonte, dasser diese Tagung für sehr wichtig halte <strong>und</strong> er vielmitnehme: „Man kann nie früh genug die Weichenfür <strong>de</strong>n Ruhestand stellen.“ Peter lobte die Tagungals sehr gutes Beispiel für die aktive Mitglie<strong>de</strong>rbetreuungvor Ort.In diesem Jahr ist noch ein weiteres Alterssicherungsseminar<strong>im</strong> Bezirk Nie<strong>de</strong>rsachen-Süd,dann <strong>im</strong> Standort Wunstorf, geplant. ■Erfahrungsaustauschmit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>svorstandBückeburg. Eine Sitzung in Bückeburg nutzte<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorstand zu intensiven Kontakten mit<strong>de</strong>r Truppe <strong>und</strong> <strong>de</strong>n örtlichen Kameradschaften.So besuchte das Gremium um <strong>de</strong>n stellvertreten<strong>de</strong>nLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n die Heeresfliegerwaffenschule<strong>und</strong> die 2. Kompanie <strong>de</strong>s Feldwebelanwärter-/Unteroffizieranwärterbataillons2 in<strong>de</strong>r Schäferkaserne. Oberstleutnant AndreasBran<strong>de</strong>s informierte dabei Dienststellenleiter<strong>und</strong> Spieße über die aktuelle Verbandspolitik <strong>und</strong>stellte sich anschließend <strong>de</strong>n Fragen <strong>de</strong>r Teilnehmer.Die Sitzung in <strong>de</strong>r alten Resi<strong>de</strong>nzstadt botGelegenheit zu einem Treffen mit zwei Gruppierungen<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s. Die selbständige Truppenkameradschaft<strong>de</strong>r Heeresfliegerwaffenschuleum ihren Vorsitzen<strong>de</strong>n HauptfeldwebelStephan Weber ist die größte aktive Kameradschaft<strong>im</strong> Bezirk 5 (Nie<strong>de</strong>rsachsen Süd). An <strong>de</strong>rSpitze <strong>de</strong>r selbständigen Kameradschaft Ehemaliger,Hinterbliebener <strong>und</strong> Reservisten stehtHauptmann a.D. Wolfgang Daube. Die bei<strong>de</strong>nVorsitzen<strong>de</strong>n <strong>und</strong> ihre Mandatsträger führtenwährend eines gemeinsamen Aben<strong>de</strong>ssens mit<strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>svorstand in lockerer Atmosphäreangeregte Gespräche.■Falsche TelefonnummerIn einer <strong>de</strong>r letzten Ausgaben wur<strong>de</strong> die Telefonnummer<strong>de</strong>s Standortbeauftragten für Bückeburg,Celle, Hannover, Nienburg, Neustadt amRübenberge <strong>und</strong> Wunstorf falsch abgedruckt.Richtig: Oberstabsfeldwebel a.D. Rüdiger Neserist unter <strong>de</strong>r Nummer 01522-26 26 651 <strong>und</strong> ruediger.neser@dbwv.<strong>de</strong>erreichbar.■


Mandatsträger tagen in CelleAus <strong>de</strong>n KameradschaftenEystrup. Die selbstständige Kameradschaft ERHBarme/Ver<strong>de</strong>n lädt zusammen mit <strong>de</strong>r TraditionsgemeinschaftBarmer Pioniere zur Jahresabschlussveranstaltungein. Das Treffen fin<strong>de</strong>t amFreitag, <strong>de</strong>n 11. Oktober 2013, <strong>im</strong> Hotel <strong>und</strong>Gesellschaftshaus Parrmann in <strong>de</strong>r EystruperBahnhofstraße 84 statt. Partner <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e könnenmitgebracht wer<strong>de</strong>n, für das leibliche Wohlwird gesorgt. Während <strong>de</strong>r Veranstaltung wer<strong>de</strong>ndie Mitglie<strong>de</strong>r über die aktuelle Verbandsarbeitinformiert. Darüber hinaus ist die Ehrunglangjähriger Mitglie<strong>de</strong>r vorgesehen. Beginn istum 17 Uhr, das kalt-warme Buffet wird eine halbeSt<strong>und</strong>e später eröffnet. Der Kostenbeitrag liegtbei zwölf Euro pro Person <strong>und</strong> ist am Veranstaltungstagzu entrichten. Um Anmeldung wird biszum 6. Oktober 2013 bei Stabsfeldwebel a.D.Siegfried Jäger, E-Mail: m-s_jaeger@gmx.<strong>de</strong>,Telefon <strong>und</strong> FAX: 05161-1860, gebeten.Munster. „Es ist ein Zeichen ehrlicher Kameradschaft,wenn zu Ehrungen eine große Anzahl vonMitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>vollen Rahmen bil<strong>de</strong>t“stellte Oberstleutnant a.D. Manfred Lidl währen<strong>de</strong>iner Versammlung <strong>de</strong>r ERH Munster fest. DerVorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gruppierung begrüßte zum traditionellenGrillnachmittag <strong>im</strong> Standortoffizierhe<strong>im</strong>mehr als 100 Teilnehmer. Als Ehrengästewaren <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> ERH <strong>im</strong> Lan<strong>de</strong>sverbandNord, Oberstabsfeldwebel a.D. ArminKoman<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r Ehrenvorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ERH Munster,Oberstleutnant a.D. Karl-Walter Stengel <strong>und</strong>als „Neuer“ Oberstarzt a.D. Ach<strong>im</strong> Landherrdabei. Für 50 Jahre Mitgliedschaft <strong>im</strong> DBwV <strong>und</strong>die Treue zur Kameradschaft wur<strong>de</strong>n Oberst a.D.Hermann Rösler, Feldwebel d.R. Helmut Stürck,Lan<strong>de</strong>sverband Nord Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 81Hans-Dieter PetersenCelle. R<strong>und</strong> 50 Mandatsträger folgten <strong>de</strong>r Einladungzu einer Tagung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Nord<strong>im</strong> Offizierhe<strong>im</strong> <strong>de</strong>s Fliegerhorstes Celle. Auf dieVertreter <strong>de</strong>r aktiven Kameradschaften <strong>und</strong> Gruppierungen<strong>de</strong>r Ehemaligen, Reservisten <strong>und</strong> Hinterbliebenen(ERH) warteten Informationen überdie aktuelle Verbandspolitik, organisatorischeAngelegenheiten sowie die För<strong>de</strong>rungsgesellschaft<strong>und</strong> das Servicecenter <strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s(DBwV).Oberstabsfeldwebel a.D. Hans-Dieter Petersenbefasste sich in seinem Vortrag mit <strong>de</strong>n gegenwärtigenSchwerpunkten <strong>de</strong>r Verbandsarbeit. DerLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> Nord erläuterte <strong>de</strong>n Teilnehmerndarüber hinaus zu erwarten<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen<strong>und</strong> gab einen Ausblick auf die bevorstehen<strong>de</strong>19. Hauptversammlung <strong>de</strong>s DBwV.Petersen bezeichnete 2013 wegen <strong>de</strong>r vierstattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sversammlungen <strong>und</strong><strong>de</strong>m Treffen auf B<strong>und</strong>esebene als „spannen<strong>de</strong>sJahr“. Spannend auch <strong>de</strong>swegen,weil <strong>de</strong>r Verband sicherheitspolitische Themenbesetzt <strong>und</strong> sich nicht auf die Rolleeines Sozialpartners beschränkt. „Dies istdie richtige Strategie“ stellte <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>dazu fest <strong>und</strong> nannte unter an<strong>de</strong>remdie Kampagne „Ihr seid verantwortlich“ mit <strong>de</strong>r<strong>de</strong>n B<strong>und</strong>estagsabgeordneten eindringlich klargemachtwur<strong>de</strong>, das sie für die Sicherheit <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esrepublik,die Zukunft <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Streitkräfte<strong>und</strong> damit auch das Wohl <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrangehörigengera<strong>de</strong>stehen müssen.Neben <strong>de</strong>n Vorträgen fan<strong>de</strong>n die Mandatsträgerausreichend Zeit für <strong>de</strong>n Erfahrungsaustausch.Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n die Sorgen <strong>und</strong>Nöte <strong>de</strong>r Kameradschaften in großer R<strong>und</strong>ebesprochen. Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> stellte sichdabei allen Fragen, da blieb keine Antwort offen.Mit ein Gr<strong>und</strong>, dass die Vertreter <strong>de</strong>r Kameradschaftenam zweiten Tag <strong>de</strong>r Veranstaltung gutinformiert die He<strong>im</strong>reise antreten konnten. ■Hauptmann d.R. Dr. Knut Oloff sowie die Stabsfeldwebela.D. Hans-Joach<strong>im</strong> Grohnke, Hans-JürgenWiesner <strong>und</strong> Edward Fau<strong>de</strong> geehrt. Vor 40Jahren trat Oberstleutnant a.D. Ulrich Paschedag<strong>und</strong> vor 25 Oberfeldwebel d.R. Rainer Verlage ein.Den Geehrten wur<strong>de</strong>n Ehrenurk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Treuena<strong>de</strong>lnüberreicht. Darüber hinaus gab es nochzwei beson<strong>de</strong>re Auszeichnungen: Koman<strong>de</strong>rübergab Gerlin<strong>de</strong> Schrubstock für ihre Verdienstedie Ehrenna<strong>de</strong>l <strong>de</strong>s DBwV in Gold <strong>und</strong> Hauptmanna.D. Horst Hilmer die in Bronze.In Bremervör<strong>de</strong>: Hans-Dieter Petersen, Hans-Joach<strong>im</strong> Jankowski, Peter von <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>, RolfG<strong>und</strong>lach <strong>und</strong> Gerhard Odzianna (v.l.).Bremervör<strong>de</strong>. Fünfmal 50 Jahre <strong>und</strong> das auf einmal.Gr<strong>und</strong> genug für <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nNord, nach Bremervör<strong>de</strong> zu kommen <strong>und</strong> dieEhrungen bei <strong>de</strong>n Ehemaligen zu übernehmen.Oberstabsfeldwebel a.D. Hans-Dieter Petersen<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kameradschaft, Stabsfeldwebela.D. Gerhard Odzianna, übergaben <strong>de</strong>nJubilaren entsprechen<strong>de</strong> Treueurk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> –Alles steht aufEinsatzvorbereitungHannover. Die 1. Panzerdivision in Hannoverübern<strong>im</strong>mt ab 2014 als Leitdivision die Verantwortungfür die Auslandseinsätze <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr.Wenn Sie dabei sind <strong>und</strong> mit in <strong>de</strong>n Einsatzgehen, dann <strong>de</strong>nken Sie doch schon jetzt darübernach, sich <strong>im</strong> Einsatz für Ihre Kameradinnen <strong>und</strong>Kamera<strong>de</strong>n zu engagieren. Als „Ansprechpartner<strong>de</strong>s DBwV“ können Sie dies <strong>im</strong> Einsatzlandrealisieren. Arbeiten Sie <strong>im</strong> Einsatz <strong>im</strong> Team mitweiteren Ansprechpartnern, nutzen Sie dieChance zu zeigen, was in Ihnen steckt!Und so geht es: Entschei<strong>de</strong>n Sie sich so frühwie möglich. Dann schicken Sie eine E-Mail annord@dbwv.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>n sich telefonischunter 0172-7627910. Alles Weitere wird danndirekt besprochen, wir mel<strong>de</strong>n uns! ■na<strong>de</strong>ln. Oberst a.D. Rolf G<strong>und</strong>lach sowie dieOberstleutnante a.D. Hans-Joach<strong>im</strong> Jankowski<strong>und</strong> Peter von <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong> nahmen die Auszeichnungpersönlich in Empfang. Die Oberste a.D.Peter Hoheisel <strong>und</strong> Hans Schlüter konnten an <strong>de</strong>rVeranstaltung nicht teilnehmen. Petersen <strong>und</strong>Odzianna befassten sich bei <strong>de</strong>r Versammlung mitaktuellen Verbandsthemen <strong>und</strong> <strong>de</strong>m <strong>im</strong>mer nochungelösten Beihilfeproblem. Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>erläuterte seinen Zuhörern <strong>de</strong>n gegenwärtigenStand <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>und</strong> die Maßnahmen<strong>de</strong>s DBwV. Odzianna stellte dazu fest: „Es ist eineSchan<strong>de</strong>, wie in diesem Land mit Staatsdienernumgegangen wird.“ Der Kameradschaftsvorsitzen<strong>de</strong>for<strong>de</strong>rte, dass <strong>de</strong>n Soldaten nach 30 <strong>und</strong>mehr Jahren Dienst in <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr eine entsprechen<strong>de</strong>Wertschätzung entgegengebrachtwer<strong>de</strong>n sollte.■Coupon-Werbung JuniBei <strong>de</strong>r Couponwerbung <strong>im</strong> Juli 2013 hat HauptfeldwebelSascha Clausen aus Viöl eine LumixTough-Kamera von Panasonic gewonnen. An <strong>de</strong>rAktion beteiligten sich in diesem Monat zehnKamera<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Kameradinnen aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sverbandNord. Durch sie konnten 13 neue Mitglie<strong>de</strong>rgewonnen wer<strong>de</strong>n.Termine 03. – 05.09.2013 Fernausbildungskongressin Hamburg 10. – 11.09.2013 Tagung mit Komman<strong>de</strong>urenin Neumünster 15. – 16.10.2013 Tagung mit Chefs <strong>und</strong>Spießen in Garlstedt


82 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Lan<strong>de</strong>sverband OstReinhard Kammerer, Walter Spindler <strong>und</strong> Rainer Korff (v.l.n.r.).Abschied <strong>und</strong> Neubeginn in LeipzigLeipzig. Mit einem Appell wur<strong>de</strong> En<strong>de</strong> Juni <strong>de</strong>rStab <strong>de</strong>r 13. Panzergrenadierdivision aufgelöst.300 Soldaten waren dazu auf <strong>de</strong>m Appellplatz<strong>de</strong>r General-Olbricht-Kaserne angetreten. Symbolischwur<strong>de</strong> die Truppenfahne eingeholt.Damit ist die einzige Heeresdivision <strong>de</strong>s OstensGeschichte. Die Briga<strong>de</strong>n sind nun <strong>de</strong>r 1. <strong>und</strong> 10.Panzerdivision unterstellt <strong>und</strong> das neue Ausbildungskommando<strong>de</strong>s Heeres übern<strong>im</strong>mt <strong>de</strong>nStandort.Generalleutnant Rainer Korff übernahm dieFahnenweihe für die neue zentrale Heereseinrichtung.Die 13. Panzergrenadierdivision mitihren 12 000 Soldaten, die auf <strong>de</strong>m Balkan, inAfghanistan <strong>und</strong> an <strong>de</strong>r Hochwasserfront <strong>im</strong> Einsatzwaren, wur<strong>de</strong> <strong>im</strong> Beisein vieler ehemaligerKomman<strong>de</strong>ure aufgelöst. Die Divisionsfahnewur<strong>de</strong> eingeholt <strong>und</strong> ein letztes Mal erklang <strong>de</strong>rDivisionsmarsch „Hoch Hei<strong>de</strong>cksburg“.Für Generalleutnant Reinhard Kammererwar die Auflösung <strong>de</strong>r einzigen Heeresdivision<strong>im</strong> Osten kein leichter Schritt. Der heutige Stellvertreter<strong>de</strong>s Inspekteurs <strong>de</strong>s Heeres war selbstvier Jahre lang Divisionskomman<strong>de</strong>ur in Leip-zig. „Ich habe die schmerzhafte Pflicht, diesestolze Panzergrenadierdivision, mit <strong>de</strong>r michauch persönlich viel verbin<strong>de</strong>t, aufzulösen“, sagteer. Die Division sei in <strong>de</strong>n über 22 Jahren ihresBestehens stets eine Division <strong>im</strong> Einsatz gewesen.Mit einer Ge<strong>de</strong>nkminute wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r drei amHindukusch gefallenen Soldaten <strong>de</strong>r Divisiongedacht. Kammerer würdigte die 13. als „Division<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Einheit“. Er kenne kaum eineRegion in Deutschland, in <strong>de</strong>r Soldaten vom zivilenUmfeld so selbstverständlich aufgenommenwor<strong>de</strong>n wären wie in Leipzig <strong>und</strong> <strong>im</strong> Stationierungsraum<strong>de</strong>r Division.Auch <strong>de</strong>m letzten Divisionskomman<strong>de</strong>ur,Generalmajor Erich Pfeffer, <strong>de</strong>r ein Jahr mit <strong>de</strong>rTruppe in Afghanistan war, fiel <strong>de</strong>r Abschiedschwer. Er freute sich über <strong>de</strong>n aufbran<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nBeifall <strong>de</strong>r Gäste aus Politik <strong>und</strong> Gesellschaft für<strong>de</strong>n jüngsten Einsatz seiner Soldaten an <strong>de</strong>r mittel<strong>de</strong>utschenHochwasserfront. Mit <strong>de</strong>r Auflösungreduziert sich die Zahl <strong>de</strong>r Soldaten in Leipzigvon 730 auf 430. Das neue Kommando führtGeneralmajor Walter Spindler, <strong>de</strong>m damit<strong>de</strong>utschlandweit mehr als 12 000 Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten sowie 3000 zivile Mitarbeiterinnen<strong>und</strong> Mitarbeiter unterstehen.Be<strong>im</strong> anschließen<strong>de</strong>n Empfang gab es eineMischung aus Wehmut <strong>und</strong> Aufbruchst<strong>im</strong>mung.Es wur<strong>de</strong> noch viel diskutiert <strong>und</strong> von manchemmit Verw<strong>und</strong>erung festgestellt, dass zu <strong>de</strong>r Zeremoniefast die gesamte Heeresführung, aber keinMinisterpräsi<strong>de</strong>nt gekommen war. Den DeutschenB<strong>und</strong>eswehrVerband vertrat <strong>de</strong>r Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>Freistaat Sachsen, Hauptmann a.D.Joach<strong>im</strong> Wohlfeld.■Aus <strong>de</strong>n BezirkenLeipzig. Das Ausbildungskommando <strong>de</strong>s Heereshat sich mit einem Tag <strong>de</strong>r offenen Tür vorgestellt.Weit mehr als 5000 Neugierige, zum Teil mit Kind<strong>und</strong> Kegel, sorgten für einen Besucheransturm.Alle Ausbildungseinrichtungen präsentierten ineinem Static Display die neuesten Geräte <strong>und</strong>informierten die Gäste über ihre Aufträge. ZahlreicheVorführungen <strong>de</strong>r Kampfmittelbeseitigung,Fallschirmjäger, <strong>de</strong>r Diensth<strong>und</strong>estaffel,<strong>de</strong>r Motorradgruppe <strong>de</strong>r Feldjägertruppe sowieAufklärungsfluggeräte <strong>de</strong>s Heeres konntenbestaunt wer<strong>de</strong>n. Für die musikalische Umrahmungsorgte das Heeresmusikkorps aus Kasselsowie Radio An<strong>de</strong>rnach. In seiner Begrüßung hobGeneralmajor Walter Spindler beson<strong>de</strong>rs die Rolle<strong>de</strong>s Fre<strong>und</strong>eskreises <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr in Leipzig<strong>und</strong> die vielen Gäste aus Politik <strong>und</strong> Wirtschafthervor. Die Standortkameradschaft Leipzig präsentiertesich gemeinsam mit <strong>de</strong>m Soldatenhilfs-Termine 2013Geplante Termine 2013 (Stand: 8. Juli 2013)● 05.-06.09. Lan<strong>de</strong>svorstandssitzung 4/2013● 10.-11.09. Tagung mit Kompaniefeldwebeln● 11.-12.09. Fürsorgetagung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rungsgesellschaft● 24.-25.09. Tagung mit Soldaten auf Zeit● 18.-22.11. 19. Hauptversammlung DBwV● 26.-27.11. Lan<strong>de</strong>svorstandssitzung 5/2013,Berlin● 27.-28.11. Lan<strong>de</strong>stagung mit Komman<strong>de</strong>urenJoach<strong>im</strong> Wohlfeld, Walter Spindler, GeraldSchmertosch, Steffen Breternitz (v.l.).Weitere Berichte fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sseiten <strong>im</strong> Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>werk mit einem Informationsstand. Je<strong>de</strong> MengeFragen hagelte es auch dort. Erfolgreich war auchdie Spen<strong>de</strong>naktion <strong>de</strong>s Soldatenhilfswerks. OberstabsfeldwebelPeter Maier, Vorsitzen<strong>de</strong>r StandortkameradschaftMarienberg sowie Mitglied <strong>im</strong>Kuratorium <strong>de</strong>s Soldatenhilfswerkes, konnte fürdie „Aktionsgemeinschaft Hochwasserhilfe2013“ ein beträchtliches Spen<strong>de</strong>nergebnis erzielen.Während Spindlers R<strong>und</strong>gangs kamen <strong>de</strong>rVorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Standortkameradschaft, StabsfeldwebelSteffen Breternitz, <strong>de</strong>r Standortbeauftragte,Oberstabsfeldwebel a.D. Gerald Schmertosch<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Bezirksvorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s FreistaatesSachsen, Hauptmann a.D. Joach<strong>im</strong> Wohlfeld mitihm ins Gespräch. Dabei brachte Spindler zumAusdruck, dass seine Tür für <strong>de</strong>n Verband je<strong>de</strong>rzeitoffen stün<strong>de</strong>. So wolle er auch <strong>de</strong>n B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong>nso bald als möglich nach Leipzigeinla<strong>de</strong>n. Insgesamt war es ein Tag, <strong>de</strong>r alle Erwartungen<strong>de</strong>r Gastgeber übertraf.Son<strong>de</strong>rshausen. In <strong>de</strong>r Garnisonstadt Son<strong>de</strong>rshausenfand vor kurzem <strong>de</strong>r Thüringen Tag <strong>de</strong>sFreistaates statt. Aus diesem Anlass waren dieStandorte Bad Frankenhausen <strong>und</strong> Son<strong>de</strong>rshausenmit einem Informationsstand <strong>de</strong>s DeutschenB<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s vertreten. Gemeinsam mit<strong>de</strong>m Standortbeauftragten, Oberstabsfeldwebeld.R. Bernd Lehmann, informierten die Truppenkameradschaft<strong>de</strong>r Logistischen Steuerstelle 4gemeinsam mit <strong>de</strong>r KERH Son<strong>de</strong>rshausen überdie Verbandsarbeit <strong>und</strong> veranstalteten eine Tombolazu Gunsten <strong>de</strong>r Fluthilfe Thüringen <strong>und</strong> <strong>de</strong>rTafel Arten. Von <strong>de</strong>n Einnahmen in <strong>de</strong>r Höhe von992,90 Euro erhielt die Truppenkameradschaft<strong>de</strong>r Logistischen Steuerstelle 4 / KERH Son<strong>de</strong>rshausen400 Euro, welche durch die Kameradschaftauf 500 Euro aufger<strong>und</strong>et wur<strong>de</strong>. EineSpen<strong>de</strong> von 500 Euro wur<strong>de</strong> vor kurzem an <strong>de</strong>nBürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Son<strong>de</strong>rshausen, Joach<strong>im</strong>Kreyer, auf <strong>de</strong>m Balkon <strong>de</strong>s Son<strong>de</strong>rshäuser Rat-Hans-Jürgen Hoffmann, Detlef Benicke, Joach<strong>im</strong>Kreyer (v.l.n.r.).


Lan<strong>de</strong>sverband Ost Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 83Aus <strong>de</strong>n BezirkenWeitere Berichte fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sseiten <strong>im</strong> Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>hauses durch <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Truppenkameradschaft<strong>de</strong>r Logistischen Steuerstelle 4 / KERHSon<strong>de</strong>rshausen, Hauptmann Hans-Jürgen Hoffmann,<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Vorstandsmitglied StabsfeldwebelDetlef Benicke, übergeben. Das Geld soll <strong>im</strong>Rahmen <strong>de</strong>r Fluthilfe Thüringen <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rgartenin Caaschwitz <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Sommerbad <strong>de</strong>r StadtGreiz helfen. Kreyer zeigte sich über die Spen<strong>de</strong>hocherfreut, dankte von Herzen <strong>und</strong> betonte, dassauf diese Art <strong>und</strong> Weise ein weiterer Beitrag zurLin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r gewaltigen Flutkatastrophegeleistet wer<strong>de</strong>.Berlin-Gatow. Das Militärhistorischen Museum<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr zeigt neuerdings die Son<strong>de</strong>rausstellung„Privilegierte Lager? Westalliierte Fliegerin <strong>de</strong>utscher Kriegsgefangenschaft während<strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges“. Die britischen <strong>und</strong> USamerikanischenLuftangriffsverbän<strong>de</strong> zahlten fürihre Einsätze gegen <strong>de</strong>utsche Städte, Verkehrswege<strong>und</strong> Industrieanlagen einen hohen Preis.Jeweils r<strong>und</strong> 80 000 To<strong>de</strong>sopfer hatten die RoyalAir Force <strong>und</strong> die United States Army Air Forcebis zur Kapitulation <strong>de</strong>s Deutschen Reiches <strong>im</strong>Mai 1945 zu beklagen. Piloten <strong>und</strong> Besatzungsmitglie<strong>de</strong>ralliierter Kampfflugzeuge, die <strong>de</strong>nAbschuss überlebt hatten, mussten <strong>de</strong>n Weg in die<strong>de</strong>utsche Kriegsgefangenschaft antreten. Für dieMänner begann ein Weg ins Unbekannte. Die Ausstellungzeigt auf 250 Quadratmetern <strong>de</strong>n Weg insLager, <strong>de</strong>n Alltag hinter Stacheldraht, aber auchdie vielfältigen Aktivitäten <strong>de</strong>r Gefangenen, umdie Monotonie <strong>de</strong>s Lageralltags zu bekämpfen.Großfotos, Exponate <strong>und</strong> Medienstationen ergänzendie Präsentation. Kurzbiographien <strong>de</strong>r Kriegsgefangenengeben <strong>de</strong>n Ereignissen ein Gesicht.Berlin. Mitte Juni waren Mitglie<strong>de</strong>r mehrerer BerlinerKameradschaften mit ihren Angehörigen zuGast bei <strong>de</strong>r Kameradschaft Schmalkal<strong>de</strong>n/Meiningen.Angeregt durch <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rKameradschaft Berlin Treptow/Köpenik, Obersta.D. Kurt Henkens, bereitwillig <strong>und</strong> gern aufgegriffendurch <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r KameradschaftSchmalkal<strong>de</strong>n/Meiningen, Oberstleutnanta.D. Wolfgang Wagner, gestaltete sich dieses Treffenzu einem unvergesslichen Ereignis. Nach <strong>de</strong>rAnreise erfolgte am Abend die offizielleBegrüßung durch die Gastgeber. Das dreitägigeProgramm beinhaltete Höhepunkte wie eineStadtführung, eine Südthüringenr<strong>und</strong>fahrt mitBesichtigung <strong>de</strong>s WintersportolympiastützpunktesOberhof o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Besuch <strong>de</strong>s Waffenmuseumsin Suhl. Be<strong>im</strong> gemeinsamen Kameradschaftsabendwur<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rs das Bemühen <strong>de</strong>s DeutschenB<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s um Integration <strong>de</strong>rehemaligen Angehörigen <strong>de</strong>r Nationalen Volksarmee<strong>und</strong> die Tatsache, diesen Personenkreis bei<strong>de</strong>r Durchsetzung ihrer Interessen zu unterstützen,gelobt. Es wur<strong>de</strong> aber auch <strong>de</strong>utlich gemacht,dass eine vollständige rechtliche wie gesellschaftlicheAnerkennung <strong>de</strong>r ehemaligen NVA-Soldatenals „<strong>de</strong>utsche Soldaten“ längst überfällig sei<strong>und</strong> mit aller Konsequenz auf rechtlichem Wegedurchgesetzt wer<strong>de</strong>n sollte. Bei <strong>de</strong>r Verabschiedungerneuerten die Berliner Kamera<strong>de</strong>n ihrAngebot zu einem Gegenbesuch <strong>de</strong>r Thüringer inBerlin, welches gerne angenommen wur<strong>de</strong>.Die Teilnehmer vor <strong>de</strong>m MarinemuseumMüritz.Neubran<strong>de</strong>nburg. Kürzlich war <strong>de</strong>r vielen unbekannte„Marinestandort“ Waren/Müritz Ziel einerUnternehmung <strong>de</strong>r KERH Neubran<strong>de</strong>nburg. DieMarine ist dort seit über 60 Jahre stationiert. Be<strong>im</strong>Besuch <strong>de</strong>s örtlichen Marinemuseums, in welchemviele Ausstellungsstücke <strong>im</strong> Original <strong>und</strong>mit Urk<strong>und</strong>e aus <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r kaiserlichen Marine,<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Kriegsmarine, <strong>de</strong>r NationalenVolksmarine <strong>und</strong> <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esmarine auf kleinstemRaum ausgestellt sind, konnten Erkenntnisse von<strong>de</strong>r Schule für die Ausbildung von Signalgasten zuZeiten <strong>de</strong>r Wehrmacht bis hin zum Depot <strong>de</strong>r ehemaligenNationalen Volksarmee <strong>und</strong> <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehrgewonnen wer<strong>de</strong>n. Ein Stadtbummel durchdie Altstadt <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Stadthafen r<strong>und</strong>ete die Exkursionab.Hoyerswerda. Kürzlich fand auf Initiative <strong>de</strong>sBehin<strong>de</strong>rtenverban<strong>de</strong>s <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Seniorenbeirates<strong>de</strong>r Stadt <strong>de</strong>r 1. Seniorentag statt. Mehr als 50 Vereine<strong>und</strong> Institutionen beteiligten sich mit ihrenPräsentationsstän<strong>de</strong>n <strong>im</strong> Saal <strong>de</strong>r Sparkasse mit<strong>de</strong>m Ziel, unterschiedliche Möglichkeiten <strong>de</strong>rBetätigung <strong>im</strong> Alter aufzuzeigen. Dabei warenauch Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r KERH mit einem Informationsstand<strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s,<strong>de</strong>r regen Zuspruch fand. Viele Besucher zeigtensich erstaunt über das aktive Verbandsleben <strong>und</strong>die unterschiedlichen Angebote <strong>de</strong>r Kameradschaft.So konnte am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Tages nicht nur <strong>de</strong>rVeranstalter, son<strong>de</strong>rn auch das Team <strong>de</strong>r Kameradschafteine positive Bilanz ziehen.In Hoyerswerda:Gesprächmit <strong>de</strong>nBesuchern.Blankenburg. Beson<strong>de</strong>rer Höhepunkt <strong>im</strong> Verbandsleben<strong>de</strong>r Standortkameradschaft Harz <strong>und</strong><strong>de</strong>r KERH Aschersleben ist alljährlich <strong>de</strong>r „Tag<strong>de</strong>r Soldatenfamilie“. Eingela<strong>de</strong>n hatten <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>r Standortkameradschaft Harz, OberfeldapothekerHartmut Berge, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>KERH Aschersleben, Oberstleutnant a.D.Karlheinz Ulrich. Der diesjährige Tag <strong>de</strong>r Soldatenfamiliestand ganz <strong>im</strong> Zeichen <strong>de</strong>s fünfjährigenBestehens <strong>de</strong>r Blankenburger Dienststelle. Undso traf man sich dann an einem Samstagnachmittag<strong>im</strong> Versorgungs- <strong>und</strong> InstandsetzungszentrumBlankenburg. Der neue Bezirksvorsitzen<strong>de</strong> Sachsen-Anhalt,Oberstabsfeldwebel Oliver Brockholz,vertrat dabei <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sverband Ost. Dasvielfältige Programm war erneut mit viel Fleiß<strong>und</strong> Kreativität vorbereitet wor<strong>de</strong>n <strong>und</strong> fand beiallen Teilnehmern großen Anklang. Ein großesDankeschön hierfür gebührt allen helfen<strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n!Ausnahmsweise wur<strong>de</strong> auch „<strong>de</strong>r Berg“geöffnet, damit auch die Angehörigen einmal <strong>de</strong>nArbeitsplatz <strong>de</strong>r Soldatinnen <strong>und</strong> Soldaten in <strong>de</strong>rUntertageanlage besichtigen konnten. Für Musik<strong>und</strong> gute Laune sorgte Hauptfeldwebel d.R. DennisLöbner <strong>und</strong> auch für das leibliche Wohl warwie<strong>de</strong>r bestens gesorgt. Und so kam man sichmenschlich wie<strong>de</strong>r ein ganzes Stück näher <strong>und</strong>trug damit zum besseren Verständnis zwischenAktiven <strong>und</strong> Ehemaligen bei. Fazit <strong>de</strong>r Veranstalter:„Das ist gelebte Kameradschaft <strong>und</strong> <strong>im</strong> nächstenJahr sehen wir uns auf je<strong>de</strong>n Fall wie<strong>de</strong>r!“Gotha. Den Tag <strong>de</strong>r offenen Tür nutzte die StandortkameradschaftGotha, um gemeinsam mit <strong>de</strong>mRegionalbeauftragen Wolfgang Gärtner Besucher,Soldatinnen <strong>und</strong> Soldaten sowie <strong>de</strong>renAngehörige über <strong>de</strong>n DBwV zu Informieren. Inzahlreichen Gesprächen konnte über die Schwerpunkte<strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Standortkameradschaftberichtet wer<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>rPostkartenaktion zu <strong>de</strong>n „Beihilfebearbeitungszeiten“ging es dabei naturgemäß auch um dieMitglie<strong>de</strong>rgewinnung.Naumburg. Bereits zum sechsten Mal fand dastraditionelle Volleyball-Turnier an <strong>de</strong>r Ka<strong>de</strong>tteNaumburg statt. Pünktlich zu Beginn spielte <strong>de</strong>rWettergott mit: Sonne satt! Es traten Mannschaften<strong>de</strong>r Stadtverwaltung<strong>und</strong> aus <strong>de</strong>nSchulen <strong>de</strong>r StadtNaumburg, <strong>de</strong>r Polizei<strong>und</strong> <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehran. Der StandDer DBwV-Informationsstandin Naumburg.<strong>de</strong>r TruppenkameradschaftNaumburglockte viele Besucheran, nicht nurweil es einen kleinenZuschuss, einzulösenam Grill <strong>de</strong>s „Bräustübchens“, gab. Viel wichtigerwar die Teilnahme an <strong>de</strong>r Postkartenaktion<strong>de</strong>s DBwV zu <strong>de</strong>n Beihilfebearbeitungszeiten.Beinahe alle übten Solidarität mit <strong>de</strong>n Betroffenen,verhielten sich kameradschaftlich <strong>und</strong> fülltenfleißig die ausliegen<strong>de</strong>n Karten aus. Es kann je<strong>de</strong>nBeihilfeberechtigten treffen, nicht nur die Versorgungsempfänger,son<strong>de</strong>rn auch Zeitsoldaten, dieÜbergangsgebührnisse beziehen <strong>und</strong> während<strong>de</strong>ren Zahlung einen Beihilfeanspruch haben. ImAnschluss <strong>de</strong>s Turniers fand ein gemütliches Beisammenseinauf <strong>de</strong>r Terrasse statt <strong>und</strong> es bliebreichlich Zeit für Gespräche.■Lan<strong>de</strong>sverband OstGeschäftsstelleSchönhauser Allee 5910437 BerlinTelefon: 030/29 34 71 70Telefax: 030/29 34 71 79Email-Adresse: Ost@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P.: Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Beauftragter für Pressearbeit: Wolfgang Ben<strong>de</strong>r


84 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013Ulm/Neu-Ulm. Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r KERHUlm/Neu-Ulm, Stabsfeldwebel a.D. HeikoSchmidt, begrüßte r<strong>und</strong> 100 Mitglie<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>rJubiläumsfeier <strong>im</strong> Unteroffizierhe<strong>im</strong> <strong>de</strong>r RommelkaserneDornstadt. Als Ehrengäste aus Politik,Kirche <strong>und</strong> Militär konnten Landrat Heinz Seiffert,Bürgermeister Rainer Braig aus Dornstadt,Dekan Siegfried Weber, Generalleutnant RichardRoßmanith, Generalmajor Klaus Habersetzer,Oberst Georg von Harling <strong>und</strong> RegierungsdirektorinMarlene Elsasser begrüßt wer<strong>de</strong>n. ProminenteGäste <strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerbandswaren <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong> B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong>,Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschlandGeschäftsstellePrager Straße 3, 82008 UnterhachingTelefon: 089/61 52 09-0, Fax: 089/61 52 09-99E-Mail: sued.unt@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P.: Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Beauftragter für Pressearbeit:Stabsfeldwebel Burkhard KüttnerMobil: 0172/8691548E-Mail: burkhard.kuettner@bayern-mail.<strong>de</strong>Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschlandVier Jahrzehnte „Auf <strong>de</strong>m Lechfeld“In <strong>de</strong>r Lechfeldkaserne: Stabsfeldwebela.D. Gerhard Stärk, Anni Fries,Oberst Ulrich Kirsch <strong>und</strong> Hauptmanna.D. Karl Fendl (v.l.).KERH Ulm/Neu-Ulm feiert 40-jähriges BestehenAndré Wüstner (2.v.l.)<strong>und</strong> Willi Arens (l.) gratulierten<strong>de</strong>n geehrtenMitglie<strong>de</strong>rn.Oberstleutnant André Wüstner,<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> ERH <strong>im</strong> Lan<strong>de</strong>sverbandSüd<strong>de</strong>utschland, Stabsfeldwebela.D. Willhelm Arenssowie <strong>de</strong>r neue Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>Donau-Neckar-Bo<strong>de</strong>nsee,Oberstabsfeldwebel Harald Lott.Die musikalische Umrahmung<strong>de</strong>r Veranstaltung sicherte dasSaxophonquartett <strong>de</strong>s Heeresmusikkorps 10 unter<strong>de</strong>r Leitung von Hauptfeldwebel Jochen Müller.Am 26. Februar 1973 wur<strong>de</strong> die Kameradschaft<strong>de</strong>r ehemaligen Soldaten, Reservisten <strong>und</strong>Hinterbliebenen Ulm mit <strong>de</strong>m ersten Vorsitzen<strong>de</strong>n,Stabsfeldwebel a.D. Kurt Linke, gegrün<strong>de</strong>t.Am 21. Juli 2005 wur<strong>de</strong> die Kameradschaft erweitert<strong>und</strong> umbenannt in ERH Ulm/Neu-Ulm. DieKameradschaft hat <strong>de</strong>rzeit 625 Mitglie<strong>de</strong>r.Nach Grußworten <strong>de</strong>s KasernenkommandantenRommelkaserne, <strong>de</strong>s StandortältestenUlm/Dornstadt, <strong>de</strong>s Dornstädter Bügermeisters<strong>und</strong> <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n ERH <strong>im</strong> Lan<strong>de</strong>sverbandfolgte die Festre<strong>de</strong> von Oberstleutnant Wüstner,<strong>de</strong>r über aktuelle Themen <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s referierte.Zum Abschluss wur<strong>de</strong>n treue Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>sVerban<strong>de</strong>s geehrt. Für 50-jährige Mitgliedschaftwur<strong>de</strong> Oberstleutnant a.D. Manfred Blumstein inAbwesenheit geehrt, für 40-jährige MitgliedschaftOberstleutnant a.D. Gottfried Schmitt,Stabsfeldwebel a.D. Egbert Mohr sowie in AbwesenheitOberfeldwebel a.D. Erwin Egger, Feldwebela.D. Erhard Bochen, Oberstabsfeldwebel a.D.Rüdiger Schmidt, Stabsfeldwebel a.D. GuenterUntermeitingen. Am 19. Juli 2013 hat dieKameradschaft <strong>de</strong>r Ehemaligen, Reservisten<strong>und</strong> Hinterbliebenen „Auf <strong>de</strong>m Lechfeld“ ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. Der Festakt begannmit <strong>de</strong>m Totenge<strong>de</strong>nken vor <strong>de</strong>r militärgeschichtlichenSammlung in <strong>de</strong>r Lechfeldkaserne.Die feierliche Kranznie<strong>de</strong>rlegung durch dieEhrenwache, Hauptmann Rudolf Schnei<strong>de</strong>r <strong>und</strong>Hauptmann Manfred Schmid, wur<strong>de</strong> durch dasMusikstück „Der gute Kamerad“ von StabsfeldwebelWolfgang Förster auf <strong>de</strong>r Trompete begleitet.Mit einer kleinen Ansprache <strong>und</strong> einemGebet durch <strong>de</strong>n evangelischen Militärpfarrer,Pastor Lean<strong>de</strong>r Sünkel, en<strong>de</strong>te das Totenge<strong>de</strong>nken.Be<strong>im</strong> anschließen<strong>de</strong>n Empfang in <strong>de</strong>r UHGbegrüßte <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>, Hauptmann a.D. KarlFendl, die anwesen<strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Gäste.Die stellvertreten<strong>de</strong> Landrätin Anni Fries, Generalmajora.D. Bruno von Meng<strong>de</strong>n, Oberst a.D.Werner Hase, Oberst Ulrich Kirsch, Oberstleutnanta.D. Rolf Habel <strong>und</strong> Stabsfeldwebel a.D.Gerhard Stärk bek<strong>und</strong>eten durch ihre Anwesenheitihre Wertschätzung gegenüber <strong>de</strong>r Kameradschaft.In einem kurzen Rückblick stellte KarlFendl die Situation <strong>de</strong>r Soldaten vor 40 Jahren<strong>de</strong>n heutigen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong> Gegebenheitengegenüber. Dabei legte er ein<strong>de</strong>utig die Notwendigkeit<strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>ewehrVerban<strong>de</strong>s alsInteressenvertretung <strong>de</strong>r Soldaten dar.Anni Fries überbrachte in Ihrem Grußwortdie besten Wünsche für <strong>de</strong>n Verband <strong>und</strong> die weiteregute Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n „Militärs“ auf<strong>de</strong>m Lechfeld. Der B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong>, OberstKirsch, hielt die unterhaltsame Festre<strong>de</strong>, welche<strong>de</strong>n Bogen von alten Erinnerungen <strong>und</strong> Gegebenheitenbis hin zu heutigen Aufgaben <strong>und</strong> Leistungen<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s spannte. Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,Stabsfeldwebel a.D. Stärk, gratulierte<strong>im</strong> Namen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s zum 40-jährigenJubiläum. Oberstleutnant Sönke Marahrends,<strong>de</strong>r Lehrgruppenkomman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>r LehrgruppeA <strong>de</strong>r Führungsunterstützungsschule <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr, stellte die Aufgaben <strong>und</strong> Einheiten<strong>de</strong>r Schule vor.Ein gemütliches Beisammensein <strong>im</strong> Kamera<strong>de</strong>nkreismit vielen guten Gesprächen r<strong>und</strong>etedie durchwegs gelungene Veranstaltung ab. MitDanksagungen an die ehrenamtlichen Mandatsträger<strong>und</strong> <strong>de</strong>m positiven Ausblick auf diezukünftige Entwicklung en<strong>de</strong>te die Veranstaltung.■Scholl, Hauptmann a.D. Winfried Kölle <strong>und</strong>Stabsfeldwebel a.D. Wilfried Füllert.Der ehemalige <strong>und</strong> langjährige Vorsitzen<strong>de</strong>Hauptmann a.D. Wolfgang Haut sowie <strong>de</strong>rSchriftführer <strong>de</strong>r ERH Ulm/Neu-Ulm, Oberstabsfeldwebela.D. Reinhold Mayerhofer, wur<strong>de</strong>n miteinem Buchpreis geehrt. Für langjährige, ehrenamtlicheMitarbeit <strong>im</strong> DBwV wur<strong>de</strong>n Oberstleutnanta.D. Tilman Röhricht sowie Hauptmann a.D.Wolfgang Schell mit <strong>de</strong>r Ehrenna<strong>de</strong>l DBwV inSilber ausgezeichnet. Wolfgang SchellAus <strong>de</strong>n BezirkenHemau I. Am 29. Mai haben die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rKERH Hemau/Opf. Ingolstadt besucht. Nach <strong>de</strong>rAnkunft übergab <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>, Stabsfeldwebela.D. Norbert Frühwald, das Kommando an dieStadtführerin. Dem Regen trotzend begann n<strong>und</strong>er Altstadtr<strong>und</strong>gang. Als erstes wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kräuter-<strong>und</strong> Pflanzgarten an <strong>de</strong>r „Alten Anatomie“besichtigt. Von dort aus ging es in das Münster.Wetterbedingt hielt man sich gerne etwas längerin diesem w<strong>und</strong>erschönen spätgotischen Bauwerkauf. Ein Juwel <strong>de</strong>r barocken Baukunst, dieberühmte Asamkirche „Maria <strong>de</strong> Victoria“ mit<strong>de</strong>m phänomenalen Deckenfresko von CosmasDamian Asam, sowie die wertvollste Monstranz<strong>de</strong>r Welt, auf <strong>de</strong>r in filigraner Arbeit die Schlachtvon Lepanto dargestellt ist, waren Highlights <strong>de</strong>sAusfluges. In einer historischen Braugaststätte in<strong>de</strong>r Altstadt wur<strong>de</strong> Mittagspause gemacht, so dassdie folgen<strong>de</strong> umfangreiche Besichtigung <strong>de</strong>r klassizistischenFestungsanlagen (Schanz) nach <strong>de</strong>nPlänen von Leo Klenze ohne Schirme erfolgenkonnte. Auch ein Abstecher ins BayerischeArmeemuseum wur<strong>de</strong> ermöglicht. Die He<strong>im</strong>fahrtnach Hemau unterbrach man in Essing <strong>im</strong> Altmühltalnochmals für eine kleine Einkehr.


Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschland Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 85Aus <strong>de</strong>n BezirkenWeitere Berichte fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sseiten <strong>im</strong> Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>25-jährige Mitgliedschaft wur<strong>de</strong>n Oberstabsfeldwebela.D. Richard Willbold <strong>und</strong> Oberstleutnanta.D. Michael Steffens geehrt. Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>rKameradschaft, Stabshauptmann d.R. MartinGregori, rief die Teilnehmer noch zur Hilfe für dieFlutopfer auf.Die Geehrten mit <strong>de</strong>m 1. Vorsitzen<strong>de</strong>n (r.).Hemau II. Mehr als 40 Gäste konnte <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>r KERH Hemau/Oberpfalz, Stabsfeldwebela.D. Norbert Frühwald, am 5. Juli <strong>im</strong> Biergarten<strong>de</strong>s Gasthauses Karl in Hamberg begrüßen.Erstmalig anwesend in diesem Kreise gab es fürHauptmann a.D. Platen <strong>und</strong> Oberstabsfeldwebela.D. Steiger ein recht herzliches Willkommen.Nach einem kurzen Vortrag über die neuestenInformationen aus <strong>de</strong>r Verbandspolitik – insbeson<strong>de</strong>reüber das Thema „Beihilfe“ – konnteStabsfeldwebel a. D. Frühwald für die langjährigeMitgliedschaft <strong>im</strong> Verband Hauptfeldwebel a.D.Johann Hierl <strong>und</strong> Hauptmann a.D. Reinhard Platenfür 40 Jahre sowie Stabsfeldwebel a.D. WinfriedBissinger für 50 Jahre Mitgliedschaft mitUrk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Ehrenna<strong>de</strong>l auszeichnen. Mit einerVerlosung <strong>und</strong> einem schmackhaften Grilltelleren<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r gelungene Abend.Die geehrten Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r KERH Starnberg-Tutzing-Weilhe<strong>im</strong>.Pöcking. Für seinen beeindrucken<strong>de</strong>n Vortragzum Thema Vorsorgevollmacht <strong>und</strong> Patientenverfügungbekam <strong>de</strong>r Gastreferent, RechtsanwaltFlorian Enzensberger, bei <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rversammlung<strong>de</strong>r ERH Starnberg-Tutzing-Weilhe<strong>im</strong><strong>im</strong> voll besetzten Casinoraum Pöcking starkenApplaus <strong>und</strong> viel Zust<strong>im</strong>mung von <strong>de</strong>n ERH-Mitglie<strong>de</strong>rn.Nach Informationen über die aktuelleVerbandspolitik durch <strong>de</strong>n Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>nOberbayern, Hauptmann a.D. Hans-Walter Teßler,nahm er mit <strong>de</strong>m StOKa Vorsitzen<strong>de</strong>n HauptmannLutz Wangert die Gelegenheit wahr, mehrere Mitglie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>r Kameradschaft für ihre langjährigeMitgliedschaft <strong>im</strong> DBwV auszuzeichnen. Für 50-jährige Mitgliedschaft wur<strong>de</strong>n geehrt: Stabsfeldwebela.D. Horst Liwowski, Stabsfeldwebel a.D.Bruno Degele, Oberstleutnant a.D. Georg Kohlmann,Oberstleutnant a.D. Werner Balazs, Stabsfeldwebela.D. Bernhard Lützenkirchen, Stabsfeldwebela.D. Horst Schwieger <strong>und</strong> Oberfeldwebeld.R. Rüdiger E<strong>de</strong>lmann. 40 Jahre dabei sind:Oberst a.D. Werner Bermbach, Oberstabsfeldwebela.D. Bernd Elsäßer, Stabsfeldwebel a.D. ManfredSchelle <strong>und</strong> Hauptmann a.D. Alban Fritz. FürVon links: Hans-Walter Teßler, Franz-JosefWeber, Siegfried Walther, Ursula Schindler,Hans-Jürgen Widow <strong>und</strong> Rolf Meyer.Garmisch-Partenkirchen. Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>rERH Garmisch-Partenkirchen, Oberstleutnanta.D. Siegfried Walther, konnte bei schönstem Sonnenschein46 Mitglie<strong>de</strong>r zum Sommerfest in <strong>de</strong>rEishütte am Kainzenbad in Partenkirchenbegrüßen. Als beson<strong>de</strong>re Gäste konnten vom B<strong>und</strong>esvorstand<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> Ehemalige, Hauptmanna.D. Rolf Meyer, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>Oberbayern, Hauptmann a.D. Hans-WalterTeßler, begrüßt wer<strong>de</strong>n. Bei<strong>de</strong> bedankten sich fürdie Einladung <strong>und</strong> gingen auf die gera<strong>de</strong> zurückliegen<strong>de</strong>Lan<strong>de</strong>sversammlung in Bamberg ein.Zusätzlich ging Meyer auf die <strong>de</strong>rzeitige Situation<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr ein. Aktuell berichtete er, dass<strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong> Oberst Ulrich Kirsch seinMandat nicht mehr verlängern wird, sein Nachfolgerkönnte <strong>de</strong>r bisherige Stellvertreter OberstleutnantAndré Wüstner wer<strong>de</strong>n. Desweiteren gaber Informationen zu <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>rBeihilfebearbeitung. Ein weiteres Anliegen ist die„Härtefall-Stiftung“. Antragsteller, die ihre Anträgezurückgezogen haben, sollten diese erneut stellen.Nach <strong>de</strong>n Vorträgen folgten die Ehrungen <strong>de</strong>rMitglie<strong>de</strong>r für ihre lange Mitgliedschaft. 50 Jahreist Oberstleutnant a.D. Hans-Jürgen Widow dabei,40 Jahre Oberstabsfeldwebel a.D. Franz-JosefWeber <strong>und</strong> 25 Jahre Ursula Schindler. Die Geehrtenerhielten jeweils eine Ehrenna<strong>de</strong>l <strong>und</strong> eineEhren- bzw. Treueurk<strong>und</strong>e.Karlsuhe. Großen Zuspruch erfuhr das traditionelleGrillfest <strong>de</strong>r KERH Karlsruhe. Beson<strong>de</strong>rserfreut zeigte sich <strong>de</strong>r Vorstand über die Teilnahmevon Bürgermeister Michael Obert als Repräsentant<strong>de</strong>r Stadt Karlsruhe. Weitere prominenteGäste waren <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>, Stabsfeldwebela.D. Gerhard Stärk, <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> ERH <strong>im</strong>Lan<strong>de</strong>svorstand, Stabsfeldwebel a.D. WillhelmArens, sowie <strong>de</strong>r Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>, Stabsfeldwebela.D. Karl-Heinz Bög. Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nutzte <strong>de</strong>n Rahmen für zahlreiche Ehrungen.Für 50 Jahre Mitgliedschaft in unserem Verbanddurfte <strong>de</strong>r Kreisvorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Europa-Union,Oberstleutnant a.D. Hartmut Lorek, Urk<strong>und</strong>e<strong>und</strong> Ehrenna<strong>de</strong>l in Empfang nehmen. Für 40-jährige Mitgliedschaft wur<strong>de</strong> Oberstleutnant a.D.Die Geehrten in Karlsruhe.Heinz S<strong>im</strong>on, für 25 Jahre Hauptmann MichaelWolters geehrt. Ob <strong>de</strong>r strikten Gehe<strong>im</strong>haltungvöllig überrascht von ihrer Auszeichnung warenCecile Goch <strong>und</strong> Oberstabsfeldwebel a.D. GerwinRichter. Bei<strong>de</strong> erhielten für ihr langjähriges,außergewöhnliches Engagement die Verdienstna<strong>de</strong>lin Gold. Bei herrlichem Wetter konnte man<strong>de</strong>m selbstgewählten Motto „Für ein paar St<strong>und</strong>endie Seele baumeln lassen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong> zum Lachenfin<strong>de</strong>n“ voll entsprechen.Würzburg/Veitshöche<strong>im</strong>. Be<strong>im</strong> Sommerfest<strong>de</strong>r Standortkameradschaft Würzburg/Veitshöche<strong>im</strong>begrüßte <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong> Vorsitzen<strong>de</strong>,Stabsfeldwebel a.D. Ekkehard Wiehn, <strong>de</strong>nBürgermeister <strong>de</strong>r Standortgemein<strong>de</strong>, RainerKinzkofer, <strong>de</strong>n stellvertreten<strong>de</strong>n Divisionskomman<strong>de</strong>urDLO, Briga<strong>de</strong>general Ernst Berk, <strong>de</strong>nVorsitzen<strong>de</strong>n ERH <strong>im</strong> Lan<strong>de</strong>sverband, Stabsfeldwebela.D. Willhelm Arens, <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>nFranken, Oberstleutnant Frank Gotthardt.Briga<strong>de</strong>general Berk nutzte <strong>de</strong>n Anlass, um<strong>de</strong>m Kasernenkommandanten, OberstleutnantAndreas Rainer Störmer, das Ehrenkreuz <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr in Gold zu verleihen. Geehrt wur<strong>de</strong>nauch langjährige Verbandsmitglie<strong>de</strong>r: Für 25 JahreStabsfeldwebel a.D. Hans-Dieter Hutzhe<strong>im</strong>er,Oberstleutnant Sven Schnäbele, für 40 JahreStabsfeldwebel a.D. Werner Feuchter, Oberstabsfeldwebela.D. Hermann Dettweiler, Stabsfeldwebela.D. Klaus Fischer, Stabsfeldwebel a.D.Rudolf Rö<strong>de</strong>l <strong>und</strong> Oberstleutnant a.D. WilhelmBohlen sowie für 50 Jahre Hauptmann a.D. HelmutHaller, Hauptmann a.D. Ernst Lowin, Hauptmanna.D. Ludwig Franz <strong>und</strong> Stabsunteroffizierd.R. Ludwig Bögelein. Die Verdienstna<strong>de</strong>l Bronzeerhielt Oberstabsfeldwebel WolfgangGuttropf. Mt einem <strong>de</strong>ftigen Aben<strong>de</strong>ssen <strong>und</strong> vielenGesprächen zwischen aktiven <strong>und</strong> ehemaligenSoldaten <strong>und</strong> ihren Angehörigen ging eingelungenes Fest zu En<strong>de</strong>.■Oberstabsfeldwebel a.D. Peter Wilpert,Hauptfeldwebel Frank Demuth, OberstleutnantFrank Gotthardt (v.l.) <strong>und</strong> Stabsfeldwebela.D. Willi Arens (r.) ehrten Hauptmanna.D. Ernst Lowin (4.v.l.), Hauptmann a.D.Helmut Haller (4.v.r.) <strong>und</strong> Stabsunteroffizierd.R.Ludwig Bögelein (3.v.r.) <strong>und</strong> Hauptmanna.D. Ludwig Franz (2.v.r.).


86 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013För<strong>de</strong>rungsgesellschaftFöGNEWSDienstunfähigkeit – eine Gefahr,die je<strong>de</strong>n treffen kannNach Aufstellung <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr bemerkte man sehr bald, dass mit<strong>de</strong>n Leistungen nach <strong>de</strong>m neu geschaffenen Soldatenversorgungsgesetznicht alle finanziellen Folgen ausreichend abge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n,die <strong>de</strong>n Soldatinnen <strong>und</strong> Soldaten aus ihrem beson<strong>de</strong>ren Diensterwachsen können, wenn sie <strong>im</strong> Dienst ges<strong>und</strong>heitliche Schä<strong>de</strong>n erlei<strong>de</strong>n.Als Gr<strong>und</strong>lage diente das Beamtenversorgungsgesetz. Die Anfor<strong>de</strong>rungenan die Tauglichkeit waren <strong>und</strong> sindjedoch ungleich höher als an dieGes<strong>und</strong>heit eines durchschnittlichenBeamten – abgesehen vonPolizei, Feuerwehr usw. Soldatinnen<strong>und</strong> Soldaten sind <strong>im</strong> Regelfallerheblich größeren Gefährdungenausgesetzt.Neben <strong>de</strong>n Krankheiten, dieje<strong>de</strong>rmann treffen können, geht esaber nicht nur um ges<strong>und</strong>heitlicheSchädigungen <strong>im</strong> Einsatz, son<strong>de</strong>rnvor allem auch um solche, die durch<strong>de</strong>n Umgang mit Wehrmaterial, be<strong>im</strong>Gelän<strong>de</strong>dienst, be<strong>im</strong> Sport, aber auchdurch Wege- o<strong>de</strong>r Freizeitunfälle(z.B. am Wochenen<strong>de</strong>) entstehen.Die Gefahr, dass das Dienstverhältnisaus ges<strong>und</strong>heitlichen Grün<strong>de</strong>nwegen Dienstunfähigkeit (DU)vorzeitig been<strong>de</strong>t wird, kann die Lebensplanung von Soldaten zunichtemachen.Die Versorgungsleistungen reichen bei Weitem nicht aus, um <strong>de</strong>nangestrebten o<strong>de</strong>r gewohnten Lebensstandard zu erhalten. Dies gilt beson<strong>de</strong>rsfür jüngere Soldaten, die keine o<strong>de</strong>r nur geringe Ansprüche auf eineRente o<strong>de</strong>r Versorgungsbezüge erwerben konnten.In einem Rahmenvertrag wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb schon 1962 ein Konsortiumunter Beteiligung namhafter Versicherer <strong>und</strong> unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>r DBVDeutsche Beamtenversicherung – damals noch eine öffentlich-rechtlicheLebens- <strong>und</strong> Rentenversicherungsanstalt – gebil<strong>de</strong>t. Dieses schuf für Soldatenauf Zeit, Berufssoldaten <strong>und</strong> Beamte <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eswehr die Möglichkeit,das Risiko <strong>de</strong>r Dienstunfähigkeit abzusichern. Mit <strong>de</strong>r Wahl eines entsprechen<strong>de</strong>nTarifs können Soldaten ihre spätere Altersversorgung durchzusätzliche Kapitalbildung ergänzen.Einmal jährlich fin<strong>de</strong>t gemeinsam mit <strong>de</strong>m BMVg eine so genannte„Ausschusssitzung“ statt, bei <strong>de</strong>r die Best<strong>im</strong>mungen <strong>de</strong>s Vertrages überprüft<strong>und</strong> ggf. angepasst wer<strong>de</strong>n. Dies geschieht in <strong>de</strong>r Erkenntnis, dass auf<strong>de</strong>m freien Markt das Risiko <strong>de</strong>r Soldaten-Dienstunfähigkeit nicht in gleicherWeise umfassend abgesichert wer<strong>de</strong>n kann wie über <strong>de</strong>n RahmenvertragB<strong>und</strong>eswehr. Nur die vom BMVg zugelassenen Rahmenvertragsbeauftragtendürfen in <strong>de</strong>n Kasernen über die Zusatzversorgung unterrichten<strong>und</strong> Verträge abschließen. Der Deutsche B<strong>und</strong>eswehrVerband stellt ebenfallsein Ausschussmitglied <strong>und</strong> empfiehlt, die Zusatzversorgung nach<strong>de</strong>m Rahmenvertrag abzuschließen.NUR FÜR MITGLIEDER IM DEUTSCHEN BUNDESWEHRVERBAND!!!Girokonto <strong>und</strong> DBwV-Kreditkartekostenlos bei <strong>de</strong>r DKB. Weltweitkostenlos Bargeld abheben.Finanzieller Schutz für ZeitsoldatenJunge Soldaten sehen in erster Linie die Vorteile einer Verpflichtung aufZeit: <strong>de</strong>n sicheren Arbeitsplatz, regelmäßige Dienstbezüge, Entfall vonSozialversicherungsbeiträgen (ausgenommen Pflegeversicherung), truppenärztlicheVersorgung, Übergangsbeihilfe <strong>und</strong> Übergangsgebührnisse,Wolfgang Schmelzer,Erster Stellvertreter <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esvorsitzen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s, erklärt:„Unsere Soldatinnen <strong>und</strong> Soldatensind <strong>im</strong> Einsatz ebenso wie <strong>im</strong>alltäglichen Dienst ganz beson<strong>de</strong>renRisiken ausgesetzt. Eine ergänzen<strong>de</strong>private Absicherung ist für sie <strong>de</strong>shalbbeson<strong>de</strong>rs wichtig. Die Angebote<strong>de</strong>s Rahmenvertrags B<strong>und</strong>eswehrbieten hierfür i<strong>de</strong>ale Möglichkeiten.“Anspruch auf Berufsför<strong>de</strong>rung, Rentenansprüche bei WDB; <strong>und</strong> – was vielenunbekannt o<strong>de</strong>r unklar ist – die Nachversicherung in <strong>de</strong>r gesetzlichenRentenversicherung, bemessen nach <strong>de</strong>n jeweiligen Bruttobezügen zumgültigen Prozentsatz. Mit dieser sozialen Sicherheit kann es jedoch auf einmalvorbei sein, wenn Soldaten dienstunfähig wer<strong>de</strong>n.Von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung ist die Definition <strong>de</strong>r Dienstunfähigkeitgemäß § 55 Abs.2 SG („Ein Soldat auf Zeit ist zu entlassen …“) sowie <strong>de</strong>rUnterschied zu „Berufsunfähigkeit“ <strong>und</strong> „Erwerbsmin<strong>de</strong>rung“.„Dienstunfähigkeit“ be<strong>de</strong>utet für Soldaten, dass sie aus ges<strong>und</strong>heitlichenGrün<strong>de</strong>n nicht mehr in <strong>de</strong>r Lage sind, die Dienstpflichten zu erfüllen<strong>und</strong> die B<strong>und</strong>eswehr verlassen müssen. Das be<strong>de</strong>utet nicht, dass sie <strong>de</strong>nerlernten Zivilberuf o<strong>de</strong>r einen an<strong>de</strong>ren nicht mehr ausüben o<strong>de</strong>r einerErwerbstätigkeit gar nicht mehr o<strong>de</strong>r nur eingeschränkt nachgehen können.In über 90 Prozent aller Fälle, bei <strong>de</strong>nen über <strong>de</strong>n Rahmenvertrag eineDienstunfähigkeitsleistung gezahlt wird, liegt nicht zugleich eine Berufsunfähigkeito<strong>de</strong>r Erwerbsmin<strong>de</strong>rung vor.„Berufsunfähigkeit“ – auch prozentual abgestuft – kann zu Leistungenaus einer „zivilen“ Berufsunfähigkeitsversicherung führen, wenn Soldateneine solche abgeschlossen haben. Aber Vorsicht: Die Dienstunfähigkeitlöst nicht automatisch <strong>de</strong>n Leistungsanspruch aus <strong>de</strong>r Berufsunfähigkeitsversicherungaus. Ob Berufsunfähigkeit vorliegt, wird von <strong>de</strong>n Versicherungsgesellschafteneigenständig geprüft.Eine „volle o<strong>de</strong>r halbe Erwerbsmin<strong>de</strong>rung“ führt zur Leistung durch dieGünstig Urlaub buchen! 8 % auf alleReisen mit <strong>de</strong>m neuen Urlaubsportalexklusiv für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DBwV… alle Angebote <strong>und</strong> noch vieles mehr unter www.foeg.<strong>de</strong> …FöG-Neuwagen Spitzen-Konditionen aufsämtliche Marken <strong>und</strong> Mo<strong>de</strong>lle exklusiv fürMitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DBwV


För<strong>de</strong>rungsgesellschaft Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013 87gesetzliche Rentenversicherung, wenn geschädigte <strong>und</strong> entlassene Soldatennicht mehr o<strong>de</strong>r nur noch zwischen 3 <strong>und</strong> 6 St<strong>und</strong>en täglich arbeiten können,<strong>und</strong> sie die „Wartezeit“ erfüllt haben, also min<strong>de</strong>stens 5 Jahre Beiträge in diegesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben, bzw. in <strong>de</strong>r Summe ausBeitragszeit <strong>und</strong> Dienstzeit schon 5 Jahre erreicht haben. Das ist bei jungenSoldaten oft nicht <strong>de</strong>r Fall (Ausnahme: bei WDB gilt die Wartezeit als erfüllt).Die Rentenhöhe für junge Soldaten bei voller Erwerbsmin<strong>de</strong>rungbeträgt ca. 600 Euro monatlich / bei halber Erwerbsmin<strong>de</strong>rung ca. 300Euro.Bei Entlassung eines SaZ wegen Dienstunfähigkeit wer<strong>de</strong>n Übergangsbeihilfe<strong>und</strong> Übergangsgebührnisse nach <strong>de</strong>m durch Dienstzeiterworbenen Anspruch gezahlt, ggf. eine WDB-Rente.Eine gesetzliche Dienstunfähigkeitsrente, die ausgezahlt wür<strong>de</strong>, wenn<strong>de</strong>r SaZ „nur“ dienstunfähig wird, gibt es nicht. Hier tritt <strong>de</strong>r Rahmenvertragmit seiner Leistung ein. Im Fall <strong>de</strong>r Entlassung wegen Dienstunfähigkeit,aber selbstverständlich auch bei zusätzlicher Erwerbsmin<strong>de</strong>rung,erhalten Soldaten sofort eine einmalige Leistung in Höhe von min<strong>de</strong>stens24 Monatsrenten. So haben sie zum Auffangen erster finanzieller Aufwendungenje nach versicherter Rentenhöhe z.B. bis zu 30 000 Euro zurVerfügung. Sollten sie nach 24 Monaten <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>r Versicherungsbedingungenauch noch berufsunfähig sein, erhalten sie die Rentenleistungweiter. Die Beitragszahlung entfällt bereits mit <strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r Entlassung.Ein weiterer Vorteil <strong>de</strong>s Beitritts zur Zusatzversorgung nach <strong>de</strong>m Rahmenvertragist die Möglichkeit, nach Dienstzeiten<strong>de</strong> die Versorgung alsBerufsunfähigkeitsversicherung (wenn abgeschlossen, mit Altersrente)bei einer Gesellschaft <strong>de</strong>s Konsortiums fortzuführen. Je<strong>de</strong> dieser Gesellschaftenist verpflichtet, ehemalige Soldaten aufzunehmen <strong>und</strong> bei unverän<strong>de</strong>rterFortführung <strong>de</strong>s Vertrages so zu behan<strong>de</strong>ln, als seien sie von vornhereinges<strong>und</strong> bei dieser Gesellschaft versichert gewesen.Fallbeispiel 1:Feldwebel, ledig, 23 Jahre; Erfahrungsstufe 2, SaZ 12,wird <strong>im</strong> 4. Dienstjahr gemäß § 55 Abs. 2 SG als dienstunfähig entlassen.Brutto-Dienstbezüge <strong>im</strong> letzten Monat: 2.196,70 Euro- entfallen ab EntlassungÜbergangsbeihilfe (brutto):4.393,40 Euro- weit weniger als geplantÜbergangsgebührnisse:keineSicherer Arbeitsplatz:entfällt; Suche nach neuerArbeitsstelle möglicherweiseschwierigUnentgeltliche truppenärztliche entfälltVersorgung:Nachversicherung in <strong>de</strong>rgesetzlichen Rentenversicherung:erfolgt entsprechend <strong>de</strong>rBruttodienstbezügewährend <strong>de</strong>r DienstzeitLeistungen aus <strong>de</strong>r Zusatzversorgung Rahmenvertrag B<strong>und</strong>eswehr beiDienstunfähigkeit:• Leistung 24 Monate x 1.260 Euro als Einmalzahlung = 30.240 Euro• Hinterbliebenenversorgung bei Tod innerhalb <strong>de</strong>r Leistungszeit:30.000 Euro• Möglichkeit <strong>de</strong>r Fortsetzung <strong>de</strong>r Versicherung als Berufsunfähigkeitsversicherungohne erneute Ges<strong>und</strong>heitsprüfung bei einer Versicherungsgesellschaft<strong>de</strong>s Konsortiums• Ab Entlassungsmonat entfällt die Beitragszahlung zum Rahmenvertrag.Finanzieller Schutz für Berufssoldatinnen/-soldatenBerufssoldaten erhalten nach <strong>de</strong>r vorzeitigen Versetzung in <strong>de</strong>n Ruhestand (§44 Abs. 3 SG) Versorgungsbezüge. Sie richten sich in ihrer Höhe nach Besoldungsgruppe,bisheriger Dienstzeit <strong>und</strong> sog. Zurechnungszeit. Der Betrag istgegenüber <strong>de</strong>m bisherigen Gehalt <strong>de</strong>r aktiven Soldatin / <strong>de</strong>s Soldaten erheblichniedriger – <strong>und</strong> dies meist gera<strong>de</strong> in einer Zeit <strong>de</strong>r Familiengründung o<strong>de</strong>r<strong>de</strong>r Verpflichtungen für eine bereits bestehen<strong>de</strong> Familie. Für Berufssoldatenkönnte die zusätzlich versicherte Rente nach <strong>de</strong>m Rahmenvertrag bis zu 2.100Euro betragen <strong>und</strong> bis zum 60. Lebensjahr gezahlt wer<strong>de</strong>n.FöGNEWSFallbeispiel 2:Major, verheiratet, 38 Jahre, Erfahrungsstufe 6, 1 Kind; Berufssoldat,wird <strong>im</strong> 18. Dienstjahr gemäß § 44 Abs. 3 SG als dienstunfähig in <strong>de</strong>n Ruhestandversetzt.Brutto-Dienstbezüge <strong>im</strong> letzten Monat: 4.838,19 Euro+ 184 Euro Kin<strong>de</strong>rgeldUnentgeltliche truppenärztlicheVersorgung:Ruhegehalt (brutto):Versorgungslücke:entfällt,neu: VersicherungsbeitragRestkostenversicherung 30%zur Beihilfe2.478,94 Euro+ 184 Euro Kin<strong>de</strong>rgeld2.359,25 EuroLeistungen aus <strong>de</strong>r Zusatzversorgung über <strong>de</strong>n Rahmenvertrag B<strong>und</strong>eswehrbei Zurruhesetzung infolge Dienstunfähigkeit:• Monatliche Rente 2.100 Euro bis zum vollen<strong>de</strong>ten 60. Lebensjahr (=554.400 Euro)• Hinterbliebenenversorgung für <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s bis zum 60. Lebensjahr<strong>de</strong>s Versicherten 30.000 Euro.• Ab Pensionierung entfällt Beitragszahlung zum Rahmenvertrag.Die wesentlichen Leistungen <strong>de</strong>r Zusatzversorgung <strong>im</strong> Überblick1. Bei Entlassung / Zurruhesetzung wegen DU sofortige Beitragsbefreiung<strong>und</strong> Zahlung <strong>de</strong>r vereinbarten Dienstunfähigkeitsrente, unabhängigdavon, ob <strong>im</strong> Anschluss nach <strong>de</strong>r Entlassung / Zurruhesetzung sofort wie<strong>de</strong>reine berufliche Tätigkeit aufgenommen wird2. Verzicht auf die sogenannte abstrakte Verweisung: Der Versicherer zahltauch dann die Dienstunfähigkeitsrente, wenn <strong>de</strong>r Versicherungsnehmerzwar statt seines eigentlich erlernten Berufs noch einen an<strong>de</strong>ren Berufausüben könnte, <strong>de</strong>r aber seinen eigentlichen Qualifikationen nicht entspricht3. Bei Tod o<strong>de</strong>r Unfalltod Auszahlung <strong>de</strong>s Versorgungskapitals an die Hinterbliebenen(Option: doppelte o<strong>de</strong>r dreifache Leistung bei Unfalltod)4. Auszahlung <strong>de</strong>r Altersrente o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kapitalleistung (wenn vereinbart)inkl. <strong>de</strong>r Überschüsse nach <strong>de</strong>m 63. Lebensjahr5. Leistungen erfolgen ohne Beachtung <strong>de</strong>r Ursache einer Dienstunfähigkeit;kein Beitragszuschlag für beson<strong>de</strong>rs gefähr<strong>de</strong>tes Personal, Auslandseinsatz,beson<strong>de</strong>re Sportarten usw.6. Voller Versicherungsschutz bei Auslandseinsätzen, auch bei robustenMandaten (allen vom B<strong>und</strong>estag beschlossenen Einsätzen, auch bei Einsatzvon Waffengewalt)7. Einfacher kostenloser Beitragseinzug durch B<strong>und</strong>esverwaltungsamt erstab <strong>de</strong>m 4. Monat nach Aufnahme in die Zusatzversorgung; bis dahinkostenloser Versicherungsschutz8. Möglichkeit <strong>de</strong>r Weiterführung <strong>de</strong>r Versorgung nach Ausschei<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>rB<strong>und</strong>eswehr bei einer <strong>de</strong>r Gesellschaften <strong>de</strong>s Versichererkonsortiums,auch bis zum 67. LebensjahrWeitere Infos zur ergänzen<strong>de</strong>n Dienstzeitversorgung erhalten Sie über<strong>de</strong>n für Ihren Standort zuständigen Rahmenvertragsbeauftragten o<strong>de</strong>rdie För<strong>de</strong>rungsgesellschaft <strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>smbH sowie <strong>im</strong> Internet unter www.foeg.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r www.rv-b<strong>und</strong>eswehr.<strong>de</strong>.


88 Die B<strong>und</strong>eswehr September 2013För<strong>de</strong>rungsgesellschaftFöGNEWSAusgezeichnete ARAG Rechtsschutz-ProdukteZu Recht das BesteSie bieten alles, was Recht ist: Zahlreiche neue sowie überarbeiteteRechtsschutz-Produkte hat die ARAG 2013 erfolgreich auf <strong>de</strong>nMarkt gebracht. Sie zeichnen sich durch K<strong>und</strong>enfre<strong>und</strong>lichkeit,Individualität <strong>und</strong> Transparenz aus – <strong>und</strong> wur<strong>de</strong>n bereits mehrfachausgezeichnet. Für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s,<strong>de</strong>ssen För<strong>de</strong>rungsgesellschaft seit mehr als 50 Jahren mit <strong>de</strong>rARAG kooperiert, gibt es die Highlights zu attraktiven Son<strong>de</strong>rkonditionen.Wir stellen sie vor.Maßgeschnei<strong>de</strong>rter Privat-RechtsschutzKlei<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Stange passen je<strong>de</strong>m, doch nur ein maßgeschnei<strong>de</strong>rterAnzug sitzt perfekt: Genauso verhält es sich mit <strong>de</strong>m privatenARAG Aktiv-Rechtsschutz, seinen drei Leistungsvarianten <strong>und</strong> verschie<strong>de</strong>nenSelbstbeteiligungsmöglichkeiten. Neben <strong>de</strong>m Basis-Tarif bieten vor allem die Linien Komfort <strong>und</strong> Premium einen starkenSchutz. Bei<strong>de</strong> erhielten jüngst vom TÜV Saarland die Note„sehr gut“.Komfort: Bei diesem Tarif übern<strong>im</strong>mt die ARAG nicht nur dieProzesskosten, son<strong>de</strong>rn zahlt – <strong>im</strong> Gegensatz zur Basis-Variante –auch die persönliche Beratung sowie die außergerichtliche Vertretungdurch einen Anwalt. Dabei entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Versicherte selbst,was rechtlich geschützt wer<strong>de</strong>n soll. Während <strong>de</strong>r private Bereich <strong>im</strong>mer versichertist, können die Bausteine Beruf, Wohnung <strong>und</strong> Verkehr optional hinzugewähltwer<strong>de</strong>n.Nehmen Sie jetzt mit uns Kontakt aufInformieren Sie mich über <strong>de</strong>nARAG Rechtsschutz 2013Name Vorname Geb.DatumPrivatanschriftTelefon/Mobil*E-Mail**Mit meiner Unterschrift willige ich ein, dass die ARAG SE die von mir angegebenen personenbezogenenDaten für die Erbringung <strong>de</strong>r Informationsleistungen speichert. Ich bin damit einverstan<strong>de</strong>n, dassdie ARAG SE die Informationsleistungen auch per Telefon <strong>und</strong> E-Mail erbringen darf.DatumUnterschriftseit 1956Partner<strong>de</strong>r FöGHinweis nach § 28 Abs. 4 BDSG: Sie können <strong>de</strong>r Verwendung Ihrer personenbezogenen Daten zuWerbezwecken je<strong>de</strong>rzeit bei <strong>de</strong>r ARAG SE wi<strong>de</strong>rsprechen.ARAG SE KooperationenARAG-Platz 1, 40472 DüsseldorfTel. 0211 963 2561 Fax 0211 963 2198, E-Mail: Kooperationen@arag.<strong>de</strong>Premium: Diese neue Variante zeichnet sich durch herausragen<strong>de</strong> Leistungen aus,die noch über <strong>de</strong>n Komfort-Tarif hinausgehen. Abge<strong>de</strong>ckt sind beispielsweise Studienplatzklagen.Ein Thema mit großer Nachfrage, das kein an<strong>de</strong>rer <strong>de</strong>utscher Versichererin diesem Umfang – bis zu fünf Verfahren pro Vertragsdauer – anbietet.Ein weiteres topaktuelles Thema ist die Falschberatung be<strong>im</strong> Kauf von Aktien<strong>und</strong> Rentenwerten. Auch Streitigkeiten aus diesen Kapitalanlagen <strong>de</strong>ckt die Premium-Varianteab. Weitere Neuheit: Wer sich bei <strong>de</strong>r Erstellung eines Testaments o<strong>de</strong>reiner Patientenverfügung anwaltlichen Rat einholen möchte, ist mit diesem innovativenProdukt ebenso auf <strong>de</strong>r sicheren Seite.Neben <strong>de</strong>m Prozesskostenschutz, <strong>de</strong>r die Übernahme <strong>de</strong>r Gebühren für Prozess,ARAG Aktiv-Rechtsschutz 2013Produkt ARAG-Tarif DBwV-Mitglie<strong>de</strong>r Ihr VorteilBrutto-Jahresbeitrag Brutto-JahresbeitragAktiv-Rechtsschutz Komfort bei 150 bei 150 15 %Privat, Beruf, Wohnen, Verkehr Selbstbeteiligung SelbstbeteiligungFamilientarif 256,50 218,02Singletarif 218,02 185,31Aktiv-Rechtsschutz Premium bei 150 bei 150 15 %Privat, Beruf, Wohnen, Verkehr Selbstbeteiligung SelbstbeteiligungFamilientarif 320,79 272,67Singletarif 272,67 231,76Erweiterter Straf-Rechtsschutz für nicht bei 150 15 %Soldaten ausschließlich in Ausübung verfügbar Selbstbeteiligung<strong>de</strong>s Dienstes – auch bei Auslands- 23,68einsätzen in KriegsgebietenARAG web@ktiv in Verbindung bei 0 bei 0 30 %mit Aktiv-Rechtsschutz Selbstbeteiligung SelbstbeteiligungFamilientarif 79,20 55,44Singletarif 67,32 47,12Anwalt, Zeugenentschädigung sowie für vom Richter bestellte Gutachter beinhaltet,umfassen alle drei Produktlinien Basis, Komfort <strong>und</strong> Premium auch ein breitesSpektrum an erstklassigen Service- <strong>und</strong> Beratungsleistungen:• Telefonische Anwaltsberatung (R<strong>und</strong>-um-die-Uhr-Beratung durch einen aufdas Rechtsgebiet spezialisierten Anwalt in allen Fragen <strong>de</strong>s privaten <strong>de</strong>utschenRechts)• Anwaltsempfehlung (auf K<strong>und</strong>enwunsch Vermittlung eines auf <strong>de</strong>n jeweiligenFall spezialisierten Anwalts in <strong>de</strong>r Nähe; auch dann, wenn <strong>de</strong>r Rechtsfall nichtversichert ist)• Konfliktlösung durch Mediation (Vermittlung eines neutralen Mediators, <strong>de</strong>r für<strong>de</strong>n versicherten Lebensbereich telefonisch o<strong>de</strong>r persönlich hilft, einen Streitbeizulegen)• ARAG Online Rechts-Service (kostenlose Nutzung <strong>de</strong>s ARAG Online-Rechtsportalsmit über 1.000 Musterdokumenten aus vielen Rechtsbereichen)Wichtig für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Deutschen B<strong>und</strong>eswehrVerban<strong>de</strong>s:Aktive Soldaten können <strong>de</strong>n erweiterten Straf-Rechtsschutz, wie bisher auch,zusätzlich zum ARAG Aktiv-Rechtsschutz Komfort o<strong>de</strong>r Premium abschließen.Dieser greift weltweit <strong>und</strong> auch bei Auslandseinsätzen in Kriegsgebieten <strong>im</strong> Falle<strong>de</strong>s Vorwurfs, ein vorsätzliches Vergehen begangen zu haben. Weitere optionaleLeistungserweiterungen <strong>de</strong>r Komfort- <strong>und</strong> Premium-Variante sind <strong>de</strong>r Unterhalts-Rechtsschutz sowie Ehe-Rechtsschutz.ARAG web@aktivInnovationen sind die Stärke <strong>de</strong>r ARAG. Eine von ihnen wur<strong>de</strong> gera<strong>de</strong> erst ausgezeichnet:ARAG web@aktiv, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschlandweit erste umfassen<strong>de</strong> Versicherungsschutzfür Scha<strong>de</strong>nfälle <strong>im</strong> Internet, wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Finanzzeitschrift Euro/Euro amSonntag zu einer <strong>de</strong>r „Versicherungsinnovationen <strong>de</strong>s Jahres“ 2013 gekürt. ARAGweb@aktiv erzielte <strong>de</strong>n 3. Platz. Mit diesem exzellenten Produkt kann ein je<strong>de</strong>runbeschwerter durchs Internet surfen – <strong>im</strong>merhin sind bereits 76 Prozent <strong>de</strong>r Deutschenregelmäßig <strong>im</strong> WorldWi<strong>de</strong>Web unterwegs. ARAG web@aktiv schützt gegenRisiken <strong>de</strong>r privaten Internetnutzung <strong>und</strong> greift zu<strong>de</strong>m bei angeblichen Urheberrechtsverletzungen<strong>und</strong> Cyber-Mobbing. Rechtlich abgesichert ist man auch be<strong>im</strong>Online-Shopping. Wur<strong>de</strong>n Daten missbraucht, hilft <strong>de</strong>r ARAG Internet-Rechtsschutz,Scha<strong>de</strong>nersatz geltend zu machen. Zu<strong>de</strong>m unterstützt er dabei, rufschädigen<strong>de</strong>Inhalte zu löschen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Verursacher zur Verantwortung zu ziehen.Umfassen<strong>de</strong> Informationen unter www.ARAG.<strong>de</strong>

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